The Rookie: Feds - Reviews
Staffel 1
In unseren Kritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode der Serie "The Rookie: Feds" in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie zu diskutieren.
#1.01 Neue Besen
Auf den tatsächlichen Serienauftakt von "The Rookie: Feds" war ich wirklich gespannt, denn im in "The Rookie" integrierten Backdoor-Piloten haben wir nur die zentrale Hauptfigur Simone Clarke (Niecy Nash), ihren Vater Cutty (Frankie Faison) und Matthew Garza (Felix Solis) kennenlernen dürfen, ansonsten erwarten uns einige neue Figuren und das sorgt für einen noch recht chaotischen ersten Eindruck, für Auftaktfolgen aber nicht ungewöhnlich. Der Humor stimmt für mich auf jeden Fall, hätte mich aber auch gewundert, wenn das die Schwachstelle gewesen wäre. Zudem ist man eben clever und bringt in John Nolan (Nathan Fillion), Angela Lopez (Alyssa Diaz) und Smitty (Brent Huff) bekannte Gesichter aus der Mutterserie, die einen kräftigen Schub mitgeben. Schade fand ich dagegen, dass über der gerade neu gegründeten Einheit gleich so eine Untergangsstimmung liegt. Tracy Chiles (Courtney Ford) will diese lieber gestern als morgen abgeschafft sehen, ob das nun ein rein privater Schachzug gegen Garza ist, ist noch nicht recht ersichtlich. Carter Hope (James Lesure) hat möglicherweise einen Wechsel nach New Orleans anstehen und Garza hat offenbar größere gesundheitliche Probleme. Auch Laura Stensen (Britt Robertson), die von ihrem Verlobten betrogen worden ist, scheint eine tickende Zeitbombe zu sein. Einzig Simone selbst und der weitere Neuling Brendon Acres (Kevin Zegers) scheinen noch den nötigen Enthusiasmus zu haben. Natürlich wird diese Einheit so schnell nicht verschwinden und stattdessen große Erfolge feiern, das versteht sich für den Serienverlauf von selbst, weswegen diese intendierte Stimmung bei mir auch nicht so gezogen hat. Ich bin nun gespannt, wie es weitergeht, aber die Figuren müssen sich noch ordentlich strecken, um mich von sich zu überzeugen. Simone muss aktuell im Rückspiegel niemanden auf der Überholspur vermuten.
#1.02 Wie aus dem Gesicht geschnitten
Tracy wird wohl nicht aufgeben, sich die neue Task Force irgendwie unter den Nagel zu reißen, aber erstmal glaube ich, dass die akute Gefahr gebannt ist und das hat für diese Episode schon einen positiveren Eindruck für die Atmosphäre hinterlassen. Carter überwindet seine Zweifel und erkennt, dass er mit dem Wechsel nach New Orleans seine Ehe zu Evelyn (Kearran Giovanni) nicht automatisch rettet. Brendon scheint seine Sinneskrise auch erstmal verarbeitet zu haben. Er ist nicht so ein Wirbelsturm wie Simone, aber er muss einfach seine Nische finden, wo er seine Stärken hat und ich denke, dass seine Instinkte da ein wichtiges Thema sind. Ähnlich wie es auch schon bei "The Rookie" war, gibt es gewisse Aufgaben, die als Rookie beim FBI erfüllt sein müssen und das finde ich als Rahmen auch wieder passend, weil so eben der Ausbildungsgedanke gut repräsentiert wird. Hier sind wir gleich mal mit dem Thema Spitzel/Informant gestartet und warum nicht? Man hat so auch gut aufgezeigt, wie sich auch die Dynamik in den Ausbildungsteams unterscheidet. Simone ist eben auch mit Carter in einem Alter und auch wenn sie ihn als Ausbilder akzeptiert, so sind die beiden schnell in einem Wettbewerbsgedanken und da floriert Simone. Laura dagegen hat wirklich mehr anzuleiten. Bei ihr ist nur einfach etwas anstrengend, dass sie alles immer so krass analysieren muss. Dass sie es auf die Fälle bezogen tut, vollkommen richtig, denn durch "Criminal Minds" weiß ich bestens, welchen Mehrwert Verhaltensanalysen haben. Aber Laura wird sich auf Dauer keine Freunde machen, wenn sie auch ihre beruflichen (und wahrscheinlich privaten) Beziehungen immer nur seziert. Bei einer Sache muss die Serie auch noch etwas aufpassen. Cutty ist ja deutlich gegen die Beschäftigung seiner Tochter und ich fände es etwas öde, wenn sie sich jeweils einmal pro Folge in die Haare bekommen, nur um sich dann wieder zu versöhnen. Da hoffe ich auf mehr Differenzierung.
