Bewertung

Review: #13.06 Tombstone

Foto: Jared Padalecki, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jared Padalecki, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Eigentlich hätte ich es mir gleich sparen können, mich über Team Free Will 2.0 zu freuen. Immerhin haben diese Reunions bei "Supernatural" noch nie lange gehalten und auch diesmal ist uns mit #13.06 Tombstone nur eine knappe Folge vergönnt worden. Schade eigentlich, denn Sam, Dean, Castiel und Jack funktionieren für mich super zusammen.

"Two salty hunters, one half-angel kid, a dude who just came back from the dead, again."

Es geht genau da weiter, wo die letzte Episode aufgehört hat: Sam und Dean stehen Cas gegenüber und können es kaum fassen. Aber natürlich ist es Castiel, der mal eben so ganz trocken meint, dass er ein kosmisches Wesen so lange genervt hat, bis es ihn zurückgeschickt hat – einfach herrlich, dass man das tatsächlich so übernommen hat. Während Sam immer noch geschockt ist, ergreift Dean die Initiative und umarmt Cas. Als er dann auch noch mit erstickter Stimme meint, dass Castiel zu lange weg war, fällt es mir doch schwer, das Ganze ohne Destiel-Brille zu sehen, aber egal wie man das nun interpretiert, schön war das Wiedersehen auf jeden Fall. Besonders als dann auch noch Sam und Jack nachfolgen. Jack, der ja irgendwie zu Castiel im Nichts durchgedrungen ist, auch wenn niemand weiß, wie. Ich war schon gespannt auf das erste Aufeinandertreffen von Castiel und Jack und ich wurde nicht enttäuscht. Die beiden haben sofort eine Verbindung und es war einfach süß, wie Jack sich noch wundert, dass Cas da ist, obwohl er von den Winchesters doch gelernt hat, dass das, was verbrannt wird, nicht zurückkommt. Auch sonst erlebt man bei ihren Gesprächen einen sehr einfühlsamen Castiel, ähnlich wie auch schon in der letzten Staffel mit Kelly.

"The dead are rising in Dodge City, Kansas."

Mal wieder ein Cowboy-Fall und man kann nicht umhin, zu merken, wie viel Spaß die Schauspieler dabei hatten (immerhin haben die ja schon des Öfteren erwähnt, wie gerne sie etwas in Richtung Western drehen würden). Jetzt darf sich Dean also völlig in seiner Begeisterung für Western ausleben. Der Fall war wohl nicht ganz zufällig gewählt, denn so merkt man nur noch stärker, dass Dean wieder da ist. Ich kann mich da Sam nur anschließen; es tut gut, Dean wieder lächeln zu sehen. Er scheint aus seinem Kleider-Fauxpas aus #6.18 Sie leben mit dem Tod gelernt zu haben (man erinnere sich an die Decke.. äh den Poncho) und setzt stattdessen auf ein ordentliches, modernes Texasoutfit. Dass das sonst nur irgendwie so überhaupt kein anderer trägt, ist ja Nebensache. Auf jeden Fall kommen wir so wieder in den Genuss von einer typischen Dean-und-Cas-Szene, als Dean ihn noch schnell auf ihre Rolle einschwört. Dabei hat mich das Ganze ein bisschen an #7.11 Die Nacht der Abenteuer erinnert, als er Cas für sein Date vorbereitet. Cas gibt sich zumindest größte Mühe, ein echter Cowboy zu sein und für Dean, nun ja, der ist ja sowieso in seinem Element.

Auch wenn das ganze Setting eher auf lustig und unterhaltsam gemacht war, war der Fall an sich eigentlich auch gar nicht schlecht. Man hat es mal wieder mit Ghuls zu tun, ziemlich scheußlichen Kreaturen, die die Gestalt ihrer Opfer annehmen können. Nur passend, dass der sich gerne am Friedhof aufhält und da ein richtiges Tunnelsystem aufgebaut hat. Besonders toll gemacht fand ich die Szene, als er ganz in Zombie-Manier plötzlich die Hand aus der Erde streckt und den Sheriff hinunterzieht. Und dann sucht sich der Ghul ausgerechnet auch noch einen bekannten Westernhelden als Gestalt aus. Ein bisschen hat es mich ja schon gewundert, dass ihn sonst keiner erkennt, aber die Idee war echt genial.

