Review: #10.09 Die Menschen, die wir zurück lassen
Der Promo-Clip weckte Erwartungen, die diese Folge nicht erfüllen konnte und so geht Staffel 10 mit einer enttäuschenden Schluss-Episode in die Winterpause.
I was an attractive kid. I could juggle! I was worth at least five pigs.
Recht hat er, der König der Hölle. Crowley ist im Moment wertvoller für die Serie als Castiel, dessen Handlungsstränge mehr und mehr ermüden. Seit Staffel 6 startet er eine Baustelle nach der anderen, ohne etwas wirklich zu Ende zu bringen und Dean und Sam müssen hinter ihm aufräumen. So auch in dieser Folge. Statt, dass sich die Autoren auf Castiels Story rund um seine Gnade und der Neuordnung im Himmel konzentrieren, verstricken sie ihn in eine weitere unnütze Storyline.
Nachdem Hannah ihren Körper in Folge #10.07 wieder freigegeben hat, wird Castiel von Schuldgefühlen gepackt und er findet heraus, wo sich die Tochter seiner Hülle aufhält. Für Claire Novak hatte er sich vorher Jahre lang nicht die Bohne interessiert (wie wohl auch einige Zuschauer) und er muss ihr gegenüber auch zugeben, dass er ihre Gebete gehört, aber schlichtweg ignoriert hat, und ihr Vater im Himmel ist. Wie schon so oft verwandeln sich schon bald Castiels gute Absichten in ein Chaos, in das er wie immer die Winchesters hineinziehen wird. Castiel holt, manipuliert durch Claire, diese aus dem Jugendheim. Nach einem Abendessen auf seine Kosten (ja, der Zuschauer darf sich hier getrost fragen, woher Castiel das Geld hat), klaut sie ihm die Brieftasche und setzt sich ab. Der ahnungs- und hilflos erscheinende Engel, der trotz Metatrons
Informationsverpflanzung in #9.18 noch immer nicht in der Lage ist, Menschen zu lesen, wendet sich nun – wie sollte es auch anders sein – an die Brüder, um Claire wiederzufinden.
Ein Alptraum wird wahr
Dean hat eigentlich genügend mit sich selbst zu tun, machen ihm doch Alpträume über das, was das Kainsmal aus ihm machen könnte, zu schaffen. Doch bekanntlich ist Verdrängung und Ablenkung ein altes Winchester-Hausmittel für eigene Probleme. Die Brüder sind sofort zur Stelle, um Castiel zu helfen. Die Winchesters werden, wie die Zuschauer auch, nun in die abstruse Geschichte um Claire und ihre sie ausnutzende Pseudo-Familie hineingezogen. Es tun sich menschliche Abgründe auf, wenn man sieht, wie das jahrelang vernachlässigte Mädchen nach Zuneigung und Aufmerksamkeit suchend an einen dubiosen Schuldner geraten ist, der sie klauen schickt und letztlich nicht davor zurückschreckt, sie wie eine Sex-Sklavin an den Schuldeneintreiber zu verschachern. Das alles ist tragisch, doch hat es herzlich wenig mit "Supernatural" zu tun und so zieht sich die Folge dann auch wie Kaugummi. Die Brüder werden abermals nicht für ihre Mühen belohnt. Beim Versuch, Claire zu retten, ist Dean schließlich beim Kampf gegen eine bewaffnete Überzahl von Kleinkriminellen auf sich allein gestellt. Gezwungen, sein Leben zu verteidigen, geht das Kainsmal mit ihm durch. Als Sam und Castiel, letzterer überflüssigerweise mit Claire im Schlepptau, wieder ins Haus zurückkehren, sehen sie sich mit einem Blutbad, Deans wahrgewordenem Alptraum, konfrontiert. Sam hat panische Angst um seinen Bruder und fleht ihn in der Schlusssequenz an, ihm zu versichern, dass es eine "entweder sie oder ich – Situation" war. Ein Ende, das die Zuschauer nicht gerade nägelkauend auf die Fortsetzung der Staffel warten lässt. Besonders, wenn die sich wie ein Fremdkörper anfühlende, nervende Claire weiterhin als Castiels Anhängsel dabei sein wird.
It's my job to raise you right
Einziger Lichtblick dieser Folge ist das Nostalgie weckende Gespräch zwischen den Brüdern und Castiel über ihren verstorbenen Vater John Winchester und wie Crowley sich mit seiner Mutter auseinandersetzt. Wieder einmal gerieten die Brüder, das Herz der Serie, in den Hintergrund. Die Serie sollte dahingehend vorsichtig sein und nicht den eigentlichen Schwerpunkt aus den Augen verlieren. Dass die Serie es besser kann als in dieser langweiligen, nebencharakterlastigen Episode, hat sie in dieser Staffel schließlich schon mehrmals bewiesen. Es bleibt zu hoffen, dass die Macher sich in Zukunft mehr an Folgen wie #10.07 oder #10.08 orientieren.
Jenny K. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Things We Left BehindErstausstrahlung (US): 09.12.2014
Erstausstrahlung (DE): 14.11.2016
Regie: Tim Andrew
Drehbuch: Jenny Klein
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