#1.03 Romeo und Julia in La La Land
Diesmal steht alles unter dem Motto Überwachungsoperation. Ich weiß nicht, ob die Nutzung von Spezialist Bob Telford (Damien Leake) wirklich so clever war, denn er darf ein paar Sätze sagen und beißt dann ins Gras. Dafür dass die ganze Operation dann so extrem in sein Andenken umgewandelt wurde, haben wir diese Figur einfach nicht wirklich genug gekannt. Emotionen kamen da bei mir jedenfalls keine auf. Dennoch fand ich den Fall insgesamt gut konzipiert. Die zwei kriminellen Familien, die überraschend miteinander verbunden sind und dann die Entwicklung zu ihren Kindern, die wieder voller Wendungen war, das hat eindeutig unterhalten. Behutsam werden auch die beiden beruflichen Paarungen weiter vertieft. Simone ist zwar schwer abzuschalten, aber im Grunde hat sie dann doch richtig agiert, als Carter ihr gestanden hat, dass seine Beziehung endgültig nicht zu retten ist. Sie selbst wiederum wagt eine Beziehung und Auftritt Jessica Betts als Dina Jackson, die im Übrigen die Ehefrau der Hauptdarstellerin im echten Leben ist. Man kann jetzt ruhig behaupten, dass ich es mir nur einbilde, aber ich fand, dass man schon eine Chemie gemerkt hat, die geübt aussieht. Ich bin gespannt, wohin sich das entwickelt, wenn parallel Cutty mit Ruth (Valarie Pettiford), der Mutter von Dina, anbandelt. Ich denke, dass Cutty da nicht umsonst gewisse Befürchtungen hat. Ansonsten war die Episode diesmal mehr auf Laura ausgerichtet und das war mal ganz passend, da sie noch etwas zurückgehangen hat beim ersten Eindruck. Ihre Auseinandersetzung mit Katie (Jocelyn Hudon) war auf jeden Fall gut umgesetzt, weil sie sich zunächst ans Drehbuch hält und vermeintlich einen höflichen Abschluss sucht, der sie aber nicht wirklich erleichtert. Daher war Brendons Hinweis wichtig, denn es war wirklich nicht in Ordnung, wie Katie Laura eingeredet hat, dass sie an der Affäre doch selbst schuld ist, wenn sie Partner und beste Freundin für den Job vernachlässigt hat. Gut, dass Laura ihr das unter Brendons wohlwollendem Blick so klar ins Gesicht sagen konnte. Bye, Katie!
#1.04 Urgewalten
Kleiner Hinweis vorab: "The Rookie" mit #5.04 zuerst zu gucken, bietet sich dringend an. Während dort der finale Countdown gegen Rosalind (Annie Wersching) gelaufen ist, widmet sich das FBI nun Jeffrey Boyle bzw. Eli Reynolds (Thomas Dekker), der der Königin der Serienkiller die Krone entrissen hat. Wenig überraschend kann "The Rookie: Feds" mit der Mutterserie hier nicht mithalten. Rosalind hat das Team jahrelang gequält und man ist mit den Figuren so zusammengewachsen, dass ein richtiges Mitfiebern ist. Das konnte Eli jetzt nicht auslösen, dennoch war es keine langweilige Episode. Selbst wenn der Serientäter keine große Faszination auslösen konnte, aber an den zwischenmenschlichen Beziehungen wurde viel gearbeitet. Carter bekommt wichtige Hinweise von Garza. Ob es jetzt wirklich ein Lebensziel sein sollte, so oft wie möglich zu heiraten, das sei mal dahingestellt, aber es ist zumindest für Carter eine wichtige Botschaft gewesen, dass es nach Evelyn noch eine weitere Liebe geben kann. Laura wiederum hatte einige Momente mit Simone und es war schön, die beiden Frauen so bonden zu sehen, auch weil man auf der privaten Ebene merkt, dass sie ihren Altersunterschied keine Rolle spielen lassen. Ich fand es auch angenehm, dass diese Episode mehr denn je den Teamgedanken unterstrichen hat. Auch wenn ich es per se nicht schlimm finde, aber man merkt bislang deutlich, dass Simone im Vordergrund steht und dass sie ihre Heldenmomente sammeln muss, um sich eben als 'alter' Rookie zu beweisen. Das war diesmal runtergeschraubt und so wurden dann mehr die Profiler in den Fokus gerückt, weswegen auch die Einführung von Mark Atlas (Deniz Akdeniz) gut gepasst hat. Ich hatte zwar nicht damit gerechnet, dass es für Laura nach dem Betrug durch Sam noch mal jemanden gab, der ihr mehr bedeutet hat, aber die Chemie hat gesessen, weswegen er gerne wiederkehren darf.
#1.05 Reif für die Insel
Die Episode war gleich durch zwei Fälle gefüllt, beide aber leider eher Marke durchschaubar. Das tropische Setting war dennoch sehr abwechslungsreich und Simone und Carter als berufliche Partner, das wird echt immer lustiger. Spätestens, als sie mit dem wichtigen Zeugen Bernie Barlowe (Jack Plotnick) dann in eine Falle gelockt worden sind, war klar, dass die verräterische Quelle in L.A. sein muss. Umgekehrt war aber auch bei den Diamanten schnell klar, dass der Ehemann (Tate Ellington) irgendetwas mit der Sache zu tun hat, wenn er auch von den Diamanten nie wusste, er aber seine Frau umgebracht hat. Das ist noch ein wenig die Schwäche von "The Rookie: Feds" in meinen Augen. Man sollte ein bisschen mehr Mut haben, gewisse Handlungsaspekte größer aufzuziehen, umso mehr Bindung und auch mehr Möglichkeiten zu erschaffen, damit nicht alles glasklar ist. Die Serie rettet sich aber eben auch durch viel Charme. Es war z. B. zur Abwechslung gut, dass Cutty seiner Tochter nicht wegen des Berufs im Ohr liegt, sondern dass er sie sogar verteidigt hat. Das fand ich besonders schön, weil wir eben erfahren haben, wie Simone darüber denkt, dass sie als Kind so viel Zeit mit ihrem Vater verloren hat. So kann man sich richtig vorstellen, wie sie solche Momente genießt. Aber es war auch eine schöne Aussage, dass sie sich ihre Partner nach dem Wesen und nicht nach dem Geschlecht aussucht. Das kann dann auch Cutty gut nach außen verteidigen. Lauras Überführung von Jerry war herrlich frech und auch Brendon mit der Labortechnikerin Antoinette (Devika Bhise) hatte was. Er mag es nicht gewohnt sein, dass ihn jemand nicht auf Anhieb mag, aber letztlich hat er sich die Flasche Wein durch einen ehrlichen Moment verdient und nicht durch sein Aussehen oder seine ehemalige Schauspielertätigkeit. Zum Abschluss soll dann noch Elena (Michelle Nuñez) erwähnt werden, die etwas sehr Frisches an sich hat und sie sollten wir besser wirklich nicht verlieren.
