Sophies Rückblick 2018/2019

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Beste (überraschend entdeckte) Mini-Serie

Meine Serienliste ist immer voll. Serien, die ich schon angefangen habe und noch beenden möchte, solche, die mir von Freunden empfohlen werden und die, die mich persönlich interessieren. Ab und zu brauche ich aber auch mal etwas neues, etwas abseits der üblichen Pfade und etwas, das ich einfach mal an einem Abend bingen kann. Glücklicherweise bietet Netflix einige Original Mini-Serien, die sich dafür sehr gut eignen. In der vergangenen Season sticht eine für mich dabei besonders heraus, nämlich "Trinkets" bzw. "Diebische Elstern". Die Serie umfasst zehn Folgen à 21-29 Minuten und eignet sich daher fantastisch für einen (oder zwei) gemütliche Serienabende.

Es geht um die drei Teenager Elodie, Tabitha und Moe, die sich in einer Selbsthilfegruppe für Ladendiebe kennenlernen. Zunächst halten sie nicht besonders viel voneinander, dann aber entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den dreien und sie werden zu einer richtigen Einheit. In jeder Folge erfährt man weitere Details über die Figuren und es wird schnell klar, dass jede mit ihren eigenen, großen und kleinen, Problemen zu kämpfen hat.

Mich hat die Serie hauptsächlich wegen dieser drei Charaktere und deren Darstellerinnen überzeugt und wie authentisch sie ihre Rollen vor allem in den leiseren Momenten verkörpern. Außerdem bietet die Serie eine willkommene Abwechslung und zudem noch einen sehr hörenswerten Soundtrack, der die Stimmung immer passend untermalt. Insgesamt ist Trinkets eine charmante Mini-Serie, die ich jedem nur ans Herz legen kann und die, wie kürzlich bekannt wurde, nächstes Jahr mit einer zweiten Staffel ihren Abschluss findet.

Beste Folge und beste Szene

Foto: Melissa Benoist, Supergirl - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Melissa Benoist, Supergirl
© Warner Bros. Entertainment Inc.

"Supergirl" ist eine meiner absoluten Lieblingsserien, deshalb gehört sie für mich persönlich schon einmal in jeden Rückblick, allerdings haben mich eine Folge und eine Szene im speziellen besonders begeistert. Um zu erklären, wieso die Folge so fantastisch ist, muss ich jedoch erst etwas weiter ausholen.

Die zentrale Beziehung der Serie ist die der beiden Danvers Schwestern Kara und Alex. Jede einzelne Szene mit den beiden ist einfach, wie soll ich es anders sagen, super. Das kommt auch durch die besondere Chemie zwischen den beiden Darstellerinnen Chyler Leigh und Melissa Benoist.

Die vierte Staffel stellte die Beziehung auf eine harte Probe, denn Alex' Gedächtnis musste gelöscht werden, um Karas geheime Identität zu schützen. Das veränderte sowohl die Beziehung der Schwestern als natürlich auch die zwischen Alex und Supergirl. Elf lange Folgen ließen sie uns also leiden, doch dafür bekamen wir auch eine der besten Szenen der Serie überhaupt im Gegenzug.

Zu Beginn der Folge #4.21 fängt Kara an, an der Distanz zwischen ihr und Alex zu verzweifeln. Egal in welcher brenzligen Lage sich Kara zuvor befand, Alex war immer ihre Stütze und genau das war ihr in dieser Staffel genommen worden. Während Kara also damit zu kämpfen hat, bekommen wir als Zuschauer kleine Hoffnungsschimmer seitens Alex. Sie träumt von ihrer Schwester, genau genommen sogar indirekt von deren Superkräften. Auch wenn sie es noch nicht direkt schafft, die Puzzleteile in ihrem Kopf zusammenzufügen, stupst ihr Verstand sie doch schon unbewusst wieder zu ihrer Schwester. Bis zu dem finalwürdigen Kampf gegen Ende der Folge.

Red Daughter, ein Klon von Kara, hat Supergirl nach Midvale gelockt, dem Ort, wo die beiden Schwestern aufgewachsen sind und wo ihre Mutter Eliza immer noch lebt. Während dem unausweichlichen Kampf zwischen Red Daughter und Supergirl kommt schließlich auch Alex dazu. Aus zunächst sicherer Entfernung beobachtet sie die beiden und da passiert es. Supergirl benutzt ihren Hitzeblick und - ein heller Lichtblitz - Alex erinnert sich daran, dass sie und Kara als Teenager gemeinsam am Lagerfeuer sitzen und Kara mit ihrer Superkraft die Marshmallows röstet; Supergirl fliegt und - ein weiterer Lichtblitz - Alex erinnert sich an die Situation aus ihrem Traum und wie Kara sie mit ihrem Flug vor einem Fall bewahrt. Mehrere solcher Flashbacks kommen über Alex, bis sie schließlich ein atemloses: "Kara!" hervorbringt. Natürlich eilt sie ihrer Schwester sofort zur Hilfe, hat aber gegen Red Daughter keine Chance. Und auch Kara scheint den Kampf verloren zu haben, denn ihr Herzschlag wird langsamer und bleibt schließlich aus. Ihre Opponentin, die offensichtlich ihr Ziel erreicht hat, fliegt davon und lässt Kara und Alex alleine auf der Lichtung zurück.

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So glücklich ich als Zuschauer war, dass Alex sich wieder erinnert hat, so hat mir die folgende Szene das Herz wieder gebrochen. Alex stürzt zu ihrer Schwester, hört, dass ihr Herz nicht mehr schlägt und versucht verzweifelt sie irgendwie zu retten. Es ist mitten in der Nacht, also ist keine Sonne da, um sie schneller heilen zu lassen. Aber Alex gibt ihre Schwester nicht auf, Sonnenlicht ist schließlich in allem, so auch in dem Gras um sie herum. Nach weiteren Sekunden des Bangens, befolgt Kara schließlich das herzzerreißende Flehen ihrer Schwester und zieht das Sonnenlicht aus dem Gras, was zu einer fast schon märchenhaften, aber deshalb umso schöneren Szene führt. Schließlich erwacht Kara, die Schwestern sind endlich wieder vereint und die Erleichterung ist fast überwältigend.

Es ist schwierig, eine so tolle und komplexe Szene in Worte zu verpacken, mich hat diese Folge emotional einfach mitgerissen. Das lag vor allem an den beiden Schauspielerinnen Chyler Leigh (Alex) und Melissa Benoist (Kara/Supergirl). Während Melissa Benoist ihre Doppelrolle in dieser Staffel als Kara und Red Daughter brillant meisterte, gebührt auch Chyler Leigh der höchste Respekt. Dass sie eine außergewöhnliche Schauspielerin ist, ist zwar nichts neues, aber die Emotionen, die sie in den Szenen von der Erinnerung bis zum Kampf um Karas Leben liefert, ist noch einmal ein ganz anderes Level. Ich liebe diese Szene wirklich sehr, es liegt einfach so viel Herzblut darin und man merkt, dass alle Beteiligten ihr absolut Bestes gegeben haben.

Dazu kommt für mich persönlich noch, dass diese Folge eine knappe Woche vor einer Convention in Birmingham lief, bei der ich unter anderem Chyler Leigh getroffen habe. Ein weiterer Grund, weshalb mir diese Folge und insbesondere die besprochene Szene so viel bedeutet und es einfach verdient hat, in einem Rückblick erwähnt zu werden. Für mich gehört sie sogar zu den Top 5 meiner Lieblingsfolgen der kompletten Serie.

Sophie F. - myFanbase

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