"You're afraid of me. Maybe you're right. Maybe I'm just another monster."

So unterhaltsam der Fall auch war, schon in der Mitte fängt es an, bei Team Free Will 2.0 zu kriseln. Denn natürlich wäre es zu einfach, wenn die vier jetzt zusammenarbeiten würden. Wann hat das schon mal lange bei "Supernatural" geklappt? Nachdem Jacks Versuch, den Ghul aufzuhalten, gehörig schiefgeht und der Sicherheitsbeamte tödlich verletzt wird, ist Jack verständlicherweise schockiert. Immerhin ist es die erste Person, die er umgebracht hat, ob nun beabsichtigt oder nicht. Da hilft es auch nicht, dass Cas und Sam versuchen, die Tat zu relativieren, egal wie gut sie es auch meinen. Sie sagen, dass sie auch schon mal jemanden umgebracht haben, der es nicht verdient hat, oder eben einen Fehler gemacht haben, den sie in Zukunft vermeiden wollen. Nur ist es eben ein Unterschied, ob es um die beiden geht, oder um Jack, dessen Kräfte sich nochmal in ganz anderen Ebenen bewegen. Der gar nicht weiß, ob er mit einem Niesen plötzlich mal ein paar Leben ausradiert, oder ob er tief in seinem Inneren nicht doch böse ist. Überhaupt scheint dieses Unwissen Jacks größtes Problem zu sein. Er befindet sich mit Castiel, Sam und Dean im Team der "Guten" und versucht sein Bestes, dementsprechend zu handeln, kopiert ihre Techniken und Verhaltensweisen, will einfach nur dazugehören. Und doch ist da diese Macht, für die er nichts kann und die er nicht wirklich kontrollieren kann; mit der er teilweise schon schlechte Dinge getan hat. Macht das Jack jetzt zum Monster?

Überraschenderweise ist es Dean, der ihm da gleich widerspricht. Dean, der doch von der ersten Sekunde an gegen Jack war, der nur die Gefahr gesehen hat, die von Luzifers Kind ausgehen kann. Doch inzwischen hat Jack wieder und wieder bewiesen, dass zumindest seine Intentionen gut gemeint sind. Und spätestens durch Castiels Rettung aus dem Nichts hat Jack Dean wohl endgültig von sich überzeugt. Schließlich haben sie selbst aus den unterschiedlichsten Gründen auch schon schreckliche Dinge getan. Nur ist das immer auf der Grundlage geschehen, dass sie die Welt retten wollten. Und Jack glaubt einfach nicht daran, dass er die Welt zu einem besseren Platz machen kann. Weil er die anderen nicht in Gefahr bringen möchte, verschwindet Jack also. Dementsprechend kann man wohl davon ausgehen, dass sich die nächsten Folgen darum drehen werden, Jack zurückzubekommen. Irgendwie würde es mich auch nicht wundern, wenn sich Cas dafür mal wieder von den Brüdern trennt und folgenlang untertaucht (hoffentlich nicht). Wie auch immer, sie sollten sich beeilen, Jack zu finden, bevor es jemand anderes tut. Asmodeus zum Beispiel.

Randnotizen:

  • Mit seinem beigen Anzug hat Jack die Outfits von Sam, Dean und Cas vereint.
  • Dean am Morgen spricht mir aus der Seele. Und dann noch der Kommentar von Cas "He's an angry sleeper, like a bear." – wie habe ich ihn doch vermisst.
  • War das das Geräusch von Engelsflügeln, als Jack verschwunden ist?

Fazit

Auch wenn wir Team Free Will 2.0 nur ganz kurz vereint in Aktion erleben konnten, hoffe ich, dass wir noch mehr von ihnen zu sehen bekommen werden. Sam, Dean und Jack hatten schon in den letzten paar Folgen eine tolle Dynamik und die wird durch Castiels Rückkehr nur verstärkt. Gerade auch die Beziehung zwischen Cas und Jack wurde bereits in der letzten Staffel angebahnt und wird in der Zukunft hoffentlich noch intensiver behandelt werden. Das Positive an Jacks Verschwinden ist, dass nun vermutlich die ganzen anderen Handlungen langsam aber sicher mit denen der Winchesters zusammenlaufen werden, nachdem jetzt wohl Himmel und Hölle hinter Jack her sind.

Denise D. - myFanbase

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