#1.06 Ein Schuss durchs Herz
Die Episode hat mir von der FBI-Arbeit her viel besser gefallen. Die ganze Undercover-Mission von Simone im Gefängnis hatte tolle "Orange Is the New Black"-Vibes. Es zeigt auch, wie wandlungsfähig sie als Mensch ist, wobei ihr ihre Empathie natürlich auch zugute kommt. Ich fand es dann auch gelungen, dass Zora (Nadine Nicole) dann auch so viel mehr als Figur war. Hier kam dann die Überraschung, die mir in der Episode zuvor gefehlt hat. Die ganze Episode im Gefängnis hatte aber auch für Carter einen wichtigen Moment. Dass Jazmine (Christina Anthony) ihn erkannt hat, war eine schwere Gefährdung des Falls, aber dennoch hätte er das Versprechen an sie einfach unter den Tisch fallen lassen können, nachdem Zora ausgebrochen war. Stattdessen ist Carter aber ein Mann seines Wortes und auch jemand, der den Job offenbar aus den richtigen Gründen heraus macht. Bisher dürfte das mein Lieblingsmoment mit ihm sein. Ansonsten lernen wir auch Miles (Tom Arnold), den Vater von Brendon, kennen. Durch die vergangene Episode wissen wir nun schon, dass er seinen Sohn ins Schauspiel gedrängt hat, um durch ihn zu erleben, was er selbst nicht hatte. Ihn nun persönlich kennenzulernen, war nur folgerichtig, eine Freude war es aber nicht. Es war schon sehr bedauerlich für Brendon, dass mit seinem Vater reden hier reingeht und dort wieder rausgeht. Dieser Kerl wird sicherlich noch für viel Ärger sorgen. Daher konnte er am Ende eine positive Vaterportion vertragen und da war Cutty genau richtig. Aber nicht nur Brendon konnte ihn gut gebrauchen, sondern auch Simone selbst, denn mit Dina ist es schon wieder vorbei. Das kam etwas überraschend und hat sich mir auch nicht recht erklärt, aber sei es drum, es war auf jeden Fall auch ein schöner Freundschaftsmoment zwischen ihr und Brendon, der dadurch entstanden ist. Freundschaft über Stripclub, so gehört sich das!
#1.07 Bigfoot
Belanglos und sehr interessant scheinen sich aktuell die Klinke in die Hand zu geben. Aus dieser Episode konnte ich insgesamt nicht viel mitnehmen. Ökoterrorismus ist zwar ein sehr aktuelles Thema, aber gerade wegen der schmutzigen Bomben hätte man da eine viel spannendere Episode aufziehen können. Angesichts der ganzen Strahlung, die da ständig im Spiel war, war es auch etwas irritierend, dass es nur eine Szene mit voller Schutzausrüstung gab, während sie ansonsten doch relativ optimistisch in die brenzligen Situationen gelaufen sind. Deswegen hat es mich auch nicht wirklich an den Rand des Stuhls rücken lassen, als Simone und Carter sich an die Entschärfung der Bombe machten. Kleinere Highlights waren sicherlich Simones Probleme damit, dass man die eigene Familie trotz Gefahrensituation nicht warnen darf. Da kann ich gut nachvollziehen, dass das ein innerer Kampf ist, aber es ist auch logisch, dass jeden, der einem wichtig ist, zu warnen, mehr Zeit frisst, die eigentlich in die Ermittlung gehört. Der zweite tolle Punkt war dann das Geständnis von Brendon, dass er Alkoholiker ist. Das kam etwas unerwartet, passt aber natürlich als Auslöser, warum er sich vom Schauspieldasein dann erst recht lösen konnte, denn offenbar hat es ihn wirklich belastet und krank gemacht. Dass er sich damit nicht gegenüber Laura, sondern gegenüber Antoinette geöffnet hat, spricht doch stark dafür, dass sich die zwei bald richtig annähern und ich bin gespannt, wie das rüberkommt. Eher enttäuschend war dann das Spielchen mit dem Geburtstagsgeschenk für Laura, zumal ihr Geburtstag für keinen anderen Kollegen ein Thema war und dann auch noch Tracy, die auf einmal sehr zahm daherkommt. Das wirkte jetzt auch ehrlich und nicht aufgesetzt, als würde sie von langer Hand planen. Das wirft natürlich umso mehr die Frage auf, warum am Anfang der Staffel sie so als Antagonistin gebraucht wurde. Zuletzt soll David Ramsey als Gastdarsteller nicht unerwähnt bleiben. Ihn solange innerhalb des Arrowverse nur in einer Rolle gesehen zu haben, machte diesen Auftritt als Greg doch etwas ungewohnt. Lange in Erinnerung wird es mir wohl auch nicht bleiben, denn die ganze Aufgabe von Greg in dieser Episode war doch etwas willkürlich. Und dass da jetzt was mit Simone aufgebaut werden soll, kann man jetzt auch nicht gerade behaupten.
#1.08 Fröhlicher Truthahntag
Und zu Thanksgiving geht es wieder aufwärts! Ich fand den Kontrast dabei zu letzter Episode besonders groß, wo Lauras Geburtstag unter den Tisch fiel, aber schön, dass sie zum Feiertag alle bei den Clarks zusammengekommen sind. Das sind Teambuilding-Maßnahmen wie ich sie mag. Auch sonst war die ganze Episode emotionaler gestaltet, durch die Entführung von dem kleinen Mädchen Lainie (Alani Jade) und dass Wesley (Shawn Ashmore) zu den Geiseln gehörte, waren die Voraussetzungen gleich anders und das Mitfiebern ist gut gelungen. Das war auch eine Episode, die gut auf Simone zugeschnitten war. Sie ist einfach eine Schlange, die nach Belieben ihre Haut ablegen kann und da kann sie sich bestens im Gefängnis behaupten, aber sie kann genauso auch die völlig unterschätzte Rettungssanitäterin spielen, die Novak (John Pyper-Ferguson) dann zu leichtsinnig zu sich eingeladen hat. Sie und Wes haben dann auch ein gutes Team gebildet, um den einen Entführer zum Aufgeben zu bewegen, denn oh man, war der naiv. Für Simone war es sicherlich aber alles auch nochmal emotionaler, denn sie hat ihre beiden Kinder Billie (Dia Nash) und Max (Mateo Pollock) für den Feiertag zu Besuch und sie musste zu dem Fall aufbrechen, als gerade die Lunte am Brennen war. Max spielte letztlich keine große Rolle, aber Billie, die im Übrigen (und der Nachname ist schon der Hinweis) die biologische Tochter von Niecy ist, könnte ja durchaus noch öfters auftauchen, da sie ihr Jurastudium jetzt offiziell abgebrochen hat. Ich fand es nur passend, dass Simone damit schnell ihren Frieden gemacht hat, denn sie kennt es, wenn man mehrere Abzweigungen nehmen muss, um endlich anzukommen und da kann sich Billie glücklich schätzen, sie so unterstützend im Rücken zu haben.
