Review: #10.11 Zuhause ist es doch am schönsten
Diese Episode setzt logisch Charlies Geschichte fort. Da Folgen mit ihr zuvor in der Regel aber eher leicht und lustig waren, gefällt die eher düster gehaltene Episode nicht unbedingt jedem, auch wenn sie sich der momentanen Stimmung in der Staffel sehr gut in diese einfügt und so Charlies Charakter noch mehr Tiefe verleiht.
Charlie ist zurück aus Oz und das gleich in doppelter Ausführung
Die Idee mit dem guten/bösen Zwilling mag zwar nicht unbedingt neu und originell sein, doch sie erfüllt ihren Zweck. Der böse Zwilling schafft es das zu tun, was die Gesamt-Charlie nicht konnte, sie rollt den Fall um den Autounfall ihrer Eltern auf und zieht den Verantwortlichen zur Rechenschafft. Dabei lässt sie sich auch nicht von Dean aufhalten, der sich in der entscheidenden Situation von der dunklen Charlie blenden lässt und irgendwie da steht wie der Depp vom Dienst. Somit bleibt die Mission Menschen retten wieder einmal auf der Strecke. Aber wenn man verfolgt was der Schuldige alles in Bewegung gesetzt hat, um seiner Bestrafung zu entgehen, kann man als Zuschauer kein wirkliches Mitleid mit ihm haben als ihn sein Schicksal einholt und man feststellt, dass in jedem von uns dann und wann die dunkle Seite zum Vorschein kommt und nur wenn beide Seiten vereint sind, sich unser Gewissen erst einschalten und vernünftige, situationsangemessene Entscheidungen treffen kann.
Um wenigstens dafür zu Sorgen, dass die Wiedervereinigung der Charlies wie geplant von statten gehen kann, gilt es die dunkle Charlie daran zu hindern, dies aufzuhalten. Aber wieder lässt sich Dean austricksen. Man kann es ihm nicht übelnehmen, schließlich hat er mit seinem eigenen, inneren Kampf genug zu tun. Sein Stufenplan und dessen Umsetzung sorgen für die einzigen wirklich heiteren Momente in der Folge. Das Kains-Mal ist und bleibt jedoch allgegenwertig. Diese Konstanz ist es auch was diese Staffel um Welten besser macht als die vorherige.
Es geht mit Dean fast wieder durch, als er versucht die sich mit Händen und Füßen wehrende Charlie am Betreten des Hauses zu hindern, in dem der gute Zwilling und Sam alles daran setzten, die Wiedervereinigung vorzubereiten. Er geht dabei nicht gerade zimperlich mit der bösen Version seiner Freundin um und nur dank Sam, dem es erneut gelingt zu ihm durchzudringen, kann verhinderten werden, dass Charlie nicht noch mehr als Schrammen und einen gebrochenen Arm davon trägt.
Während die dunkle Seite in dieser Folge voll in Aktion ist, bleibt die gute Version von Charlie jedoch eher blass. Die kleinen Jokes, wie beispielsweise, dass sie so gut ist, dass sie sowas "böses" wie Hacken nun nicht mehr machen kann, zünden nicht wirklich und entlocken maximal ein leichtes Schmunzeln. Das ganze Szenario stielt den Humor, den man aus anderen Charlie-Folgen gewöhnt ist und der diesen Charakter so beliebt macht. Noch blasser bleibt jedoch Sam, den man wenn man blinkt in dieser Folge glatt übersehen kann und im entscheidenden Moment wie auch sein Bruder relativ unhilfreich ist. Dies führt dazu, dass die gute Charlie sich zum Wohle aller dazu zwingen muss, das richtige wenn auch böse zu tun, um den Tag zu retten.
Am Ende bleibt die Freundschaft, im Gegensatz zu Charlies Arm, ungebrochen und Dean wird mit Mut-Mach-Parolen und Unterstützung überhäuft. Eine wirklich wunderbare Szene, wenn doch nur Dean, wieder einmal großartig von Jensen Ackles dargestellt, daran glauben könnte. Charlie verlässt den Bunker schließlich mit einem Auftrag. Das Buch der Verdammnis, das laut Sam möglicherweise bei dem Kains-Mal Problem helfen könnte, muss organisiert werden. Dies deutet sehr daraufhin, dass wir Charlie noch ein weiteres Mal zusehen bekommen werden in dieser Staffel.
Es war nicht die Beste Folge der Staffel, aber auch nicht die Schlechteste. Die Episode hatte einen schlüssigen, gut durchdachten Plot und somit hat sich die Episode solide 6 Punkte verdient.
Jenny K. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: There's No Place Like HomeErstausstrahlung (US): 27.01.2015
Erstausstrahlung (DE): 28.11.2016
Regie: Phil Sgriccia
Drehbuch: Robbie Thompson
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