Bewertung

Review: #9.19 Alex/Annie

Mit #9.19 Alex Annie Alexis Ann wird dem Zuschauer eine Folge geboten, die so kurz vor dem Finale weder die Staffelhandlung vorantreibt, noch den anstrengend gewordenen Bruderkonflikt thematisiert. Wenn man sich also auf diese beide Aspekte konzentriert, ist die Folge einfach nur Füllmaterial und enttäuscht. Es ist jedoch Jody Mills zu verdanken, dass man keine Bruchlandung mitansehen muss und einem zumindest ein paar emotionale Szenen geboten werden.

Grief

Als Charaktere sind Sam und Dean in dieser Folge eigentlich völlig überflüssig, denn bei den beiden ist es bloß wichtig, dass sie als Jäger ihre Arbeit erledigen. Keiner von beiden sorgt für sich allein für erwähnenswerte Szenen, denn dass Dean vom Kainsmal immer stärker beeinflusst wird und stärkeres Gefallen am Töten empfindet, ist keine Überraschung mehr. Wie ich bereits in meiner letzten Review erwähnt habe, wird mit solchen Szenen dem Zuschauer nur ein Happen zugeworfen, der einen bei Laune halten soll, aber ohne, dass man irgendwelche Fortschritte zu sehen bekommt. Das kann auch einfach die Krux daran sein, dass die Staffel 23 Episoden hat und somit vieles künstlich in die Länge gezogen wird.

Jody ist dafür aber der wahre Star, weil sie schön Badass sein kann und von den Brüdern einiges gelernt hat, um eine erfolgreiche Jägerin zu sein. Sie lässt sich nicht unterkriegen, obwohl sie so einige Male eins auf die Nase bekommt und ihre Blutergüsse im Gesicht kein schöner Anblick sind. Hier muss man ein Lob an die Visagisten aussprechen. Es war zwar nicht nötig zu zeigen, wie sehr sie noch unter dem Tod ihres Mannes und Sohnes leidet, weil schließlich schon so viele Staffeln seit den schrecklichen Ereignissen vergangen sind, aber nichtsdestotrotz wurde ich emotional mitgerissen. Ihre Bewältigung der Trauer wird vermutlich niemals komplett abgeschlossen sein.

Alte Wunden werden jedenfalls durch Alex aufgerissen, die als kleines Mädchen von Vampiren entführt wurde und ein Teil von deren Familie geworden ist. Einerseits entwickelte sie über die Jahre eine richtige Zuneigung für die übernatürlichen Wesen, andererseits hat sie als Mensch natürlich damit zu kämpfen, konstant mit Blut und dem Tod konfrontiert zu werden. Und obwohl auch die Vampire nichts Neues im "Supernatural"-Universum sind, funktioniert für mich diese Monster-of-the-Week-Geschichte durch die Verbindung zwischen Alex und Jody. Bei letzterer werden Muttergefühle wachgerufen und ihren Beschützerinstinkt mitanzusehen, gibt der Folge ihre Substanz.

Interessant war aber auch zu sehen, welche Parallelen zwischen Jody und der Vampir-Mama Celia aufgezeigt wurden, da beide versuchen mit Alex ein Loch zu füllen, welches durch die Trauer um das eigene Kind entstanden ist. Damit erhalten auch die Vampire mehr Tiefe, da sie durchaus von menschlichen Gefühlen beeinflusst werden und diese nicht so einfach beiseite schieben können, wie Celia es Alex weismachen wollte. Nachdem Alex jetzt befreit wurde, fände ich es eine sehr gute Idee, wenn sie erstmal bei Jody bleiben würde. Die Teenagerin braucht gerade sowieso jeden Halt, den sie kriegen kann, nachdem sie nie Möglichkeit hatte, unter gewöhnlichen Umständen aufzuwachsen. Aber auch für Jody kann es heilsam sein, wenn sie für jemanden eine Stütze sein darf.

Fazit

Unter den herrschenden Umständen ist es klar, dass die Folge keine hohe Punktzahl erzielen kann, da sie keinen Beitrag zum Vorankommen der Staffel leistet. Und trotzdem wurde ich dank Jody emotional mitgerissen und die Folge bot ihr die Möglichkeit, sich von verschiedenen Seiten zu zeigen. Für die letzten vier Folgen sollten die Autoren die Zügel allerdings kräftig anziehen und keine Zeit mehr verschwenden.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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