Bewertung

Review: #6.15 Über uns nur der Himmel

Foto: Jensen Ackles & Jared Padalecki, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jensen Ackles & Jared Padalecki, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Als ich mich nicht von den Spoilern fernhalten konnte, habe ich von dem Inhalt dieser Folge gelesen und war zunächst beunruhigt. Die Sache mit Chuck und den "Supernatural"-Büchern fand ich auf Anhieb durchaus gelungen, doch dass Sam und Dean in Jareds und Jensens Leben landen, sprengte in meinem Kopf den Rahmen. Wie so oft wurde ich allerdings mit solchen kuriosen Geschichten positiv überrascht und somit reiht sich #6.15 The French Mistake neben Folgen wie #5.09 The Real Ghostbusters ein, die vor Selbstironie nur so strotzen. Nichtsdestotrotz kann der Humor nicht dabei helfen, die Schwächen zu übersehen.

You're Jensen Ackles and I'm something called a Jared Padalecki. - So what, now you're polish?

Man kann sich nur allzu gut vorstellen, was das für ein Spaß für Jared und Jensen gewesen sein musste, so etwas zu spielen. Ich meine, welche Serienverantwortlichen kommen auf die Idee, ihre Charaktere mit der Serie zu konfrontieren, in der sie selbst mitspielen? Das ist fast schon genial und deswegen gab es massenweise Szenen, bei denen man entweder über beide Ohren grinste oder sich vor Lachen nicht mehr halten konnte. Sams und Deans Verwunderung über die Namen, ist dabei nur der Anfang.

Das Gespräch mit Misha Collins, der erstmal ganz in seiner Rolle als Cas aufging, war schlichtweg hervorragend. Der Drang zum Twittern grenzt dabei vonseiten Misha an eine Sucht, und über seine Freude darüber, sich dazugehörig zu fühlen, konnte man nur schmunzeln. Vielleicht erging es Misha in der Realität genauso?

Die Panikattacke im Auto, als er von Virgil bedroht wurde, zählt auch zu den besten Szenen, aber über eine Sache war ich dann doch geschockt. Misha wurde getötet – natürlich nur in der Serie. Der Tod Eric Kripkes wirkte dagegen fast schon lächerlich, was daran lag, dass dieser einen ganz "besonderen", mit Musik untermalten Moment erhalten musste.

Apropos Kripke, sehr schön, wie er und auch die restlichen Verantwortlichen der Serie sich selbst auf die Schippe nahmen. Wären die tatsächlichen Personen auch noch selbst vor die Kamera getreten, wäre das einfach unüberbietbar gewesen, aber auch so, da sie von Schauspielern dargestellt wurden, kam man vollends auf seine Kosten.

Eine Anspielung auf Sera Gambles Position als neue Serienchefin durfte nicht fehlen und es war einfach nur herrlich, dass Eric Kripke in der Not gerufen wurde, um das vermeindliche Problem zu lösen. Leider komme ich nicht drumherum zu erwähnen, dass die Serie im Bezug auf eine spannende episodenübergreifende Handlung tatsächlich ein bisschen Hilfe braucht, doch dazu gleich mehr.

Genevieve Corteses Gastauftritt wusste außerdem zu überzeugen, wobei hier natürlich wieder mehr Fiktion als Wirklichkeit eine Rolle spielte. Deans und Sams Verwirrung im Bezug auf Ruby – ich meine Genevieve – war dabei grandios gespielt und ganz beiläufig gefragt, wer hat in seinem Garten schon einen Alpaka?

Dass Jared und Jensen im wahren Leben des Alternativuniversums anscheinend nicht miteinander sprechen, ist unfassbar, haben die beiden in der tatsächlichen Realität doch ein blendendes Verhältnis.

Darüber hinaus wurde auf so viele Angelegenheiten angespielt, dass es nicht möglich ist, alle zu nennen. Jedoch bleiben mir die Anspielungen auf Kanada und das viele verdiente Geld in Erinnerung. Natürlich liebt Dean Amerika! Bevor ich zu den negativen Aspekten der Folge komme, muss ich noch die Szene hervorheben, als Dean und Sam schauspielern mussten. Das war der Moment, wo ich laut auflachen musste, denn Mimik und Gestik von Dean als Jensen und Sam als Jared sprachen Bände. Die Schauspielleistung der beiden echten Darsteller verdient absolut keine Kritik.

Raphael is after us all

Was soll man nur zu der Engels-Thematik sagen? Hier fehlt eindeutig das richtige Tempo und vor allem innovative Ideen. Raphael, der seinen Rachefeldzug verfolgt, kann nicht überzeugen, genauso wenig die Vorstellung, dass er die Welt bedrohen könnte. Diese stand schon in der fünften Staffel vor dem Ende und auch "Mutter" wird als größere Bedrohung eingestuft, wobei diese immer noch keiner weiteren Erwähnung würdig war. Wieso muss jetzt auch noch mit Raphael eine Storyline weitergeführt werden, die nichts Halbes und nichts Ganzes ist? In meiner letzten Review habe ich bereits erwähnt, dass die Bedrohungen nicht mehr so relevant erscheinen wie früher und darüber hinaus fehlt mir der rote Faden. Als Zuschauer steht man irgendwie zwischen den Stühlen der bereits angeschnittenen Handlungen und weiß nicht so recht, wie es weitergehen soll. Sams Erfahrungen aus der Hölle wurden auch mit keinem Wort erwähnt. "Supernatural" hat das Halbfinale gerade einmal ein Stück weit überschritten, da muss wirklich noch mehr kommen!

Im Bezug auf die Brüder befürchte ich außerdem, dass sie sich durch die fehlende Entwicklung der Storylines auch selbst nicht mehr weiterentwickeln können. Vielleicht ist das überhaupt nicht mehr möglich, was nichts Schlechtes sein muss, wenn es heißt, dass man auf ein Ende zusteuert. Die beiden sind bisher detailreich und großartig charakterisiert. Wenn der Fokus gerade einmal auf zwei Protagonisten liegt und zudem die Verantwortlichen ihre Arbeit gut machen, dann ist das nicht weiter verwunderlich.

Fazit

Wenn ich hauptsächlich Humor und Selbstironie betrachte, verdient die Folge ohne Zweifel die volle Punktzahl. Allerdings sind die vorhandenen Schwächen in der Storyline so prägnant, dass ich um einen Abzug von zwei Punkten nicht herum komme.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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