Rabbit Hole - Reviews Staffel 1
In unseren Kurzkritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie "Rabbit Hole" von Paramount+ zu diskutieren.
#1.01 John Weir
Jack Bauer is back, nein, Quatsch, Kiefer Sutherland is back, aber man bekommt schnell das Gefühl, dass die Serie "Rabbit Hole" auch eine Art One Man Show werden könnte, bei der dieses Mal John Weir (Kiefer Sutherland) fast alleine gegen der Rest der Welt kämpft. Interessant ist, dass man diesen Eindruck erst am Ende des Pilots bekommt. Zunächst hat man nämlich das Gefühl, dass John ein durchaus sehr gerissener, egoistischer und nach Geld strebender Charakter ist, der sich einen Spaß daraus macht, andere Leute an der Nase herum zu führen, weil er immer mindestens einen Schritt weiter ist und durch gekonntes Kreieren von Situationen, Falschmeldungen und Zusammenkünften zur richtigen Zeit am richtigen Ort die Realität zu seinen Gunsten umbaut. Das erinnert in seiner Konstruktion manchmal an "Prison Break", weil alles so genau aufeinander abgestimmt sein muss, damit es klappt, dass es gerade noch akzeptabel war und gleichzeitig enorm spannend. Dass John dann aber als eine Art moderner Robin Hood bezeichnet wird, er sich selbst als Berater bezeichnet, der eigentlich nichts Illegales macht, sorgt für eine kleine Wende in der Grundhaltung. Danach wird es noch viel spannender, weil irgendjemand offenbar die gleichen Methoden einsetzt wie John, und er sich nun mitten in einem inszenierten Angriff befindet, der ihn zu einem von der Polizei gesuchten Mann macht, inklusive dem freiwilligen (aber von einer unbekannten Person geforderten) Selbstmord seines guten Freundes und Geschäftspartners. Das eröffnet natürlich wahnsinnig viele Möglichkeiten für die nächste Episode. Wer steckt dahinter, welche Absichten hat diese Person oder Personengruppe, welche Rolle wird die Polizei einnehmen, wird Johns Team zu ihm halten, und und und... Mal schauen, ob sein Verfolgungswahn auch dauerhaft eine Rolle spielt oder nur im Pilot genutzt wird, um zu genau der Wendung am Ende zu kommen. Ich kann jedenfalls sehr gut nachvollziehen, wie es in John arbeiten muss, wenn er sich die gesamte Zeit verfolgt fühlt. Kurzum, der Auftakt von "Rabbit Hole" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Kiefer Sutherland hilft, sofort in der Episode anzukommen, der Hauptplot scheint sehr spannend zu werden und die kleinen Nebenplots könnten einen guten Rahmen bilden. Das Tempo ist flott, Kiefer Sutherland ist manchmal sogar lustig und es lässt sich jederzeit alles komplett ändern, weil jede Szene nur inszeniert und geplant sein könnte. Braucht John wirklich den Pater oder ist er dort nur zum Schein, als Alibi? Will er armen Menschen helfen oder braucht er einfach die Herausforderung? Was hat er noch in der Hinterhand und welche Rolle spielt der Gefangene? Es sind so viele Fragen und damit so viele Gründe, auch die nächste Episode wieder einzuschalten. Ich freue mich darauf.
