The Kominsky Method - Review - Staffel 1

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Ich habe "Two and a Half Men", "The Big Bang Theory", "Young Sheldon" und "Bob (Hearts) Abishola" gesehen. Sie alle haben ein und denselben Serienmacher: Chuck Lorre. Man könnte zwar meinen, dass ich bevorzugt Formate schaue, die aus seiner Feder stammen, aber so ist das nicht unbedingt. Wenn mich nämlich der Inhalt anspricht, ist mir der Serienmacher ziemlich egal. Ähnlich war es auch bei "The Kominsky Method". Dazu kam eben noch, dass mit Michael Douglas und Alan Arkin gleich zwei Schauspiellegenden gecastet worden sind, die die zentralen Hauptrollen übernehmen sollten.

Foto: Alan Arkin, The Kominsky Method - Copyright: Mike Yarish/Netflix
Alan Arkin, The Kominsky Method
© Mike Yarish/Netflix

Allerdings muss ich sagen, dass ich doch eine ganze Weile gebraucht habe, um die Serie überhaupt erst einmal anzufangen. Obwohl mich die Thematik und der Inhalt angesprochen haben, hatte ich ein wenig Vorbehalte. Vielleicht liegt es daran, weil mich "Grace & Frankie" mit Jane Fonda und Lily Tomlin nicht richtig gepackt hat und ich ähnliches bei "The Kominsky Method" befürchtet habe. Ob sich auch diesmal meine Befürchtung bewahrheiten?

Sandy Kominsky (Douglas), ein damals erfolgreicher Schauspieler, dreimal geschieden, eine Tochter namens Mindy (Sarah Baker) und nun ein gefragter Schauspiellehrer. Norman Newlander (Arkin) ist der Agent von Sandy und dessen Freund. Seit 47 Jahren ist er mit seiner Frau Eileen (Susan Sullivan) verheiratet und hat mit ihr eine gemeinsame Tochter namens Phoebe (Lisa Edelstein), die allerdings schon mehrmals aufgrund ihrer Drogensucht im Entzug gewesen ist und aufgrund dessen keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern hat. Auch dann nicht, als ihre Mutter an Krebs erkrankt und im Sterben liegt.

Es dreht sich also um zwei ältere Herren, die schon einiges im Leben mitgemacht haben und anscheinend sonst keine anderen Freunde haben, außer sich selbst. Ja, es klingt durchaus interessant, zumal eine Männerfreundschaft vollkommen anders abläuft als eine Frauenfreundschaft. Diese aber nicht. Sandy und Norman besprechen ihre Probleme, Ängste und Bedürfnisse untereinander. Mit sehr viel Humor, Sarkasmus und Ironie. Genau das ist der Grund, warum ich dieser Serie bereits nach wenigen Minuten regelrecht verfallen bin.

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Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sowohl Norman als auch Sandy mit Problem zu kämpfen haben, die einen eigentlich missmutig und traurig stimmen müssten; besonders wenn man den armen Norman dabei zugucken muss, wie er mit dem Tod seiner Frau Eileen klarkommen muss und dann auch noch Besuch von seiner Tochter bekommt, die dauerhaft zugedröhnt zu sein scheint. Und auch wenn Sandy alles ziemlich lasch und auch oftmals nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit angeht, so bemerkt man doch ziemlich schnell, dass die Freundschaft der Männer echt ist und sie sich irgendwie doch aufeinander verlassen können und das zieht sich wie ein roter Faden durch die erste Staffel.

Foto: The Kominsky Method - Copyright: Netflix, Inc.
The Kominsky Method
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Neben dem Krebstod von Eileen und Phoebes Drogenproblemen werden auch Themen angeschnitten, die das Älterwerden bei Männern so mit sich bringt. Während sich Sandy eigentlich nur auf seine neueste Flamme Lisa (Nancy Travis) konzentrieren will, muss er sich auch noch Gedanken um seine Prostata machen, die ihm mehr und mehr Probleme verursacht und auf Anraten dann doch mal untersuchen lässt. Hier zu ist es wunderbar Danny DeVito in einer Rolle zu sehen, die locker, aber auch fast unbekümmert erscheint, wobei die Thematik doch recht ernst ist. Durch Sandys Probleme ergeben sich auch wunderbar amüsante Szenen, die man nicht missen möchte und die gleichzeitig aufzeigen, wie ernst seine Gefühle für Lisa tatsächlich sind.

Aber auch die Freundschaft mit Norman, die von Ehrlichkeit, Sticheleien und humorvollen Momenten nur so lebt, bekommt auch immer mal wieder Szenen geschenkt, in denen man zwar allein schon wegen der Dialoge der beiden schmunzeln muss, die aber auch die ernsthafte Seite von Sandy zeigen, der ernsthaft um seinen Freund besorgt ist, der mehr Probleme mit dem Tod seiner Frau zu haben scheint, als man bisher dachte und man daher auch sehr gespannt ist, wie es mit Norman und der Freundschaft zu Sandy weitergeht.

Natürlich lebt "The Kominsky Method" von der Freundschaft zwischen den beiden Herren, die man mit Douglas und Arkin nicht besser hätte besetzen können. Sie agieren perfekt zusammen und liefern sich einen wunderbaren Schlagabtausch. Aber vor allem auch Nancy Travis als Lisa und Susan Sullivan als Eileen machen einen tollen Job. Man könnte die beiden fast als das gute Gewissen von Sandy und Norman bezeichnen, zumal Sullivans Einbindung in die Serie als tragisch-amüsant bezeichnet werden kann. Nicht zu vergessen sind da noch Sarah Baker als Mindy und Lisa Edelstein als Phoebe, bei der vor allem Letztere zeigen kann, dass sie auch eine völlig andere Seite als Schauspielerin besitzt.

Fazit

Mit "The Kominsky Method" hat Chuck Lorre gezeigt, dass es durchaus möglich ist, ohne Lachkonserve und flachen Humor, eine Comedyserie zu erschaffen, die das Älterwerden beleuchtet und sowohl ernsthafte Themen zu betrachten, die aber doch auch zum Schmunzeln einladen und mit einem großartigen Cast aufwarten kann. Ich fühlte mich von der ersten Staffel gut unterhalten und freue mich schon wahnsinnig auf die zweite Staffel mit den beiden älteren Herren und ihren Geschichten, Problemen und ihrem Humor!

Daniela S. - myFanbase

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