#1.09 Geister der Vergangenheit
"The Rookie: Feds" bietet hiermit den bisherigen emotionalen Höhepunkt der Staffel, was angesichts der Midseason-Ausstrahlung in den USA wohl auch kein Wunder ist. Es ist nicht so, dass Matt Garza als Figur bislang nicht richtig zur Geltung gekommen ist, denn wir haben schon einiges über ihn erfahren und er interagiert mit einem Großteil des Casts, aber oft genug war er eben vor allem der Chef, der auf alles ein wachsames Auge hat, der sich aber selten selbst profilieren durfte. Mit dem Blick in seine Vergangenheit, zu seinen Geistern, wie es der Episodentitel verrät, ist da doch mehr Interessantes geboten worden. Im Zentrum des Ganzen steht sicherlich die kurze und traurig geendete Beziehung zu Camilla (Marisol Miranda), aber auch beruflich gab es einen anderen Eindruck. Insgesamt fand ich die Episode auch gut konstruiert, denn neben der sehr persönlichen Ebene für Garza war es gleichzeitig auch die spannende Frage, wer nun ihm anhängen will, dass er der Verräter ist. Dadurch konnte der Teamzusammenhalt getestet und weiter gestärkt werden. Zudem gab es eben keine Nebenschauplätze, denn alles war auf die Lösung ausgerichtet. Parallele Nebenhandlungen sind kein No-Go für mich, wahrlich nicht, aber hier hat das konzentrierte Erzählen sehr gut gepasst. Am Ende gab es auch nochmal zwei echte Höhepunkt. Das Geständnis von Garza an Simone, dass er den Torpedo brauchte und eben dann der medizinische Notfall. Die ganze erste Staffelhälfte hat auf diesen Moment hingearbeitet. Als es dann aber soweit war, war ich dann doch nicht bereit.
#1.10 Der schweigende Häftling
Hmmm... Nach dem spannenden Cliffhanger hatte ich mir definitiv mehr Emotionalität und Mitfiebern gewünscht. Vielleicht war es nicht so clever, dass parallel auch noch die Handlung aus #5.10 von "The Rookie" fortgeführt werden musste. Denn so ist der Fokus von Garza schnell weg gewesen und bis auf die an seiner Seite bangende Elena war da erstmal nicht viel. Der Fall rund um die Liste der FBI-Agents undercover, das war an sich schon sehr spannend, ist aber dann in der Machart doch eher plump gewesen. Argument 1 wäre für mich, dass die Drohung von dem Unbekannten (John Gabriel Rodriquez), dass er jeden Tag einen der Agents auffliegen lässt und sie damit eigentlich dem Tod aussetzt, riesiges Potenzial hatte. Immerhin standen auch über 200 Namen auf der entwendeten Teilliste. Nicht, dass ich ein Blutbad gerne gesehen hätte, Pazifistin und so, aber bei der Ausgangslage war Jason Simmons (Zach McGowan) als einziges Opfer etwas enttäuschend. Bei Argument 2 fühlte ich mich an #1.03 erinnert, wo wir mal eben einen Überwachungsspezialisten verloren haben und direkt ordentlich mitfühlen sollten. Hier erleben wir also Jason in wenigen Szenen und klar, war es traurig, dass er dann in Brendons Armen gestorben ist, aber da wird wieder eine Verbindung betont, die wir nicht erlebt haben und die uns irgendwie ans Herz gehen soll, ist es bei mir aber nicht. Nach dieser Kritik gibt es aber auch wieder gute Sachen, denn dass am Ende im Krankenhaus die Action war und Garza da schnell wieder sich beweisen konnte, das passte. Bei Carter war dann eher überraschend, dass er als vertretende Führungskraft nicht so beleuchtet wurde und stattdessen auf einmal viel mit Antoinette zu tun hatte. Da müssen wir noch schauen, wohin das führt, aber so ein Dreieck müsste nicht unbedingt sein. Zuletzt fand ich dann noch toll, dass eine Art Update zu Simone und John Nolans Freundschaft gegeben wurde und er nun die Garage ausbaut. Das war auch ein sehr interessanter Generationenkonflikt zwischen Vater und Tochter, umso schöner, dass Cutty das dann auch als Potenzial sehen konnte, denn am Ende profitieren so beide.
