Bewertung

Review: #3.08 Alte Gesetze, neue Regeln

Foto: Bob Morley, The 100 - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Bob Morley, The 100
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nachdem sich die letzte Folge fast komplett auf Polis konzentrierte, rückt in #3.08 Terms and Conditions Arkadia als Ort des Geschehens in den Fokus. Dort hat die Blockade der Grounder begonnen, doch Pike wendet sich zunächst dem Feind innerhalb des Camps zu. So kommt es zu einem Katz-und-Maus-Spiel, welches zu schwerwiegenden Entscheidungen führt.

"Marcus Kane, for the crimes of treason, kidnapping, and attempted murder, I hereby sentence you to death."

Der Großteil der Episode beschäftigt sich mit den Auseinandersetzungen zwischen den Rebellen und Pikes Gefolge oder wie ich es gern bezeichne: Team Kane vs. Team Pike. Dabei wird man schon zu Beginn der Folge auf eine sehr treffende bildliche Metapher gestoßen, die einem leicht entgehen kann, da sie in einem ganz anderen Kontext auftaucht: Raven und Jaha spielen Schach. Tatsächlich ähnelt das Geschehen der Episode einem Schachspiel, bei welchem sich die Kontrahenten Zug um Zug abwechseln und jeder versucht, das Vorhaben des Anderen vorherzusehen, um ihm dementsprechend einen Schritt voraus zu sein. Dabei macht es durchaus Spaß zu beobachten, wie Kane, Sinclair und Co. zunächst scheinbar in die Falle tappen, sich dann jedoch herausstellt, dass Sinclairs Verhaftung von Kane geplant war. Dies führt zu einem erfreulichen Wiedersehen mit Lincoln, den man in dieser Staffel bisher leider viel zu selten zu Gesicht bekommen hat. Dass der gesamte Plan, Pike auszuliefern (oder wie Harper es so wunderbar ausgedrückt hat: "Or we could just shocklash Pike's fascist ass and hand him to the Grounders.") letztlich doch noch durch Bellamy vereitelt wird, ist besonders ärgerlich, wäre andernfalls aber wohl auch zu schön gewesen. Kanes Todesurteil verspricht jedoch eine spannende nächste Folge, in der die Rebellen hoffentlich alles daran setzen werden, ihn zu retten. Außerdem schaufelt sich Pike dadurch ironischerweise vermutlich sein eigenes Grab, denn er verliert durch seine Gnadenlosigkeit seinen loyalsten Anhänger.

"Choose the side that's best for your people." – "I do that every day."

Bellamy is back! Endlich! Die Folge bekommt allein für diese Tatsache einen Extrapunkt von mir. Was etwas bitter aufstößt, ist allerdings die Art und Weise, wie es zu dem Seitenwechsel kam. Zwar war es ganz schön, dass das Zitat vom Beginn der Folge am Ende wieder aufgenommen wurde und man so verstanden hat, dass Bellamy tatsächlich immer wieder reflektiert, was in seinen Augen das Richtige ist. Das macht seine Taten zumindest ansatzweise nachvollziehbar. Allerdings war es doch unnötig, dass man ihn zuvor noch einmal so viele falsche Entscheidungen hat treffen lassen, dass man sich schon haareraufend gefragt hat, ob es für Bellamy überhaupt noch Hoffnung gibt. Spannungstechnisch erschien das vielleicht sinnvoll, aber für mich hätte es nicht sein müssen. Gerade die Szene, in der die Botschafter der Grounder Pike und Bellamy provozieren und Pike Bellamy zurück ins Camp beordert, Bellamy die Grounder jedoch kaltblütig erschießt, war sehr irritierend. Wer den Groundern gegenüber aggressiver reagiert als Charles 'Grounder Killer' Pike, der sollte sich wirklich fragen, was da gerade schief läuft. Trotzdem bin ich sehr froh, dass Bellamy nun endlich wieder auf dem rechten Weg ist. Man darf gespannt sein, wie die Autoren den Charakter wieder dahin bringen wollen, wo er vor seiner Loyalität zu Pike war, und ich hoffe sehr, dass man es ihm nicht allzu leicht machen wird. Sicherlich wird Bellamy den Rebellen nun helfen wollen, ich würde mir aber wünschen, dass ihm deshalb nicht direkt alles vergeben wird, sondern dass es ein längerer Prozess wird, der schließlich zu einer glaubhaften Rehabilitation führt.

