Ted Lasso - Reviews Staffel 2

In unseren Kritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutze die Gelegenheit, deine Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie zu diskutieren.
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#2.01 Mach's gut, Earl
Wir springen direkt ins achte Spiel nach sieben Unentschieden und der Gewissheit, dass ein Wiederaufstieg kein Selbstläufer wird. Ein skurriler Elfmeter ruft dann eine Psychologin (Sarah Niles) auf den Plan, die Ted (Jason Sudeikis) mit ihrer Kompetenz zu überraschen weiß. Tatsächlich hätte ich Ted so eingeschätzt, dass er eine psychologische Unterstützung selbst irgendwann initiiert. Naja, so richtig gepackt hat mich die Episode nicht. Irgendwie war mir der Zeitsprung zu groß, es ist ungeklärt, wieso Ted immer noch da arbeitet und warum auch noch so viele vom Team dabei sind. Da scheint man unangenehmen Fragen einfach ausgewichen zu sein, indem man sie ignoriert. Ansonsten kann ich festhalten, dass ich froh bin, dass Roy (Brett Goldstein) wohl weiterhin in der Serie vertreten bleibt, Rebeccas (Hannah Waddingham) Liebesleben mich bisher nicht interessiert und der Einstieg in Staffel 2 insgesamt eher durchwachsen war. Vielleicht ist es ein Nachteil gewesen, nahtlos weiter schauen zu können. Ein lange Pause zwischen zwei Staffeln kann auch helfen, um Vorfreude so aufzubauen, dass die Basics der Serie einen erst mal abholen. Wenn man diese aber frisch von der ersten Staffel im Gedächtnis hat, ist die Erwartung bzw. die Messlatte vielleicht zu hoch. Ich hoffe auf die nächste Episode.
#2.02 Lavendel
Die Arbeit der Psychologin wird doch kein singuläres Ereignis bleiben. So richtig grün werden sich Ted und Dr. Sharon Fieldstone aber zunächst nicht, vor allem, weil sie sehr kritisch ist, was Teds Verhalten angeht. Mal schauen, ob es hier noch konkreter wird und Fieldstone Maßnahmen ergreift, die einen direkten Effekt haben und dann auch die Abgrenzung zum Trainier immer wieder schwierig machen, denn eigentlich ist Ted Lasso in psychologischer Hinsicht selbst ziemlich produktiv und progressiv. Ansonsten hat sich Jamie Tartt (Phil Dunster) in dieser Episode eigentlich lächerlich gemacht, weil er für eine Fernsehshow aus dem Fußballbusiness ausgestiegen ist (was enorm unrealistisch ist). Als er da unerwartet früh ausscheidet, steht er nun ohne Vertrag da und kehrt zu Richmond zurück, weil Ted Lasso als Mensch zweite Chancen gibt. Auch wenn mich der Ansatz sehr ärgert, finde ich die Entwicklungsmöglichkeiten für Jamie als Charakter natürlich ganz spannend und hoffe, dass er von seinem Ego-Tripp wegkommt, auch wenn eigentlich sein Vater das Problem ist. Highlight der Episode war jedoch Roy, der sich als Fernsehkommentator versucht und mit seiner direkten Art natürlich super ankommt. Davon gerne mehr, auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, welchen Mehrwert das für Ted Lasso und Co. bzw. die Serie an sich haben wird.
