Bewertung

Review: #13.13 Teufelspakt

Foto: Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In #13.13 Devil's Bargain geht es Schlag auf Schlag mit der Haupthandlung weiter. Dabei ergeben sich einige unerwartete Allianzen und während Luzifer versucht, das Beste aus seiner jetzigen Situation zu machen, endet die Folge in einem Plottwist, mit dem wohl keiner gerechnet hat.

Prince of Darkness, King of Lies

Wie erwartet, konnte Castiels Angriff mit der Engelsklinge in der letzten Folge Luzifer nicht töten, sondern nur weiter schwächen. Und so kann sich Luzifer auf einmal mit nur allzu menschlichen Problemen herumschlagen – und dass er das nicht gut aufnimmt, war ja zu erwarten. Aber Luzifer wäre nicht Luzifer, wenn er nicht wieder irgendeinen Trick auf Lager hätte, um seine Situation zu verbessern. Erst wird bei dem armen Cupid Energie getankt, und als das keine Zukunft mehr zu haben scheint, sucht er eben nach anderen Quellen. Kurz gesagt: Auch wenn sein Körper inzwischen doch sehr menschelt, hat das herzlich wenig daran geändert, dass Luzifer immer sich selbst am nächsten ist. Und wie man gesehen hat, schafft er es mit einer Mischung aus Kalkül und purem Glück, einen wirklich miesen Tag absolut erfolgreich zu beenden.

Amüsanterweise findet Luzifer in Schwester Jo (oder besser Amael) einen ebenfalls sehr ungewöhnlichen Engel. Seit die Probleme im Himmel begonnen haben, spätestens aber nach dem Fall der Engel, ist klar, dass diese Führung brauchen, um zu funktionieren. Fast alle Engel, denen wir begegnet sind, haben sich nach so einer Führungsperson gesehnt, nachdem sie zuvor ziemlich verzweifelt und ziellos umhergewandert sind. Nicht so Amael. Die weiß ihre plötzliche Freiheit tatsächlich zu schätzen und kann sich ein erfolgreiches Leben aufbauen. Zugegebenerweise, ihr Heilung-gegen-Geld-System ist nun wirklich nicht so selbstlos, wie wir es damals in #1.12 Der Wunderheiler gesehen haben. Aber Amael ist nun einmal Geschäftsfrau und hat gemerkt, dass man mit dem Leben der Menschen ordentlich Geld machen kann.

Ebenso schlau geht Amael auch die Sache mit Luzifer an. Ihr ist sofort klar, dass sie gegen ihn – geschwächt oder nicht – keine Chance hat. Deswegen der Deal: Luzifer nimmt immer nur kleine Dosen ihrer Gnade und dafür kann Amael weiterleben. Das macht Luzifer natürlich sehr abhängig von ihr, andererseits hat er durch die Knappheit an Engeln kaum eine andere Wahl. Die Beziehung zwischen Luzifer und Amael erinnert mich fast ein bisschen an die zwischen Sam und Ruby, als der von Dämonenblut abhängig war. Im Motelzimmer haben die beiden auch eine überraschend ehrliche Unterhaltung. Beiden sind als himmlische Wesen menschliche Gefühle recht fremd und ungewohnt und sie wissen nicht so wirklich, was sie damit anfangen sollen. Während Amael das Beste aus der Situation gemacht hat und sich endlich wie ein Mensch frei entfalten kann, sieht Luzifer das Ganze nur als kurzen Zwischenstopp, bis er seine Gnade wieder ganz aufgefüllt hat.

Trotzdem bedeutet das nicht, dass er seine Zeit absitzt. Ganz im Gegenteil, Luzifer nutzt die Vorgänge im Himmel perfekt für seine Zwecke aus. Dort oben fehlt nicht nur dringend ein neuer Anführer, sondern auch Engel an sich. Und diesen Problemen will Luzifer Abhilfe schaffen. Wie genau, nun das ist die große Frage. Die Engel wurden ursprünglich von Gott geschaffen, und auch wenn Luzifer vielleicht theoretisch weiß, wie, stellt sich doch die Frage, ob er die nötige Macht dafür hat, oder ob das alles nur ein Trick war, um auf den himmlischen Thron zu kommen. Denn nach all den Jahren ist er endlich dort angekommen: auf dem Thron, mit Amael an seiner Seite. Fragt sich nur, wie lange.

"I'm the lesser of at least three evils."

Während Luzifer einen äußerst erfolgreichen Tag hatte, konnte man das von den anderen nicht behaupten. Zwar hat Castiel seinen Weg zu den Winchesters zurückgefunden, doch auch gemeinsam und mit Hilfe von Prophet Donatello gelingt es ihnen nicht, Luzifer gefangen zu nehmen. Ihr Plan, Luzifers Gnade zu verwenden, um wieder einen Riss ins andere Universum zu öffnen und Mary und Jack zu retten, war eigentlich echt clever und ich könnte mir gut vorstellen, dass es letztlich darauf hinauslaufen wird, dass sie mit Luzifer zusammenarbeiten müssen, um die beiden zu befreien.