#1.11 Auf Tuchfühlung
Simone und ihre Love Interests... Wir haben die Hälfte der Staffel erreicht und haben schon einiges an Bewegung erlebt. Ich finde es zwar positiv, dass hier eine Frau so vollkommen mit sich im Reinen mit ihrem Liebes- (und konkreter Sex-)Leben ist, aber gleichzeitig fände ich es für sie nicht verkehrt, etwas Beständiges aufzubauen. Denn man merkt in Simones ganzer Art sehr deutlich, dass sie intensive Bindungen eingeht und das mit allen Menschen in ihrem Leben. Das lässt dann manches Mal auch das Denken ausfallen, wie jetzt bei dem Abgeordneten Damien Roberts (Lyriq Bent), den sie eigentlich beschützen sollte, nur um sich dann von der privaten Vergangenheit mitreißen zu lassen. Simone ist zwar bislang keine Agentin, die sich besonders gerne an Regeln hält, aber das war tatsächlich doch sehr unprofessionell. Für mich als Zuschauerin kam dann auch wieder hinzu, dass ich einen Einblick in eine vergangene Beziehung bekomme, mit ganz viel Geschichte, aber das müssen wir einfach hinnehmen, denn Damien werden wir sicherlich auch nicht mehr wiedersehen. Deswegen bleibt zur Hälfte der Staffel als großer Kritikpunkt, dass ich an einigen Stellen das Gefühl habe, es werden keine durchgängige Storylines aufgebaut und das ist bei einer so langen Staffel nicht förderlich. Wenigstens haben wir einen Handlungsbogen dagegen, wo dann doch etwas behutsam angegangen wird. Nachdem Brendon zuletzt dachte, dass Antoinette etwas mit Carter haben könnte, realisiert er diesmal, dass er eben doch eine Chance hat. Die Richtung gefällt mir auf jeden Fall gut, weil Antoinette nun klar dadurch charakterisiert wurde, dass sie auf Oberflächlichkeit und Ruhm keinen Wert legt. Sie wird Brendon also nichts durchgehen lassen und immer wieder ihn selbst rauskitzeln, weil er sich durch die Schauspielerei vielleicht auch etwas verloren hat. Antoinette ist damit genau die Person, die er gut gebrauchen kann. Abschließend noch ein paar Worte zum Fall. Der war durchaus gut aufgebaut, denn ich hatte eine andere Theorie entwickelt als das, was schließlich rauskam. Da hatte ich die Wahlkampfmanagerin Emma (Kellee Stewart) doch mit Hintergedanken im Kopf. Die letztliche Lösung kam aus dem Nichts, aber ich fand es passend, wie das Thema mentale Gesundheit dann von Damien sofort aufgegriffen wurde, denn ihm habe ich auch abgekauft, dass ihm die Menschen wirklich wichtig sind.
#1.12 Im Blutrausch
Ein Filmteam, das einen Kriminalfall rekapitulieren lässt, das hat die Mutterserie "The Rookie" auch schon angeboten und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diese Episode nicht als einen solchen Klamauk wie dieses Ergebnis hier empfunden habe. Natürlich gab es wirklich herrliche Situationskomik, vor allem, wenn Laura und Carter sowie Simone und Brendon als Paare gesprochen haben, aber der Fall an sich war doch sehr verrückt und diente wohl in der Hauptsache dazu, Brendons Vergangenheit bei 'Vampire Cop' näher beleuchten zu können. Die Szenen fand ich auch wirklich gut, weil ich so einen Eindruck davon bekommen habe, wie die Serie abgelaufen ist. Ich musste da sehr an "iZombie" denken, hier wurden Gehirne gegessen, um Morde zu klären, dort wird Blut getrunken. Natürlich waren auch diese Szenen übertrieben, aber für mich hat sich dadurch gut erklärt, warum Brendon irgendwann die Notbremse gezogen hat. Der Rest gehörte nun eben auch dazu, aber so richtig hat mich das nicht mitgerissen, zumal dann noch der Bogen zu einem Serienkiller namens Gulliver Farris (Michael Thomas Grant) geschlagen wurde, der dann aber schnell nicht mehr von Bewandtnis war. Spätestens wenn die beiden Profiler Laura und Mark auch nicht begreifen, wie sie ihre Beziehung mehrfach vor laufender Kamera evaluieren, ist dann klar, hier durfte man einfach nichts ernst nehmen. Eine klassischer Füllerepisode, die schnell in Vergessenheit geraten wird.
#1.13 Der Schmarotzer
Die Episode gehört definitiv zu einer der besseren. Der Fall war mysteriös und keineswegs zu früh zu durchschauen. Die anfängliche, verdeckte Operation in dem Restaurant hat gut gepasst, um Privates in Gang zu setzen. Carters Profilbild bei der Datingapp war auch wirklich herrlich. Auch das erste Date von Brendon und Antoinette auf dem Präsentierteller hat gut in den Rahmen gepasst. Insgesamt würde ich sagen, dass der Fall auch eher Beiwerk war, um ansonsten das Thema Liebe in den Mittelpunkt zu rücken. Das mit Carter und Fortune (Britt Adams) kam echt unerwartet, aber so unbeholfen wie er agiert hat, scheint da wirklich etwas zu sein und ich bin schon gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Brendon und Antoinette gefallen mir eh schon länger und das hat diese Episode noch einmal bestätigt. Dass ihr erstes richtiges Date letztlich im Labor stattfindet, passt auch zu den beiden und da beide eher aus gehobenen Kreisen kommen, ist es vielleicht gerade deswegen ideal, wie bodenständig es abläuft. Absolut herrlich war dann auch Simone mit ihrer Tochter und der umgekehrten Psychologie. Die Taktik ist wirklich nicht zu verachten, aber ich fand es am Ende auch richtig, dass Simone eingesehen hat, dass sie der Job verändert hat und sie nicht mehr so vorurteilsfrei sein kann, wie sie es gerne wäre. Gerade deswegen war Cuttys Aussage, dass man sich immer streiten kann, aber niemals mit dem Reden aufhören darf, auch genau richtig, denn damit werden Vorurteile sowieso schneller abgebaut als sonst was. Aber mal sehen, ob Taylor (Max Gray Wilbur) noch mal einen Auftritt haben wird.