#2.03 Das Richtige tun
Auch die dritte Episode bleibt etwas zu skurril. Da Jamie nicht die nötige Akzeptanz im Team erfährt, weil er einfach sehr viel falsch gemacht hatte und immer noch arrogant rüberkommt, versucht Ted Lasso sich als Schauspieler und mimt in der Rolle des Led Tasso einen überaus strengen Trainer, damit das Team ihn als Gegner ausmacht und Jamie zum Verbündeten macht. Das funktioniert nur bedingt und ringt vor allem Dr. Fieldstone ein Schmunzeln ab, die es schnell durchschaut hat und an der Maßnahme zweifelt. Dass Keeley (Juno Temple) Jamie kurze Zeit später zu ihr bringt und er am Spieltag dann wie ein Teamspieler agiert, ist ihr dann wohl anzukreiden. Man hat das Spiel zwar verloren, als Team aber wieder was gewonnen, vor allem, weil alle hinter Sams (Toheeb Jimoh) Kritik am Hauptsponsor standen. Das fand ich auch eine wichtige Storyline, weil Fußballclubs leider viel zu selten wirklich die Machenschaften ihrer Geldgeber hinterfragen bzw. mit Symbolprojekten ihr Gewissen reinwaschen. Ich würde mir wünschen, dass Fußball an dieser Stelle noch mehr Verantwortung übernimmt. Ansonsten hat mir eigentlich der Auftritt von Nora als Patentochter von Rebecca sehr gefallen. Neben ihrer coolen Art hat sie wohl dazu beigetragen, dass Rebecca auch stolz auf sich und ihren Job ist. Das könnte für die kommenden Episoden noch was wert sein in Bezug auf ihr Selbstverständnis. Die Dating-App als Nebenplot sagt mir noch nicht so zu, auch wenn ich Keeley mit ihrer Energie weiterhin sehr mag.
#2.04 Glockengesang
Wir springen bis Weihnachten und erfahren nur zu Beginn, dass der Unentschiedenserie nun genau so viele Siege wie Niederlagen folgten, man somit irgendwo im Niemandsland des Mittelfeldes ist, also weit weg vom Wiederaufstieg. Das alles spielt in dieser Episode aber keine Rolle, denn es dreht sich wirklich nur um Weihnachten und hier werden alle Möglichkeiten für Kitsch ausgepackt. Keeley und Roy haben eine nette Story mit seiner Cousine und "Tatsächlich... Liebe"-Bezug, die die gemeinsame Beziehung und vor allem Keeleys positiven Einfluss auf Roy hervorheben. Bei Higgins (Jeremy Swift) ist große Feier mit einigen Spielern und ihren Traditionen, was einfach nur gute Laune gemacht hat. Rebecca zeigt sich auch von ihrer herzensguten Seite und kümmert sich nicht nur sehr emphatisch um Ted sondern auch um Kinder, die Wunschzettel an den Weihnachtsmann geschrieben haben (wobei hier sehr dick aufgetragen wurde, ein/zwei Geschenke hätten auch genug Freude bereitet). Gefehlt haben eigentlich nur Coach Beard (Brendan Hunt) und Nathan (Nick Mohammed) in der ganzen Szenerie, aber richtig gepasst hätten sie wohl auch nicht. Kurzum, eine schöne, kitschige Weihnachtsepisode, die man theoretisch auch überspringen kann, aber nur als Weihnachtsmuffel überspringen sollte.
#2.05 Regenbogen
Mal wieder ist ein Spiel nicht gut gelaufen, man nähert sich gar den Relegationsplätzen und Ted reagiert gewohnt optimistisch und redet vom Happy Endismus, seiner Theorie, dass am Ende alles so kommen wird, wie man es sich wünscht, wenn man die schwierige Phase in der Mitte einer jeden Geschichte überwindet. Konsequent ist das ja, aber auf eine Siegesserie zu hoffen, ist schon etwas fahrlässig, nachdem seine immer positive Einstellung ja wirklich wenig bringt. Schade, dass man ihn und das Team länger nicht mehr nach einem Sieg gesehen hat. Aber vielleicht wird es mit Roy Kent an der Seitenlinie auch automatisch besser, weil das gesamte Team so wieder näher zusammen rückt. Dem Kapitän (Kola Bokinni) hat Roy ja wieder Spielfreude eingehaucht. Nebenbei hat Ted auch noch Dr. Fieldstone umgehen können, die immer ihre Hilfe anbietet. Ich finde es immer noch seltsam, dass er ihr gegenüber so abgeneigt ist, aber vielleicht mag er es nicht, dass sie professionell das tut, was er über sein Bauchgefühl regelt. Trotzdem könnten sie ein super Team sein. Ansonsten fand ich die Storyline um Nathan etwas fehl am Platze, habe aber den Eindruck, dass seine Entwicklung noch von größerer Bedeutung sein könnte. Und Rebecca ist ganz glücklich mit Keeleys Dating-App, doch ein Schnitt vermittelte den Eindruck, dass es eventuell Ted sein könnte, der anonym der Gegenüber ist. Ich hatte die beiden bisher noch nicht als Paar im Sinn, aber die letzten Entwicklungen würden dazu passen.
