Die verlorenen Blumen der Alice Hart - Reviews Staffel 1
In unseren Kritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" zu diskutieren.
Die Serie "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" ansehen:
#1.01 Schwarze Feuerorchidee
© Amazon Studios; Hugh Stewart
Als ich zum ersten Mal von "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" gelesen habe, wurde ich neugierig und wurde nicht enttäuscht. Da ich das Buch vorab nicht gelesen habe, wusste ich auch nicht genau, worauf ich mich einlasse. Der Pilot wirkt die ersten Minuten recht idyllisch, wenn man die kleine Alice (Alyla Browne) mit ihren Eltern Clem (Charlie Vickers) und Agnes (Tilda Cobham-Hervey) sieht. Schnell wird aber klar, dass es nur Fassade ist und der Vater zu Gewaltausbrüchen neigt, die aber nicht gezeigt werden, was aber diese Szenen nicht weniger bedrückend macht und durch Alices Leidenschaft fürs Lesen und ihre bildliche Vorstellungskraft, wie der Phoenix aus der Asche steigt, wird der nachfolgende Hausbrand, bei dem beide Elternteile ums Leben kommen und das Baby als Frühchen wohl nicht überleben wird, recht mysteriös. Mysteriös ist aber auch, dass die Buchhändlerin Sally (Asher Keddie) vielleicht doch eine Verbindung zur verstorbenen Agnes hat und die selbst um ihre verstorbene Tochter mit ihrem Mann John (Alexander England) trauert. Interessant ist aber auch Alices Großmutter June (Sigourney Weaver), die auch Clems Mutter ist. Einerseits wirkt sie kalt und zurückweisend, aber dann gibt es auch wieder Szenen, die ihre verletzliche Seite zeigen und sie ist nicht nur für ihre Enkelin da ist, sondern sie nimmt sie auch bei sich auf. Das war großartig von Weaver aber auch Browne gespielt. Die Pilotfolge von "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" wirft viele Fragen auf, bei denen ich mich frage, welche und ob wir Antworten bekommen werden, die dann auch zum aufbauenden Gesamtbild passen. So oder so ist es eine Serie, bei der man fasziniert weiterschauen muss.
#1.02 Akazie
An dieser Episode fand ich faszinierend, dass Alice nur in den Erinnerungen gesprochen hat, aber in der Gegenwart keinen Ton sagte, aber so vieles mit ihren Augen und ihren Reaktionen ausgesagt hat, dass ich quasi schon jetzt auf den großen Knall warte. Besonders spannend dürfte es auch sein, was sie schriftlich vor Oggi (Luc Barrett) zugegeben hat. Ich gehe mal davon aus, dass er für die nächsten Episoden noch wichtig werden wird. Da ich das Buch noch nicht kenne, bin ich auch neugierig auf June, ihre Farm und ihre Vergangenheit geworden. Wobei ich das alles fast schon so sehr verstrickt finde, vor allem die Enthüllung von Agnes und vor allem Sallys und Clems angedeutete Liebschaft. Insgesamt betrachtet wirken die Geschehnisse dieser Episode fast schon zu viel, aber einzeln für sich gesehen fügen sich die Puzzleteile mehr und mehr zusammen und machen für mich dieses Format umso spannender. Auch June als eigene Figur bekommt immer mehr Profil und ich bin mir bei ihr nicht sicher, ob sie in ihrer Vergangenheit viele schlimme Dinge erlebt hat, die sie nicht selbst verschuldet hat oder aber, ob sie manches auch provoziert hat. Bei Paddy (Jeremy Lindsay Taylor) kam es mir zeitweise so vor, als wollte sie ihn aus guten Absichten heraus provozieren, auch wenn das noch lange kein Grund ist, eine Frau zu schlagen.
