Bewertung

Review: #2.03 Der verlorene Parabatai

In #2.03 Der verlorene Parabatai dreht sich - wie der Name schon vermuten lässt - alles um die Parabatai-Beziehung von Jace und Alec. Da die bis jetzt zwar schon häufig angesprochen, aber nie näher ausgeführt wurde, bietet sich jetzt natürlich die perfekte Gelegenheit, um das nachzuholen."Shadowhunters" hat die Chance genutzt und damit eine wirklich gute Episode erschaffen, die sich ganz auf die Hauptcharaktere konzentriert.

"We'll officially be brothers. Nothing can change that."

Irgendwie hat Jace aber auch überhaupt kein Glück. Erst wird er neben Gretel am Ufer angespült und schon taucht eine Spaziergängerin auf und hält ihn für den Mörder. Dann rettet er sich in eine Bar, die - Überraschung - nicht nur von Werwölfen geführt wird, sondern in der auch noch Gretels Vater sitzt. Und dann kann er denen gerade noch so entfliehen, nur um von besorgten Passanten ins Krankenhaus verfrachtet zu werden. Da hatte Jace es ja bei Valentine fast noch leichter, der hat ihm immerhin Spaghetti gekocht. Dafür bekamen wir eine wirklich tolle Verfolgungsjagd durch New York präsentiert. Eigentlich schade, dass wir letztlich nur die Werwölfe gesehen haben, die hinter Jace her waren und nicht auch noch Valentines Verbündete oder das Institut. Aber das wäre wohl einfach viel zu viel gewesen.

Während Jace also um sein Leben rennt, befindet sich Alec in seiner persönlichen Version von "Sleeping Beauty" (samt Traumprinz, der an seinem Bett wacht). Dank seiner Traumsequenzen bekommen wir endlich einen näheren Einblick in die ganze Parabatai-Verbindung und die Vorgeschichte von Jace und Alec. Das war wirklich interessant zu sehen, denn wir haben bis jetzt zwar schon einige Parabatai-Szenen zwischen den beiden gehabt, meistens sind sie aber doch getrennt unterwegs gewesen, oder waren irgendwie (meistens wegen Clary) zerstritten.

Die Rückblicke zeigen uns dabei einiges, was man sich schon zusammenreimen konnte. Schon damals stand Alec unter dem enormen Druck seiner Eltern und fand so in Jace jemanden, der ebenfalls allein dastand. Auch sonst passen die beiden wunderbar zusammen. Jace, der schon als Kind ziemlich selbstsicher und extrovertiert war und Alec, der sich lieber im Hintergrund aufhält. Wirklich überraschend war eigentlich nur, dass Alec, schon romantische Gefühle für Jace entwickelt hatte, bevor die beiden offiziell Parabatai waren. Zugegebenerweise ist das aber auch kein Wunder, so wie diese ganze Parabatai-Beziehung gehandhabt wird. Auf jeden Fall unterstützt die Parabatai-Zeremonie auch gleich, warum Alec die Hochzeit mit Lydia so unangenehm war. Immerhin war das nicht das erste Mal, dass er von den offiziellen Schattenjäger-Konventionen zu etwas gezwungen wurde, von dem er nicht so wirklich überzeugt war. Zum Glück hat sich die Parabatai-Verbindung mit Jace ja noch als die richtige Entscheidung herausgestellt.

Denn Jace hat bewiesen, dass er bereit ist, sich für Alec zu opfern. Das war eine wirklich tolle und emotionale Szene. War das Ganze mit dem Rezitieren des Parabatai-Schwurs ein bisschen sehr dramatisch? Klar, aber nach all den Wochen, in denen Alec irgendwie immer etwas zurückstecken musste, war diese Szene mit anschließender Umarmung einfach schön anzusehen und wurde von den Schauspielern wirklich überzeugend herübergebracht. Schließlich ist die Beziehung der beiden eine der interessantesten und besten der Serie.

"Maia. It's nice to meet you."

In dieser Folge wurden die Werwölfe wieder mehr ins Zentrum gerückt. Allen voran Maia. Nachdem ich einige der "City of Bones"-Büchern gelesen habe, war ich auf diesen Charakter wirklich mehr als gespannt. Und sie hat nicht enttäuscht. Maia ist ziemlich bezaubernd und hat eine starke Persönlichkeit. Allein ihre Verwandlungsszene im Krankenhaus war spektakulär. Richtig schön im altmodischen Werwolf-Horrorfilm-Stil. Noch scheint sie ja verständlicherweise wenig von den Schattenjägern zu halten, aber ich hoffe, dass sie sich mit der Zeit wie Luke auf neutrales Terrain begibt und mit ihnen zusammenarbeitet. Schließlich war sie am Anfang ja auch echt nett zu Jace. Egal wie, ich will gerne mehr von Maia sehen.

