Bewertung

Review: #6.16 ... Da war'n sie alle weg

So kurz vor der Pause - "Supernatural" kehrt erst am 15. April mit neuen Folgen zurück – geht es storytechnisch endlich weiter, doch nach wie vor ist man nicht gepackt. Was ist bloß los? Zum ersten Mal bin ich von den Ereignissen nicht überzeugt.

Demanded Victims

In dieser Folge bekam man auf einen Schlag alle Nebencharaktere zu Gesicht, die einem noch präsent sind, aber von nun an kann man sich ein erneutes Wiedersehen wohl abschminken. Ich vermute einmal, dass die Autoren so viele Tote geplant haben, um einerseits Spannung zu erzeugen und andererseits zu verdeutlichen, dass Eve – ja, "Mutter" hat endlich einen richtigen Namen erhalten – eine große Gefahr darstellt. Diese Idee hat bei mir jedenfalls nicht gezündet. Allgemein ging mir das alles zu schnell und es wurde wenig Dramatik erzeugt. Im Grunde genommen ist Rufus der einzige, bei dem es einem Leid tut, dass er gestorben ist, und es geschah ausgerechnet durch Bobbys Hand, der von einer Kreatur besessen war. Die beiden haben ein gutes Duo abgegeben, bei dem man sich fragt, warum man so wenig von ihnen zusammen gesehen hat.

Rufus bekam dann auch sofort eine Backgroundstory, die leider noch nicht völlig gelüftet worden ist. Man weiß nur, dass eine Frau involviert war, die vermutlich gestorben ist, und Bobby dafür die Schuld trägt. Dass ihm Rufus das nicht verzeihen kann und dennoch mit ihm befreundet ist, spricht für Rufus und erzeugt einen bitteren Nachgeschmack nach seinem Tod. Nichtsdestotrotz hätte man daraus mehr machen können, denn so blieben einem nur wenige Minuten, um sich mit den Ereignissen auseinanderzusetzen.

Bei Samuel und Gwen sieht es anders aus, denn auch wenn letztere einem mit ihren abschließenden Worten sympathischer wurde, so war sie dennoch so blass wie eine weiße Wand. Aus ihr hätte man mehr herausholen können, aber diese Option hat man nicht genutzt. Samuel bekam dagegen eindeutig mehr Screentime, wurde währenddessen jedoch immer unsympathischer und so war sein Tod eine logische Konsequenz, vor allem da Dean schon in #6.10 Caged Heat damit gedroht hat, ihn zu töten. Letztlich war Sam derjenige, der die Waffe abgefeuert hat und dass er das ohne großes Zögern getan hat, war ein wenig überraschend. Samuel hat sich aber auch wirklich alles andere als familiär verhalten. Wenn man jetzt an Mary denkt, dann ist es schon traurig, dass ausgerechnet ihre Söhne den Großvater auf dem Gewissen haben. Dean gebe ich allerdings Recht damit, dass nicht das Blut entscheidet, wer zur Familie gehört. Das muss man sich tatsächlich verdienen, so wie es Bobby getan hat.

Bobbys Besessenheit zum Ende hin lüftete sogleich die Absichten von Eve, die so viele Monster erschaffen möchte, dass diese gegenüber den Menschen in der Überzahl sind. Das ist eine relativ interessante Idee, die bestimmt dafür sorgt, dass die übrigen sechs Folgen mit Monstern gefüllt sein werden, sofern zwischendurch nicht ein engelsgleicher Einschub kommt. Für mich ist die Storyline rund um Raphael erzählt, es wäre spannender, wenn sich die Engel dafür einsetzen würden, Eves Plan zu verhindern. Damit würde man auch Castiel endlich wiedersehen.

Dass Eve Sams und Deans Tod will, kam genauso aus heiterem Himmel wie das Wissen darüber, dass nach dem Winter der Frühling folgt. Schließlich haben die Winchesters einige "Kinder" von Eve umgebracht, weswegen diese entsprechend aufgebracht ist.

Realizations

Die Endszene, als Dean, Sam und Bobby an Rufus Grab standen, hat erneut so ein Gefühl von einem baldigen Ende der Serie vermittelt. Wie schon in den letzten beiden Wochen klingen die Worte zum Schluss, entweder von Dean oder Sam, wie Erkenntnisse, die beide mittlerweile im Bezug auf ihr Leben erlangt haben. Es sind zwar betrübte Erkenntnisse, aber sie runden alles bisher Geschehene gelungen ab.

Fazit

Das Tempo wurde angezogen, doch wirklich mitgerissen wird man trotzdem nicht. Dafür gleichen sich zu viele Aspekte und man wird nicht mehr überrascht. Der Plan von Eve ist zwar spannend, aber damit hat man bereits gerechnet. Die drei Todesfälle konnten das Ruder auch nicht herumreißen. Wenn schon die Charaktere zu abschließenden Erkenntnissen gelangen, dann sollten dies auch die Autoren tun.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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