Was uns bewegt - Außenseiter - Die heimlichen Stars in Serien - Daniela

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In jeder einzelnen Serie gibt es Figuren, die aber einen unterschiedlichen Status haben - Haupt-, Neben- oder Gastrollen. Mal sind Figuren im Hauptcast gelistet, die aber im Vergleich zu den anderen Figuren dennoch nicht ähnlich viel Screentime bekommen, aber dennoch von der Fangemeinde wertgeschätzt werden. Oder es ist aber wirklich nur eine Neben-, vielleicht sogar nur Gastfigur, die aber dennoch einen solchen Eindruck hinterlassen hat, dass man ihr am liebsten sofort ein Spin-Off schreiben würde. Vielleicht wird die Figur aber tatsächlich auch wegen innerer oder äußerlicher Merkmale ausgegrenzt und ihr habt dennoch euer Herz an sie verloren.


Alexandra Schwarzbach aus "Sturm der Liebe"


Foto: Daniela Kiefer, Sturm der Liebe - Copyright: ARD/Christof Arnold
Daniela Kiefer, Sturm der Liebe
© ARD/Christof Arnold

Serien und vor allem die Telenovelas leben von den Biestern und den Antagonisten und genau das macht sie zeitweise eben doch zu Außenseiter*innen. Mit Staffel 19 der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe" hat man auch die Anwältin Alexandra Schwarzbach eingeführt und im Nu hatte sie den Stempel Serienbiest bekommen. Ich konnte und kann durchaus verstehen, warum Schauspielerin Daniela Kiefer erst gar nichts mit dieser Bezeichnung anzufangen wusste. Mir fällt es ebenfalls schwer, sie als Serienbiest und damit Außenseiterin zu sehen. Es ist zu erkennen, dass sie da und dort ihre Finger im Spiel hat und dann und wann mal auch Dinge tut, die nicht in Ordnung sind. Dennoch gefällt mir die Rolle verdammt gut. Sie handelt menschlich, auch wenn sie über die Strenge schlägt, wie zum Beispiel, als ihre Tochter Vroni (Selina Weseloh) starb und sie nicht damit zurecht kam und in Leander Saalfeld (Marcel Zuschlag) einen Schuldigen gebraucht hat. Das hat allerdings auch zum Beziehungsbruch zwischen Leander und Alexandras Tochter Eleni (Dorothée Neff) beigetragen und es hatte nicht den Anschein, als würde sie das bereuen. Wenn man sich aber mal in sie hineinversetzt, kann man ihr Handeln bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Auch der weitere Staffelverlauf zeigt eine sehr tolle menschliche Seite der Anwältin. Durch das Format der Telenovela und des gut gefüllten Hauptcast finde ich es bei dieser Figur schade, dass gewisse Dinge nur angerissen werden. Ein Spin-Off, welches wöchentlich ausgestrahlt wird, würde mir gut gefallen. Das darf auch gerne auf mehreren Zeitebenen erzählt werden, bei dem sowohl die älteren Versionen von Alexandra und Christoph (Dieter Bach) als auch die jüngeren Versionen zu sehen sein würden. Alexandra Schwarzbach ist in meinen Augen nicht das klassische Biest und somit auch keine Außenseiterin. Ich kann nur hoffen, dass man Daniela Kiefer noch länger im Cast behalten wird, da ihre Figur noch einiges an Potenzial zu bieten hat, was man unbedingt ausschöpfen sollte.

