Die besten neuen Serien 2008
Platz 4: Dr. Horrible's Sing-Along Blog
Durch den Autorenstreik mussten 2008 viele Abstriche gemacht werden, doch mindestens einen positiven Effekt hatte dieser Streik allemal und der heißt: "Dr. Horrible's Sing-Along Blog". Eine innovative und brillante Serie, die den Grundstein für eine ganz neue Art von Seriengenuss legt.
Alle Macht den Serienmachern
Joss Whedon, der unter anderem für Meisterwerke wie "Buffy - Im Bann der Dämonen" und "Angel - Jäger der Finsternis" verantwortlich ist, hat seine Zwangsauszeit genutzt, um sich endlich einem Projekt zu widmen, das ihn schon lange beschäftigt hat: Eine Musical-Serie. Und um seinen Fans seine Dankbarkeit zu zeigen und eine Serie zu entwickeln, die nicht um die Gunst eines Senders kämpfen muss, hat Whedon sich entschlossen, die Serie online zur Verfügung zu stellen und die Finanzierung im Nachhinein nur durch Verkäufe von DVDs und anderem Merchandise zu regeln.
Der Fokus der Serie liegt auf dem Bösewicht Dr. Horrible, der von Multitalent Neil Patrick Harris ("How I Met Your Mother") dargestellt wird. Dieser hat vor, in die "Evil League of Evil" aufzusteigen, um so seiner Traumfrau Penny (Felicia Day) zu beweisen, dass er kein Schwächling ist. Doch Dr. Horribles Nemesis Captain Hammer, dargestellt von Nathan Fillion ("Desperate Housewives", "Firefly"), ist ihm dicht auf den Fersen.
Neben der wirklich gut geschriebenen Storyline der Serie, die - wie man es von Joss Whedon gewohnt ist - mit vielerlei Wortwitzen überzeugen kann, ist das Besondere an den drei 15-minütigen Episoden von "Dr. Horrible's Sing-Along Blog" natürlich die Umsetzung als Musical. Keiner der drei Hauptdarsteller hat eine klassische Gesangsausbildung genossen, kann aber bei jedem einzelnen Lied, das von Whedons Bruder komponiert wurde, überzeugen. Manche Lieder bleiben einem noch Wochen im Ohr und da es sowohl den Darstellern, als auch den Serienmachern so gut gefallen hatte, hat man bei der veröffentlichten DVD sogar die Audiokommentare zu den Episoden eingesungen.
Einziges Manko an der Serie scheint demnach wirklich zu sein, dass die Serie insgesamt nur knapp 45 Minuten dauert und in sich eine sehr geschlossene Handlung hat, womit eine Fortsetzung zwar nicht ausgeschlossen ist, aber der Anspruch zu hoch sein könnte, da es kaum möglich ist, die brillante "erste" Staffel zu toppen. Nichtsdestotrotz hat Whedon einmal mehr bewiesen, dass man keinen Sender braucht, um eine qualitativ hochwertige Serie zu produzieren, sie Fans zugänglich zu machen und dennoch nicht leer auszugehen, denn die treuen Fans nutzen natürlich die Möglichkeit die DVD zu ergattern, die nicht nur preisgünstig, sondern auch code-frei ist, so dass jeder DVD-Player diese abspielt, egal aus welchem Land man kommt.
Annika Leichner - myFanbase
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