Stalkerhaftes Verhalten in Serien - Danielas Beispiele
Stalking ist ein ernstes und teilweise auch gefährliches und vor allem sensibles Thema. Von der polizeilichen Kriminalprävention wird Stalking als wiederholtes, widerrechtliches Verfolgen, Nachstellen, penetrantes Belästigen, Bedrohen und Terrorisieren einer Person definiert. Dies geschieht gegen den Willen einer Person und kann bis zu physischer und psychischrn Gewalt führen.
Daher könnten für (betroffene) Leser*innen die Texte Trigger aufweisen und auslösen. Aus diesem Grund sollte dies beachtet werden und die Texte nur gelesen werden, wenn man sich dazu in der Lage fühlt.
Danielas Beispiele
"Sturm der Liebe"
© ARD/WDR/Christof Arnold
Seit 2005 wird in der ARD die Telenovela "Sturm der Liebe" ausgestrahlt und hat verschiedene Modelle der Liebe und auch der Liebespaarungen, doch in Staffel 20 gab es ein Paar, bei dem man getrost sagen kann: Was leicht und einfach anfängt, endet in einer Katastrophe. Nach ihrem schweren Unfall und der Narbe am Hals hat es Alexandra Schwarzbach (Daniela Kiefer) schwer gehabt, dies anzunehmen und konnte auch nicht mehr Christoph Saalfeld (Dieter Bach) an sich heranlassen. Wieder jemanden an sich heranzulassen, das gelang durch den gutaussehenden und charmanten Tom Dammann (Milan Marcus). Für mich persönlich erschien das auch vollkommen logisch, Tom war sozusagen jemand, der nicht wusste, was ihr passiert war, für den sie ein unbeschriebenes Blatt war, weshalb sich Alexandra ihm auch öffnen konnte. Auch als Paar fand ich sie wirklich süß zusammen, auch wenn mir natürlich von Anfang an klar war, dass sie wieder mit Christoph zusammenfinden würde. Mit einer so krassen Entwicklung von Tom und der Handlung generell hatte ich nicht gerechnet. Tom entpuppte sich als jemand, der für Alexandra, andere und auch sich selbst extrem gefährlich wurde. Er wurde zu einem Stalker, der sich in den Kopf gesetzt hat, mit seiner Traumfrau für ewig zusammenzubleiben. Zunächst fand ich es noch ziemlich witzig, dass Tom seine Liebesgeschichte mit "Romeo & Julia" verglichen hat, denn die meisten wissen nun mal, wie das Ende dieser beiden Figuren war. Was ich aber erst noch witzig fand, war letztlich gar nicht mehr so. Tom hat einen perfiden Plan entwickelt, wie er Christoph erst einmal loswerden konnte, um sein eigentliches Ziel weiterverfolgen zu können und einiges spielte ihm dann auch in die Hand. Für ein Nachmittagsprogramm waren manche Szenen wirklich sehr krass dargestellt worden und ich könnte mir sogar vorstellen, dass es bei manchen Zuschauer*innen gewisse Erinnerungen und Trigger ausgelöst hat. Milan Marcus hat in seinem Abschiedsinterview gemeint, er habe sich mehr auf die Mimik seiner Figur konzentriert, was ich ihm und auch Daniela Kiefer auch voll abgenommen habe, weil ich sowieso finde, dass bei Stalkern und Opfern vieles auch über Mimik und Gestik geht, was hier gut gezeigt worden ist. Ich denke aber, Tom war eine Art von Stalker, der sich zu sehr darin verrannt hat, Alexandra zu lieben und dann selbst keinen Ausweg mehr fand.
