Die wichtigsten Serien von 2000 bis 2009: Comedy

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Sex and the City (1998 bis 2004)

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Heutzutage ist es wahrlich nichts Außergewöhnliches mehr, wenn in – wohlgemerkt - Kabelserien von Showtime, FX oder eben auch HBO lauthals über Sex diskutiert, Sex praktiziert und über Sex geurteilt wird. Damals vor 12 Jahren dagegen, war das gar nicht so selbstverständlich, als da auf einmal vier attraktive Mittdreißiger im Mittelpunkt einer Serie, basierend auf den Büchern von Candace Bushnell, standen, die in jeder neuen Folge auf eine unverschämt unverblümte und direkte Art und Weise über Männer, Mode und Sex geredet haben. Binnen kürzester Zeit fand man nicht nur in Hauptdarstellerin Sarah Jessica Parker eine neue Trendsetterin, sondern auch eine optimale Serie, die Frauen ansprach und sie regelmäßig vor die Bildschirme lockte. War die achtmalig mit dem Golden Globe ausgezeichnete Comedy anfangs nicht mehr als seichte Unterhaltung, hat sie es bis zu ihrem Ende im Mai 2003 nicht nur auf beachtliche sechs Staffeln und fast 100 Episoden geschafft, sondern auch noch das Kunstwerk vollbracht, sich von Season zu Season zu steigern, um schließlich mit einer glorreichen sechsten Staffel zwar in den Serienarchiven zu verschwinden, den Zuschauern jedoch noch lange danach in Erinnerung zu bleiben. 2008 erschien dann der kommerziell sehr erfolgreiche und auch von den Fans grundsätzlich gutgeheißene erste Spielfilm in den Kinos; die Dreharbeiten zum zweiten Film sind indes schon längst beendet und das Resultat werden wir ab Mai 2010 in den Kinos begutachten können. Die Carriemania hält also an - und das auch noch nach über sieben Jahren der Abwesenheit von den weltweiten Bildschirmen, was einmal mehr beweist, dass die Serie eben doch mehr als nur "eine Show über Sex" war, sondern viel mehr die Serienwelt revolutioniert hat. | Niko Nikolussi

Scrubs - Die Anfänger (2001 bis heute)

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Im Comedybereich ist die im Jahre 2001 gestartete Serie "Scrubs" zweifellos eine der Serien, die die 00-Ära am meisten geprägt hat. Serienschöpfer Bill Lawrence kreierte die erste Krankenhauscomedy überhaupt, die mit seinen herrlich abgedrehten Charakteren, dem irrwitzigen, an kreativen Ideen nur so überbordenden Humor und der für eine Comedy eher ungewöhnlichen Ernsthaftigkeit stets zu überzeugen wusste. Einen großen Anteil am Erfolg der Serie hat ohne Frage der bis in die kleinste Nebenrolle optimal besetzte Cast, bei dem die Chemie stimmte und der sowohl komödiantisch, wie auch in ernsten Momenten immer das Beste aus seinen Rollen herausholte. Der Humor der Serie war oft ungeheuerlich albern, aber nie wirklich dumm, wies herrlich pointiert geschriebene Dialoge auf und hatte aufgrund der legendären Traumsequenzen völlig schräge, abgefahrene Momente zu bieten, die das Zwerchfell des Zuschauers erschütterten. Selten vermochte es eine Comedy so zwischen Komik und Tragik hin und her zu schwenken. Von einer Sekunde auf die andere konnte sich der Ton der Serie gänzlich ändern, hatte man eben noch Tränen der Freude in den Augen, so waren es plötzlich Tränen der Trauer und genau diesen Mix transportierte die Serie stets absolut glaubwürdig und unaufgesetzt. Auch mit fortschreitender Dauer verlor "Scrubs" nur wenig von seinem großen Einfallsreichtum: Sei es eine Musicalepisode, eine Parodie auf typische amerikanische Sitcoms oder eine wunderbar ausgestattete Märchenepisode - die Serie ließ sich immer wieder etwas Neues einfallen und wehrte sich so vehement dagegen, an Niveau einzubüßen. Auch bis heute ist die Serie einfach nicht tot zu kriegen: Erst wurde sie durch einen Senderwechsel gerettet und im letzten Jahr ging sie dann mit einem neuen Konzept und vor allem einem neuen Hauptcast auf Sendung, was von der Fangemeinde sehr kritisch und größtenteils ablehnend beäugt wurde. Doch wie die Zukunft der Serie auch ausgesehen mag, man sollte nie vergessen, wie wegweisend die Serie in den letzten zehn Jahren im Comedybereich war und wie großartig unterhaltend. "Scrubs" gehört deshalb ohne Frage zu dem Besten, was im Comedysektor im vergangenen Jahrzehnt produziert wurde! | Moritz Stock

South Park (1997 bis heute)

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Zugegeben, die ersten Episoden der politisch inkorrekten Cartoonserie flimmerten bereits vor 2000 über die Flimmerkisten, doch auch jetzt, nach 13 Jahren, 195 Episoden, mehreren Specials und einem überaus erfolgreichen Kinofilm sind die Abenteuer von Cartman, Stan, Kyle, Kenny und Co. aktueller denn je und nehmen nahezu wöchentlich Bezug auf aktuelle Geschehnisse in Politik, Popkultur und die Gesellschaft allgemein und beeinflussen damit auch jetzt noch maßgeblich, worüber am nächsten Tag gesprochen wird. Nicht umsonst gibt es unzählige Abhandlungen über "South Park" in den Medien, in der Literatur oder sogar in Hörsälen, wo es eigene Vorlesungen und Studienarbeiten gibt, die sich kritisch mit der Serie auseinandersetzen. Die beiden Serienerfinder Matt Stone und Trey Parker haben schon wirklich alles auf den Arm genommen und treffen dabei oft den Nerv der Zeit, manchmal schießen sie auch über das Ziel deutlich hinaus, was aber nur wieder zeigt, dass die beiden nicht bereit sind, auf irgendeine Art und Weise Zugeständnisse zu machen und auch nicht davor scheuen, sich quasi wöchentlich neue Feinde zu machen. Nicht zu vergessen das wiederholte Ableben des kleinen Kenny, eines der signifikantesten Markenzeichen, das eine TV-Serie im vergangenen Jahrzehnt hervorgebracht hat, oder auch zahlreiche Sprüche (insbesondere von Cartman), die Einzug in den täglichen Sprachgebrauch gefunden haben. "South Park" ist provokativ, aktuell, intelligent und vor allem unbeschreiblich witzig. Auf die nächsten 13 Jahre! | Andreas K.

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