#1.14 Doppeltes Spiel
Dysfunktionale Familien? Da haben die Langhams aber laut hier geschrien. Brie (Mo Beatty) kann da jedenfalls ein Lied von singen, dass man sich die biologische Verwandtschaft leider nicht aussuchen kann. Offenbar scheint dieses Gefühl auch Laura sehr vertraut zu sein, denn ich hatte den Eindruck, dass sie sich in der Geschichte des Opfers wiedererkannt hat. Da bin ich gespannt, ob wir dazu noch mehr erfahren werden. Die Familienthematik passte aber auch gut in diese Episode, weil es um das mögliche Abwerben von Simone nach DC ging. Speziell bei Garza hat man gemerkt, dass ihm das ordentlich gegen den Strich gegangen wäre, aber auch Carter wirkte nicht unzufrieden, dass er Simone weiterhin ausbilden wird. Das hat für mich noch mal unterstrichen, das gesündere Familien oft ganz bewusst gebildet werden. Ich fand den Konflikt von Simone auch sehr interessant, da sie eben speziell durch ihren Vater im Hinterkopf keine blinde FBI-Agentin ist, sondern wirklich etwas bewegen will. Candaces (Paula Marshall) Angebot hatte damit durchaus seinen Reiz, denn beim Rekrutieren kann man die Zukunft gestalten. Gleichzeitig hätten bei mir aber auch die Alarmglocken geschrillt, denn man hat gemerkt, dass Simone nur eine Funktion erfüllt hätte, als wirklich als Mensch wahrgenommen zu werden. Das hätte sie zwar nicht durchgehen lassen, aber ich kann verstehen, dass sie Karriere zu gewissen Bedingungen machen will. Candace war auch aus einem zweiten Grund interessant, weil sie Ehefrau Nummer Eins von Garza ist. Nach einer Geliebten haben wir nun also eine festere Beziehung kennengelernt. Mir fiel es schwer, mir ein gutes Bild von Candace zu machen. Sie scheint eine Strategin durch und durch zu sein, die aber auch das Leben geprägt hat. Mich würde aber nicht wundern, wenn sie noch einmal auftaucht, auch wenn ich eher Team Elena bin, denn überzeugt hat sie mich nicht.
#1.15 Man lebt nur Zweimal
Wir haben wohl gerade einen Lauf mit komplexen und undurchsichtigen Ermittlungen bei "The Rookie: Feds". Das ist wirklich gut so. Was genau Paul (Greg Winter) zu seinen Taten bewogen hat und wer noch in dem sechs Jahre andauernden Spiel beteiligt war, das hat sich gut bis zum Ende gezogen. Der Fall war dann aber auch zur Bewältigung bei Cutty und Simone wichtig, da sie sich gemeinschaftlich Vanessa (Tara Buck) angenommen haben, die durch ihre falsche Verurteilung auch wertvolle Zeit verloren hat, die ihr niemand mehr zurückgeben kann. Bei den Clarkes fand ich es auch traurig, weil rauskam, dass Simones Mutter nach Cuttys Entlassung nicht mehr lange gelebt hat. Das ist wirklich bitter und hat mich betroffen gemacht. Aber umso besser, dass Vater und Tochter ihren Weg gefunden haben und beide sich einer guten Sache verschrieben haben. Kleine Gewitterwolken gab es auch bei unseren noch recht frischen Paaren. Das mit Brendon und Antoinette war auf jeden Fall herrlich übertrieben, wobei ich auf den Mangel an Kreativität nicht gekommen wäre, zumal das FBI nun wirklich ein vielschichtiger Job ist. Ich hätte es Brendon auch so durchgehen lassen, denn es war nun mal seine Welt vor und hinter der Kamera, aber klar hat er es auf jeden Fall übertrieben. Bei Carter war es dann schon etwas ernster. Ich kann gut verstehen, dass ihn die Familiensituation belastet. Aber wahrscheinlich wäre es hilfreich, wenn man den Sohn auch mal kennenlernt. Bislang kennen wir diese Seite von ihm nur als Vorstellung und ihn wirklich zu erleben, würde es realer machen. Mit Fortune hat er aber auf jeden Fall eine sehr empathische neue Partnerin an der Seite.
#1.16 Valendienstag
Aha, wir erleben eine erste fortsetzende Handlung bei den Fällen und das finde ich positiv. Tobias Kazan (Carlos Leal) mag ursprünglich nicht einen bedeutenden Eindruck auf mich hinterlassen haben, aber ihn nun so aufzubauen, das ist genau richtig. Und sein geplanter Anschlag auf Garza, ja, das hatte ein gewisses Niveau, was mir gefällt und wo man vielleicht auch in einem Staffelfinale mit arbeiten könnte. Ansonsten haben wir Valentinstag und haben verschiedene Formen dazu gesehen. Laura ist der Klassiker, über den Feiertag erstmal richtig ablästern, um vorzubeugen, wenn der Partner es vergisst, aber dann total ausflippen, wenn doch das volle Programm gefahren wird. Mark hätte der Episode aber auch mit persönlicher Anwesenheit gut getan. Brendon und Antoinette haben gerade für mich genau das rechte Maß miteinander, was mich in Bezug auf die beiden auch hoffnungsvoll macht. Er hat so ihre Spielchen mit ihr getrieben und sie genau durchschaut und konnte ihr dann aber den perfekten Tag bieten. Da hat man auch gesehen, wie gut sie sich kennen und sich auch ergänzen. Carter und Fortune sind da eine Stufe davor zu sehen, denn da sind noch zu viele Geheimnisse und Unsicherheiten. Da wir Carter so richtig verletzlich auch nicht erleben, würde es mir auch schwer fallen einzuschätzen, ob er nun wirklich für eine neue Beziehung bereit ist oder nicht. Sein Sohn ist da auf jeden Fall die größte Wunde. Fortune verdient aber auf jeden Fall einen Preis für ihre Geduld. Zuletzt haben wir noch Simone und das neue Gesicht Naomi Voss (Juani Feliz). Ich bin mir unsicher, ob da auch was aufgebaut wird, denn ich hatte eher starke Freundschafts-Vibes. Beide Frauen sind sehr tough, aber die eine optimistisch, die andere pessimistisch. Trotz Altersunterschieds würde ich eher denken, dass sie sich dennoch perfekt ergänzen können.
