Review: #12.13 Familienduell
In #12.13 Family Feud dreht sich alles um Geheimnisse und Verrat in der Familie. Allen voran natürlich die Winchesters, nachdem Mary Sam und Dean endlich gesteht, dass sie mit den britischen Men of Letters zusammenarbeitet. Doch auch bei der Familie MacLeod hängt der Haussegen gehörig schief. Da hilft es auch nicht, dass Crowley Luzifer versteckt hält.
"He's not like us. He believes in things."
Einige Staffeln lang hat man jetzt schon nichts mehr von Crowleys Sohn Gavin gehört. Wie sich herausstellt, scheint der sich jedoch überraschend gut an das moderne Leben angepasst zu haben, bevor ihn Sam und Dean wieder in die Welt des Übernatürlichen hineinziehen. Natürlich war es schon ein arg großer Zufall, dass die beiden ausgerechnet auf einen Fall stoßen, bei dem ein Geist von dem Schiff, mit dem Gavin eigentlich hätte untergehen müssen, sein Unwesen treibt und dieser Geist auch noch seine damalige Liebe war. Aber konstruiert oder nicht, es ging ja darum, die MacLeod-Familie zusammenzubringen. Das Drama kommt dann schon von allein.
Alles in allem hat man ein wirklich nettes Ende für den Mini-Nebencharakter Gavin MacLeod gefunden. Er darf sich der Geschichte zuliebe opfern und stirbt nun doch zusammen mit seiner großen Liebe bei einem Schiffsunglück. Eigentlich ist mir Gavin gar nicht so sympathisch in Erinnerung gewesen. Irgendwie frage ich mich auch, ob das mit den Zeitreisen wirklich so unkompliziert verlaufen kann. Schließlich ist die Geschichte schon vor einiger Zeit verändert worden. Und da soll so eine Richtigstellung nach vermutlich einigen Jahren mal eben so alles wieder in Ordnung bringen? Naja, vielleicht hat Rowena da ja noch etwas magisch nachgeholfen.
Da schien es doch tatsächlich so, als ob Rowena das Richtige tun wollte. Moment, Rowena und eine selbstlose Tat ohne Hintergedanken? Das kann doch nicht sein. Von dem her war die abschließende Szene zwischen ihr und Crowley an der Busstation wohl abzusehen. Denn - Überraschung - sie wollte eigentlich nur Rache für den Mord, den sie an Oskar begehen musste. Ein Sohn für einen Sohn. Das dürfte der Beziehung zwischen ihr und Crowley wohl wieder einen ordentlichen Dämpfer verpasst haben.
Das große MacLeod-Familiendrama hat uns nebenbei wieder einmal einen ganz klassischen Geister-Fall beschert. Die gefallen mir grundsätzlich immer gut, einfach weil sie einen an den Anfang der Serie erinnern, als Sam und Dean Monster noch mit der guten alten "Salt & Burn"-Methode bekämpfen konnten. Dazu noch tolle Effekte und eine gruslige Szenerie und man hat wunderbare Unterhaltung.
"So where does that leave us?"
Während die Brüder Geistern hinterherjagen, arbeitet Mary nach wie vor mit Ketch und den britischen Men of Letters zusammen. Dabei scheint es sie herzlich wenig zu stören, dass die doch daran Schuld waren, dass der Fall der letzten Folge sie beinahe alle umgebracht hätte. Wie heißt es so schön: Der Zweck heiligt alle Mittel. Im Gegenteil, Mary ist so effektiv wie nie. Naja, wenn da nicht ihre Söhne wären, die anrufen und sie vom Job ablenken. Ich frage mich, ob das Gespräch zwischen ihr und Ketch Foreshadowing war. Mary, die felsenfest behauptet, die Familie vor alles zu stellen, auch wenn ihre Taten bisweilen anderes behaupten. Und Ketch, der meint, dass sie ohne die beiden viel stärker wäre. Hoffentlich läuft es nicht tatsächlich darauf hinaus, dass sich Mary endgültig den Men of Letters anschließt, denn schon ihre jetzige Zusammenarbeit und die ständig hervorgehobene Distanzierung zu ihren Söhnen fängt an zu nerven.
Da kommt man schon wieder auf das Grundmotiv der Staffel über die Bedeutung der Familie zurück. Wird es letztlich womöglich darauf hinauslaufen, dass Castiel die Vorzüge am Zusammenhalt der Winchesters erkennt, während Mary sich weiter davon entfernt? Um Sam und Deans Willen möchte ich mal hoffen, dass Mary sich bald umentscheiden wird. Denn man konnte sehen, wie sehr Marys Geständnis sie getroffen hat. Dean hat Mary ja sowieso nicht wirklich verziehen, dass sie erst einmal etwas für sich sein wollte, worin er sich jetzt natürlich bestätigt fühlt. Schlimmer war aber eigentlich Sam, der sich so sehr Mühe gibt, seiner Mutter die Freiräume zu geben, die sie möchte und möglichst locker mit der ganzen Sache umzugehen. Nur um dann zu erfahren, dass Mary mit den Menschen zusammenarbeitet, die ihn einfach mal so gefangen und gefoltert haben. Noch dazu ohne richtig ersichtlichen Grund.
