Shining Vale - Review des Piloten
Mit welcher Serie ich Courteney Cox in Verbindung bringe? "Friends" natürlich, wobei ich sagen muss, dass ich noch immer nicht alle Staffeln gesehen habe und auch bei "Cougar Town - 40 ist das neue 20" fehlen mir noch etliche Staffeln. Die Schauspielerin sehe ich dennoch gerne auf meinem Bildschirm und habe mich gefreut, als Starz grünes Licht für "Shining Vale" erteilt hat. Ich liebe ja ab und an Serien, bei denen nicht so wirklich klar ist, welches Genre es nun genau ist, und Cox in so einer Rolle zu sehen, die man vielleicht eher als durchgedreht bezeichnen würde, war mir eigentlich auch schon Grund genug, in den Pilot einen Blick zu werden. Wie gut er letztlich weggekommen ist, erfahrt ihr jetzt.
"Da stand eine Frau vor dem Fenster!" - "Wie sah sie aus?" - "Altmodisch. Wie deine Mutter..."
"Shining Vale" ist ein Format, welches als Horrorcomedy-Serie beschrieben wird und Parallelen zu dem Film "Shining" aufzeigt, den ich persönlich aber noch nicht gesehen habe. Ähnlich wie bei Adaptionen, wo ich die Bücher nicht gelesen habe, finde ich das auch nicht schlimm, so gehe ich immerhin ziemlich neutral heran. Interessant fand ich beim Start der Serie, dass man vorweg drauf hingewiesen hat, dass deutlich mehr Frauen an Depressionen leiden als Männer und man die Symptome dafür auch aufgelistet hat. Daneben wurde auch auf Halluzinationen hingewiesen, die dieselben Symptome aufweisen. So gesehen, bin ich vielleicht doch nicht so neutral an die Serie heran gegangen. Mit dem 'Wissen' im Hinterkopf haben auf mich persönlich die Szenen und Dialoge dann doch nochmal anders gewirkt.
Wir lernen zunächst Familie Phelps kennen, bestehend aus Mutter Pat (Cox), Vater Terry (Greg Kinnear), Tochter Gaynor (Gus Birney) und Sohn Jake (Dylan Gage). Man würde fast meinen, sie seien eine völlig 'normale' Familie, die man so kennt. Gaynor ist der typisch verzogene und arrogante Teenager, während Jake eher der Nerd ist. Vater Terry wirkt eher so, als sei er dafür beauftragt, immer gute Laune verbreiten zu müssen und Pat ist eher die genervte Mutter, die kaum zum Abschalten kommt. Eigentlich ist sie aber Schriftstellerin, die eine Schreibblockade hat und trockene Alkoholikerin ist. Ach so ja. Und sie hat ihren Mann mit dem Handwerker betrogen. Naja, immerhin war es nicht der Gärtner. Das ist aber laut Terry absolut nicht der Grund, weshalb die Familie in die Kleinstadt Shining Vale gezogen ist. Ich bin mir da ja noch nicht so sicher, aber okay.
Ich muss sagen, dass dieser Pilot zwar nicht die typische Pilotkrankheit aufweist und diese knapp 30 Minuten mit Informationen vollstopft, die das Ganze überladen wirken lässt, aber es steht außer Frage, dass Pat der Dreh- und Angelpunkt dieser Serie ist und somit die restlichen Familienmitglieder (erst einmal) nur nettes Beiwerk sind.
Bereits auf der Hinfahrt nach Shining Vale zeigt sich, dass Pat offenbar öfters mal in ihre eigene kleine Welt abdriftet, bei dem sie Dinge – oder in diesem Fall – Menschen sieht, die aber offenbar gar nicht da sind. So muss Terry eine Vollbremsung hinlegen, weil seine Frau ein Mädchen mit Zöpfen gesehen hat. Zwar ist dieses Mädchen nicht da, aber das darauffolgende Szenario macht deutlich, dass Terry seine Frau nicht ganz ernst nimmt, da er ihr einreden will, sie habe ein Reh gesehen. Ja, es ist natürlich logisch, dass man ein Mädchen mit Zöpfen und ein Reh nicht unterscheiden kann. Auch direkt in Shining Vale und noch vor dem Einzug sieht Pat eine Frau, mit der sie sich unterhält, die aber auch nicht existiert und man sich doch zu fragen beginnt, was mit Pat los ist.
Letztlich zeigt sich auch, dass sie in ihrer eigenen Familie eigentlich die Außenseiterin ist und von ihrer Arbeitsstelle aus auch Druck bekommt, innerhalb eines Monats ein erstes Kapitel ihres neuen Buches fertig zu stellen, ansonsten zieht Kam (Merrin Dungey) ihren Vorschuss zurück. Spätestens ab diesem Zeitpunkt schossen mir zwei Dinge durch den Kopf: Steht Pat vielleicht so unter Zeitdruck, dass sie sich Dinge einbildet, damit sie vielleicht darüber schreiben kann oder hat sie dadurch eine Depression oder auch Halluzination entwickelt, weil sie sich nur mit dem Schreiben ihres Buches beschäftigen soll und so sonst keine sozialen Kontakte hat? Beides fände ich sehr interessant. Allerdings ist Pat auch familiär vorbelastet, da ihre Mutter bereits an ähnlichen Symptomen leidet, wie sie gerade dabei ist zu entwickeln.
Da "Shining Vale" auch als Comedy bezeichnet wird, darf oder besser gesagt sollte der Humor nicht fehlen und ich finde, den lässt man ziemlich gut in diese erste Episode einfließen. Denn Pat entwickelt tatsächlich Angst, dass sie nicht nur die porösen Zähne ihrer Mutter geerbt hat, sondern auch ihren Gesundheitszustand, oder dass sie die (nicht existierende) Frau am Fenster als altmodisch bezeichnet und gleich hinterhersetzt, dass sie dadurch wie Terrys Mutter wirkt, darüber musste ich doch herzlich lachen. Wie gesagt, in dieser Pilotfolge passiert noch nicht wirklich viel und es wird nur aufgeführt, warum die Familie umgezogen ist und dass mit Pat wohl offensichtlich auch etwas nicht stimmt und das wird besonders in der einen Szene deutlich, dennoch könnte es durchaus noch interessant werden.
Fazit
"Shining Vale" legt einen soliden Start hin und hält dabei den Horror ziemlich zurück. Besonders steht Courteney Cox' Figur im Zentrum, die sie auch überzeugend spielt und um die sich letztlich wohl auch vieles drehen wird. Auch wenn der Pilot nicht besonders viel hergegeben hat, muss ich für mich sagen, dass man doch einige interessante Fragen aufgeworfen hat, bei denen ich hoffe, dass sie noch aufgeklärt werden.
Die Serie "Shining Vale" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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