AECON 2 - Samstag, 21. Mai 2011
Jared Padalecki
Moderator Doug Inman betrat die Bühne kurz vor dem Stage Talk von Jared Padalecki und informierte das Publikum darüber, dass ein Fan sich einem der Ehrengäste in ungebührlicher Weise genähert hätte und nun der Convention verwiesen worden sei. Dass es sich bei diesem Stargast um Jared handelte, hatte sich zu dem Zeipunkt bereits herumgesprochen und das Publikum vereinbarte leise untereinander, Jared mit Standing Ovations zu begrüßen, um ihm Respekt zu zollen. Als Jared schließlich erschien, wirkte er gut gelaunt, locker und ließ sich nichts davon anmerken, was ihm kurz zuvor passiert war. Der Jubel der Fans war ohrenbtäubend und wollte auch gar nicht abebben, da Jared sich entschloss, als erstes seinen Schal und seine Jacke abzulegen. Und das Entblättern der Jungs, wenn auch nur bis aufs T-Shirt, verfehlt einfach niemals seine Wirkung. Verständlicherweise! Wie auch alle anderen zuvor staunte Jared über das riesige Oratorium, in dem die Stage Talks abgehalten wurden und ließ sich sogleich von der Muse küssen, um mit Bühnenstimme ein paar Worte Shakespeare zu zitieren "To be or not to be? That is the question!" Dann bedankte er sich für unser aller Kommen und widmete sich mit vollem Elan den Fragen.
Von Jensen hatte er schon erfahren, dass man auf der Bühne keinen guten Sound hat und deshalb bewegte er sich sofort zur Seite der Bühne, um sich die Frage aus der Nähe anhören zu können. Anders als Jensen, der sich anschließend immer wieder zur Mitte der Bühne zurückbegeben hatte, blieb Jared allerdings meist jeweils auf der Seite des Mikros, an dem der Fragesteller gerade stand, sitzen und wechselte dann die Seite zur nächsten Frage. Daraus entstand ein lustiger Anblick, denn jedesmal, wenn dieser Riese von einem Mann sich auf den Boden setzte, um sich der Frage zu widmen, sah es aus, als mache er eine Turnübung. Und der durchaus relativ lange Weg über die Bühne zur anderen Seite wurde von Jared natürlich auch jedes Mal genutzt, um einen kleinen Spaß einzubauen. Kindlichen Humor, den er hat, ließ sich jedesmal einen besonders anmutigen oder auch weniger anmutigen Schritt einfallen, bis er irgendwann aussah, als mache er einen Ententanz. Man konnte gar nicht anders, als mit jeder Faser seines Körpers zu spüren, wie sehr einem das Herz aufging, wenn man aus nächster Nähe miterleben durfte, welch einen riesigen Spaß Jared sich dort auf der Bühne aus Kleinigkeiten machen konnte.
Thema der ersten Frage war die "Star Trek"-Anspielung, die es in einer aktuellen "Supernatural"-Folge gegeben hatte, und Jared erzählte, dass er als Kind die Originalserie mit William Shattner gesehen habe. Mit einem breiten Grinsen sagte er, da habe es sich ja um außergewöhnlich schlechte Schauspielerei gehandelt, und verschmitzt fügte er hinzu, er hoffe, wir alle schauten nicht zufällig eine Serie namens "Supernatural", denn die Schauspielerei darin ähnele der bei "Star Trek" doch allzu sehr. Dann ging er sogleich dazu über, einen Moment aus einer bestimmten Szene nachzuspielen und erschrak dabei gewaltig, als er sich selber in der Leinwandübertragung sah und rief aus: "That is a huge me! Jeeeesh! It's like a 30 foot tall Jared!"
Die nächste Frage drehte sich um Jareds Sprachaufnahmen für die "Supernatural"-Animes, welche er parallel zu Staffel 6 einsprach, und wie es für ihn war, plötzlich wieder Sam aus Staffel 1 und 2 zu spielen/sprechen. Jared antwortete, dass das ganz klar sehr schwer war, da er sich zu dem Zeitpunkt wie Sam Winchester aus Staffel 6 fühlte, nachdem der Regisseur "Cut" rief, sich aber plötzlich wieder in Sam aus Staffel 1 und 2 hineinversetzen musste. Er erinnerte daran, wie anders Sam in Staffel 1 und 2 war, und erklärte, es habe ihn viel Zeit gekostet, sich in den Charakter hineinfühlen zu können und bat diejenigen, die das Anime kennen: "Please forgive me for the first couple of episodes!"