Natürlich gibt es auch noch eine andere Möglichkeit, nämlich, dass Sam und Dean sich von ihrer Mutter überzeugen lassen und ebenfalls mit den Briten zusammenarbeiten. Das will ich mal nicht hoffen, denn einerseits passen ihre Einstellungen einfach überhaupt nicht zueinander (alle Monster töten vs. nur die Monster töten, die es verdient haben), andererseits sind mir die britischen MoL einfach unsympathisch. Das erinnert mich alles ein bisschen zu sehr an die Zeit, als Sam mit Samuel und der Verwandtschaft jagen war. Es fühlt sich einfach nicht richtig an.
"Come with me if you want to live."
Kaum wurde ihr Interesse an dem Nephilim letzte Woche in #12.12 Stuck in the Middle (With You) von Ramiel erwähnt, schon ist Dagon zur Stelle, um Kelly zu retten. Man hat sich ja schon denken können, dass die Prinzen der Hölle nicht mal eben so für eine einzelne Folge eingeführt wurden. Dagon macht zwar einen nicht ganz so beeindruckenden ersten Eindruck wie es Ramiel getan hat, trotzdem dürfte auch sie Potential haben. Denn mit ihr gibt es wieder einen Gegner, der sich nicht so leicht besiegen lässt und deren Motive bis jetzt auch noch nicht bekannt sind. Schließlich ist nicht sicher, was Dagon wirklich mit Kelly vorhat. Möchte sie sie tatsächlich beschützen? Oder will sie nur an den Nephilim kommen? Luzifer ruft zwar Ende der Episode nach Dagon, aber ob sie mit ihm zusammenarbeitet, oder das Gegenteil der Fall ist, das werden erst die nächsten Folgen zeigen. Überhaupt hoffe ich, dass wir etwas mehr von Kelly zu sehen bekommen. Ihre Storyline scheint ja doch langsam aber sicher wieder an Fahrt aufzunehmen und da wäre es doch angebracht, wenn sie für mehr als nur eine kurze Szene auftauchen würde.
"How do you think this is going to end?"
Diese Frage habe ich mir auch gestellt, nachdem herausgekommen ist, dass Crowley Luzifer am Käfig vorbeigeschmuggelt hat. Denn teufelsichere Ketten oder nicht, das kann doch nicht gut enden. Immerhin eine gute Sache hat Crowleys riskantes Spiel: Dank einiger dämonischer Werkeleien hat Luzifer seine alte Hülle nun endgültig zurück und würde darin auch jenseits der Hölle auftreten. Mark Pellegrino dürfte uns also erst einmal erhalten bleiben. Zum Glück, denn wenn der Teufel jetzt wieder zu einer ordentlichen und wichtigen Hauptstoryline kommt, dann doch bitte im Original. Ansonsten haben schon die paar kurzen Szenen deutlich gezeigt, dass Crowley Luzifer lange nicht so gut unter Kontrolle hat wie er glaubt. Schließlich scheint es ja ganz so, als wäre er mit Dagon in Kontakt und hat somit vielleicht sogar die Rettungsmission orchestriert. Mal sehen, wie lange Luzifer noch einen auf braver Gefangener macht. Da hat der Song ganz am Ende doch perfekt gepasst "Don't play with me 'cause you're playing with fire."
Fazit
#12.13 Family Feud war eine unterhaltsame Folge, die die Haupthandlungsstränge ein wenig voranbringen konnte. Nachdem Marys Geheimnis herausgekommen ist, dürfte nun erst einmal eher schlechte Stimmung bei den Winchesters herrschen, was auch etwas Spaß aus der Serie nimmt. Denn auch wenn es mal nicht die Brüder sind, die einander etwas verschweigen, verschlechtert das die Atmosphäre doch um einiges. Spannender wird es wohl bei Crowley werden, der Luzifer unbewusst einiges an Spielraum gegeben hat, nachdem er nicht nur seine Hülle erneuert, sondern ihn auch vor dem Käfig bewahrt hat. Das wird dem König der Hölle sicher noch teuer zu stehen kommen.
Denise D. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Family FeudErstausstrahlung (US): 23.02.2017
Erstausstrahlung (DE): 10.12.2018
Erstausstrahlung (Pay-TV): 17.12.2017
Regie: PJ Pesce
Drehbuch: Brad Buckner & Eugenie Ross-Leming
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