Review: #1.10 Asylum

Alte, leerstehende Krankenhäuser sind eine wunderbare Kulisse für Horrorstorys. Schon normale, sich in Betrieb befindliche Krankenhäuser machen vielen Menschen Angst, da schaffen dies verlassene und verfallene Krankenhäuser natürlich erst recht. So wie sich viele Schockerfilme und Gruselromane dem Szenario vom Horrorhospital annehmen, bekommen es in dieser Episode auch Sam und Dean mit den Geistern gequälter Patienten und dem übersinnlichen Überbleibsel eines Folterarztes zu tun.

Eine mysteriöse SMS ihres Vaters führt Sam und Dean zu dem Geisterhospital. Während Dean sofort aufbrechen will, zeigt sich Sam schon deutlich skeptischer. Ich kann Sams Position absolut nachvollziehen. Seit einem halben Jahr schon suchen die Brüder nach ihrem Vater und haben bislang nichts von ihm gehört. Nun schickt er ihnen grußlos eine SMS mit Koordinaten, da wäre ich an Sams Stelle auch ein wenig irritiert und nicht sofort bereit, dem Befehl Folge zu leisten. Auch wenn Deans unerschütterliches Vertrauen in seinen Vater natürlich etwas Positives ist, sollte er Sams Bedenken ernst nehmen und desöfteren einige Dinge hinterfragen.

Letztlich landen Sam und Dean natürlich in dem Horrorkrankenhaus und vernichten den Geist des Folterarztes, allerdings scheint es, als hätten sie die Geister der Patienten dann einfach in dem Krankenhaus gelassen. Jedenfalls ziehen die Brüder ab und haben zuvor offenbar nicht nach den anderen sterblichen Überresten gesucht und diese folglich nicht verbrannt. Demnach bleiben die Geister in dem alten Krankenhaus, was auch nicht unbedingt die feine Art ist.

Was mir dagegen gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass Sam und Dean diesmal nicht einfach zwei Minuten in der Bücherei gesucht und alle Informationen über das Krankenhaus gefunden haben, sondern schon kreativ sein mussten. Sam hat sich kurzerhand in die Behandlung eines Psychiaters begeben, der ein Nachfahre des Folterarztes ist, um so an Informationen zu kommen. Das ist schon wesentlich interessanter und wird unseren beiden unkonventionellen Geisterjägern auch deutlich mehr gerecht, als das simple, sofortige Finden in Archiven oder dem Internet.

Überdies gibt es in dieser Episode zahlreiche Anspielungen auf Filme und Serien, unter anderem auf "The Sixth Sense", "Ghost Whisperer" und "Medium". So nennt Dean seinen hellseherisch begabten Bruder Sam einmal Haley Joel, nach Haley Joel Osment, dem Hauptdarsteller in "The Sixth Sense", und vergleicht Sam ein anderes Mal mit Jennifer Love Hewitt und Patricia Arquette, die in "Ghost Whisperer" bzw. in "Medium" als übersinnlich begabte Charaktere zu sehen sind. Solche Anspielungen sind immer wieder amüsant, besonders natürlich, wenn man sie als Zuschauer auch versteht. Deans Sprüche in dieser Episode sind wirklich nicht zu verachten.

Maret Hosemann - myFanbase

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