Skandale hinter den Kulissen von "The 100"
Im "The 100"-Cast befinden sich mit Isaiah Washington und Henry Ian Cusick zwei Darsteller, in deren Vergangenheit es bereits zu Skandalen am Arbeitsplatz kam. Während Washington, welcher damals noch bei "Grey's Anatomy" mitwirkte, seinen Kollegen T.R. Knight beleidigte (mehr dazu in der Kolumne Der Fall Isaiah Washington), wurde Cusick 2009 sexuelle Belästigung am Set vorgeworfen.
Dass es also hinter den Kulissen einer Serie nicht immer friedlich zugeht, beweist nun leider auch "The 100". Es begann Anfang 2016 mit Spekulationen, wenige Wochen später war von Mobbing am Set die Rede und dies wurde schließlich von Hauptdarsteller Ricky Whittle in einem Interview bestätigt. Lest hier mehr über diese Geschehnisse, welche auch Informationen zu Staffel 3 der Serie beinhalten.
Januar und Februar 2016
Als Ende Januar bekannt wurde, dass Ricky Whittle die männliche Hauptrolle in "American Gods" erhält (News: Ricky Whittle in Bryan Fullers "American Gods"), äußerten sich sich die ersten Fans besorgt, was dies für seinen Part als Lincoln bedeuten könnte. Dass Whittle eventuell nicht ganz glücklich mit der Storyline seines Charakters in Staffel 3 war, zeigte sich dann spätestens wenige Wochen später mit diesem Tweet:
😂RT @LovingOctavia: I think @MrRickyWhittle has gotten as much screen time as Octavia's horse so far this season. #The100 @cwthe100
— Ricky Whittle (@MrRickyWhittle) 26. Februar 2016
März 2016
Über Twitter äußerte sich schließlich auch die Mutter des Schauspielers zu den Gerüchten über Whittles Ausstieg und heizte damit die Gerüchteküche an, während der Darsteller an sich zu dem Thema nichts weiter schrieb.
Finally got full story from my son,@JRothenbergTV should be ashamed! Disgusting behaviour from grown man & one in 'power to an honest person
— mags whittle (@magster53) 2. März 2016
Even as a boy Rick always stood up for himself & others against bullies, I'm proud he continued this trend & glad karma rewarded him
— mags whittle (@magster53) 2. März 2016
I hope he shares the sad truth so u all understand why he had to walk away. Nobody should have to deal with bullies alone, talk to someone.
— mags whittle (@magster53) 2. März 2016
April 2016
Einen Tag nach der US-Ausstrahlung der Episode #3.09 Stealing Fire, in welcher Lincoln von Charles Pike erschossen wurde, versprach der Schauspieler via Twitter sich bald zu den Mobbingvorwürfen zu äußern.
Yes I will talk about bullying soon,no shade only real talk,truth.We should never suffer in silence,bullies thrive in silence #talktosomeone
— Ricky Whittle (@MrRickyWhittle) 1. April 2016
Dies geschah wenige Tage später in Form eines Interviews mit AfterBuzz TV. In diesem offenbarte Whittle, dass sein Charakter in Staffel 3 ursprünglich nicht sterben sollte und es seine eigene Entscheidung war die Serie zu verlassen. Als Grund dafür gab er Differenzen mit Serienmacher Jason Rothenberg an, welcher laut Whittle seine Position missbrauchte, um ihm den Job so unhaltbar wie möglich zu machen. Beispielsweise indem Rothenberg ganze Storylines fallen ließ, in welche Lincoln involviert war, Textpassagen kürzte oder Szenen ganz rausschnitt, also versuchte den Charakter und auch Whittle selbst so bedeutungslos wie möglich erscheinen zu lassen.
Da Rothenberg während der Produktion in Santa Monica blieb, wandte sich Whittle an einen der Produzenten, um die Gründe zu erfahren, jener konnte ihm aber nur den Rat geben selbst mit Rothenberg zu sprechen. Whittle unternahm laut eigener Aussage bereits zuvor zwei Reisen nach Santa Monica, ohne Ergebnisse zu erzielen und wandte sich schlussendlich an Peter Roth, Präsident der Warner Bros. Television Group und den The CW-Präsident Mark Pedowitz. Whittle hatte bereits in Staffel 2 versucht die Serie zu verlassen, da er mit der Situation nicht glücklich war, wozu es aber nicht kam. Da sie laut Whittle nach der Durchsicht der für Staffel 3 gedrehten Szenen auch erkannten, dass der Charakter Lincoln nicht wirklich genutzt wurde, standen sie ihm bei dem Casting für die Rolle in "American Gods" nicht im Weg.
Zu diesem Zeitpunkt war eigentlich geplant, dass Whittle noch in der kompletten dritten Staffel mitspielt und Lincoln eventuell auch gar nicht sterben zu lassen. Als einige Woche später das nächste Skript kam, stand darin, dass Lincoln in #3.09 Stealing Fire mit den anderen entkommt. Anschließend kam nachträglich ein Memo, welches die Änderung enthielt, welche schlussendlich auch gedreht und gezeigt wurde. Whittle an sich fand das Ende seines Charakter schwach, welches auch dem Charakter Pike seiner Meinung nicht nicht gerecht wird.
Wichtig war es Whittle während des Interviews mehrmals zu betonen, dass er keine Hexenjagd auslösen und keinesfalls seine Fans dazu bringen möchte mit dem Schauen der Serie aufzuhören. Vielmehr rief Whittle dazu auf "The 100" weiterhin zu unterstützen. Vermissen wird er persönlich alles an der Serie, insbesondere Cast und Crew, außerdem liebt er den Charakter Lincoln, welcher laut Whittle der beste sei, denn er bisher gespielt habe.
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Jason Rothenberg gab wenige Tage nach dem Interview dieses Statement: "Ricky Whittle ist ein talentierter Schauspieler; ich schätze seine Arbeit an 'The 100' und wünsche ihm alles Gute mit dem kommenden Projekt 'American Gods.'"
August 2016
Während der Television Critics Association äußerte sich Mark Pedowitz, der Präsident des Senders The CW, folgendermaßen zu den Vorwürfen: "Wir hatten eine lange Zeit Gespräche über Rickys Charakter, Lincoln. Es war ein großartiger Charakter. Jason dachte bereits seit längerer Zeit, dass er den Charakter in eine Ecke manövriert hatte. Wir empfanden dies anders. Es gab lange Diskussionen darüber. Irgendwann fand Jason eine großartige Möglichkeit Rickys Charakter rauszuschreiben, sodass Maries Charakters sich dadurch weiterentwickeln konnte. Rickys Kommentare über Zeilen und all das - Ricky war ein großartiger Schauspieler für uns, aber es ist das Recht des Showrunners zu entscheiden, wie viel Text ein Darsteller pro Episode erhält."
Pedowitz betonte zudem, wie wichtig es seiner Meinung nach sei, die Showrunner ihre Geschichte erzählen zu lassen, da man sonst auch deren Kreativität begrenze.
Charleen Winter - myFanbase
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