Bewertung

Review: #12.02 Mamma Mia

Foto: Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jared Padalecki & Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wie zu erwarten war, dreht sich #12.02 Mamma Mia in erster Linie darum, Sam zu befreien. Während das weiter tolle Charaktermomente vor allem zwischen den Winchesters einbringt, wird diesmal auch auf die Storylines ihrer Gegner etwas näher eingegangen.

"This is my family."

Der erste Schock über Marys Rückkehr ist vorüber und Dean muss feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, so plötzlich mit seiner Mom zusammenzuleben. Aber ausgerechnet Cas um Rat in zwischenmenschlichen Dingen zu bitten? Wirklich Dean? Wie sehr es mich doch freut, dass die Handygespräche der beiden wieder Platz in der Serie gefunden haben, denn die sind eigentlich immer schrecklich amüsant. Trotz Castiels Hilfe ist Mary ein echter Winchester - lässt sich von niemandem was vorschreiben und ist mehr als bereit, sich in den Kampf zu stürzen. Eigentlich hätte sich Dean gar nicht zu wundern brauchen, dass seine Mom eine gute Jägerin ist, das hat er ja schon damals in der Vergangenheit gesehen. Dennoch macht es Freude zuzusehen, wie die Samantha Smith-Version von Mary Toni überwältigt. Da kann man sich schon mal auf die weitere Zusammenarbeit der Winchesters bei der Monsterjagd freuen.

Einer der größten Vorteile an Marys Auferstehung ist eindeutig, dass durch sie die Winchesters wieder in den Fokus gerückt werden, schließlich ist Familie nach wie vor das Leitmotiv von "Supernatural". Klar, Sam und Dean hatten immer wieder ihre Momente und in Staffel 11 haben sie sich wirklich gebessert, was ehrliche und aufrichtige Gespräche angeht, aber trotzdem scheint Mary das um einiges zu vereinfachen. Vermutlich auch, weil sie eigentlich nichts vom Leben ihrer Söhne weiß. So tauchen plötzlich wieder die ganzen alten Fragen und Themen wieder auf, die die Winchesters über die Staffeln hinweg begleitet haben: Johns Vaterrolle, Azazel, Sams Flucht nach Stanford, warum Sam und Dean trotzdem Jäger geblieben sind.

Am Ende bekommen wir sogar noch eine richtig familiäre Szene zu sehen. Die hat gemeinsam mit Sams Gespräch mit Mary so viel Hoffnung und Emotionen ausgestrahlt, dass man es selbst gespürt hat. Der Höhepunkt war Sam, der am Anfang noch zurückhaltend in der Tür gestanden hat, weil er nicht so recht wusste, wie er mit seiner Mutter reden soll, die er ja praktisch nie wirklich kennengelernt hat. "Mom? For me, just having you here fills in the biggest blank." Ein echter Gänsehaut-Moment.

"What do you have to lose except your worst nightmares?"

Nach dieser Folge kann ich immerhin mit Sicherheit sagen, dass ich Toni nicht leiden kann. Mal abgesehen von der absolut unpassenden und unnötigen Halluzination (die weiblichen Charaktere, die nicht mit einem der Winchester geschlafen haben, kann man wohl an einer Hand abzählen), kommt sie inzwischen doch sehr unsympathisch herüber. Hoffentlich bekommen wir bald noch einen Grund für Tonis Handeln serviert, denn sonst wird die Staffel mit ihr als Antagonistin anstrengend. Das einzig Gute an ihr war, dass sie in ihrem Verhör mal wieder Ruby und Benny zur Sprache gebracht hat - wenn auch als schlechtes Beispiel. Die britischen Men of Letters scheinen noch eingebildeter zu sein, als die US-Version. Es hat schon fast ein bisschen wehgetan, wie sehr sie sich doch für etwas besseres als die Winchesters und Jäger im Allgemeinen halten. Jäger sind nicht viel anders als die Monster, die sie jagen. Lesen und recherchieren tun sie erst recht nicht. Ach, was für eine Genugtuung, als Dean sie dann doch dank seines Wissens ausgetrickst hat.