#1.03 Schönmalve
© Amazon Studios; Hugh Stewart
Ich tappe zwar bzgl. Junes Vergangenheit noch immer irgendwie in der Dunkelheit herum, aber ich glaube oder habe vielmehr den Eindruck, dass sie bei Jungs das ungute Gefühl hat, dass sie Frauen nicht gut tun und wahrscheinlich spricht sie tatsächlich aus eigener Erfahrung wegen Robber. Auch sind wir Agnes' Vergangenheit ein Stück näher gekommen, dass sie für June die Tochter war, die sie nie hatte. Das erklärt für mich auch erstmal, warum sie immer mal wieder die verjüngte Version ihres Sohnes sieht und warum der Agnes geheiratet hat, obwohl er offenbar auch mit Candy etwas hatte und sogar einen Blutschwur abgenommen hat. Ich dachte zwar erst, die Handlung rund um John und Sally passt nicht ganz ins Bild, doch ich muss hier ein bisschen zurücktreten, da sie immer mehr Erklärungen dafür gibt, warum Clem so schrecklich zu seiner eigenen Familie gewesen ist. Und ich denke, June hat wirklich gute Absichten, auch wenn ihr Verhalten dann doch mal was anderes sagt, aber wie sie Sally gegenüber getreten ist und ihr klar gemacht hat, warum sie keine 'Schnüffeleien' will, fand ich gut begründet. Am meisten beeindruckt war ich auch diesmal wieder von Alice, da man deutlich gemerkt hat, dass sie Dina (Rose Riley) und ihren Sohn mit Agnes in Verbindung gebracht hat. Die Serie hält auch weiterhin stabil den Kurs und macht Spaß, dass man sie ergründen kann.
#1.04 Sumpflilie
Fairerweise muss man sagen, dass ich zwar mit einem Zeitsprung über mehrere Jahre gerechnet habe, dann aber doch überrascht war, dass er jetzt da ist. Jetzt wird Alice nämlich von Alycia Debnam-Carey gespielt. Interessant fand ich, wie man den Übergang der Ereignisse der letzten Episode in diese geschafft hat. Das ergibt durchaus Sinn, wenn man aus der letzten Episode den Anruf von June bei John bedenkt. Ich hatte ja schon vermutet, dass June etwas gegen Männer oder überhaupt das männliche Geschlecht hat. Ich hätte aber nicht gedacht, dass sie soweit geht und Alice, Oggi und Alices Bruder Charlie (Jeremy Blewitt) manipuliert. Ihr hätte doch klar sein müssen, dass das irgendwann ans Tageslicht kommt. Stattdessen hat sie auch jahrelang Candy und Twig hinters Licht geführt. Ich frage mich, wie es zwischen den beiden weitergeht, da Twig zurecht sauer ist und dass Alice mit June und der Farm gebrochen hat, ist nur allzu verständlich. Mir gefiel aber, dass sie sich bei Candy gemeldet hat. Für mich unterstreicht das nur nochmal, wie gut sich die beiden verstanden haben. Ich hoffe also wirklich, dass Alice ihr Glück finden wird und Moss (Xavier Samuel) scheint da ein sehr anständiger Kerl zu sein. "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" bleibt weiterhin spannend und schildert, was passiert, wenn man jahrelang manipuliert wurde, aber auch manipuliert hat.
#1.05 Wüstenkasuarine
Immer wenn ich glaube, dass mich bei "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" nichts mehr überraschen kann, kommt die nächste Episode und ich bin überrascht. Den Teil mit Alice und Dylan (ich mochte Moss mehr an Alices Seite) hat mir nur bedingt gefallen. Ich habe irgendwie den Eindruck, dass es irgendwann noch den großen Knall geben wird. Auch wenn er das nicht mit Lulu hat, was Dylan mit Alice hat, könnte ich mir denken, dass an Lulus Aussage ein Funken Wahrheit steckt. Überrascht war ich vielmehr vom June-, Candy- und Twig-Anteil. Letztere hat sich mit dieser und der letzten Episode in mein Herz gespielt. Mir tut es zwar etwas leid, dass es mit June so in die Brüche ging, was diese zum Großteil selbst verschuldet hat, aber mir gefällt es so so so gut, wie Twig nun agiert und wie sie die Dinge selbst in die Hand nimmt. Ich hätte sie ja schon gerne mal in in einem Flashback als Mutter mit Baby erlebt, weil sie sowas Mütterliches an sich hat. Ich gehe mal davon aus, dass Twig und Alice in der nächsten Episode aufeinandertreffen werden. Ich hatte ja schon vermutet, dass Alice den Brand damals gelegt hat, aber man kann es ihr irgendwie auch nicht verdenken. Nach den neuesten Entwicklungen habe ich auch den Eindruck gewonnen, dass June es damals gut mit Candy meinte, aber dadurch vielleicht was in Clem ausgelöst hat, was jetzt das Ergebnis ist.