"We are your family now."

Derweil ist Simon immer noch auf Solomission. Nur diesmal nicht wegen Camille, sondern wegen seiner Mutter. Auch wenn die Storyline an sich eher traurig war, habe ich mich schrecklich gefreut, wieder etwas von Simons Familie zu sehen. Denn die habe ich, trotz der wenigen Szenen, die sie bis jetzt hatte, durch ihre schrecklich sympathische Art sofort ins Herz geschlossen. Ein bisschen habe ich ja schon darauf gehofft, dass Simon seiner Mom sagt, dass er ein Vampir ist, aber natürlich muss da Raphael dazwischenfunken. Zu schade eigentlich, denn das wäre sicher eine interessante Unterhaltung gewesen. Ich sage nur "My phone died. Among other things." Herrlich. Aber früher oder später wird das sicher noch aufkommen. Und es würde wohl allen Beteiligten gut tun, wenn Simon wieder Zuhause wäre.

Durch Raphaels kurzen Auftritt konnte man gleich noch ein paar Punkte von der Vampir-Checkliste streichen. Gespräch darüber, dass alle geliebten Menschen sterben werden. Check. Vampire brauchen eine Einladung, um ein Haus betreten zu können. Check.

Ganz nebenbei wurde auch noch einmal klargemacht, was für eine wichtige Rolle Simon in der Vampirgemeinschaft hat. Als letzter Vampir, der von Camille verwandelt wurde und noch auf Raphaels Seite steht, hat er jetzt wohl um einiges mehr Bedeutung, als ihm recht ist. Ähnlich wie bei den Werwölfen scheinen sich auch bei den Vampiren einige Gruppierungen herauszubilden, die von den Regeln und Gesetzen zwischen Schattenwelt und Schattenjägern herzlich wenig halten. Damit spielen die natürlich nur Valentine in die Hände, der ja schließlich schon die ganze Zeit verkündet hat, wie gefährlich die Unterweltler doch sind.

Und dann ist da noch Clary, die mir in dieser Folge richtig gut gefallen hat. Da habe ich in der letzten Review noch davon gesprochen, wie wenig hilfreich Clary in der ganzen Schattenjägerwelt ist und siehe da - diesmal hat sie sich gleich um einiges besser angestellt. Zuerst belügt sie geschickt Aldertree, um Jace zu schützen und dann managt sie noch all die anderen Probleme. So kann ich auch wieder in Ruhe ihre unglaublich mitfühlende und liebe Art genießen, ohne mich gleichzeitig darüber aufregen zu müssen, was sie wieder anstellt. Es hat mich echt gefreut, dass Clary sich entschieden hat, Simon zu helfen, schließlich konnte sie bei den Schattenjägern eh nicht viel tun und Simon war ganz auf sich allein gestellt. Diese Clary, die sich clever anstellt und für ihre Freunde da ist, bleibt uns hoffentlich von jetzt an erhalten.

Randnotizen:

  • Was war das eigentlich für ein merkwürdiges Casting für die jungen Versionen von Jace, Alec und Izzy? Das hat ja überhaupt nicht gepasst.
  • Eigentlich hat einem Magnus in der Folge fast am meisten leidtun können. Nach Ragnar ist Alec jetzt die zweite Person innerhalb kurzer Zeit, die ihm etwas bedeutet und die er selbst nicht retten konnte. Hoffentlich bekommt er in der nächsten Folge mal wieder ein paar schönere Szenen mit Alec.
  • Warum sind die Lightwoods eigentlich nicht aus Idris zurückgekommen, als ihr Sohn halb im Sterben lag? Das mit dem Portal war ja eh keine gute Idee.
  • Die nächste Folge mit Jaces Verhandlung wird wohl darüber entscheiden, ob Aldertree tatsächlich so neutral ist, wie er tut, oder ob er doch etwas im Schilde führt.

Fazit

Eine spannende und actionreiche Verfolgungsjagd kombiniert mit Storylines, die sich hauptsächlich auf die Hauptcharaktere konzentrieren, haben gezeigt, dass "Shadowhunters" eben nicht unbedingt die Rahmenhandlung rund um Valentine und seine Mission braucht, um gute Unterhaltung zu bieten. Ganz im Gegenteil war es sogar sehr angenehm, wenn der Schwerpunkt der Serie mal mehr auf den Charakteren und deren Beziehungen liegt. Denn dadurch, dass besonders die erste Hälfte von Staffel 1 ziemlich schnell durch die Handlung gehetzt ist, hatte man bisher nicht wirklich die Gelegenheit, die Charaktere näher kennenzulernen.

Denise D. - myFanbase

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