#2.06 Das Zeichen
Wieder springen wir ein bisschen in der Saison. Durch Roy Kent im Trainierteam konnte eine kleine Siegesserie gestartet werden und dann hat man es auch noch bis in FA-Cup-Viertelfinale geschafft. Es läuft also super, außer dass sich Roy und Jamie wieder in die Haare kriegen. Dabei ist es dieses Mal Roy, der sich wie ein Idiot benimmt und Jamie keine Tipps geben will. Ted kann das lösen, nachdem Roy ihm klar macht, dass Jamie als Teamspieler weniger wert ist und ab und zu immer noch so eigennützig arrogant spielen müsse. Im FA-Cup darf er das auch direkt ausprobieren und sorgt für einen weiteren Erfolg, auch dank Nathan, der mit einem taktischen Kniff für den Sieg sorgt. Dass das ohne Abstimmung in so einem wichtigen Spiel passiert, ist sehr unglaubwürdig, aber das kann man auch so hinnehmen. Teds Zustand ist eh viel wichtiger. Er scheint sehr überarbeitet und bekommt Panikattacken, sodass er sogar freiwillig zu Dr. Fieldstone geht. Die nächste Episode wird hier mehr Aufschluss bringen, den Impuls finde ich aber erst mal sehr spannend. Ansonsten passiert in #2.06 viel Beziehungskram bei den Nebenpersonen. Rebecca hat einen Toyboy und ihr interessanter Kontakt in der App bantr (die nun auch Hauptsponsor des Teams ist) ist doch nicht Ted sondern offenbar Sam. Das hätte ich nicht gedacht, wird aber auch spannend, wenn das herauskommt. Coach Beard und seine On-Off-Beziehung interessiert mich eigentlich gar nicht, weil er bisher nur als cooler Sidekick funktioniert, aber keine wirkliche Entwicklung hat. Higgins ist da mit seinen Einwänden niedlich und somit positiv hervorzuheben. Rebeccas Mutter (Harriet Walter) hat mich jetzt auch nicht gepackt mir ihrer periodischen Ehekrise. Das war einfach alles zu weit weg, auch wenn es Rebecca wieder ein Stück sympathischer macht, da man bei ihrer Mutter Mitleid mit ihr bekommt.
#2.07 Kopfsache
Gleich vier Storylines werden in dieser Episode behandelt. Die kleinste aber niedlichste ist die von Sam und Rebecca, denen beiden noch nicht klar ist, dass sie zusammen chatten, die aber mit all den typischen Unsicherheiten zu kämpfen haben. Ich bin gespannt, was passiert, wenn sie sich bewusst treffen, denn eigentlich funkt es zwischen beiden auch im real life schon ein wenig. Roy und Keeley bekommen eine etwas aufgesetzte Storyline. Er klammert plötzlich sehr heftig (was eigentlich nicht so zu ihm passt) und sie spricht es erst nicht an (was nicht so richtig zu ihr passt). Es kommt zum Streit, der dafür herrlich inszeniert wurde, weil quasi das gleiche Thema bei "Sex and the City" im Hintergrund parallel abläuft. Dass ein Fußballspielzug dann die Eingebung für Roy ist, wirkt arg konstruiert, war auch nicht sonderlich kreativ und die Anweisung von Roy auch einfach sinnfrei, aber es war trotzdem lustig. Weniger lustig war Nathan, der durch seinen glücklich Einfall im Pokal jetzt Starallüren entwickelt und wirklich sehr fies war. Dass ihn ein Kommentar dann am Ende noch mal so auf die Palme brachte, finde ich auch seltsam. Ihm jetzt auch schon Teamchef-Qualitäten anzudichten, ist ebenso überhöht. Ich finde es schade, dass Nathan sich so entwickelt, weil er eigentlich sehr bodenständig ist. Natürlich soll er sich nicht mehr herumschubsen lassen, aber vom Opfer nun zum Täter zu werden ist auch nicht besser. Und eigentlich finde ich den Versprecher an sich ganz witzig und das Trikot auch, aber vielleicht ist Kid wirklich verhöhnender als es im Deutschen die Variante mit Bursche ist. Insgesamt wünsche ich mir hier aber eine andere Entwicklung. Am spannendsten und interessantesten waren Ted und Dr. Fieldstone. Ted offenbart seine Vorbehalte gegenüber der Therapeutin, fühlt sich auch sichtlich unwohl und doch geht er immer wieder hin. Dr. Fieldstone agiert besonnen, lässt ihn machen und hat dann die richtigen Antworten und Hinweise. Das war sehr kompetent und überzeugend von ihr. Die Akzeptanz von Ted ging mir fast zu schnell, aber der Charakter selbst lässt ja noch viel zu.