#1.02 Jederzeit
© 2022 Viacom International Inc. All Rights Reserved.; Marni Grossman/Paramount+
In der zweiten Episode nimmt die Serie richtig Fahrt auf. John versucht die klitzekleinen Puzzleteilchen zusammen zu setzen, die riesigen Lücken dazwischen zu füllen und beginnt seine Mission bei seinem One Night Stand Hailey (Meta Golding), die er vor einer Entführung durch eventuelle Strippenzieher hinter dem Komplott rettet. Zunächst sieht er sie als Teil der Verschwörung, was sich aber nach und nach auflöst. Das beste an der durchaus spannenden Begegnung ist aber der Humor in der Interaktion. Haileys spontane Analyse von John ist ebenso genial schlagfertig wie seine Reaktionen, die Verstecke in der Wand oder aber die einfache Frage, Kopfbinde oder Kofferraum, die auch einen guten Episodentitel ausgemacht hätte. Ich habe mich fast geärgert, als John Hailey freilassen wollte, und war dann entsprechend sehr froh, dass eine für uns unbekannte Nachricht aus dem Büro dafür sorgt, dass sie lieber doch bei ihm bleiben will, aber gleich klar macht, dass er sich darauf nichts einbilden sollte. Meta Golding und Kiefer Sutherland haben die Episode wirklich gerockt und ich hoffe sehr, dass man diese Dynamik noch eine Weile auskosten kann. Denn die Episode hat auch gezeigt, dass es jederzeit sehr schnell gehen kann. Als John die Polizeistation betritt und mit aggressiver Selbstverständlichkeit einfach bis zu den Beweismitteln gelangt, denkt man, dass alles läuft, bis sein Mitarbeiter sich als Gegner erweist und es einen etwas absurden Kampf auf der Straße gibt, bei dem die Polizei hinter verriegelter Tür nur erstaunt zuschauen kann. Dank Hailey bleibt John der Sieger und ist nun einen kleinen Schritt weiter, aber logischerweise noch weit entfernt von der Auflösung. Interessant ist dabei, ob Josephine 'Jo' Madi (Enid Graham) noch eine wichtige Rolle spielen wird, immerhin hat sie ein richtiges Gespür bewiesen, nur leider beim ermittelnden und äußerst widerlich arroganten Kollegen kein Gehör gefunden. Dieses Kompetenzengerangel ist irgendwie typisch für Polizeidarstellungen und irritiert mich jedes Mal, macht die Storyline aber natürlich noch variabler. Einzige Ruhephasen in der Episode waren die Rückblicke in Johns Vergangenheit, die mir eigentlich relativ egal waren. Ich dachte, sie dienen nur, um John als Charakter mit all seinen Macken zu erklären, aber eigentlich kann ich das auch einfach so akzeptieren. Da am Ende aber sein Vater plötzlich auftaucht, bekommen die Szenen doch noch eine andere Bedeutung. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es der Serie zunächst mal an nichts mangelt. Hohe Dynamik, unerwartet viel Humor, viele Fragen und immer wieder die Möglichkeit für Überraschungen. Das macht alles Lust auf mehr.
#1.03 Die große Verschwörung
© 2022 Viacom International Inc. All Rights Reserved.; Marni Grossman/Paramount+
Diese Episode hat sehr viele Einblicke in die Vergangenheit geworfen und so einige Verbindungen geknüpft, dabei aber nicht vergessen auch die eigentliche Handlung voranzubringen. Da ich reine Rückblicksepisoden in der Regel nicht mag, weil eben jener Fortschritt dann eben fehlt, sagte mir diese Mischung sehr zu. In erster Linie ging es darum, zu zeigen, wie Johns Vater Ben (Charles Dance) in sein Leben zurück gekommen ist, dass ihre Beziehung trotz der Zusammenarbeit nach wie vor angespannt ist und wie das alles seine Freundschaft zu Valence (Jason Butler Harner) prägte, mit dem er seit seiner Kindheit ein ziemlich gutes Team bildete. Und auch das eigentliche Ziel ist nun klar. Es geht um einen Mann namens Crowley, der offenbar wahnsinnigen Einfluss hat und in der Lage wäre, Demokratien zugrunde zu richten. John und sein Vater, der quasi einer riesigen Verschwörung auf der Spur ist und nebenbei der psychologische Begründer ist für Johns interessante Arbeitsmethoden sind, wollen also die Guten sein und haben deswegen angeblich dem tot geglaubten Edward Homm (Rob Yang) das Leben gerettet, um über ihn Informationen über Crowley herauszufinden. John hat mit den Daten auf Valence’ Computer noch eine zweite Strategie und kann hier wieder durch geschicktes Timing einen Erfolg verbuchen, der aber einen weiteren Kollateralschaden mit sich bringt, der wiederum Madi in die Ermittlungen besser einbeziehen sollte. Ihre Rolle finde ich sehr spannend, weil sie ein sehr gutes Gespür hat und sicherlich noch entscheidend zwischen die Fronten geraten könnte. Ansonsten finde ich das Gesamtkonstrukt, was sich langsam zusammen setzt, sehr ansprechend und spannend konstruiert. Und es werden in guten Dosen Informationen zusammen gebracht und neue gestreut, wie zum Beispiel der Mehrfach erwähnte Kaninchenbau (Rabbit Hole), in den John keinesfalls wieder zurück wolle. Da es titelgebend für die Serie ist, wird das wohl noch eine wichtige Bedeutung bekommen. Ich hoffe sehr, dass am Ende alles zusammen passt. Bis dahin kann man sich aber auch amüsieren, zum Beispiel über das Mittagessen von John, Ben und Hailey, dass einen tollen Wortwechsel zu bieten hatte. Zudem ist Haileys Rolle noch sehr mysteriös und ihre Handyentwendung samt seltsamer Transaktion lässt das zuvor erlangte Vertrauen beim Zuschauer wieder bröckeln. Ich hoffe, dass es nur eine falsche Fährte ist, quasi ein Missverständnis, und Hailey wirklich nur die zufällig unbeteiligte, eigentlich gute Seele ist und John eben nicht zum Verhängnis wird, aber diese Episode hat noch mal deutlich gemacht: nicht nur die Charaktere sollten nicht alles glauben, was sie sehen, auch für uns Zuschauer ist nichts sicher. Außer, dass man sich wohl auch auf die nächste Episode freuen kann.
