Bewertung

Review: #4.05 Tag des offenen Horrors

Ich habe mich sehr auf diese Episode gefreut, denn die erste Halloween-Episode der Serie #2.06 Schreckgespenster zu Halloween ist eine meiner Lieblingsfolgen, auch wenn da nicht alles 100%ig gepasst hatte. So ähnlich ist es auch dieses Mal wieder.

You're the kind of person, that can be twice as scary without wearing any make up

Phil redet mal wieder etwas unüberlegt daher und fordert seine Frau Claire damit heraus. Sie habe beim Erschrecken nicht das richtige Maß und könne nicht wirklich gruselig sein. Autsch. Aus der Episode von vor zwei Jahren konnte man sich eigentlich vom Gegenteil überzeugen. Nur letztes Jahr, der Zuschauer musste leider ohne Halloween-Episode auskommen, da hat sie übertrieben (die Szene aber war herrlich) und so wurde ihr von der ängstlichen Nachbarschaft nun ein freundliches Motto auferlegt. Die grundsätzliche Idee ist ziemlich nett gewesen, doch man hat das Potenzial, was Claire Errichtung der Kulisse mit sich bringt, nicht optimal genutzt. Lukes Kommentar am Anfang und Claires herrlich verzweifelte Tat, ein Kind in ihr Haus zu locken, waren schon alles. Schade. Stattdessen wurde die Episode schließlich dafür genutzt, dass Claire Phil in dessen Verkaufshaus nun erschrecken will. Das hatte recht horrortypische Szenarien zur Folge, die gut inszeniert wurden ohne wirklich schreckhaft zu sein, richtiges Halloween-Flaire wollte bei mir dadurch aber nicht aufkommen. Dazu war es doch zu vorhersehbar und diente nicht als finales Highlight. Phil als zunächst ängstlicher Verkäufer und dann als wirklich ängstlicher Mensch war aber natürlich wieder gelungen und auch Claire konnte ihre charaktertypische Attitüde bestens zur Geltung bringen.

I have to be a princess

Cam und Mitchell haben bei sich zu einer Halloween-Party eingeladen und zunächst gibt es ein paar Dramen bezüglich der Kostümwahl. Während Cam hier wieder seine Standards einbrachte, die mich manchmal doch nerven, weil es so sehr überzogen ist, wurde der Schwerpunkt erfreulicherweise aber mal auf Lily gelegt. Diese will im Prinzip bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine Prinzessin sein, weil Mitch in einem schwachen Moment erklärte, dass ihre Mutter eine Prinzessin ist. Mitch versucht also relativ hölzern, Cam zu verheimlichen, dass er die gemeinsame Absprache gebrochen hat, was natürlich nicht gut gehen konnte. Es kommt aber nicht zu einem Streit der beiden Väter sondern zu einem wunderbaren Aufklärungsgespräch, welches Lily mit ihrem Abschlusskommentar wunderbar dominierte. Die Richtung hat mir sehr gefallen, weil es mal kein übermäßiges Drama war. Einzig die Kostüme fand ich relativ langweilig und wenig kreativ. Da hätte ich doch etwas mehr erwartet.

You put that on my house, I'll kill what you love

Die zwei Haupthandlungen wurden noch von einer Vielzahl von kleineren Geschichten begleitet, was mir eigentlich etwas zu viel war. Insbesondere Gloria als überzogene Schwangere gefällt mir derzeit gar nicht. Das Thema fahren die Autoren durch fehlende Konstanz meiner Meinung gerade etwas an die Wand. Erst die Klamotten, dann das Schnarchen, jetzt die emotionale Gereiztheit. Nächste Woche ist es dann wahrscheinlich Rührung an der Reihe. Das wirkt irgendwie so, als arbeitet man eine Liste eines Schwangerschaftsratgebers ab und missachtet dabei jeden Zusammenhang. Zumal Gloria schon immer impulsiv war. Dies noch extremer zu gestalten, ist auch etwas langweilig. Es soll ja auch vorkommen, dass die Hormone impulsive Frauen viel ruhiger machen. Das wäre vielleicht spannender gewesen. Naja, inzwischen hoffe ich schon, dass das Kind sehr bald kommt, damit man diese klischeebeladenen, unkreativen Abschnitte nicht mehr lange ertragen muss. Aber auch danach kann man ja nicht sicher sein, dass es besser wird. Es gibt schließlich auch etliche Ratgeber für das erste Jahr mit Kind.

Statt Jay dann nur mit seiner Frau zurecht kommen zu lassen, bekommt er eine kleine Krise, weil er eine Polizistin nicht bezirzen kann. Hier hätte ich mir auch ein, zwei mehr Szenen gewünscht, die Jays Sorge etwas untermauern. Dieser eine Moment war nun wirklich nicht aussagekräftig. Aber es war auch gar nicht viel Raum, um daraus eine richtige Storyline für die Episode kreieren zu können. Insofern war es eigentlich nur überflüssig, es überhaupt in diese Episode mit einzubauen. Da Jay dann auf der Party sein Selbstbewusstsein wieder aufbauen konnte, hat man damit auch gar keine Tür für eine größere Storyline geöffnet, sondern einfach nur Zeit verstreichen lassen. Naja.

Sogar Manny durfte noch was erleben. Er löst versehentlich den Alarm in der Schule aus und wird von den coolen Schülern dafür zu einer Party eingeladen. Manny glaubt, das Paradies erreicht zu haben, muss aber feststellen, dass er nur als Lachnummer bestellt wurde. Auch hier hätte ich mir wenn dann mehr erwünscht. Mannys außergewöhnlichen Charakter in Zusammenhang mit der Schule und den Beliebtheitsfragen zu bringen, hatte in der Serie bisher immer gut funktioniert und hat auch immer seine Spannung. Hier hat man aber zu wenig mitbekommen. Wäre die Szene am Ende mit Reuben nicht gewesen, hätte ich glatt vergessen, dass es überhaupt in der Episode vorgekommen ist. Auch hier hat man sich für meine Begriffe etwas verschätzt. Man hätte den Part weglassen können und lieber in einer anderen Episode nutzen sollen. Überhaupt fällt mir durch die intensive Betrachtung der einzelnen Folgen mal wieder auf, dass man es leider versäumt, einen guten roten Faden für alle Charaktere für die Staffel aufzubauen. Dadurch wirken einige Geschichten zu oberflächlich, zu plötzlich oder zu unausgewogen.

Fazit

Eine ordentliche Episode, die etwas zu viele Handlungsstränge hatte und an die grandiose erste Halloweenepisode nicht heranreicht, nach zwei schwachen Folgen aber Hoffnung auf einen steigende Tendenz macht, die es nun zu bestätigen gilt.

Emil Groth – myFanbase

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