#2.08 Man City
Ein sehr überraschender Beginn der Episode sorgt für einen Schockmoment, denn Dr. Fieldstone hat einen Fahrradunfall. Ted lässt daraufhin das wichtige Training sausen und kümmert sich um sie, obwohl sie das nicht will. Es ist weiterhin eine äußerst interessante Beziehung, die Ted und Dr. Fieldstone haben und beide öffnen sich gegenseitig immer mehr. Mal schauen, wohin das noch führen wird. Selbiges denke ich mir auch bei Sam und Rebecca, die in dieser Episode herausfinden, dass sie sich die ganze Zeit Nachrichten geschrieben haben. Ich kann Rebeccas Vorbehalte komplett verstehen, aber Sam ist auch einfach ein Charmeur und irgendwie geben die beiden ein wirklich süßes Pärchen ab. Ich hoffe, dass die Autoren das weiter verfolgen. Dann ging es aber doch auch noch um das FA-Cup-Halbfinale gegen Manchester City. Mir ist nicht ganz klar gewesen, warum man so ein Trara um das Wembley-Stadium gemacht hat, weil sie in der letzten Saison da dort schon in der Liga gespielt haben müssten und auch sonst große Stadien (Anfield zum Beispiel) kennen sollten. Aber gut, letztlich hatte das Stadion wenig Auswirkung, weil Manchester viel besser war und Richmond mit 5:0 quasi vernichtet hat. Schade, aber dass hier nicht alles auf Happy Ends ausgerichtet ist, gefällt mir an der Serie sehr. Vielmehr hat man das Halbfinale genutzt, um Jamies Vater vorzustellen und ihn richtig hassen zu können. Der benimmt sich so daneben, dass sogar Roy das Bedürfnis hat, Jamie zu umarmen. Starke Szene. Die Nebenhandlung mit Roys Vorbildrolle für seine Cousine war witzig, hätte ich in dieser vollgepackten Episode aber gar nicht auch noch gebraucht.
#2.09 Beards Feierabend
Diese Episode widmet sich voll und ganz Coach Beard und was er nach dem verlorenen Finale noch alles erlebt. Prinzipiell mag ich Coach Beard sehr gerne, weil er als Sidekick mit seiner Mimik und seinen Onelinern die perfekte Ergänzung zu Ted ist, der ja gerne viel redet. Ihm nun eine komplette Episode zu widmen, zeigt verdiente Wertschätzung, hat mich aber nicht überzeugen können. Das liegt auch daran, dass einfach zu viel passiert ist an diesem Abend, vor allem zu viel Skurriles. Hier hat man es einfach übertrieben. In den Club einzubrechen, ging etwas zu einfach, das Alibi durch Beard als Oxford-Professor war dagegen noch irgendwie charmant und sogar glaubwürdig für den Charakter, der ja wirklich viel zuhört und sich auch viel merkt. Die Frau, dessen eifersüchtiger Mann, der Zufall mit dem Vater von Jamie, die zufällige Rettung usw. war einfach dann zu viel Ereignis für einen Abend, der dann ja immer noch nicht zu Ende war. Selbst der Auftritt von Thierry Henry, der Coach Beard in dessen Einbildung immerzu heftigst kritisiert, konnte mich nicht wirklich begeistern. Kurzum, ich bin eh kein Fan von Episoden, die so wirken, als wenn sie die Staffel nur aufhalten und wenig voran bringen und diese Episode war dafür dann nicht lustig genug.