"I don't remember anything about him at all."

Auch Raven und Jasper bekommen in dieser Folge wieder etwas zu tun. Da Jaha möchte, dass Raven das Gerät zur Herstellung der Chips wiederbeschafft, holt diese Jasper ins Boot, dessen Verlangen nach Alkohol hier ausnahmsweise für amüsante Szenen sorgte. Zwar ist es trotz A.L.I.E.s Hilfe unrealistisch, wie schnell Raven und Jasper auf das nötige Passwort kommen, um bei Pike einzubrechen, da es die Handlung jedoch vorantreibt, kann man darüber hinwegsehen. So kommt es, dass Raven durch Jaspers beharrliche Fragen realisiert, dass sie sich nicht an Finn erinnern kann, woraufhin sie sich aktiv gegen A.L.I.E. wehrt, indem sie den zuvor gefundenen Chipmaker wieder zurücklegt und gemeinsam mit Jasper wegläuft. Dies ist eine wichtige Entwicklung, die mich sehr gefreut hat, denn Ja-Sager-Raven hat mir gar nicht gefallen. Es ist außerdem gut zu wissen, dass A.L.I.E. durchaus Schwächen hat, da der freie Wille ihrer Anhänger Teil ihrer Programmierung ist und sie diesen nicht überschreiben kann. Aufschlussreich war zudem die Enthüllung, dass A.L.I.E.s Verarbeitungsleistung und somit ihre Macht größer wird, je mehr Menschen sich in der Stadt des Lichts aufhalten. Was ich mich allerdings während dieses gesamten Handlungsstrangs gefragt habe – wo ist eigentlich Abby? Nachdem sie zuletzt so energisch gegen Jaha vorgegangen ist, taucht sie in dieser Folge nicht ein einziges Mal auf, was doch sehr merkwürdig erscheint. Bleibt zu hoffen, dass man ihre Abwesenheit in der nächsten Folge sinnvoll begründet.

Randnotizen

  • Weder Clarke und Murphy, noch Octavia und Indra werden in dieser Episode gezeigt, was ich allerdings nicht allzu schlimm finde, da die Ereignisse in Arkadia endlich mal voranschreiten mussten und man nur so den nötigen Raum dafür hatte. Außerdem wächst so natürlich die Spannung auf die nächste Folge, denn man möchte schon gern sehen, wie Clarke mit dem Verlust aus #3.07 Thirteen umgehen wird.
  • Ich habe mittlerweile eine wirklich starke Abneigung gegenüber Hannah Green entwickelt. Montys Vater muss ein echt wahnsinnig guter Kerl gewesen sein, denn von Hannah hat Monty so gar nichts (bis auf das Aussehen vielleicht).
  • Man kann über Bellamys Storyline sagen, was man will, aber der fantastische Bob Morley schafft es doch immer wieder, dass ich mit dem Charakter mitfühle, auch wenn er noch so viel Mist baut. Die Reaktion nach der Verkündung von Kanes Todesurteil war unheimlich gut gespielt!
  • Es war schön, mal wieder eine Interaktion zwischen Bryan und Miller sehen zu dürfen, da man über die beiden als Paar bisher nur wenig weiß. Dass die beiden auf unterschiedlichen Seiten stehen, ist natürlich sehr schade, aber Bryan scheint mir nicht völlig von dem überzeugt, was er tut, von daher kommt er womöglich bald zur Vernunft.

Fazit

Eine wichtige Folge, welche die Weichen für kommende, vielversprechende Entwicklungen stellt. Dabei erreichen sowohl Bellamy als auch Raven einen entscheidenden Wendepunkt in ihrer jeweiligen Storyline, worauf man als Zuschauer bereits sehnsüchtig gewartet hat. Auch Kanes neue Ausgangslage verspricht eine spannende nächste Folge. Einzig die Art und Weise, wie man Bellamy zur Einsicht brachte, konnte nicht vollends überzeugen. Die Konzentration auf den Schauplatz Arkadia erweist sich jedoch als richtige Entscheidung, liefert sie doch den nötigen Raum, um Spannung aufzubauen und die Handlung um einige bedeutende Schritte voranzutreiben.

Sina Behling – myFanbase

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