Aber zuerst kommt es zu einer ganz anderen Allianz; nämlich mit Arthur Ketch. Der wurde von Asmodeus entsandt, um Luzifer zu fangen und war auch erfolglos. Verständlicherweise sind Sam und Dean herzlich wenig daran interessiert, sich noch einmal auf Ketch einzulassen, schließlich war der in der Vergangenheit alles andere als verlässlich. Und doch rettet er sie, als ihr Angriff auf Luzifer und Amael nach hinten losgeht. Natürlich war auch das ein kalkuliertes Manöver, um die Winchesters von sich zu überzeugen, aber immerhin ist Ketch ausnahmsweise mal ehrlich. Er erzählt ihnen von seiner Zusammenarbeit mit Asmodeus und bietet sich als Doppelagent an. In diesem Fall glaube ich auch wirklich daran, dass Ketch es ernst meint. Zumindest so lange, bis die große Gefahr von Michael gebannt ist und er seine Loyalität wieder wechselt. Aber auch die Winchesters scheinen ihre vorsichtige Allianz ja ganz klar als vorübergehend zu sehen, insofern dürfte das kein Problem sein. Es hat mich gefreut, dass Ketch sich auch tatsächlich an die Abmachung mit den Winchesters hält und nichts von ihrem Treffen an Asmodeus verrät.

Gabriel?!

Auch wenn bis jetzt schon viel passiert ist, sind es doch die letzten Minuten, die den großen Plottwist liefern. Asmodeus hat eine Erzengelklinge aufgetrieben, mit der man diese endgültig töten kann. Das liefert die perfekte Waffe sowohl gegen Luzifer als auch gegen den Michael aus der Parallelwelt, der inzwischen ja fast die größere Gefahr darstellt. Nur muss die auch von einem Erzengel geschwungen werden – und genau da zaubert Asmodeus völlig unerwartet Gabriel in einer Gefängniszelle aus dem Hut. Gabriel, der doch in Staffel 5 von Luzifer höchstpersönlich mit genau so einer Klinge umgebracht wurde. Klar, für den Trickster wäre es nichts Neues, seinen Tod vorzutäuschen, aber nachdem es Luzifer war und man auch noch die Engelsflügel am Boden gesehen hat, habe ich dem doch Glauben geschenkt. Nicht zu vergessen, dass jeder – Gott einschließlich – von Gabriels Tod ausgeht. Und jetzt soll Gabriel einfach in einem Verlies gesessen haben? Wir konnten bis jetzt lediglich einen kurzen Blick auf ihn erhaschen, aber es sah auf jeden Fall danach aus, als würde er da schon länger gefangen sein. Bedeutet das, dass er schon während Crowleys Herrschaft eingekerkert war? Oder hat Asmodeus ihn mitgebracht? Falls es Asmodeus irgendwie gelungen ist, die Energie von Gabriel abzuzapfen, würde das auf jeden Fall erklären, wo er seine Fähigkeiten her hat (speziell das Gestaltwandeln). Alles sehr merkwürdig.

An sich freue ich mich unglaublich, Gabriel wiederzusehen, weil mir der Charakter schon immer sehr gut gefallen hat. Mit Gabriel gäbe es die Möglichkeit, endlich einen mächtigen Verbündeten zu haben, der auch tatsächlich auf der Seite der Menschen steht und sie nicht nur als ein kleineres Übel als Michael oder wen auch immer sieht. Nur stelle ich mir es eben nicht einfach vor, sein plötzliches Auftauchen logisch zu erklären, ohne dass man sich in bald 10 Jahren von neuem Plot verheddert. Jetzt heißt es wohl erst einmal abwarten. Theoretisch könnte es sich bei dem Gabriel ja auch um seine Parallelwelt-Version handeln.

Randnotizen:

  • Wieso liegt Castiel überhaupt bewusstlos mitten im Wald? Wurde er durch die Energie, die bei seinem Angriff auf Luzifer freigesetzt wurde, weggeschleudert? Eine kurze Erklärung wäre da nicht schlecht gewesen.
  • Ein herzliches Willkommen an Danneel Ackles, die als Schwester Jo/Amael nun auch offiziell in die SPN Family aufgenommen wurde. Während sich Jared und Genevieve Padalecki (Ruby) ja am "Supernatural"-Set kennengelernt haben, stehen Jensen und Danneel nach gut zehn Jahren wieder gemeinsam vor der Kamera.

Fazit

Diese Folge hat die Hauptgeschichte gleich an mehreren Stellen vorangebracht. Auch wenn die Winchesters bei ihrer Rettungsmission kaum Fortschritte machen konnten, bilden sich die wichtigsten Fronten. Während es immer noch nicht ganz klar ist, welche höheren Ziele Luzifer und Asmodeus verfolgen, wird durch Gabriels überraschendes Auftauchen ein Charakter in die Runde geworfen, der sich möglicherweise erneut auf die Seite der Menschen stellen wird. Was Amael angeht, so bin ich gespannt, ob sie nur als Luzifers Gehilfin herhalten kann, oder ob sie nicht eher – ähnlich wie es auch schon Rowena geplant hatte – selbst auf eine Machtposition aus ist.

Denise D. - myFanbase

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