#2.10 Keine Hochzeit und ein Todesfall
Rebeccas Vater ist gestorben und die Episode dreht sich im Wesentlichen um die Beerdigung, nutzt diese aber für ganz viele kleine Geschichten, die wunderbar passen. Da wäre zunächst die Tatsache, dass das gesamte Team in Anzug und entsprechenden (unbequemen) Schuhen erscheint und damit noch mal zeigt, was für ein toller Zusammenhalt existiert. Dass Sassy (Ellie Taylor) da ist und gemeinsam mit Keeley Rebecca dazu bringt, ihre Affäre zu offenbaren und alle nur beeindruckt sind, war auch sehr schön und herrlich überdreht. Gelungen waren auch die einzelnen Einstellungen zum Tode, insbesondere in der Diskussion zwischen Keeley und Roy und dem Apfelbaum. Die emotionalen Momente waren natürlich Rebecca und Ted vorbehalten. Rebecca hat ihrer Mutter endlich offenbart, warum sie ihren Vater nicht mehr leiden kann. Ted hingegen hat wieder eine Panikattacke, kann nicht zur Beerdigung und holt sich Hilfe bei Dr. Fieldstone, der er sich ausgiebig öffnet. Wohl erstmals redet er ausführlich über seinen Vater und dessen Suizid. Das waren starke Szenen. Zum Ende hin ging es dann nur noch um Beziehungen. Rebecca und Sam waren wirklich goldig zusammen, ihren Wunsch nach Pause kann ich zwar nachvollziehen, dass Sam aber so verständnisvoll und souverän reagiert, macht es nur noch schwieriger, die schnelle Trennung zu ertragen. Er ist eigentlich zu toll. Ich hoffe sehr, dass sich Rebecca schnell findet und die beiden noch eine Chance haben. Keeley bekommt ein tolles Geständnis von Jamie, dass sie sprachlos zurück lässt, nur um dann ein weiteres Ich-liebe-dich von Roy zu erhalten. Nicht einfach für sie, denn Jamie hat wirklich wieder punkten können. Trotzdem bin ich eher im Team Roy. Dass Sassy und Ted am Ende gemeinsam weiterziehen, finde ich auch ganz wundervoll.
#2.11 Nachtzug nach Royston
Huch, plötzlich ist der direkte Aufstieg möglich. Das war doch sehr überraschend und ich hätte mich schon gefreut, wenn man trotz aller anderen Storylines in den letzten Episoden immer mal wieder darauf hingewiesen hätte, dass es in der Liga richtig gut läuft. Insgesamt kann ich wohl sagen, dass es mir in der zweiten Staffel doch etwas zu wenig um Fußball ging. Auf der anderen Seite ist der Rest trotzdem unterhaltsam und gut umgesetzt. Auch in dieser Episode spielen diverse Beziehungen wieder eine große Rolle. Keeley wird immer erfolgreicher, hat ein Fotoshooting und absurderweise führt das dazu, dass sich Roy und Keeley in Frage stellen und Wahrheiten aussprechen, die unausgesprochen eher in Richtung Trennung deuten. Die subtile Erzählweise hat mir sehr gefallen, mit dem Ergebnis muss ich mich noch anfreunden. Sam bekommt derweil das Angebot, für ein afrikanisches Team zu spielen und wird dafür heftigst umworben. Eigentlich enorm übertrieben, aber bei den Summen im Fußballgeschäft traut man den Verantwortlichen auch solche Inszenierungen zu. Sam muss sich nun entscheiden und Rebecca ebenso. Sie geht vorsichtig vor und offenbart sich trotzdem, ohne Sam direkt aus egoistischen Motiven beeinflussen zu wollen. Fortsetzung folgt. Und Dr. Fieldstone soll verabschiedet werden, doch sie macht dem einen Strich durch die Rechnung. Ich hätte die Performance des Team gerne