Bewertung

Review: #3.12 Das Femgericht (Nr. 132)

Es ist eine typische Übergangsepisode geworden. Nachdem nun klar ist, dass die Schwangerschaft von Megan Boone in die Serie integriert wird, dreht sich natürlich einiges um das ankommende Baby für Elizabeth und Tom Keen. Dies führt dazu, dass es nicht wirklich vorwärts geht und sich noch immer keine greifbare, neue Bedrohung abzeichnet, die das Team und Reddington in Atem hält.

"I know you want to believe that our work is done, but it's not. The addition of a child will make that... infinitely more difficult."

Liz quält sich die gesamte Folge damit herum, was sie mit dem Baby machen soll – behalten, zur Adoption freigeben… Sie legt sogar eine Pro und Contra-Liste ab, um sich klar darüber zu werden, was sie machen soll. Ihre innere Zerrissenheit wird für den Zuschauer jedoch nicht so wirklich greifbar. Natürlich hat sie Angst davor, was passiert, wenn sie ein Baby in ihr Leben lässt, denn sie ist ein verurteilte Straftäterin und sie hat mit Reddington jemanden an ihrer Seite, der immer wieder neue Gefahren in ihr Leben bringt. Sie freut sich aber auch auf ihr Baby, denn immerhin ist es ihr Baby. Auch schon zu Beginn der Serie hatte Liz überlegt, ein Kind zu bekommen, doch aus irgendeinem Grund (den ich vielleicht einfach nicht mehr auf dem Schirm habe), sollte es kein leibliches Kind werden, sondern sie und Tom wollten ein Baby adoptieren. Nun, nach zwei Staffeln, in denen sich ihr Leben um 180 Grad gedreht und vollkommen auf den Kopf gestellt hat, ist sie plötzlich schwanger. Was also tun?

Die beiden wichtigsten Männer in ihrem (momentanen) Leben beginnen ein regelrechtes Tauziehen um das Kind. Tom versucht sie zu überzeugen, dass sie tatsächlich eine Familie gründen sollten, weit weg aus Washington und weit weg von Reddington. Er glaubt, dass beide einen Neustart wagen sollten und es ihnen gelingt, sich von allem loszulösen, das sie die letzten Wochen verfolgt hat. Reddington ist da wesentlich pragmatischer und vor allem auch realistischer. Das Kind ist quasi in den Brunnen gefallen und auch wenn es kein perfekter Zeitpunkt ist, so setzt er doch alles daran, sicher zu stellen, dass es Liz und ihrem Baby gut geht. Notgedrungen muss er dafür auch akzeptieren, dass Liz und Tom sich wieder annähern. Hatte er ihn noch in der vergangenen Woche ermahnt, sich von ihr fern zu halten, so muss er nun akzeptieren, dass er ein Teil von Liz' Leben zu sein scheint, auch wenn er es nicht gutheißt.

Wie sich Liz am Ende entscheiden wird und ob sie das Baby wirklich zur Adoption freigibt, wie es am Ende der Folge angedeutet wird, das muss die Zeit zeigen. Ich bin ehrlich gesagt nicht davon begeistert ein Baby in die Serie zu integrieren, aber vielleicht haben die Autoren eine gute Idee, die sie uns bis zum Ende der Staffel schmackhaft machen können.

"Stop me if you’ve heard this one. A priest, a eunuch and a pedophile walk into a bar…"

Während sich Liz über ihr Leben den Kopf zerbricht, macht Reddington das FBI auf einen mittelalterlichen Kult aufmerksam, der aus der Versenkung aufgetaucht ist und Jagd auf Pädophile macht. Die Foltermethoden der Vehm sind natürlich mal wieder äußerst drastisch dargestellt, doch so recht will der Fall nicht überzeugen, zu wenig wichtig ist er für den Fortlauf der Geschichte. Reddington bringt das FBI überhaupt nur auf die Spur des Kultes, weil mal wieder seine eigenen Geschäfte in Gefahr sind, aber das ist ja mittlerweile nichts neues mehr. Er macht auch längst dem FBI gegenüber keinen Hehl mehr daraus und gibt zu, dass ihm alles nur wichtig war, um selbst an Geld zu kommen, denn immerhin steht ihnen ein Krieg bevor. Um was für einen Krieg es sich dabei handelt oder gegen wen sie antreten sollen, das wird an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten.

Auch wenn der Fall an sich außer einem hohen Ekelfaktor nicht viel zu bieten hat, so bietet er doch genügend Möglichkeiten, die persönlichen Geschichten des Teams etwas weiter zu vertiefen. Das in der letzten Woche von mir noch kritisierte plötzliche Wiedereinstellen von Samar Navabi aus wird aufgegriffen und einigermaßen plausibel erklärt. So erfährt der Zuschauer, dass Ressler noch immer der Meinung ist, dass Navabi im Team nichts zu suchen hat, weil sie sich gegen ihn gestellt hat und damit das Team auch in ernste Gefahr bringt, weil man sich seiner Meinung nach nicht auf sie verlassen kann. Das ist ein ganz schöner Schlag ins Gesicht für sie, denn sie muss nun mit einem Partner zusammenarbeiten, der ihr eigentlich nicht vertraut und sie für eine Bürde hält. Das sind schlechte Vorzeichen für eine gute Zusammenarbeit.

Wer also hat dafür gesorgt, dass Navabi wieder eingestellt wird? Natürlich Aram. Derjenige, der sie eigentlich ans Messer geliefert und sie aus Eifersucht sie verraten. Dass in diesem Moment wohl eher sein verletzter Stolz aus ihm gesprochen hat, wurde ihm wohl erst klar, als Navabi die Task Force verlassen musste, so dass er seinen Fehler wiedergutmachen wollte und sich in einem flammenden Schreiben für sei eingesetzt hat. Ob Navabi jemals erkennen wird, aus welchem Grund er sich so für sie einsetzt?

Randnotizen

  • Um einen neuen Lebensabschnitt einzuläuten lässt sich Liz die Haare wieder färben. Die blonden Haare sind also ab. Erwähnenswert? Keine Ahnung.
  • Interessant dagegen ist jedoch, dass Cooper seiner Frau den Seitensprung (vorerst) nicht verzeihen kann und sich von ihr getrennt hat. Da er keine Bleibe hat, nächtigt er kurzerhand in seinem Büro auf der Blacksite. Klischeehaft ohne Ende, aber immerhin führt es zu einem netten kleinen Gespräch zwischen ihm und Aram, der Cooper kurzerhand seine Gesellschaft anbietet.

Fazit

Viel bleibt über die Episode nicht zu sagen. Sie ist alles andere als schlecht, aber es passiert auch nicht sonderlich viel. Wie ich eingangs schon sagte, eine typische Übergangsepisode eben.

Melanie Wolff - myFanbase

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