The Last of Us - Review
#2.02 Durch das Tal

Stille. Das ist es, womit uns diese zweite Folge zurücklässt. Stille und Einsamkeit. Ein Gefühl, das Ellie (Bella Ramsey) in diesem Moment auch so hart trifft, wie noch nie zuvor. Vor diesem Moment hatte ich wahrscheinlich die größte Angst, weil die Szene im Spiel schon so grausam ist, dass man es kaum aushalten kann.

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Kommen wir aber auch hier zunächst einmal wieder zu den Unterschieden zum Original, denn in dieser Folge sind sie noch viel größer und entscheidender als in der Staffelpremiere. Mit Jesse (Young Mazino), der Ellie am Morgen nach der Feier weckt, sind wir quasi am Anfang des Spiels angekommen, so ziemlich alles, was danach passiert, hangelt sich aber nur noch grob an dessen Handlung und Abläufen entlang. Ein wichtiger Punkt ist da die Aufteilung der Patrouillen, Joel (Pedro Pascal) ist im Spiel nämlich mit Tommy (Gabriel Luna) unterwegs und auch Ellie ist nicht mit Jesse, sondern mit Dina (Isabela Mercerd) on Tour.
Das mag nach keiner großartigen Änderung klingen, es hat mich aber doch etwas enttäuscht, denn so entfallen ein paar meiner liebsten kleinen Momente zwischen Ellie und Dina. Zwar könnten diese noch an anderer Stelle nachgeholt werden, aufgrund der Umstände würde ihnen aber wohl die Leichtigkeit fehlen, die diese Szenen ausmachen.
Im Spiel gibt es so auch keinen Angriff auf Jackson und wir wechseln lediglich die Perspektive zwischen Ellie und Abby (Kaitlyn Dever). Entscheidend ist dabei, dass wir als Spieler keine Ahnung haben, wer Abby ist, woher sie und ihre Freunde kommen und wieso. Natürlich spekuliert man über eine Verbindung zu den Fireflies, aber wir werden hier einfach komplett im Dunkeln gelassen. So saß der Schock noch viel tiefer, als plötzlich jemand Joel ins Bein schießt, nachdem Tommy und er sie vor der Horde gerettet haben. Es wirkt einfach noch unfairer und unverständlicher und man versteht nicht, was eigentlich gerade passiert. An dieser Stelle versteht man daher auch, wieso Neil Druckmann in der Promo zu Part II immer wieder betonte: Teil 1 war über Liebe, Teil 2 ist über Hass.
Da eine Serie erzählerisch nun mal anders funktioniert als ein Spiel, betonen die Showrunner hier wiederholt, dass es Änderungen geben muss. Auch, wenn ich das durchaus verstehe, weiß ich nicht, ob dadurch nicht zu viel vorweggenommen wurde. Die Grausamkeit von Abbys Gewalt wirkt dabei nicht weniger schlimm, aber ich kann mich noch genau daran erinnern, wie tief der Schock damals im Spiel traf. Man hatte Abby zuvor sogar gesteuert und Joel in die Falle gelockt, wieder spielt da die Immersion eines Videospiels eine wichtige Rolle. Auch mit Tommy geht die Gruppe nicht so vorsichtig um wie mit Dina, dieser wird im Original einfach mit einem Schlag gegen den Kopf ausgeknockt. Ellie ist dabei auch diejenige, die die Lodge als erste findet und Joel sterben sieht, wird danach aber ebenfalls mit einem Tritt gegen den Kopf bewusstlos geschlagen, man hört nur noch leise Dinas Stimme im Hintergrund.
Mit das schlimmste ist da auch der Gedanke, dass Ellies letztes Aufeinandertreffen mit Joel der Streit auf der Feier war. Ich glaube, auch Ellie hat das Gefühl, dass sie ihm zuletzt nicht zeigen konnte, was er ihr bedeutet. Er ist ihre Familie und wie sie selbst zu Jesse sagt, egal was passiert, diese Verbindung wird immer bleiben. Den Grund für die mehr als angespannte Stimmung zwischen den beiden erfahren wir aber garantiert noch im Laufe der Staffel.

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Und als hätte uns Joels Versuch für Ellie noch einmal zu kämpfen und aufzustehen nicht schon genug zerstört, jagt mir das Ende der Folge mit einem Song nochmal einen gehörigen Schauer durch den ganzen Körper. Da hören wir nämlich Ashley Johnsons Version von "Through the Valley". Dieser Song, im Original von Shawn James, trägt eine ganz besondere Bedeutung, denn er wurde damals von Ellie im allerersten Teaser zu The Last of Us Part II gesungen. Ein absolut meisterlicher Zug, der der brillanten Vorlage und unserer Original-Ellie, sowie ihrer Mutter Anna in der Serie, wieder alle Ehre macht.
Fazit
Folge 2 trifft und zwar hart. Alle Charaktere sind jetzt absolut am Boden und wir werden sehen, ob und wie sie wieder aufstehen. Besonders hervorheben möchte ich da noch Kaitlyn Devers Performance als Abby, mir gefallen die feinen Nuancen, die sie dem Charakter gibt. Das Bella und Pedro einen fantastischen Job machen, muss ich mittlerweile wohl nicht mehr erwähnen. Und keine Angst, Pedro bzw. Joel geht uns noch nicht ganz verloren. Ich bin weiterhin unfassbar gespannt, wie es weiter geht und hoffe nur, es gehen nicht noch weitere tolle kleine Momente verloren. In der ersten Staffel war Folge 3 die wohl meistgefeierte, ob uns diesmal auch wieder so eine Überraschung erwartet?
Die Serie "The Last of Us" ansehen:
Sophie F. - myFanbase
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