#1.04 Die Stimme im Ohr
Auch die vierte Episode kann das Spannungsmomentum halten, weil die fortschreitenden Handlung immer wieder kleine Wendungen und Überraschungen zu bieten hat und das auch nicht einseitig ist sondern von allen Seiten passiert. Jede Figur bleibt dadurch undurchsichtig und man kann sich nie sicher sein, wer hier was noch weiß, welche Verbindung noch nutzen könnte oder wer überhaupt welche Interessen hat. Und durch die weiterhin tolle Dynamik zwischen Hailey und John ist auch für die richtige Prise Humor gesorgt, sodass Abwechslung und Kurzweil auch diese Episode prägen. Aber der Reihe noch. Das zweite Opfer ist nicht selbst gesprungen sondern wurde ermordet, was nicht so viel ändert, weil der Fehler am Ende der letzten Episode so groß war, dass es in der Konsequenz eh nur dieses Ergebnis gab. Es zeigt aber, dass der Strippenzieher auf alles vorbereitet ist und alles im Blick hat. Das macht ihn nicht weniger unheimlich. Johns und Bens Gefangener Edward Homm, den man für tot glaubt, wird derweil zum Komplizen, was sich als durchaus praktisch erweist. Dass Homms Frau offenbar eine Affäre hat, wird nebenbei andererseits dann doch so deutlich thematisiert, dass man sofort vermutet, dass sie Teil des Geschehens sein könnte. Denn die Grundhaltung, alles kann passieren, nichts ist so, wie es scheint, bleibt weiterhin eine Art Mantra der Serie. Der mutige und kreative Einsatz von Hailey, die überraschend dann auch noch ein paar Einblicke in ihre Vergangenheit bringt, bringt eine Art ersten Showdown zu Stande, bei dem Ben sich ungewollt outen muss. Das war für mich allerdings der einzige Knackpunkt in der Episode. Ben hatte sich eigentlich wunderbar als falscher Bösewicht eingebracht und seinen Untertan im Griff. Dass er diesen dann aber an sein Handy lässt und sogar ein Foto von sich machen lässt, wirkt sehr dilettantisch, wenn man im Gegensatz dazu die ausgeklügelten Pläne und zig Vorsichtsmaßnahmen sieht. Aber gut, auch Ben ist offenbar nicht unfehlbar und hat das eben nicht kommen sehen. Nicht kommen sehen habe ich dagegen, dass Johns Leute doch noch am Leben zu sein scheinen. Die nächste kleine Wendung am Ende. Kurzum, eigentlich ging es gut voran, die Anzahl der Fragen überwiegt der Anzahl von Antworten/Erkenntnissen aber deutlich.
#1.05 Tom
Wenn man denkt, es kann eigentlich keine Wendung mehr geben, gibt es noch eine. So lässt sich diese Episode wohl beschreiben, denn die überraschende Erkenntnis der letzten Episode, dass das Team von John noch lebt und die Explosion nur gefaket war, wird in dieser Episode intensiv erläutert, nur um dann deutlich zu machen, dass Johns Vater Ben durch einen Alleingang den Plan zunichte gemacht hat, weil der Spitzel durch den missglückten Angriff damals (besagter Alleingang) gewarnt war, zurück kehrte und das Team tötete. Ben wollte diesen Faux Pas aber nicht gestehen und hat einfach gehofft, dass John das nie erfährt. Nun ist es aber raus und das eh nicht gerade enge Vertrauensverhältnis sicherlich nachhaltig weiter gestört. Diese Vorgeschichte wurde in eine Art Verfolgungsjagd in der Gegenwart verpackt, die trotzdem ein gutes Ende mit einer finalen Flucht genommen hatte, nachdem witzigerweise die Whiskeyflasche den Peilsender enthalten hatte. Es mangelt also nicht an Kreativität und bei der Flucht muss man auch immer mal ein Auge zudrücken und akzeptieren, dass der eigentlich clevere Gegner sich im entscheidenden Moment doch nicht so gut anstellt. Zum Glück, denn das Quartett um John ist auch nicht in Hochform, weil die ganzen Konflikte weiter schwelen. Hailey gegenüber gibt es weiterhin ein Rest Misstrauen, John will weiter glauben, dass sein bester Freund ihn nicht hintergangen hat, muss aber den gefühlt mehrfachen Verrat seines Vaters verarbeiten (er hätte zum Beispiel die Wahrheit sagen können, als John angefangen hat, die Telefonnummern durchzuprobieren, statt zu warten), Ben selbst hat mit seiner (geheimen) Wunde zu kämpfen und Edward Homm bekommt zu spüren, wie gefährlich die Mission ist. So verschlechtert sich die Lage also deutlich. Ein Hoffnungsschimmer ist da schon fast Madi, die sich auf dem Revier Respekt verschafft, nachdem sie zunächst ihre Kompetenzen überschreitet, dann aber mit den Leichen von Johns Team auf eine Spur trifft, die von polizeilicher Seite aus sehr viel verändern wird. Kurzum, es war eine spannende Episode, die mal wieder Überraschungen zu bieten hatte. Dabei blieb der Humor, insbesondere zwischen John und Hailey, dieses Mal auf der Strecke, aber diesen Zusatz muss man auch nicht immer haben.
