Shrinking - Reviews Staffel 2
In unseren Kurzkritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Apple-Serie "Shrinking" zu diskutieren.
#2.01 Jimmying
© Apple TV+
Endlich geht es weiter. Streikbedingt mussten wir über eineinhalb Jahre darauf warten, dass die Serie weiter geht. Aber es hat sich gelohnt, die Serie nicht einfach abzuschreiben. Im Prinzip setzt man recht zeitnah am Ende der letzten Staffel an. Jimmy (Jason Segel) versucht Grace (Heidi Gardner) zu helfen, die sich auch aufgrund seiner Ratschläge gegen ihren Mann (Tilky Jones) gewehrt hat und daher nun im Gefängnis sitzt. Das macht Jimmy zu schaffen. Er hat Albträume und Gewissensbisse. Gleichzeitig muss er für sich definieren, was mit ihm und Gaby (Jessica Williams) denn nun ist. Sind sie zusammen, führen sie eine Beziehung oder ist es eher nur Freundschaft plus. Für all dies sind natürlich Jimmys Freunde nun relevant. Sie müssen ihn auffangen und beraten, was dann in Summe wieder eine ganz wunderbare Episode ergibt. Es ist sicherlich kein dramatisches Feuerwerk, ist gibt auch nicht einen Gag nach dem anderen, man kann nicht mal von einer starken, inhaltlichen Entwicklung sprechen. Aber die Serie schafft es sofort, alle Charaktere wieder in ein sehr sympathisches Licht zu rücken. Der Humor ist unterschwellig und nicht aufdringlich, unterstützt aber die Erzählweise perfekt. Es gibt gleich wieder einen tollen Vater-Tochter-Moment, Christa Miller Lawrence hat für mich eh eine unübertroffene Kamerapräsenz in ihrer Rolle und irgendwie kommt es einem nach den 30 Minuten so vor, als wäre die Serie nie in der langen Pause gewesen. Ich bin also irgendwie rundum zufrieden mit diesem Auftakt, ohne das ganz konkret begründen zu können. Es war einfach alles rund, der Konflikt ergibt sehr viel Sinn und der Rest läuft eben weiter. So ist das Leben und so wird es perfekt auch dargestellt.
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#2.02 Ich liebe Schmerz
© Apple TV+
In der zweiten Episode war inhaltlich natürlich deutlich mehr Zug drin. Durch den plötzlichen Besuch von der Person, die in den Unfall von Tea mitverwickelt war, gibt es natürlich einiges zu verarbeiten. Allein schon die Mitteilung an Alice war natürlich ein großes Thema. Jimmy war dabei eigentlich wieder mal alles andere als der Mustervater, aber man kann ihm auch wieder mal nicht absprechen, dass er sein Bestmögliches gibt. Alice beschäftigt das dann natürlich auch und findet in ihrer Freundin zumindest jemanden, dem sie sich mitteilen kann. Und dann passiert natürlich auch weiterhin das normale Leben. Jimmy und Gabby einigen sich darauf, nicht mehr eine Freundschaft+ zu haben, man merkt aber beiden an, dass sie es eigentlich nicht wollen. Gabby springt dann fast mehr über ihren Schatten. Ich finde die Vorwürfe an Jimmy aber auch etwas unfair. Ob ich da mein Herz geöffnet hätte, wage ich zu bezweifeln. Alice lässt derweil den Nachbarsjungen abblitzen, verkuppelt ihn aber später mit ihrer Freundin (wohl auch um in Ruhe gelassen zu werden), was eine nette Abwechslung zu den sonst eher schwereren Themen war. Und dann ist da noch Paul (Harrison Ford), der in dieser Episode mit seinem Sarkasmus zu Höchstform aufgelaufen ist, sich wieder mal Jimmy gegenüber als der Bessere inszeniert, der besser wisse, was seine Patienten brauchen, nur um am Ende heimlich Jimmys Rat befolgt. Das Beste an dieser Storyline ist eigentlich, dass wir mit Neil Flynn einen ehemaligen "Scrubs"-Star als Gast haben, der wohl noch häufiger auftauchen könnte. Er war gleich sympathisch, die ganz großen Momente fehlten aber noch. Durch ihn ist aber fast untergegangen, dass auch Sean in seiner Entwicklung einen wichtigen Schritt gegangen ist. Ob er damit wirklich glücklich ist, bleibt für mich aber offen. Es ist zwar das, was Paul vorhergesehen hat, ich kann mir aber auch vorstellen, dass diese Stimmung wieder kippt.
