Review: #13.05 Thanatologie für Fortgeschrittene
Wie der Name schon verrät, beschäftigt sich #13.05 Advanced Thanatology mit dem Tod, und das wortwörtlich. Denn er – nein sie – ist zurück. Dabei ist die Folge auf Dean zentriert, der sich wegen eines Falls ins Reich der Toten begibt und mit mehr Antworten zurückkommt, als er erwartet hätte.
"I will fight my way back again."
Während Dean in den letzten paar Folgen einfach nur mies drauf war, spitzt sich die Lage inzwischen zu. Das fängt schon damit an, dass er wieder anfängt mehr zu trinken, was bei ihm ja grundsätzlich immer gerne verwendet wird, um zu vergessen. So lustig es auch war, Dean mit Sonnenbrille Bacon auf den Teller schaufeln zu sehen. Wirklich beunruhigend wurde es dann, als Dean plötzlich den Vorschlag macht, sich kurzfristig umzubringen, um so den mörderischen Geist nach dem Aufenthaltsort der Leichen seiner Opfer zu befragen. Ich meine, alleine die Idee an sich ist schon ziemlich verrückt. Können sie nicht einfach ein Ouija-Brett verwenden, irgendeinen Zauberspruch durchführen oder sonst eine Möglichkeit finden, als mal schnell eben selbst zu sterben? Das hat nichts mehr mit Pragmatismus zu tun, sondern ist einfach eine Todessehnsucht. Ganz ähnlich war das auch schon in #6.11 Der Tod wartet in Samarra und #11.17 Rotes Fleisch, wobei es bei beiden Malen darum ging, dass Dean Sam (oder seine Seele) retten wollte. Das Thema Verzweiflung passt auch hier, nur ist es verwunderlich, dass Dean sogar dazu bereit ist, solche Risiken für irgendwelche Menschen einzugehen. Wobei hier glaube ich der Hauptpunkt war, dass Sean eines der Opfer ist. Schließlich macht sich Dean eh schon genug Vorwürfe, weder Mary noch Castiel gerettet zu haben, daher möchte er jetzt nicht auch noch das Blut des Jungen an seinen Händen haben. Das merkt man auch, als er in der Zwischenwelt auf Sean trifft und ihm erst einmal sagt, wie Leid ihm alles tut. Übrigens war Seans Geschichte, wie es zu seinem Tod gekommen ist, ziemlich interessant und mal etwas komplexer, als einfach direkt umgebracht zu werden.
Also beginnt für Dean mal wieder ein Ausflug ins Geisterreich. Es war echt lustig, wie schockiert der Sensenmann reagiert hat, als ihr klargeworden ist, wer da vor ihr steht. Oh Gott, ein Winchester. Kein Wunder, schließlich ist inzwischen mehr als bekannt, dass diese Familie daran gewöhnt ist, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Und doch, man darf nicht vergessen, dass es da ja den Deal mit Billie gab. Die wurde zwar von Castiel umgebracht, doch – Überraschung – auch sie ist wieder da. Nicht nur das, sie hat auch noch ein Upgrade bekommen und ist damit der neue Tod. Es ist schon recht praktisch, dass es diese Regelung gibt, dass nach der Vernichtung des Todes der nächste umgekommene Sensenmann seinen Platz einnimmt – und dass das ausgerechnet Billie ist – aber hey, ich will mich nicht beklagen. Denn erstens habe ich damit lustigerweise irgendwie doch noch recht mit meiner Annahme aus Staffel 11 gehabt, dass Billie der Tod sein könnte und zweitens habe ich diesen Charakter einfach vermisst. Auch wenn es schade ist, dass wir damit Julian Richings verlieren, der den Tod immer unglaublich genial gespielt hat, gefällt mir Lisa Berry ebenfalls sehr gut und ich bin froh, sie nun auf diese Weise wiederzusehen. Denn der Tod steht ihr gut. Mitsamt neuer Sense, der Fähigkeit, die Zeit zu manipulieren und einer veränderten Meinung über die Winchesters.
"Maybe you're not that guy anymore."