#1.17 Späte Rache
Kleiner Tipp wieder vorab: "The Rookie" zuerst schauen bietet sich hier eindeutig an, denn nachdem Elijah (Brandon Jay McLaren) in der Mutterserie geschnappt wurde, geht es nun um Abril (Gigi Zumbado). Tatsächlich hätte ich mir den Fall ganz anders vorgestellt, zumal noch Hinweise gestreut worden waren, dass Monica (Bridget Regan) wieder ein Wörtchen mitredet, aber sie spielte keine Rolle. Dazu war es auch nur ein kleiner Teil, dass das FBI im Auge behalten will, ob jemand Elijahs Geschäft übernehmen wird. Das Thema wurde irgendwann aber gänzlich unter den Tisch fallen gelassen, stattdessen wird noch eine ganz neue Idee aus dem Hut gezaubert, denn Abril sucht den Mörder ihres Vaters. Das kam etwas aus dem Nichts, passte aber zu ihrer rachsüchtigen Persönlichkeit. Insgesamt bleibe ich dennoch dabei, dass das, was "The Rookie" aufgebaut hat, halbherzig über die Ziellinie gebracht wurde. Da war schon alles auf einer persönlichen Ebene viel besser. Rache war auch ein Thema bei Simone und Carter. Schön, dass beide am Ende das Negative loslassen konnten. Natürlich war Simone zunächst dagegen, dass ihr Vater die Aussöhnung mit dem Cop sucht, der ihn reingelegt hat, aber der Mann liegt im Sterben und so war es ein guter Zeitpunkt, Frieden zu finden. Das war auch bei Carter und Xavier (J. August Richards) ein Thema, mit dem er Quantico absolviert hat. Für die beiden war es wichtig, dass sie durch dieselben rassistischen Schikanen gegangen sind und definitiv hätten zusammenhalten müssen. Nach dem Motto jetzt erst recht. Laura wiederum wurde in die Ecke gedrängt, ihre Beziehung zu Mark zu definieren und ich kann verstehen, dass sie nach dem letzten Betrug durch ihren Verlobten Vertrauen nicht wie Freibier verteilt. Aber man hat ihm die verletzten Gefühle wirklich angemerkt, deswegen gibt sie wohl dem richtigen eine Chance. Zuletzt war es noch interessant, Elena mal etwas kleinlauter zu erleben. Aber auch top, wie Garza sie als ihr Onkel sofort sensibel wieder aufgerichtet hat.
#1.18 Gefährliche Blüten
Diplomatische Fälle sind einfach nicht so meins. Immer wenn es um Immunität geht und man eigentlich nichts machen kann, das geht mir als Konzept völlig gegen den Strich. Dementsprechend lustlos habe ich diesen Fall verfolgt. Rada Rybak (Anne Beyer) muss ich auch nicht nochmal sehen, egal, ob sie Garza nun ein Abendessen angeboten hat. Die Frau hat nichts ausgestrahlt und ich denke, man merkt es, diese Folge war etwas anstrengend. Ich fand nämlich auch Simones Ansätze, dass sie vor dem Burnout steht, total aus der Luft gegriffen. Es ist ein ernstes und wichtiges Thema, aber dann bitte auch sinnvoll aufbauen. Dennoch habe ich mich über den zweiten Auftritt von Naomi gefreut, auch weil sie einfach nur Freundinnen sein können. Dennoch hätte es speziell in dieser Episode vielleicht besser gepasst, wenn Simone das mit Brendon ausgemacht hätte, denn umgekehrt war sie auch für ihn da, nachdem klar ist, dass sein Sponsor bei den AA nach zehn Jahren rückfällig geworden ist. So gesehen wäre das schön rund geworden, aber gut war nicht. Zumindest haben beide welche, die sie auffangen und das ist ohnehin erstmal das wichtige. Antoinette ist jedenfalls auch sehr vorbildlich gewesen. Natürlich war die Weitergabe der Info an Simone nicht abgesprochen, aber es war im besten Sinne gemeint und so ist es bei Brendon auch angekommen. Auch wenn sein Ruhm in Belarus ihn ordentlich in Gefahr gebracht hat, die Schwärmerei für ihn hat ihm sicherlich parallel auch gut getan. Ich denke, bei ihm ist ein akuter Rückfall nicht zu befürchten.
#1.19 Verbrannt
Aha, da hat man sich doch mal wieder an die Ordner mit all den Aufgaben, die Simone und Brendon erledigen müssen, erinnert. Insgesamt hat mir die Episode gut gefallen, weil aus drei harmlosen Sachen doch drei individuell spannende Fälle wurden. Simone auf Inventur, die schließlich mit Oliver Bailor (Steven Culp) zusammenarbeitet, war sicherlich der beste Fall, weil die beiden als Team wegen der Vergangenheit schon ein spezielles Duo waren. Mir hat dann gefallen, wie sie langsam mehr über Bailor erfahren hat und dann auch der Respekt gestiegen ist. Es hat aber auch gezeigt, nicht vom Äußeren auf das Innere zu schließen. Ob der zweite Auftragskiller nochmal von Bedeutung wird? Er wurde zumindest nicht geschnappt. Bei Brendon und Laura wurde auf den Zug von Crime Podcasts aufgesprungen. Da die Fälle an sich nur wenig Zeit in dieser Episode hatten, waren auch die einzelnen Auflösungen nicht schon früh zu erahnen. Sherry (Phoebe Neidhardt) lief zwar auffällig viel auf dem Bildschirm rum, aber dennoch kam es für mich überraschend. Insgesamt würde ich nach der Episode auch sagen, da arbeiten doch einige inkompetente Leute beim FBI. Brendon und Laura waren mit ihrer Überwachung der Verbrennung auch nicht sonderlich professionell, aber sie war eben auf Häuserjagd. Mal sehen, ob wir das kuschelige Haus mal kennenlernen. Zuletzt hatten wir dann noch Carter und Fortune zusammen, die sich wieder gut eingespielt haben. Mir tat es leid für sie, dass sie mit rümpfender Nase der Kollegen nur wegen ihrer Mutter zu tun hat. Dabei merkt man doch mit jeder Faser, dass sie ein wirklich guter Mensch ist. Ihre gemeinsame Suche danach, wer am Ende von dem Medikamentendiebstahl profitiert, war auf jeden Fall auch wendungsreich und unterhaltsam.
