The Return of Jezebel James - Review
"The Return of Jezebel James" ist gleichzeitig auch die langersehnte Rückkehr von "Gilmore Girls"-Schöpferin und Wortakrobatin Amy Sherman-Palladino, die sich am Ende der 6. Staffel aus der Serie zurückgezogen hat. An den Erfolg einer solchen Serie nahtlos anzuknüpfen, ist beinahe unmöglich, und so dürfte ein Zuschauer, der eine Neuauflage der "Gilmore Girls" erwartet, von der neuen Comedy-Serie eher enttäuscht sein. Wer Sitcoms mag und nicht auf ein einstündiges Format festgelegt ist, könnte an "The Return of Jezebel James" aber durchaus seinen Spaß haben.
Als Zuschauer, der die Serie vor allem aus den Augen eines "Gilmore Girls"-Fan sieht, ist man allzu leicht versucht, Vergleiche zu ziehen. Die schnellen Dialoge erinnern durchaus an das redegewandte Mutter-Tochter-Duo und Parker Posey wirkt ein wenig wie die jüngere Schwester von Lauren Graham. Und das sind nicht die einzigen Ähnlichkeiten. Eingefleischte Fans der "Gilmore Girls" werden einige bekannte Gesichter wiedererkennen: Scott Cohen, der Lorelai in der ersten und zweiten Staffel als Max Medina den Kopf verdrehte, spielt in "The Return of Jezebel James" den Liebhaber der Hauptfigur. Und auch Rose Abdoo, bekannt als Automechanikerin Gypsy, brachte Amy Sherman-Palladino in einer Gastrolle in ihrer neuen Serie unter.
Parker Posey gleicht nicht nur äußerlich der grandiosen Lauren Graham, auch ihre Serienfigur Sarah hat auf den ersten Blick einiges mit Lorelai Gilmore gemein. Sie spricht nicht nur schnell und ist ungeheuer schlagfertig, sie hat es auch in der Liebe nicht ganz einfach. Auch findet das Treffen der Schwestern in einem Diner statt (der Kellner kann es jedoch nicht im Entferntesten mit Scott Patterson aufnehmen...). Ob Parker Posey ihrer Rolle auf Dauer gewappnet ist, kann man nach einer Folge schlecht beurteilen. Ihr Spiel wirkt zeitweise etwas steif und ihr gekünsteltes Lachen wenig sympathisch, wobei dies auch den Regieanweisungen in Rechnung gestellt werden kann. Lauren Ambroses Auftritt war sehr kurz, auch hier ist eine Beurteilung kaum möglich.
Was die Geschichte der beiden Schwestern angeht, erfahren wir in der Pilotfolge nicht sehr viel, außer der Tatsache, dass Sarah und Coco praktisch keine Beziehung zueinander haben. Sarah ist die erfolgreiche Lektorin, die in einer schönen Wohnung in Manhattan lebt und auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen scheint. Coco hingegen ist das schwarze Schaf der Familie, lebt mal hier, mal da, und kriegt im Leben nichts auf die Reihe. Zu sehen, wie die beiden sich miteinander arrangieren, verspricht einiges an Unterhaltung, sind sie doch so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Auch für Scott Cohen scheint eine größere Rolle angedacht zu sein, als in der Pilotfolge gezeigt. Hier war er nur kurz zu sehen, als Liebhaber von Sarah, doch die Tatsache, dass er neben den beiden Damen die dritte Hauptfigur der Serie ist, lässt darauf schließen, dass die Liebesgeschichte zwischen ihm und Sarah doch nicht ganz so unverbindlich bleiben wird.
Das Comedy-Genre ist für Amy Sherman-Palladino kein Neuland, hatte sie doch ihren Durchbruch vor vielen Jahren als Autorin für die Sitcom "Roseanne". Dieses Faible für Sitcoms merkt man der neuen Serie durchaus an, leider nicht immer positiv. Typisch dafür ist das berühmte "Lachen vom Band", das schon bei Serien wie "Eine schrecklich nette Familie" auf Dauer fürchterlich genervt hat und bei "Jezebel James" absolut deplaziert wirkt. Die Dialoge sind für sich genommen schon recht unterhaltsam und bedürfen keiner Anleitung, wann genau gelacht werden soll.
Fazit
Insgesamt fällt es schwer, die Pilotfolge zu beurteilen. Potential ist auf jeden Fall vorhanden, nur sind die knappen 25 Minuten viel zu kurz, um sich ein Urteil zu bilden. Meiner Meinung nach sind sowohl Geschichte als auch Hauptdarsteller vielversprechend, doch hat Amy Sherman-Palladino das falsche Format gewählt. Der Stoff ist typisch für eine einstündige Dramedy, nicht für eine Sitcom mit eingespielten Lachern. Das ist auch der Grund, weshalb ich der Serie keine große Zukunft voraussage, und die bisherigen Einschaltquoten scheinen dies ja nur zu bestätigen.
Sandra G. - myFanbase
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