Northern Rescue - Review des Piloten
Der Streamingdienst Netflix hat 2019 schon so viele Serien veröffentlicht, da kommt es schon mal vor, dass die ein oder andere durchs Raster fällt. Ähnlich ging es mir bei der Serie "Northern Rescue". Das Format ist bereits seit dem 1. März 2019 verfügbar, aber mir ist die Serie erst gar nicht aufgefallen. Nachdem ich mir aber nochmals die ganzen Serienbestellungen angesehen habe, klang "Northern Rescue" ganz interessant.
Abschied für immer
Im Zentrum des Geschehens steht die Familie West. Bestehend aus dem Lebensretter John (William Baldwin), Mutter Sarah (Michelle Nolden) und den drei Kindern Maddie (Amalia Williamson), Scout (Spencer MacPherson) und Taylor (Taylor Thorne). Während Sarah Hausfrau ist, steckt Maddie mitten in der Pubertät, Scout versucht als mittleres Kind aus dem Schatten zu treten und Taylor ist das Genie der Familie. Eigentlich eine völlig normale und fast harmonische Familie. Schon bald ziehen aber dunkle Wolken auf, als Mutter Sarah eines Abends zusammenbricht, ins Krankenhaus kommt und bei ihr Krebs diagnostiziert wird, der nicht heilbar ist.
Die ersten fünf Minuten kann man durchaus als Zeitraffer bezeichnen. Erst nach der Krebsdiagnose von Sarah bekommt man einige Dinge mit auf dem Weg, die uns sicherlich noch die restliche Staffel beschäftigen werden. Vor allem von der ältesten Tochter Maddie werden gewisse Andeutungen bzgl. Sarah gemacht, die darauf schließen lassen, dass beide ein Geheimnis haben, von dem John nichts weiß und das dafür sorgt, dass Maddie ihrer Mutter nicht verzeihen wird bzw. nicht verzeihen kann. Trotz des Geheimnisses und der Tatsache, dass wir Sarah nur ganz kurz kennen lernen, fällt der Abschied von ihr schwer und wirkt bedrückend. Vielleicht liegt es auch mit daran, dass weder ihre Familie noch die Zuschauer richtig Abschied von ihr nehmen konnten und John nun alleinerziehender Vater ist.
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Neue Aufgaben und ein Umzug
Mit John als alleinerziehenden Vater bedient sich "Northern Rescue" durchaus einem Klischee. Obwohl er seine Kinder liebt, ist John eben der typische Vater, der seiner Frau die Erziehung überlassen hat und auch kein richtiges Vertrauensverhältnis zu seinen Kindern aufgebaut hat. Besonders fällt dies in den Szenen mit Maddie auf, die schon vor dem Tod ihrer Mutter in einer schwieriger Phase war und nun vollkommen außer Kontrolle zu geraten scheint: Sie bleibt nachts über weg, raucht, trinkt, kifft, ist aufsässig ihrem Vater gegenüber und wird handgreiflich gegenüber einer Mitschülerin. Als das alles zu einer drohenden Gefängnisstrafe führt und Maddie sich weigert, eine Therapie zu machen, verliert John verständlicherweise die Nerven.
Auch Scout macht es ihm nicht leicht, wobei dieser eher den Anschein macht, als wolle er nur seine Ruhe haben. Einen durchaus besseren Draht scheint John zu seiner jüngsten Tochter Taylor zu haben. Zumindest scheint diese das meiste Verständnis für ihren Vater aufbringen zu können. Dennoch muss John noch mit völlig anderen Problemen kämpfen, als das Geld knapp wird und er auch die ersehnte Beförderung in den Wind schießen kann.
Hier kommt Sarahs jüngere Schwester Charlie (Kathleen Robertson) ins Spiel, die ihrer Familie zu sich nach Turtle Island Bay einlädt und John gleich auch noch eine mögliche neue Arbeitsstelle in Aussicht stellt, die ihr Schwager natürlich nicht ausschlagen kann; immerhin wird das Ersparte immer weniger und irgendwie ist es auch ganz gut, was Neues anzufangen. Jedoch scheint Familie West vom Pech verfolgt zu sein, als auch noch Charlie ihr Haus durch einen Brand verliert und sie nun alle auf der Straße stehen.
Fazit
Nach dem Piloten bin ich mir nicht sicher, was ich von "Northern Rescue" halten soll. Einerseits strotzt diese Serie nur so vor Klischees, so dass ich die Befürchtung habe, am Ende enttäuscht zu werden. Andererseits könnte die Serie aber auch auf ihre Art und Weise den Familienzusammenhalt unterstreichen. Ich bin mir wirklich noch unsicher, es reizt mich aber auch zu erfahren, welches Geheimnis Sarah vor John hatte. Wobei ich auch hier ahne, dass man sich einem alten Klischee bedient und sie letztlich eine Affäre hatte und Maddie dadurch entstanden ist. Ich werde wohl ganz einfach die nächsten Folgen gucken müssen, um die Rätsel zu lösen.
Daniela S. - myFanbase
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