#1.20 Teufelswerk und Gottesurteil
Eine wirklich teuflische Episode, denn Foster Mills (Mark Rolston) als Gegner war wirklich eine Nummer. Es ist gut gelungen, ihn so erschreckend düster zu inszenieren, weswegen es dann umso charmanter war, Simone als Gegenspielerin zu haben, die ihm vor allem am Ende herrlich den Wind aus den Segeln genommen hat. Fosters Profil hätte zwar noch besser ausgearbeitet sein können und auch diese einem Kult ähnliche Anhängerschaft mussten wir in ihrem Glauben einfach hinnehmen, aber insgesamt war es doch ein spannender Fall. Interessant ging es für Simone auch privat zugange, weil Dina und sie wieder aufeinander getroffen sind. Dinas Spitzen fand ich tatsächlich auch daneben, weil sie schon sehr persönlich beleidigt rüberkamen. Deswegen fand ich die körperliche Annäherung auch erst nicht so toll. Dass sie am Ende aber eben beide erkannt haben, dass sie sich als Freunde besser tun, das hat wieder gepasst. Und bitte ganz viel Zucker soll es regnen für Brendon und Antoinette. Wieder eine tolle Episode für die beiden und ich musste über die diversen Geheimnisse von ihr herzlich lachen.
#1.21 Blutlinie
Die Diskussion, wie viel DNA und wie viel Erziehung ist, ist eine alte, aber es ist eben schon bedenklich, zu was das Menschen treiben kann. Dennoch fand ich die Perspektive auf Roman (Sam Underwood) durch Laura wichtig, denn man ist nicht per se ein Monster, wenn man andere Menschen tötet. Und speziell dieser Fall war eben auch interessant, weil sich Roman aktiv damit beschäftigt hat, wer er ist und warum er ist, wer er ist. Natürlich war es die falsche Konsequenz, einfach seine Halbgeschwister zu töten, aber er hatte eben ein Bewusstsein für Unrecht. Aber auch Lauras Entführung hat diese Episode gut gemacht, denn es hat mir eigentlich in dieser Staffel gefehlt, dass die Fälle auch mal wirklich persönliche Konsequenzen für die Beteiligten hatten. Und es war eben auch eine gute Gelegenheit für Laura, sich mit ihren Fähigkeiten zu beweisen. Ihr kuscheliges Haus haben wir also auch kennengelernt und sie und Mark haben sich ihre Liebe gestanden. Das war eine runde Sache für immer sesshafter werden. Bei Elena bin ich mal gespannt, wozu es führen soll, dass sie Antoinette nun über die Schulter geguckt hat. Soll ihre Rolle für die Serie größer werden? Ich hätte jedenfalls nichts dagegen. Kurz hatten wir auch Sorge wegen Cutty, aber das hat sich zum Glück ja als harmlos erwiesen. Wo ist eigentlich das Thema zu Simones möglichem Burnout geblieben, wo wir gerade bei Gesundheit sind?
#1.22 Der Mann ohne Gedächtnis
War das jetzt das Serienfinale? Stand heute (27.9.) ist eine Verlängerung um Staffel 2 nicht durch. Aber egal, wie es nun kommt, wir werden wenigstens nicht auf einem fiesen Cliffhanher sitzen gelassen. Stattdessen endet alles mit der Aussicht, dass das Team auf dem Weg zu Simones wilder Party ist und das ist doch auf jeden Fall ein schöner Gedanke. Es war auch insgesamt eine der besseren Episoden, wobei es nicht unbedingt am Fall lag. Die Geschichte rund um Neal Wizaro (Sam Trammell) war zwar nicht durchschaubar und hatte auch einige Wendungen parat, aber richtig gepackt hat es mich nicht. Am Ende führte ja alles nur zu Geoffrey Kerkhoff (Callum Blue), einem schlimmen Verbrecher, der wegen eines Deals mit dem FBI ein schönes Leben führen darf. Die Enttäuschung von Garza in seinen Mentor Jack Twohey (Fredric Lehne) war da groß, auch wenn Deals eben irgendwo dazu gehören, aber das ist ein wirklich sehr graues Feld. Der Fall hat aber dazu geführt, dass Simone in Las Vegas echten Spaß hat, aber auch nachdenkliche Momente. Ich fand es gut, dass Spaßbremse Carter dann noch über seinen Schatten gesprungen ist und für sie da war. Auch wenn sie sehr optimistisch war, der Gedanke an ihre geliebte Mutter, die nie 49 werden durfte, wog eben doch schwer. Aber Carter hat das mit einem offenen Ohr gut aufgegangen. Auch Brendon hat etwas mit sich herumgeschleppt, nämlich Simone nicht spektakuläre sieben Geschenke überreichen zu können. Die beiden sind wirklich gute Freunde und ich hätte gerne einfach mal eine Rückblicksepisode nach Quantico gesehen, um die Dynamik dort mehr zu ergründen. Insgesamt kann man über diese erste und vielleicht letzte Staffel sagen, sie war okay, mit rausstechenden Highlights vor allem auf der charakterlichen Ebene, aber es ist auch genug Potenzial auf der Straße liegen gelassen worden. Ich würde mir eine Staffel 2 auf jeden Fall wünschen, aber das werden wir erst sehen müssen.
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Lena Donth - myFanbase
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