#1.06 Feuerrandbaum
Mit der nächsten Episode ist "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" zu Ende und ich finde, dass man das auch bemerkt. Ich fand es mal wieder außergewöhnlich gut, wie sich die Fäden der Vergangenheit mit der Gegenwart zusammenziehen. Mir tut Alice wahnsinnig leid, da man bei ihr ein Muster erkennt bzw. dass sie in dieselbe 'Falle' wie ihre Mutter tappt. Ich sagte ja schon einmal, dass ich Moss sehr viel lieber an der Seite von Alice gesehen habe und dass es bei Dylan schon Warnungen gab, da habe ich ja auch schon geschrieben, dass ich durchaus einen Funken Wahrheit erkenne und es war irgendwie sehr erschreckend zu sehen, wie sich die Vergangenheit von Alice wiederholt und Dylan ihr den damals gelegten Brand auch noch zum Vorwurf gemacht hat. Ich wusste schon, warum ich den so seltsam fand. Junes Methoden, ihre 'Blumen' zur Selbstständigkeit zu erziehen bzw. wie sie sich gegen brutale Männer durchsetzen können, mag zwar hart gewesen sein, aber diesmal hat sich gezeigt, wie wichtig das war und dass Alice nicht auf ihre Stimme im Kopf in Form ihrer Mutter gehört hat, sondern sich an Junes Worte erinnert hat, die ihr wahrscheinlich das Leben gerettet haben und sie jetzt auf den Weg nach Thornfield ist. June tat mir diesmal auch sehr leid. Ich hatte bereits vermutet, dass sie damals schlechte Erfahrungen gemacht hat, weswegen sie so gegen Männer ist. Aber das habe ich wirklich nicht erwartet. Sie hat ihre große Liebe Robbie alias Roberta gleich zweimal verloren und wir erfahren die Wahrheit über damals und warum sie ihren eigenen Sohn als so schlecht empfand. Ich bin wahnsinnig auf die letzte Episode gespannt, auch was Twig betrifft, die eigentlich Zugehörigkeit bei Mary (Trisha Morton-Thomas) gefunden hat, aber sie kann Candy nicht alleine lassen und ich denke, dass ihr trotz allem noch etwas an June liegt.
#1.07 Wüstenerbse
Als ich auf "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" aufmerksam geworden bin, wusste ich nicht genau, worauf ich mich einlasse oder wohin der Weg führt. Für mich stand in den letzten Episoden nur fest, dass June sterben wird. Den Tod mit etwas Schönem zu verbinden, ist zwar nicht so super, aber wenn man bedenkt, was man von June gesehen und gehört hat, muss ich sagen, dass die Gestaltung gut und nachvollziehbar war. June mag zwar eine Person sein, die es einem nicht leicht macht, weil man ihre Hintergründe nicht sofort nachvollziehen kann. Dennoch hat es mich sehr berührt, dass sie mitten in der Nacht losgefahren ist, um Alice zu holen. Ich denke, hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen, dass Alice ihre Enkelin ist, zum anderen hat June aus ihren Fehlern gelernt und wahrscheinlich spielte auch ein Teil Wiedergutmachung rein. Junes Tod hat mich trotz meiner Ahnung sehr berührt, weil sie im Kreis derer gestorben ist, die immer zu ihr aufgesehen haben und die sie beschützt hat. Am Ende kam es mir auch so vor, als hätte June den Weg für Alice und die Blumen geebnet. Dass June ihnen einen sicheren Ort gibt und Alice dann zusammen mit den anderen einen Schritt weitergeht und als neue Generation sich gegen die Peiniger zur Wehr setzt und das anders, als es Agnes getan hat. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass sie das damalige Ereignis noch einmal drehen wird. Dass Agnes ihren Mann getötet hat, unterstreicht einmal mehr, wie sehr sie ihre Kinder geliebt hat und auch wenn man am Anfang den Grund nicht sofort erkannt hat, so war es mehr als richtig, dass June Alice aufgezogen und ihr die wichtigsten Dinge fürs Leben beigebracht hat. Diese Serie ist großartig und zeigt in vielen kleinen Einzelheiten, warum sich Frauen gegenseitig stärken und sich Kraft geben sollten.
Die Serie "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" ansehen:
Eure Meinung ist gefragt!
Welche Staffel-1-Episode von "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" hat euch am besten gefallen?
Ergebnisse:
#1.07 Wüstenerbse | |
#1.06 Feuerrandbaum | |
#1.05 Wüstenkasuarine | |
#1.04 Sumpflilie | |
#1.02 Akazie | |
#1.03 Schönmalve | |
#1.01 Schwarze Feuerorchidee |
Diskutiert mit uns in den Kommentaren über die "Die verlorenen Blumen der Alice Hart"-Episoden der ersten Staffel.
Daniela S. - myFanbase
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