#1.06 Senatorin
In dieser Episode wird richtig deutlich, welche politische Dimension das gesamte Konstrukt hat. Crowley hat offenbar ein Interesse an einem Gesetz, durch welcher er legal an gefühlt Milliarden Personendaten heran kommt, und tut alles dafür, damit dieses Gesetz auch kommt. Dazu erpresst er zunächst eine Politikerin, die das Gesetz einbringt, und lässt sie dann töten, damit als Reaktion darauf, alle dem Gesetz zustimmen, weil ihr Tod zeigt, wie notwendig es doch ist. Diese politische Ebene ist äußerst interessant, weil man gerne glauben mag, dass hinter den Kulissen tatsächlich manchmal mit Erpressung gearbeitet wird. Außerdem zeigt es auch, wie kaltblütig, professionell und wirklich gut Crowley und sein Team arbeiten. Aus Serienperspektive ist das wirklich ein toller Gegner für John und Ben. Dabei fand ich es am Anfang noch stark übertrieben, wie plump verliebt Eliza ist, doch das wurde mit der unbewussten Absetzung ihrer Medikamente gut erklärt. Als sie dann erwürgt wird, lief es einem kalt den Rücken runter, weil so viel Hass und Abneigung bei Crowleys Handlanger vorhanden sind. Der ist wirklich abgeklärt und krass drauf. Derweil hat John mit dem "Verrat" seines Vaters zu kämpfen und macht echt keinen souveränen Eindruck mehr, wobei sein Plan in dem Tresorraum schon äußerst clever war und wieder so ein schönes "Oceans Eleven"-Gefühl verbreitet hat. Trotzdem war es macht, gute Seele Hailey, die ihn und letztlich damit alles gerettet hat. Ihr Vertrauensbeweis mit dem Geld war auch sehr emotional. Zudem war es eine interessante Idee, dass sie in Betracht gezogen hat, dass die ganze Geschichte bisher nur ihr galt, damit John an ihr Geld kommt. Das war gar nicht so abwegig. Auch das zeigt mal wieder, dass man noch gespannt sein kann, was da alles noch kommt. Hoffentlich kommt vor allem wieder was von Madi und der Polizei, die dieses Mal quasi gar keine Rolle gespielt hat. Die Dynamik, dass drei Parteien gegeneinander agieren, ist eigentlich vielversprechend, bisher aber noch nicht richtig ausgenutzt worden.