noch mal gesehen. So ist aber nur ein gekränkter Ted vor der Wohnung von Fieldstone, um seinem Ärger Luft zu machen. Wie der Brief dann ohne inhaltliche Kenntnisse nur durch die Mimik und Gestik von Ted funktioniert, ist fantastisch. Es folgt noch ein netter Abend der beiden, der den Abschied nur schwieriger macht. Aber vielleicht braucht Ted sie auch nochmal, denn der Cliffhanger für das Finale hat es noch mal in sich. Nathan, der zuletzt immer mal wieder nach Größerem strebt und dabei eher arrogant als mutig rüberkommt, hat der Presse verraten, dass Ted Panikattacken hat. Echt heftig, wenn man bedenkt, dass Ted in gewissem Maße sein Förderer war und ihn immer noch gut behandelt. Aber nach einem spontanen Kuss mit Keeley macht er sich wieder ganz klein. Nathan ist ein sehr ambivalenter Charakter, der mir aber überhaupt nicht mehr zusagt, da ihm der Erfolg offenbar zu Kopf gestiegen ist. Sein Verhalten ist inakzeptabel. Ich hoffe sehr, dass er damit scheitert.
#2.12 Die umgedrehte Erfolgspyramide
Dieses Mal hat es für ein Happy End gereicht, das Team ist aufgestiegen, in letzter Sekunde. Taktisch fand ich es auch unmöglich, zum letzten Spiel ein anderes System auszuprobieren, was man auch erst eine Woche trainiert hat. Dass das Team es aber trotzdem wollte, ist eher seltsam, nachdem es eine Siegesserie gestartet hatte, die zum direkten Aufstieg führen konnte. Nunja, eigentlich ging es auch mehr um den Disput zwischen Nathan und Ted, die sich in der Halbzeit auch noch aussprechen, wobei Nathan einfach nur eine Art Hassrede anstimmt und meint, dass Ted ihm erst ein gutes Gefühl vermittelt hat, nur um ihn dann fallen zu lassen. Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen und finde auch nicht, dass es wirklich so war. Für mich hat Nathan enorme Wahrnehmungsstörungen und dass er nun Trainier bei West Ham geworden ist, gefällt mir gar nicht (es sei denn er wird dort famos scheitern). Sam hat sich für Richmond entschieden und die Reaktion des enttäuschten Investors zeigt, dass er alles richtig gemacht hat. Rebecca wird es auch freuen und ich hoffe, dass man deren Beziehungsstoryline mit in eine dritte Staffel nimmt. Ansonsten sind die Angstzustände von Ted natürlich Thema und er geht damit echt gut um. Seine Worte an das Team waren sehr gelungen und dass er nach dem Spiel auch vor der Presse noch mal ein Statement startet, bei dem es auch generell um den Umgang mit psychischen Krankheiten geht, ist toll. Leider hört man davon im echten Geschäft zu wenig. Keeley und Roy sind derweil immer noch zusammen und beteuern ihre Liebe, doch so richtig mag ich daran nicht mehr glauben. Ich befürchte, dass sie sich weiter auseinander leben werden. Aber auch das wird man dann wohl erst im nächsten Jahr genauer wissen.
Zum Abschluss noch zwei allgemeine Sätze zur Staffel. Sie war insgesamt wieder gelungen, nicht so stark wie die erste Staffel, weil einzelne Storylines nicht so gut waren und die Saison an sich zu häufig ignoriert wurde. Humor und Schlagfertigkeit und übrigens auch Musik konnten beim kurzweiligen Genuss der Serie aber wieder überzeugen.
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Emil Groth - myFanbase
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