"Desperate Housewives"
© 2010 ABC Studios
"Desperate Housewives" wird als Dramedy bezeichnet, weil diese Serie es in acht Staffeln geschafft hat, ernsthaften Themen dennoch einen gewissen Hauch an Komik zu geben, bei der man manchmal schon kurz stockte, ob man wirklich lachen sollte. Man hatte auch mit George Williams (Roger Bart) in den ersten beiden Staffeln und Katherine Mayfair (Dana Delany) vor allem in der sechsten Staffel gleich zwei Charaktere, die sich als Stalker herausstellten bzw. stalkerhaftes Verhalten an den Tag gelegt haben, bei den sie auch für andere zur Gefahr wurden, aber dennoch fand ich sie vom Muster her ziemlich ähnlich. Beide hatten schon einige Enttäuschungen in Sachen Liebe hinter sich oder so eine schlimme Ehe, dass sie sich einfach nach etwas Geborgenheit gesehnt haben. Dennoch empfand ich George Williams schon immer etwas unheimlich in seiner Art. Er war nett, aber er war insofern nett, als dass ich immer gedacht habe, er verbirgt noch etwas, etwas, was gefährlich wird oder bereits sein könnte. Bree Van de Kamp (Marcia Cross) war sozusagen das Objekt seiner Begierde. Jemand, mit dem er unbedingt mehr Zeit verbringen wollte und sehr ähnlich wie bei Tom in "Sturm der Liebe" griff auch George zu Mitteln, um Bree für sich alleine zu haben, die erschreckend waren, weil er dazu auch noch seine Stellung als Apotheker missbraucht hat, die Brees Mann (Steven Culp) das Leben gekostet hat. Zudem hat George noch immer nicht eingesehen, was er Bree damit angetan hat und hoffte darauf, dass sie seinen Selbstmordversuch stoppt. Dass sie es nicht getan hat, hat für mich gezeigt, wie sehr sie nicht mal George verachtet, sondern sich selbst. Sie hat ihn quasi in ihr Leben gelassen, sie war es, die Gefühle für ihn entwickelt hat, nur um dann zu erkennen, wie George wirklich ist, wie krank, unberechenbar und besessen von ihr er gewesen war. Dagegen war Katherine ein völlig anderes Kaliber. Mit Wayne Davies (Gary Cole) hat sie eine absolute katastrophale Ehe erlebt und mit Mike Delfino (James Denton) dagegen sozusagen das Paradies auf Erden. Es war aber eigentlich für alle abzusehen, dass er irgendwann wieder mit Susan Mayer (Teri Hatcher) zusammenfinden würde. Auch Katherine war das klar, allerdings hatte sie schon Gefühle entwickelt, gegen die man bekanntlich machtlos ist. Anders als George hat sie sich aber körperlich selbst verletzt, auch wenn sie Mike dafür verantwortlich gemacht, Susan hinter Gittern gebracht und sogar ihrer Tochter Dylan Mayfair (Lyndsy Fonseca) eine Version ihres Lebens erzählt hat, an welche sie am meisten selbst geglaubt hat. Beeindruckend war aber hier tatsächlich, dass Katherine verziehen worden ist und es eine tolle Szene in #6.13 Therapie gab, die für mich absolut unterstrichen hat, dass sie eben doch alle Freundinnen sind und Katherine einfach eine verdammt schlechte Phase in ihrem Leben durchgemacht hat.
Die Serie "Desperate Housewives" ansehen:
"Rentierbaby"
© 2022 Netflix, Inc.; Ed Miller/Netflix
Bei der Netflix-Serie "Rentierbaby" verhält es sich anders. Eine Miniserie, die sich darum dreht, dass Hauptdarsteller Richard Gadd seine Erlebnisse aus seinen 20ern verarbeitet und quasi für jeden sichtbar macht. Da ist es schon die Atmosphäre, wenn Martha Scott (Jessica Gunning) das erste Mal im Pub auftaucht, in dem Donny Dunn (Gadd) arbeitet. Anfangs wirkt es wie eine tolle aufkeimende Freundschaft, doch alleine die Sätze, die Martha sagt und wie sie diese auch noch betont, die sprechen eine eindeutige Sprache und das ist wahrlich keine gesunde. Zwar hat Donny anfangs noch die Kraft, sich dagegen zu wehren, doch anders als Alexandra in "Sturm der Liebe", begibt sich Donny immer mehr in den Sumpf dessen, Martha fast schon zu verfallen, weil sie ihm letztlich das sagt, was er nicht nur hören will, sondern wie er sich tatsächlich selbst sehen will. Dass bei ihm noch mehr im Argen liegt, erfährt man mit der vierten Episode der Miniserie, aber auch ohne diese besagte Episode ist es erschreckend, verwirrend und zeitgleich auch etwas, was man keinem Opfer von Stalking oder sonst dergleichen 'wünscht'. Mit der Zeit hatte ich das Gefühl, dass Donny in was hineingeraten ist, bei dem er sich selbst nicht ganz bewusst war, wie es überhaupt soweit kam. "Rentierbaby" greift nahezu alle Seiten von Stalking auf, was einen erschreckt und fasziniert zugleich und bei man im Grunde mit Donny UND Martha mitleidet.
Die Serie "Rentierbaby" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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