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Gwen Garrett aus "Chicago Med"


Ich liebe "Chicago Med", auch wenn man einige Staffeln dabei hatte, bei denen ich einige Male tief durchatmen musste. Damit meine ich vorwiegend die Entwicklungen der Charaktere. Oftmals bleibt man bei den Hauptcharakteren auf der Stelle und es wiederholt sich vieles mehrere Male. Bei den Nebencharakteren kommt es nur allzu oft vor, dass sie auf einmal verschwinden und nicht einmal mehr erwähnt werden. Das ist der größte Kritikpunkt, den ich auch "Chicago Med" bezüglich Gwen Garrett machen kann. Dieser Charakter hat sich aus dem Hinterhalt zu einem meiner Lieblingsfiguren aus dem Nebencast gemacht. Das hat eine ganze Weile gedauert, weil sie in der vierten Staffel überhaupt keine Sympathieträgerin gewesen ist und vor allem Sharon Goodwin das Leben schwer gemacht hat. Aber in Staffel 5 gab es besonders eine Episode, die sie menschlich dargestellt hat und eine Seite von ihr gezeigt worden ist, von der ich mir gerne viel, viel mehr gewünscht hätte. Durch Gwens Mutterschaft und die Arbeit im Krankenhaus wurde sie extrem gefordert. Dadurch hat sie ihren Sohn Devin im Auto vergessen und ihrem baldigen Ehemann Mark Munition geliefert, das alleinige Sorgerecht zu wollen. Jedoch gab es auch eine wunderbare Szene mit Sharon, die soviel Potenzial hatte, was aber nicht ausgeschöpft worden ist, sondern man hat Gwen wieder in diese Schiene gedrängt, wie man sie zu Beginn der vierten Staffel erlebt hat und mit der Verpflichtung von Heather Headley in der Netflix-Serie "Süße Magnolien" hatte man bei "Chicago Med" keine Chance mehr, die freundliche und mütterliche Seite von Gwen zu erleben, was uns nun in der Netflix-Serie gegeben worden ist.

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George Cooper aus "Young Sheldon"


Foto: Lance Barber, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lance Barber, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Durch die Erzählungen von Sheldon Cooper in "The Big Bang Theory" wurde uns von seinem Vater George Cooper ein Bild gezeichnet, welches angedeutet hat, dass er überhaupt nicht um seine Kinder oder das Familienleben bemüht und ein lausiger Ehemann gleich noch dazu war. Mit dem Spin-Off "Young Sheldon" hatte man die Chance, George von einer anderen Seite zu zeigen. Wenn man mal bedeckt, dass irgendwann die siebte Staffel an den Start gehen wird und gepaart mit dem Wissen, dass der Familienvater laut der Mutterserie bald das Zeitliche segnen müsste, finde ich, dass man innerhalb der bereits gezeigten sechs Staffeln auch sein Potenzial nicht genug genutzt hat, um auch seine väterlichen Fähigkeiten noch mehr herausarbeiten zu können. Im Verlauf von "Young Sheldon" hatte George nämlich vor allem mit den Zwillingen Szenen, die gezeigt haben, was für ein toller Vater er eigentlich ist.

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Charlotte King aus "Private Practice"


Foto: KaDee Strickland, Private Practice - Copyright: 2012 ABC Studios
KaDee Strickland, Private Practice
© 2012 ABC Studios

Was Addison Montgomery bei ihrem Einstieg von "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" war, das war Charlotte King bei "Private Practice" – die Außenseiterin, die die dann aber zum heimlichen Star der Serie wurde. Zu Beginn war Charlotte King die 'Gegnerin' von Addison und den anderen und die jüngste Verwaltungschefin, die das St. Ambrose Krankenhaus hatte. Ja, sie war kratzbürstig und eine Figur, bei der man erst lernen musste, sie zu leben. Charlotte hatte aber wohl die beste Entwicklung, die das Spin-Off gezeigt hat. In der ersten Staffel hat man ihre Abhängigkeit von Schmerzmitteln nur angeteasert, ebenso wie ihre Verletzlichkeit. Doch mit jeder weiteren Staffel hat sich diese Figur zu einem 'menschlichen Wesen' entwickelt, was man einfach lieben muss. KaDee Strickland hat großartige Arbeit geleistet, weil sie die Wandlung von der alleinstehenden und kühlen Ärztin zu einer verletzlichen, liebevollen Ehefrau und vierfachen Mutter einfach wunderbar gespielt hat und man sich dies immer wieder anschauen könnte, ohne dass Langeweile aufkommt und man nur allzu gerne wissen möchte, wie es der Freedman-King-Familie über all die vergangenen Jahre ergangen ist.