Da in Mannheim an diesem Tag ein Marathonlauf stattfand, fragte ein Fan, ob Jared auch schonmal an einem teilgenommen hätte. Jared sagte, er habe zum Zeitpunkt von Staffel 1 tatsächlich dafür trainiert, habe dann aber Probleme mit seinem Knie bekommen. Zur Demonstration, was mit seinem Knie nicht stimmt, setzte er sich auf den Boden und streckte die Beine gerade aus – dann fragte er der Kameramann, ob er das auch alles draufhabe – und machte mit der Hand eine Bewegung wie mit einer Marionette, als würde er seinen Fuß zu sich heranziehen. Was dabei geschah, war wirklich ein Anblick, bei dem es einen schüttelt, denn Jared drückte sein Knie durch und Unterschenkel mit Fuß folgten dem unsichtbaren Marionettenfaden nach oben. Dies zu demonstrieren machte ihm allerdings wieder einen solchen Spaß, dass irgendwann doch wieder das gesamte Publikum vor Lachen tobte. Dann stand er wieder auf und zeigte, wie er beim Lauftraining falsch aufgekommen war, eben mit einem nach innen durchgedrückten Knie, und erklärte, dass er daher für eine Weile komplett aufhören musste zu laufen. Auch sagte er, er sei (ein Mädel rief laut: "massive") figürlich nicht der typische Marathonläufer: "I'm not built for running. Most of me is up here (zeigt auf seinen Oberkörper), most of marathon runners is down there (zeigt auf Beine)." Dann fragte er die Fragestellerin, ob sie Marathonläuferin sei. Sie verneinte und er rief "Yeah, high five!" und klatschte ihre Hand ab. Zum Schießen!
Durch die nächste Frage erfuhren wir, dass für Staffel 4 zunächst geplant war, dass Sam zu Dean in die Hölle absteigt, um ihn dort herauszuholen. Jared glaubt, dass es auch, wenn sie es so gemacht hätten, trotzdem noch Platz für Castiel und Ruby gegeben hätte, da es ja ab dem Zeitpunkt um die Apokalypse ging. Zumindest hoffe er, es hätte noch Platz für Castiel und Ruby gegeben, und bei der Erwähnung von Rubys Anwesenheit in der Staffel lächelte er vielsagend, hätte er doch sonst wahrscheinlich seine jetzige Ehefrau Genevieve nicht näher kennengelernt.
Zur nächsten Frage erzählte Jared, es gab sicherlich Szenen, bei denen er sich gefragt habe, wie er das jemals darstellen sollte, und Text, bei dem ihm klar war, dass er besonders schwer auswendig zu lernen sei, aber im Gegensatz zu einem Filmdrehbuch, das einem nicht direkt zusagt, könne man beim Fernsehen das Drehbuch zu einer Episode nicht ablehnen. Zum Beispiel war es besonders schwer für ihn, in Staffel 4 plötzlich Lucifer zu spielen, da er normalerweise niemals den Bösen spielt. Lucifer sei zwar eine witzige Art Tyrann gewesen, da er sich bei seinen "Opfern" eingeschmeichelt habe, dennoch fühlte Jared sich dieser Herausforderung zunächst nicht gewachsen, war aber am Ende doch froh, dass was Gutes dabei herausgekommen sei.
Als nächstes wurde ein bisschen Ahnenforschung betrieben, denn Jared erzählte, dass der Vater seiner Mutter aus Deutschland stammt, genauer gesagt aus Düsseldorf. Die Fragestellerin wunderte sich wohl, dass er sich so kompliziert ausdrückte und fragte, ob er von seinem Grandpa spreche, worauf Jared eine sehr lustige Grimasse zog und sich verteidigte, er habe ja schließlich noch einen anderen Grandpa, und dieser sei Pole. Von Seiten des Vaters her also sei er polnischer Abstammung. Auf die Frage nach einer Kostprobe seiner Deutschkenntnisse brachte Jared ein "Dankeschön!" heraus, und es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr man ein Publikum erfreuen kann, wenn man sich bemüht, ein bis zwei holprige Worte in der Landessprache zu sprechen, denn der Applaus, den Jared dafür erntete, hätte nicht größer sein können, wenn er einen Handstand gemacht hätte.
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