#2.03 Psychologischer Irgendwas-ismus
© Apple TV+
Weiter geht es. Nach dem Auftakt mit Doppelepisode, bei dem gerade die zweite inhaltlich richtig Fahrt aufgenommen hatte, behält man das Tempo bei. Zunächst mal gibt es Hin und Her bei Grace. Diese möchte für ihr Verbrechen leiden, freut sich also gar nicht, dass das Verfahren gegen sie eingestellt wird, will daraufhin ihren miesen Ex-Mann pflegen und sich somit selbst bestrafen, bis es dann aber doch eine geballte Ladung Wahrheit durch Brian (Michael Urie) braucht, um ihr endlich klarzumachen, dass ihr Ex-Mann sie über Jahre hin kaputt gemacht hat. Die Sorgen all ihrer Freunde und der Schwester überzeugen sie dann also doch, einen Schlussstrich zu ziehen und wegzuziehen. Damit ist eine zentrale Geschichte aus Staffel 1 nun abgeschlossen und irgendwie auch für Jimmy gut ausgegangen, auch wenn er damit final gar nicht mehr viel zu tun hatte. Ähnlich ist es auch bei der Freundschaft mit Brian gelaufen, die kurzzeitig auf der Kippe stand, weil Jimmy Brian nicht von Gabby erzählt hatte und dieser das als Vertrauensbruch auslegte. Ich fand hier beide Seiten ungerecht zueinander, aber manchmal muss es eben richtig knallen, damit man alle Lasten über Bord werfen kann und sich auf das Wesentliche besinnt, nämlich die Freundschaft, die eigentlich an keine Bedingungen geknüpft ist. Mal schauen, ob dieser Disput damit erledigt ist oder an anderer Stelle wieder Fahrt aufnimmt. Anders ist da das Verhältnis von Gabby und Jimmy. Gabby ist richtig fies und nachtragend und aus meiner Sicht hier auch wirklich unreif. Ich mag ihre Schlagfertigkeit und Direktheit sehr und an anderen Stellen hat es auch richtig gut gepasst. Aber irgendwie finde ich mich in dem Hin und Her mit Jimmy nicht so wirklich auf ihrer Seite wieder. Natürlich darf sie enttäuscht sein, verletzt sein, aber ich hatte immer das Gefühl, dass sie durchaus auch emphatisch ist und zumindest auch etwas Verständnis für Jimmy aufbringen kann. Ich hatte jedenfalls nie den Eindruck, dass er bösartig oder rücksichtslos mit Gabby umgegangen wäre. Eher war er hilflos ob seiner eigenen Gefühle. Insofern finde ich ihr Verhalten hier etwas schwach, auch wenn es durchaus witzige Momente gab. Inhaltlich stärker fand ich da die Auseinandersetzung von Paul und Julie (Wendie Malick), einfach weil Paul hier der passive Part ist, von der Situation überfordert ist und daher nicht so souverän ist wie sonst. Das war mal was anderes, passte aber perfekt zu Paul. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Noch viel interessanter aber ist die Entwicklung von Alice (Lukita Maxwell). Diese widersetzt sich Pauls Rat und sucht doch den "Mörder" ihrer Mutter auf, um daran emotional zu zerbrechen und dann Connor (Gavin Lewis) in die Arme und ihrer Freundin damit in der Rücken zu fallen. Das war alles sehr emotional, wahnsinnig ergreifend und vor allem alles auch nachvollziehbar. Außerdem hatten wir wieder einen tollen Gastauftritt mit Brett Goldstein (wahnsinnig stark schon in "Ted Lasso"), der sicherlich noch mal auftauchen wird, mindestens um das Portemonnaie zurück zu geben. Ich bin gespannt, ob es hier noch eine kleine Wendung gibt, wenn Louis wirklich zu Wort kommen wird. Doch auch das war noch nicht alles in dieser Episode. Liz versucht sich nämlich mal nicht egoistisch zu verhalten und macht damit leider alles falsch. Statt mit Sean (Luke Tennie) zu reden, stellt sie ihn vor vollendete Tatsachen, die wegen ihrer Missinterpretation quasi alles kaputt machen. Sean und sein Vater müssen sich trotzdem mal richtig aussprechen und vielleicht hat es am Ende dann doch noch was Gutes. Liz hat mir jedenfalls leid getan, weil es irgendwie auch mal schön war, sie so eifrig daran arbeiten zu sehen, dass es anderen gut gehen könnte, und dabei selbst etwas aufzugeben. Die Länge der "Kurzreview" zeigt schon, es war eine wirklich tolle vollgepackte Episode. So darf es gerne weiter gehen.
Episode #2.04
Review folgt...
Episode #2.05
Review folgt...
Episode #2.06
Review folgt...
Episode #2.07
Review folgt...
Episode #2.08
Review folgt...
Episode #2.09
Review folgt...
Episode #2.10
Review folgt...
Die Serie "Shrinking" ansehen:
Emil Groth - myFanbase
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