Die besten Staffeln 2009/2010
Platz 9: Parenthood, Staffel 1

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Als eine der besten neuen Serien der TV-Season 2009/2010 kann in jeden Fall "Parenthood" gehandelt werden. Dabei setzt die Serie, die seit März 2010 auf NBC läuft, nicht unbedingt auf neue Ideen, sondern vielmehr auf ihre Charaktere. Eher weniger rosig sah es für die Serie allerdings nach der Pilotfolge aus, die zunächst nicht wirklich ihren Erwartungen gerecht werden konnte. Doch der geduldige Zuschauer wurde bald belohnt.

Familienangelegenheiten

Foto: Copyright: 2012 NBC Universal. All rights reserved.
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Zugegeben: die Serie stellt in dem Sinne nichts Bahnbrechendes dar und die Geschichten gab es alle schon in ähnlicher Form bei anderen Serien. Beeindruckend ist aber gerade die Tatsache, wie "Parenthood" trotzdem mit viel Herz und einem Augenzwinkern zu überzeugen weiß. Dabei driftet der Dramaanteil nie ins Kitschige oder Bierernste ab und der Humor bleibt durch die Bank weg auf einem erfrischenden Niveau. Die Serie bietet liebenswerte Darsteller mit Indentifikationspotential, die im Verlauf dieser Staffel genug Zeit haben, um ihr Können zu zeigen. Hier steht für mich auf jeden Fall Dax Shepard als Crosby an erster Stelle. Wo man bei ihm nach dem Piloten eher skeptisch war, hat man aus seiner Geschichte etwas richtig Gutes gemacht. Mit seiner neuen Vater-Situation versucht er so souverän wie möglich umzugehen und die Fehler, die er dabei macht, machen ihn liebenswert. Von Crosby konnte man zu Beginn eigentlich nicht sehr viel erwarten, dafür schlägt er sich aber am Ende von all seinen Geschwistern am besten. Auch Sarah zuzusehen, die von Lauren Graham gespielt wird, macht mit der Zeit immer mehr Spaß. Hilflos erschien sie einem noch in den ersten paar Folgen, doch auch ihr Charakter musste sich erst noch entwickeln und trug schließlich mit zum angenehmen Klima der Serie bei. Es war schön zu sehen, wie sehr sie ihre Familie und ihre Familie sie unterstützt und wie sich ihr Verhältnis zu ihren Kindern zum Besseren ändert.

Die Serie lebt im Allgemeinen auch unwahrscheinlich von den Beziehungen der Persönlichkeiten untereinander - sowohl zwischen den Geschwistern, als auch den Pärchen und natürlich ganz besonders zwischen Eltern und Kindern. Dabei ist zwar auch immer Konfliktpotential vorhanden, das wird aber immer nachvollziehbar und ohne unnötiges Drama gezeigt. So werden sich beispielsweise auch große Eifersuchtsszenen zwischen Julia und ihrem Mann geschenkt, als Julia ihren alten Freund Timm bei dem Schuldenfall ihres Vaters zu Rate ziehen muss. Joel weiß von Timms Gefühlen seiner Frau gegenüber, beherrscht sich aber. Die beiden gehen offen und ehrlich miteinander um und vertrauen auf ihre Beziehung. Mit der Zeit verbessert Julia auch ihre Bindung zu ihrer Tochter, die erst noch ganz offensichtlich ihren Vater mehr mag. Dabei will sie zwar manchmal zu viel auf einmal und stößt dann auch mal Mütter vor dem Kopf, die nicht arbeiten gehen, doch ihre Absichten sind stets gut.

Dass nicht nur die Kinder mit Problemen zu kämpfen haben, sondern auch die Eltern wird ebenfalls erst nach ein paar Episoden vollends klar. Vor allem diese Entwicklung wird allmählich und mit viel Fingerspitzengefühl aufgebaut. Da bringt eine Fehlinvestition den Geduldsfaden von Camille gegenüber Zeeks Ausrutschern zum zerreißen und sie setzt ihren Mann vor die Tür. Ob die beiden ihre Beziehung wieder auf die Reihe bekommen wird mit in die nächste Season genommen – da heißt es jetzt dranbleiben.

Für die zukünftige(n) Staffel(n) kann man nur hoffen, dass dieses Niveau bestehen bleibt und ein paar mehr Zuschauer vor den Fernseher lockt. Bis dahin gibt es von uns erst einmal Platz neun in unserer Liste der besten Serien dieser Season.

Luisa Schmidt - myFanbase

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