Alles Betty! - Review
"Alles Betty" oder, wie es im Englischen heißt, "Ugly Betty", ist eine der Serien, die ich mir (meistens) an den Tagen ansehe, an denen es mir wirklich, wirklich schlecht geht. Denn neben "Friends" oder "Scrubs", ist "Alles Betty" die einzige Show, die mich wirklich aufheitern und mich ehrlich zum Lachen bringen kann – das soll schon mal was heißen, da das bei mir gar nicht mal so leicht ist.
Die Charaktere
Im Grunde geht es in "Alles Betty" nicht nur um Mode, sondern auch um ganz alltägliche Probleme aus dem wahren Leben, die wenngleich auch nicht sonderlich originell, doch (meistens) zum Mitfühlen zwingen. Betty, die es nie leicht im Leben gehabt hat, muss sich nicht nur mit vielen familiären Problemen herumschlagen, weil ihr Vater, wie es sich herausstellt, illegal in die Staaten eingereist ist oder er sein Geld für die Medikamente braucht. Auch auf der Arbeit muss sie mit den ständigen Konfrontationen und Sticheleien über ihre Figur fertig werden. Betty ist eine starke Frau, die, wie sich immer erweist, am meisten Köpfchen und Verstand in der gesamten Meadpublication-Firma haben muss, da sie nicht darauf achtet, was andere von ihr denken, ihre Ziele verfolgt, an sich arbeitet und meistens auch die rettende Idee für eine neue Kollektion hat. Daniel hingegen, der trotz seines Reichtums nicht zufrieden mit seinem Leben zu sein scheint, hatte immer schon den Titel des schwarzen Schafs der Familie – kein schöner Titel, wie er am eigenen Leib erfahren muss. Auch hier, so kann ich mir vorstellen, ist es vielen ein Leichtes, sich mit den Figuren zu identifizieren.
Die Darsteller
Die Schauspieler sind in "Alles Betty" nicht übel, doch besonders hervorheben möchte ich gerne America Ferrera (interessanter Name...), Mark Idelicator und Vanessa Williams. Diese drei Schauspieler können wirklich sehr überzeugen, denn jeder von ihnen hat meines Erachtens nach ein eigenes Gebiet, auf dem er wirklich überzeugt. America Ferrera spielt großartig, da sie es fabelhaft schafft, die Gefühle, die in dem Mauerblümchen Betty vorgehen, zu zeigen und diese auch lebensecht über die Bildschirme zu bringen. Mark Idelicator, das jüngste Castmitglied der Serie, besitzt nicht nur ein großartiges komödiantisches Talent, sondern auch eine Menge Charme, was das Schauen gerade so toll macht (hierbei kann ich jedem die englische Version der Serie nur ans Herz legen, da die deutsche Synchronisation nun mal nichts für schwache Nerven ist). Vanessa Williams spielt stattdessen Wilhelmina so einzigartig lächerlich-böse, dass es fast schon so scheint, als solle Wilhelmina einfach nicht ernst genommen werden. Lange Rede, kurzer Sinn: Eine Serie ohne diese drei Schauspieler wäre höchstwahrscheinlich unvorstellbar, denn dann wäre "Alles Betty" von meiner Serienliste schneller abgesetzt, als es damals bei Sat.1 der Fall war.
Natürlich ist es auch anderen Schauspielern zu verdanken, dass die Serie heute das ist, was sie ist, aber meiner Meinung nach, waren die von mir aufgezählten Darsteller einfach noch einen Tick genialer, verrückter und einzigartiger als Eric Mabius, Ashley Jensen oder Alan Dale...
Der Fall Fey Summers
Es dreht sich in der Serie einiges um den tragischen Tod von Fey Summers, der ehemaligen Chefredakteurin von "Mode", die, wie sich bald herausstellt, ermordet wurde. Dass Alan Dale alias Bradfort Mead etwas damit zu hat, weiß man irgendwie sofort (zumal er sich höchst verdächtig verhält), doch glücklicherweise ging es dann auch gleich wieder etwas spannender und Nerven aufreibender, wobei Letzteres nicht unbedingt schlecht sein muss, weiter. Was war einer der Gründe, warum Bradfort allen Anschein nach Fey Summers ermordet hat? Warum ließ er an ihrem Auto herumhantieren, in dem sie schließlich tödlich verunglückte? Warum will er alle Beweise, die zu ihm führen könnten, verschwinden lassen? Einige Fragen, es gibt am Ende der Staffel einige Antworten und ein paar schockierende Enthüllungen, von denen ich an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten möchte – da sollte man sich die Serie schon selbst ansehen.
Fazit
Und das sollte man wirklich, obwohl "Alles Betty" einen doch sehr eigenen, etwas schwarzen Humor besitzt, der von manchen vielleicht sogar schlimmstenfalls verachtet und von vielen anderen Menschen wirklich geliebt wird (die Quoten, Lobpreisungen und Freuden-Posts der Fans in amerikanischen Foren, werden da wohl alles sagen). Die Serie nimmt sich meistens nicht wirklich ernst, was ich persönlich begrüßenswert finde, da es zu viele Shows gibt, die sich einfach zu ernst zeigen. Mit den leicht-lockeren Dialogen, mit denen die Serie mich oft zum Schmunzeln bringt, aber auch die berührenden und herzlichen Momente, bei denen einem einfach zu weinen zu Mute ist, verzaubert "Alles Betty". Seltsam, dass die Serie in Deutschland den meisten Zuschauern irgendwie gar nicht gefallen wollte oder aber die Show einfach ein wenig länger gebraucht hätte, bis sie sich auch hier etabliert hätte.
Niko Nikolussi - myFanbase
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