Denn während Billie als Sensenmann der Meinung war, dass sich selbst die berühmten Winchesters nicht über den Tod stellen dürfen (was ja an sich kein falscher Gedanke ist), scheint sie zusammen mit ihrem Upgrade auch einen anderen Blickwinkel bekommen zu haben. Es stellt sich natürlich die Frage, woher. Denn dieses größere Bild, das Billie jetzt sieht, klingt für mich ganz nach dem himmlischen Plan, der die Brüder von Anfang an begleitet hat. Sie sind wichtig. Sie haben Arbeit zu tun. Mehr sollen sie erst einmal nicht erfahren. Das kommt einem doch soweit bekannt vor. Doch obwohl es der Tod höchstpersönlich ist, der Dean da versichert, dass sein und Sams Leben wichtig sind, will es bei ihm nicht so wirklich ankommen. Durch das Gespräch zwischen Dean und Billie wird auch klar, wie hilflos Dean sich fühlt. Er konnte niemanden retten, nicht Mary, nicht Cas, nicht die Geister. Er hat sich mehr oder weniger aufgegeben und meint nun, Sam damit ebenfalls hinunter zu ziehen, der noch Hoffnung hat. Dean hat aufgehört, für sich zu kämpfen und auch, als Billie ihm im Gegenzug für seine Informationen einen Gefallen gewährt, wünscht sich Dean nur die Befreiung der Geister. Zum Glück lässt Billie es nicht zu, dass Dean einfach aufgibt und zeigt ihm das Regal mit seinen Toden. Alleine diese Szene war herrlich. Nicht nur, weil wir damit wieder einen neuen Ort des Himmels entdecken, sondern ganz alleine deswegen, weil es ein ganzes riesiges Regal voller Akten ist, die Deans zahlreiche Tode dokumentieren. Genial. Und doch scheint heute nicht der Tag zu sein, an dem er stirbt und mit diesen Worten wird Dean wieder zurückgeschickt.
"I just need a win. I need a damn win."
Dean ist wieder da, nur hat sich an seiner Einstellung nichts verändert. Trotz des Gesprächs mit Billie ist sein Glauben, seine Hoffnung nicht zurückgekehrt. Doch das könnte sich schlagartig ändern. Denn während Sam und Dean gedankenverloren im Impala durch die Gegend fahren, ruft Castiel an. Cas, der eben doch noch lebt. Das eigentliche Zusammentreffen der drei wurde in dieser Folge zwar nur angedeutet und demonstrativ auf nächste Woche verschoben, trotzdem scheint schon jetzt klar zu sein, dass Cas' Erscheinen genau die Art von Sieg ist, die sowohl Dean als auch Sam gebraucht haben. Vor allem mit dem Song von "Steppenwolf" im Hintergrund: "It's never too late to start all over again."
Randnotizen:
- Interessanterweise hat Billie jetzt zwar Zugang zu größerem Wissen, wie genau der Riss zwischen den Welten funktioniert hat, weiß sie aber nicht. Das unterstützt die Theorie, dass Jack tatsächlich bisher unbekannte Kräfte besitzt.
- Wo wir gerade von Jack sprechen: Der wurde in dieser Folge von den Brüdern vor den Fernseher gesetzt, wie sie es auch immer ganz gerne mit Cas gemacht haben. So kommen wir mal wieder zu einer reinen Sam und Dean Folge, was auch ganz schön war.
- Der Kommentar von Billie über die verschiedenen Welten, die wie ein Kartenhaus aufeinander aufbauen, könnte womöglich noch wichtig werden. Schließlich sind die Brüder ja dafür bekannt, einiges an Chaos anzurichten. Wer weiß, vielleicht bekommen wir im Laufe der Staffel ja noch andere Welten zu sehen?
- Der Fall hat mich stark an #1.10 Asylum erinnert. Ganz konnte es nicht mit der damaligen Folge mithalten, die für mich bis heute eine der grusligsten "Supernatural"-Episoden ist, aber die typischen Geisterfilm-Momente und die Pestmasken hatten schon etwas.
- Dean darf mal wieder mit einem traumatisierten, malenden Kind sprechen – da kommen Erinnerungen an #1.03 Tod im Wasser auf.
Fazit
Der Fall der Woche war ganz nett, trotzdem war hauptsächlich Deans Ausflug ins Reich der Toten das Interessante an der Folge. Durch Billies Beförderung bekommt man so gewissermaßen zwei beliebte Charaktere auf einmal zurück. Gleichzeitig hat man erfahren, dass die Winchesters weiterhin ein wichtiger Teil des großen Plans sind. Das mag Dean zu diesem Zeitpunkt zwar nicht allzu sehr interessiert zu haben, ich freue mich aber darüber, dass wir wieder mehr in die klassische Bahn von "Supernatural" zurückfinden.
Denise D. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Advanced ThanatologyErstausstrahlung (US): 09.11.2017
Erstausstrahlung (DE): 04.11.2019
Erstausstrahlung (Pay-TV): 07.10.2018
Regie: John Showalter
Drehbuch: Steve Yockey
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