Bewertung

Review: #6.03 Der dritte Mann

Castiel is back! Und nicht nur das, sondern auch noch das vertraute "Supernatural"-Feeling, da die Winchesters wiedervereint mit unserem Lieblingsengel sind. Wenn man es nicht besser wissen würde, dann könnte man behaupten, es hätte sich fast um eine Folge der fünften Staffel gehandelt. Ein paar Dinge haben aber natürlich den Unterschied deutlich gemacht.

Civil War

Nachdem man zwei Folgen lang ohne den Engel auskommen musste, der einem von seinesgleichen am sympathischsten ist, taucht Castiel in alter Manier wieder auf und zeigt einem allein schon mit seiner Redensart, wie sehr man ihn vermisst hat. Castiel sorgt einfach - ohne es zu wollen - für viel Humor und erteilt nebenher Sam einen kleinen Seitenhieb, als er gesteht, dass ihn mit Dean ein stärkeres Band verbindet. Letztlich ist er jedoch nicht wegen Dean erschienen, sondern wegen ein paar Waffen des Himmels, die dafür sorgen, dass man Todesursachen zu Gesicht bekam, welche zu den ekelhaftesten der Serie gehören. Die Serie schafft es nochmal, sich selbst zu übertrumpfen.

Natürlich wollte man genauso wie Sam und Dean wissen, wo denn Castiel die ganze Zeit über gesteckt hat, und anscheinend hatte Castiel mit sehr vielen Problemen zu kämpfen. Dass im Himmel jetzt eine Art Anarchie herrscht, klingt plausibel, nachdem die mächtigen Engel tot sind und Gott weiterhin nicht vorhat, nach Hause zurück zu kommen. Castiel versucht, alles ins Lot zu bringen, und hat wieder ein - für einen Engel - typischeres Verhalten angenommen. So ganz kann man ihm dennoch nicht mehr das schroffe Auftreten abkaufen, weil man von ihm schon viele Facetten gesehen hat. Er mag wieder distanzierter sein, doch er wird nie wieder so sein wie noch zu Beginn der vierten Staffel, was sehr wünschenswert ist.

Im Himmel herrscht also das Chaos, und wie üblich versucht jeder die Macht zu ergreifen. In diesem Fall ist es Raphael, der die Apokalypse von neuem starten möchte, was hoffentlich nicht zum Leitmotiv dieser Staffel wird. Die Apokalypse war spannend und eine hervorragende Idee, doch nochmal erleben muss ich sie nicht. Außerdem gehe ich davon aus, dass die Autoren auch noch ganz andere Einfälle haben, die sich auch mit dem Campbells beschäftigen, die man in dieser Folge gar nicht zu Gesicht bekam.

Dass während eines Kampfes zwischen Castiel und einem Krieger von Raphael, Sams Auto einen Totalschaden erlitt, da es mehr oder weniger falsch geparkt war, war wirklich komisch, und auch wenn das neue Gefährt von Sam nicht schlecht aussieht, so ist es doch besser, wenn der Impala auch endlich wieder mit seinem Beifahrersitz dienen kann.

Allgemein drehte sich die Folge um eine handvoll von Engeln, und man durfte ein komplett neues Gesicht kennenlernen. Im Himmel werden auch Freundschaften eingegangen und Balthazar scheint ein guter Freund von Castiel zu sein. Ersterer ist einem auch auf Anhieb sympathisch, was nicht nur an seinem Akzent liegt, sondern auch an seinem Sinn für Humor. Nach dem Gespräch zwischen diesen beiden Engeln zu urteilen, scheinen sie schon eine Menge durchgemacht zu haben, und Balthazar stand nicht nur im Himmel Cas zur Seite. Wäre er nicht aufgetaucht, dann wäre Castiel wohl möglich nicht mehr am Leben, und man hätte Raphael am Ende auch nicht zusammenfallen sehen. Dass Letzterer jetzt erstmal auf der Suche nach einem neuen Gefäß ist und demnach nicht so schnell wieder auftaucht, wird wohl keinen sonderlich stören.

Schlussfolgernd kann man also sagen, dass es im Himmel genauso chaotisch aussieht wie auf der Erde, und dass es für Castiel einiges an Arbeit gibt. Hoffentlich dauert es nicht allzu lange, bis man ihn wiedersieht und auch auf Balthazar bin ich gespannt.

We are different

Mit diesem Satz hat Sam wohl eindeutig Recht, denn die Brüder könnten nicht unterschiedlicher sein und schon gar nicht in der bisherigen sechsten Staffel. Nach wie vor verbindet die beiden, dass sie füreinander da sind, doch auch dieser Aspekt weist seine Schattenseiten auf, da sich Sam ein ganzen Jahr lang hat nicht blicken lassen. Natürlich handelte er so, weil er dachte, dass das das beste für Dean sei, doch nach wie vor ist einem die ganze Angelegenheit ein bisschen suspekt.

Auch in dieser Folge traten deutliche Unterschiede ans Tageslicht, da man an mehreren Stellen gemerkt hat, dass Sam emotional distanzierter wurde. Es hat früher nicht zu Sam gepasst, dass er völlig rational gehandelt hat. Dean wollte den Jungen in dieser Episode beschützen, und Sam dachte mehr an das Ziel. Dadurch ist Sam einem nicht unsympathischer geworden, aber man hat das Gefühl, als würde man ihn nicht mehr kennen. Zumindest nicht mehr auf so, wie man es früher getan hat, und Dean geht es anscheinend genauso. Außerdem ist einem aufgefallen, dass Sam immer mehr dazu neigt, Dean aufs Korn zu nehmen, dabei war das normalerweise ein typisches Verhalten seitens Dean. Diese Veränderung ist jedoch durchaus amüsant, da die beiden dadurch vertrauter wirken. Man darf auch nicht vergessen, dass Dean mit seinem Impala Sam herausfordern wollte und damit auch wieder ganz der Alte war.

Im Bezug zur Hölle scheinen Sam und Dean auch unterschiedlich zu reagieren, obwohl beide die Verdrängung zunächst vorziehen. Dean hat seine erlebten Ereignisse verdrängt, man sah ihm aber dennoch an, dass sie ihm schwer zu schaffen gemacht haben. Bei Sam gelingt es allerdings wirklich, dass er sehr gelassen erscheint, doch gut gehen kann es ihm nicht. Mag sein, dass er allgemein besser mit der ganzen Sache umgehen kann als Dean, aber auch er muss irgendwelche Schäden davon getragen haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich herausstellt, wie es in seinem Inneren aussehen muss.

Fazit

Man fühlte sich wieder vertrauter mit dieser Serie, auch wenn ich eingestehen muss, dass mir die neuen Aspekte aus den ersten beiden Folgen durchaus gefallen haben. Die Campbells wirken nun mysteriöser als die ganzen Probleme, die der Himmel zu haben scheint. Nichtsdestotrotz hat man sich riesig darüber gefreut, dass Castiel wieder zurück ist, und auch der Bezug zu Lisa und Ben wurde nicht völlig vernachlässigt. Das wichtigste ist aber, dass Dean und Sam wieder zusammen mit dem Impala unterwegs sind.

Lukas Ostrowski - myFanbase

Die Serie "Supernatural" ansehen:


Vorherige Review:
#6.02 Zwei Jäger und ein Baby
Alle ReviewsNächste Review:
#6.04 Immer Ärger mit Bobby

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Supernatural" über die Folge #6.03 Der dritte Mann diskutieren.