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Jessica Preston aus "The Good Doctor"


Foto: Beau Garrett, The Good Doctor - Copyright: 2018 Sony Pictures Television Inc. and Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.; 2017 American Broadcasting Companies, Inc.; Jeff Weddell/ABC/Courtesy of Sony Pictures Television
Beau Garrett, The Good Doctor
© 2018 Sony Pictures Television Inc. and Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.; 2017 American Broadcasting Companies, Inc.; Jeff Weddell/ABC/Courtesy of Sony Pictures Television

Die ABC-Serie "The Good Doctor" stellt Shawn Murphy ins Zentrum des Geschehens. Einen Arzt, der am Savant-Syndrom leidet und wunderbar von Freddie Highmore gespielt wird. In der ersten Staffel war sein engster Vertrauter Aaron Glassman, der ihm auch schon mal die Wahrheit sagt. Im Verlauf der ersten Staffel sah es so aus, als würde auch Jessica Preston zu seiner weiteren Vertrauten werden. Das hätte auch wunderbar gepasst, weil sie als Frau die Dinge nochmal anders wahrnehmen und Shawn verständlich machen kann. Da wäre es auch eine Möglichkeit gewesen, sie eigenständiger erscheinen zu lassen. Jessica war die Verlobte von Neil Melendez und die Verwaltungschefin. Obwohl Beau Garrett die erste Staffel Hauptdarstellerin gewesen war, hat man daraus fast gar nichts gemacht und es war dann auch nicht mehr zu ändern, da die Schauspielerin die Serie überraschend verlassen hat. Potenzial hat man dann auch leider verschwendet, als ihre Rückkehr für den Auftakt in der vierten Staffel groß angekündigt hat, aber zu sehen war sie nicht bzw. man musste sie suchen, da sie nur bei einem Zoom-Meeting zu sehen war und das Potenzial, was ich mir persönlich erhofft hatte, mit Füßen getreten worden ist und das ist schade, weil man noch viele Geschichten mit Jessica hätte erzählen können. Dafür durfte man Beau dann in der Netflix-Serie "Immer für dich da" sehen, was auch ihre schauspielerische Leistung in genau dieser Richtung gezeigt hat.

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Howard Morris aus "Only Murders in the Building"


Foto: Michael Cyril Creighton, Only Murders in the Building - Copyright: 2021 20th Television; 2023 Hulu
Michael Cyril Creighton, Only Murders in the Building
© 2021 20th Television; 2023 Hulu

Bei Howard Morris habe ich den Eindruck, dass die Hulu-Serie "Only Murders in the Building", die hierzulande bei Disney+ Star zu sehen, alles ein bisschen verdreht, indem die im Nebencast mehr Storylines bekommen als der Hauptcast. Das trifft gewiss nicht auf alle zu, aber auf Howard. Der Katzenmann ist sicherlich kein Fanliebling, was vielleicht auch daran liegt, weil man ihn besonders in der dritten Staffel als Randfigur gezeigt hat und das, obwohl er gerade für die Staffel befördert worden ist. Für meinen Geschmack hat man sein Potenzial verschenkt. Aufgefallen ist mir das, als Jonathan die Hauptrolle übernahm. Es wurde zwar erklärt, warum Howard das nicht wissen soll, aber mir kam bei diesem Paar die Beziehung über die ganzen drei Staffeln zu kurz und man hat hier einfach versäumt, Howard dadurch sympathischer zu machen. Ich glaube nämlich, dass er einfach verunsichert ist.

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Daniela S. - myFanbase

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