Die enttäuschendsten Beziehungen 2009/2010
Platz 7: Sarah & Shaw (Chuck)

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Diese Beziehungen, die offensichtlich in den Verlauf der Handlung eingebaut werden, um das unbestrittene Traumpaar noch eine Weile getrennt zu halten, haben es nie besonders leicht. Ihnen schlägt der Hass der Fans entgegen, speziell jener, die anscheinend nur wegen dieser Liebesgeschichten jene Serie schauen. In der 3. Staffel "Chuck" hat man nun genau solche Hinhalte-Beziehungen eingebaut, sowohl für Sarah als auch für Chuck. Aber nur eine der beiden hat es auf unsere Flopliste geschafft, und zwar nicht, weil wir so unverbesserliche Chuck-Sarah-Shipper sind, sondern weil die Umsetzung der Romanze zwischen Sarah und CIA Special Agent Daniel Shaw mehr als nur zu wünschen übrig ließ.

"I have a type!"

Es war sicherlich nicht leicht, nach dem furiosen Finale der 2. Staffel, welches uns Sarah und Chuck an einem Punkt präsentierte, wo man sich nur schwer vorstellen konnte, wie man sie jetzt wieder trennen kann, wieder einmal den Reset-Knopf zu drücken. Aber die Autoren haben sich entschieden, die beiden Protagonisten in ihrer Entwicklung und ihren Gefühlen erst noch eine Weile reifen zu lassen, bis man ihnen und den Zuschauern das wohlverdiente Happy End gönnt. Und damit es nun in der Zwischenzeit nicht nur an ihrer Unfähigkeit, klar miteinander zu kommunizieren scheitert, plus den widrigen Umständen ausgelöst durch Chucks Intersect, hieß es neue potentielle Partner einzuführen. So lernt Chuck die charmante Hannah kennen und Sarah verguckt sich in ihren Vorgesetzten, Agent Shaw. Was nun aber bei Chuck und Hannah zumindest für kurze Zeit durchaus gut funktioniert, klappt bei Sarah und Shaw leider überhaupt nicht. Und nur ein kleiner Teil ist darauf zurückzuführen, dass man nun einmal keinen anderen Mann als Chuck an ihrer Seite sehen möchte. Aber das Problem bei Sarah und Shaw ist, dass man zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen kann, wieso die beiden sich nun füreinander interessieren. OK, Shaw findet seine Kollegin wohl offensichtlich attraktiv und versucht sie deshalb zu bezirzen, aber Sarahs Gründe sind die ganze Zeit über völlig diffus und ungreifbar. Darüber hinaus wird die Beziehung der beiden zwar als gegeben hingenommen, aber nie als solche gezeigt. Es gibt kein Date, es gibt keine kleinen Momente der Verliebtheit, die einen als Zuschauer für diese beiden irgendwie erwärmen könnten. Die Tatsache, dass Brandon Routh und Yvonne Strahovski absolut keine gemeinsame Chemie haben, tut dann ihr Übriges. So sieht man sich innerhalb weniger Folgen, in denen wir aber fast nichts vom Paar Sarah und Shaw sehen, damit konfrontiert, dass Sarah diesem neuen Mann in ihrem Leben gleich einmal ihren wahren Namen verrät (und warum sie dies an dieser Stelle tut, erschließt sich mir auch nach mehrmaligem darüber Nachgrübeln immer noch nicht) und sogar in Erwägung zieht, mit ihm eine gemeinsame Zukunft aufzubauen.

Mir leuchten die Beweggründe, warum man Sarah und Shaw etwas miteinander anfangen lassen hat, durchaus ein. Schließlich hatten die Verantwortlichen hinter der Kamera einen klaren Plan, wo man mit Chucks Entwicklung als zukünftiger CIA-Agent und als Mann hin möchte. Und Shaw ist die Person, die ihn auf beiden Gebieten herausgefordert und durchaus auch gefördert hat, die es aber als ultimativen Schritt dann am Ende zu überwinden galt. Und die Kulmination dieses Handlungsstranges, in der Shaw erfährt, dass Sarah unwissentlich für den Tod seiner Ehefrau verantwortlich ist, er dann zum Ring überläuft und Chuck gezwungen ist, Shaw zu erschießen, war mehr als gelungen und hat durchaus einige Stolpersteine auf dem Weg dorthin vergessen gemacht, aber eben nicht alle. Auch danach bleibt ein fader Beigeschmack, dass man eben Sarah und Shaw zwar als Paar haben wollte, ihnen aber weder einen vernünftigen Aufbau einer Geschichte, noch irgendeinen signifikanten Moment als Paar gegeben hat. So war die Tatsache, dass "Chuck"-Fans ihren Hass auf die Figur des Agent Shaw kanalisiert haben, mehr als verständlich. Hätte man diesen als reinen Mentor für Chuck, ohne romantische Verwicklungen mit Sarah, eingeführt, der dann am Ende das Team betrügt, oder eben dem Paar Sarah und Shaw einen vernünftigen und schlüssigen Aufbau gegönnt, hätte man aus der 3. Staffel "Chuck" noch einiges mehr rausholen können. So bleibt ein fader Beigeschmack, den man sehr gut hätte vermeiden können.

Cindy Scholz - myFanbase

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