Outmatched - Review des Piloten

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Als bei Fox im vergangenen Januar die Serie "Outmatched" an den Start ging, war ich fest entschlossen, mal einen Blick hineinzuwerfen; doch irgendwie kam immer etwas dazwischen, so dass ich es immer wieder auf die lange Bank geschoben habe. Schließlich hat ProSieben dann die Serie für Januar 2021 angekündigt, was ich letztlich zum Anlass genommen habe, endlich mal mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ob es sich gelohnt hat, könnt ihr jetzt nachlesen.

Alleine unter Genies

Ich bin ein Fan des Gerne Comedy und da ist es für mich ganz logisch nachvollziehbar, dass ich eben auch bei "Outmatched" einen Blick rein werfe. Zudem weiß ich von Maggie Lawson ("Psych") und Jason Biggs ("American Pie"), dass sie beide das Genre bedienen können, also war ich gespannt. Die deutschen Sender haben ja immer die Angewohnheit, ihren Serien Beinamen zu verpassen und hier lautet dieser "Alleine unter Genies". Nun gut. Sobald ich das Wort Genie höre, verbinde ich es mit Serien wie "The Big Bang Theory", "Young Sheldon", "The Good Doctor" und weiteren – alle erfolgreich (gewesen). Ich hatte tatsächlich die Hoffnung, dass sich "Outmatched" dort einreihen könnte. So sicher bin ich mir da allerdings gar nicht.

Im Zentrum des Geschehens stehen die Eltern Mike (Biggs) und Kay (Lawson), die insgesamt vier Kinder haben: Brian (Connor Kalopsis), Nicole (Ashley Boettcher), Marc (Jack Stanton) und Leila (Oakley Bull). Die ersten drei sind hochbegabt, während Leila eher das überdeutliche Gegenteil darstellt. Zugegeben kann ich mir durchaus vorstellen, was das für ein Hammer für die beiden Eltern ist, die 'gewöhnliche' Arbeiter mit einem durchschnittlichen IQ sind. Zumal Marc in dieser ersten Folge erst noch getestet wird, ob er ebenso hochbegabt ist und über einen hohen IQ verfügt, wie seine älteren Geschwister. Überraschend ist dabei eben nicht, dass auch Marc zu den Hochbegabten gehören und die Eltern die Krise bekommen.

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Logisch nachvollziehbar ist daher auch, dass vor allem Kay mal einen ganz normalen Familientag samt eines Ausflugs zum Jahrmarkt machen möchte. Wenn man bedenkt, dass man gleich drei Kinder hat, die einen fast nur Fachwörter an den Kopf knallen, die man im Duden erst einmal nachschlagen muss, dann fühle ich tatsächlich mit Kay mit, für die sich das zwar wie Normalität bzw. vielmehr Alltag anfühlt und demnach einmal ausbrechen möchte. Doch wer macht ihnen einen Strich durch die Rechnung? Richtig! Die Kinder und ihre Experimente. Ob Kay mir Leid tut? Ja, definitiv! Ob ich die Diskussionen über die potenziellen Experimente und somit die Absage in der Art und Weise wie sie gespielt werden, lustig finde? Nein, definitiv nicht! Warum auch?

Nicole wirkt wie eine verzogene, zickige und pubertierende Jugendliche, der es ein absoluter Dorn im Auge ist, dass sie 'nur' einen IQ von 151 hat und damit weniger intelligent als ihr Bruder Marc ist, der einen IQ von 156 hat. Brian ist nun auch nicht gerade der Knaller. Er wirkt wie ein Weichei, dem es so gar nicht passt, dass sein Eltern seinen Freund Stu (Jon Bass) mit beim Ausflug dabei haben wollen. Wobei ich hier beide Seiten verstehen kann. Michael und Kay kommen Brians Bitte nach, einen Freund mit zum Ausflug nehmen zu dürfen, da sie froh sind, dass ihr Sohn überhaupt Freunde hat und machen dann deutlich, dass Stu offenbar nicht der richtige Umgang für ihn ist. Ich finde ja, dass man das selbst entscheiden sollte. Allerdings scheint Stu nicht nur hochbegabt zu sein (wie überraschend), sondern er hat auch irgendwie was Nerviges an sich und hier kann ich die Eltern verstehen, dass sie ihn nicht so gerne dabei haben wollen. Aber nun gut. Zum eigentlichen Ausflug kam es ja sowieso nicht.

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Auch da tat mir Kay Leid, denn auch wenn sie und Michael sich gewünscht haben, dass Marc nicht in die Richtung seiner Geschwister schlägt und beide oftmals sarkastische und ironische Bemerkungen machen, so merkt man doch vor allem Kay an, dass sie ihre Kinder über alles liebt. Nachvollziehbar ist jedoch auch, dass sich die beiden im Keller eine Art 'Auszeit-Raum' zugelegt haben, um dem täglichen Wahnsinn entfliehen zu können.

Daher ist es eigentlich traurig, dass besonders Brian und Nicole so ablehnend auf den Ausflug reagieren und sich absolut kindisch, egoistisch und arrogant benehmen. Hier hat mir Michael besonders gefallen. Zwar wirkt er so, als könne er sich vor allem bei seiner älteren Tochter nicht durchsetzen, aber er gibt seinen Kindern unmissverständlich zu verstehen, dass sie sich wie hochbegabte Dummköpfe benehmen. Ein sehr guter Clou war daher, Leila in seine 'Intrige' - oder sollte ich eher seine Lektion sagen - eingespannt hat und den anderen drei weis gemacht hat, dass sie den Geburtstag ihrer Mutter vergessen haben? Denn letztlich war es ein toller familiärer Moment, als die Kids einen Jahrmarkt daheim aufgebaut haben, damit ihre Mutter doch noch zu ihrem Ausflug kommt, wenn auch die Art und Weise nicht ganz die ist, die sie sich anfangs gewünscht hat.

Fazit

Nun ja, es ist eigentlich nicht verwunderlich, dass Fox nach nur 10 Episoden bei "Outmatched" den Stecker gezogen hat. Obwohl Biggs und Lawson eine ziemlich gute Chemie aufweisen und auch ihre Figuren gut darstellen, ist der Pilot der Comedy wahrlich nicht das Gelbe vom Ei. Vor allem liegt das an den pubertierenden Teenagern, die nicht unbedingt als hochbegabt herüberkommen, sondern als eben arrogante, zickige, teils weichgespülte Kinder, wie sie in jeder Familie vorkommen. Aber wer weiß? Vielleicht fängt sich die Serie noch, auch wenn ich keine großen Hoffnungen habe.

Daniela S. - myFanbase

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