Trotzdem scheinen die Men of Letters generell immer noch um ein gutes Verhältnis mit den amerikanischen Jägern bemüht. Ihre Hypothese, dass einige Jäger mit den Monstern zusammenarbeiten, ist aber ein bisschen merkwürdig. Schließlich hätten das die anderen Jäger doch sicherlich gemerkt und gleichzeitig gibt es ja auch gute Ungeheuer. Irgendwie klingt das alles nach einer Ausrede, um sich einzumischen. Nur wozu? Woher das plötzliche Interesse an den USA und ihrer Jäger-Monster-Dynamik? Und dann ist da noch der mysteriöse Mann im Hintergrund, der der letzten Szene nach zu urteilen eine Art James Bond der Men of Letters ist.

"The Supreme Evil."

Nachdem Luzifer zuletzt noch nach einer geeigneten Hülle gesucht hat, scheint er die nun endlich gefunden zu haben. Ein Rockmusiker - wie passend. Die Szene, in der er Vince überredet, hat schon wirklich sehr an Nick erinnert. Beide haben ihre große Liebe verloren, beide sehen plötzlich Blut und werden von ihren Verstorbenen angesprochen. Gerade diese Parallelen war sehr spannend anzusehen. Ansonsten scheint diese Verkörperung von Luzifer die bisher teuflischste zu sein. Es bleibt nicht mehr allzu viel von der ganz eigenen Art übrig, mit der Mark Pellegrino Luzifer gespielt hat und die später von den meisten Darstellern ziemlich authentisch übernommen wurde. Hier und da ein bisschen Lässigkeit, Komik und ein paar Gesten sind geblieben. Ansonsten wirkt Luzifer um einiges bedrohlicher und steckt Rowenas Attacken locker weg.

Was war das überhaupt für eine Idee von Crowley? Den Teufel zurück in den Käfig stecken schön und gut, aber seit wann kann Luzifer nur ohne Hülle dorthin? Schließlich war doch der ganze Witz an Sams Opfer in #5.22 Swan Song, dass er sich eben mit Luzifer hineinstürzt - und das hat ja auch geklappt, wie wir wissen. Haben da spezielle Regeln gegolten, da Sam ja die ultimative Hülle war, oder haben die Writer da etwas durcheinander gebracht?

Auf jeden Fall gefällt mir die Rick Springfield-Variante von Luzifer bis jetzt sehr gut. Okay, ein bisschen viele CGI-Effekte waren da vielleicht schon, aber hey, man braucht ja einen dramatischen ersten Auftritt. Ganz interessant könnte die Szene mit den Flügelschatten noch werden. War das nur ein Wow-Moment, oder steckt da mehr dahinter? Mal sehen, ob sich Luzifer nicht von Crowleys Idee inspirieren lässt und tatsächlich versucht, die Herrschaft über den Himmel zu erlangen. Mit Rowena in Luzifers Gewalt bleibt Crowley da wohl nichts anderes übrig, als doch die Winchesters um Hilfe zu bitten. Damit dürften Himmel und Hölle handlungstechnisch auf jeden Fall abgedeckt sein.

Fazit

Marys Anwesenheit gibt der Serie eine gewisse neue Dynamik. Plötzlich sehen Sam und Dean ihrer Vergangenheit ins Auge, wodurch das Leitmotiv Familie nach all den Monster-Storylines mal wieder mehr ins Zentrum gerückt wird. Hoffentlich bleibt dieser Trend erhalten und wird eben nicht nur am Anfang eingebaut, bis Mary auf den neuesten Stand gebracht wurde. Denn gerade die Winchester Familie, ihre Beziehungen zueinander, ihre Geschichte, ihr Leben, hat "Supernatural" seine treue Fangemeinschaft eingebracht. Was die Gegner der Winchesters in Staffel 12 angeht, so sind bis jetzt eigentlich nur die Charaktere bekannt, die vermutlich eine Rolle spielen werden. Luzifer und die britischen Men of Letters. Nur wissen wir immer noch nicht so genau, was sie denn eigentlich vorhaben. Sicherlich nichts Gutes.

Denise D. - myFanbase

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