#1.07 Gilgamesch
Die Zweifel an Ben erreichen ihren Höhepunkt, denn John ist nicht nur äußerst skeptisch, sondern bekommt nun auch noch von seinem eigentlichen Feind Crowley glaubhaft übermittelt, dass eigentlich Ben den Plan hatte, dass das Gesetz umgesetzt wird und er Miles und John selbst immer nur ausgenutzt hat. John weiß überhaupt nicht mehr, wem er noch vertrauen kann. Einziger Fixpunkt ist da noch Hailey, die sehr besonnen und weitsichtig agiert und damit wirklich vertrauenswürdig scheint. Auch Homm, der in dieser Episode in erster Linie analytisch arbeitet und durch Zufall Miles' Nachricht entdeckt, bleibt in dieser chaotischen Situation äußert ruhig. Dadurch wird am Ende wohl alles wieder ins richtige Licht gerückt. John wurde von Crowley nur an der Nase herum geführt, weil seine Leute sich als Miles ausgegeben haben. Miles hat sich umgebracht, um John zu schützen. Nachdem die Episode also die größtmögliche Verwirrung aufgebaut hat, liefert sie zufriedenstellende Antworten, die für den finalen Schlag in der kommenden Episode vorbereiten. Dieses Vorbereitende durchzieht die Episode allerdings sehr stark, sodass auch die wenig spannenden Momente eher verpuffen und man immer nur wartet, dass es weiter geht. Die Rückblicke auf Johns und Miles Kindheit, die den Episodentitel erklären, waren auch eher unspektakulär und fast belanglos. Ganz witzig war da noch das Zusammentreffen von John mit seinem Praktikanten, aber auch das war eher eine Spielerei. So geht die Episode dann doch dahin, ohne großen Eindruck hinterlassen zu haben, außer dass man die Basis für das Finale gelegt hat und auch Madi durch die neuen Informationen wieder eine Rolle spielt.
#1.08 Das Ass im Ärmel
© 2022 Viacom International Inc. All Rights Reserved.; Marni Grossman/Paramount+
Im Finale wird noch mal alles auf den Tisch gelegt, was möglich ist. John hat einen konkreten Plan, wie man Crowley das Handwerk legen könnte, als Zuschauer bekommt man aber immer nur an den Scheidepunkten mit, wer alles wie in diesen Plan involviert ist. Dadurch ist es natürlich enorm spannend und wieder mal gespickt von Wendungen, doch eigentlich nimmt alles seinen Lauf, wie John es sich vorgestellt hat. Interessant ist dabei, dass Ben komplett passiv bleiben muss und nur mit ansieht, wie John ihn quasi mit an der Nase herumgeführt hat, während Hailey voll eingeweiht wurde und inzwischen vollstes Vertrauen genießt. Ihre ganze Art ist trotzdem etwas zu routiniert, ist sie doch eigentlich eine Anwältin. Homm war da überzeugender mit seiner Nervosität. Diese war offenbar sehr berechtigt, denn auch Crowleys Leute hatten sich noch ein paar Raffinessen überlegt und wären in der Lage, Homm zu töten, quasi als Backup, falls es nicht klappt, die Sendung zu stoppen. Doch dazu kam es dann überraschenderweise doch nicht. Wahrscheinlich, weil John sein Ass aus dem Ärmel gezogen hat und seine vermeintliche Ex-Frau eine Top-Agentin ist, die im Alleingang ein ganzes Team ausschaltet. Allerdings war das Lächeln des "Praktikanten" schon ein Hinweis, dass es noch lange keinen Gewinner und Verlierer in diesem "Spiel" gibt. Denn auch Crowley hat offenbar ein Ass im Ärmel gehabt und entweder schon für einen Nachfolger gesorgt oder eine Attrappe seiner selbst auftreten lassen. Schade, dass man nicht weiß, wen Ben dann am anderen Ende der Leitung hatte. Es sind somit alle Optionen für eine Staffel 2 vorhanden. Denn auch John ist immer noch auf freien Fuß, obwohl Madi, die in dieser Episode etwas wider Willen gut mitgemacht hat und sogar Johns Leistung respektiert. Eigentlich fand ich es rückblickend gesehen schade, dass sie und John gar nicht so richtig interagieren mussten. Das hatte ich mir zum Staffelstart anders vorgestellt, aber John hatte auch gar keine kleinen Projekte, wie ich erst dachte. Nun gut. Bei 13 Episoden wäre hier vielleicht mehr möglich gewesen. Ansonsten hat die angedeutete Romanze von John und Hailey noch etwas Raum in dieser Episode bekommen. Ich finde beide auf platonischer Ebene ganz spannend und witzig zusammen, als echtes Paar ist bei mir der Funke noch nicht übergesprungen. Mir ist einfach nicht richtig klar, was Hailey an John findet, eigentlich ist er nur bedauernswert und bemitleidend, aber attraktiv? Naja, irgendwie hatte sie ihn ja auch in der Dating-App ausgewählt. Jedenfalls ist das jetzt nicht die Geschichte, die mich auf eine zweite Staffel warten lässt. In Summe also eine interessante und spannend konstruierte Geschichte, die man gerne verfolgt hat und die ich auch weiter verfolgen werde, wenn es eine zweite Staffel gibt. Ich würde aber nicht in große Trauer verfallen, wenn "Rabbit Hole" nicht verlängert wird.
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Emil Groth - myFanbase
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