Bewertung

Review: #1.08 Alle erschaffenen Dinge

Foto: Annie Parisse & Kevin Bacon, The Following - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; David Giesbrecht/FOX
Annie Parisse & Kevin Bacon, The Following
© 2013 Fox Broadcasting Co.; David Giesbrecht/FOX

Es geht Schlag auf Schlag weiter bei "The Following" und Joes Ausbruch aus dem Gefängnis bedeutet Veränderungen. Veränderungen innerhalb der Anhängerschaft, aber auch Veränderungen beim FBI. Es gibt einen neuen Einsatzleiter, Nick Donovan, der letztlich dafür verantwortlich ist, dass Mike im Krankenhaus landet. Außerdem lernen wir endlich den berühmten Roderick kennen und man kann jetzt schon sagen, dass Warren Kole eine Bereicherung für den Cast ist.

Who is this guy?

Roderick war also ein Schüler von Joe, einer seiner ersten Schüler. Die beiden kennen sich lange Zeit und Joe hat ihm das Töten beigebracht. Roderick steht deshalb in seiner Schuld und war in die ganzen Pläne involviert. Warren Kole ist eine gelungene Besetzung, da man ihm den netten Sheriff von nebenan, sowie den naiven Schüler, als auch den gefährlich Bad Guy abkauft. Er zeigt viele Facetten in dieser Folge und man merkt zum Schluss deutlich, dass er mit Joes Ankunft nicht zufrieden ist. Es entstehen jetzt schon Spannungen und das verspricht, interessant zu werden.

Die Interaktion der beiden hat uns einen Blick in die Vergangenheit verschafft, in der Roderick noch ein unsicherer Student war. Als Joe ihm gezeigt hat, wie er Schritt für Schritt bei seinen Opfern vorgeht, hat man sofort Gänsehaut bekommen und wurde daran erinnert, dass man es hier mit einem Serienkiller zu tun hat, der kein Erbarmen kennt. Roderick hat daraufhin von ihm gelernt und zwei der Morde begangen, für die Joe die Schuld auf sich genommen hat. Hier haben wir also zum ersten Mal einen richtigen Einblick in die Beweggründe eines Followers und das hat mich zufriedengestellt, weil man endlich richtig darauf eingegangen ist. Doch Roderick scheint nicht wirklich zufrieden zu sein und das macht die Sache jetzt interessant. Er hat von Plänen gesprochen und dass sie endlich starten wollen, doch Joe hält ihn zurück. Nach all den Jahren muss das für Roderick wie eine Abweisung sein und da kann man verstehen, dass er nicht glücklich darüber ist. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, Mike zu entführen und als Bad Guy zu brillieren. Man hat sofort Respekt vor ihm, denn zwischen dem jungen, naiven Studenten und dem heutigen Roderick sind viele Jahre vergangen und das sieht man ihm auch an. Er spielt seine Rolle jedoch sehr gut, weiß genau, was er tun und sagen muss, um jemanden einzuschüchtern. Das hat zwar bei Mike nicht geklappt, doch man gewinnt trotzdem den Respekt vor ihm und kann nur hoffen, dass man sehr viel mehr von ihm zu sehen bekommt.

Wovon man hoffentlich weniger zu sehen bekommt, sind Joe und Emma. Die beiden zusammen, das ist einfach nur verstörend. Es passt hinten und vorne nicht und die zwei haben gar keine Chemie, zumindest nicht romantischer Natur. Dass Emma Joe vergöttert, war schon von Anfang an klar, aber dass sich zwischen den beiden etwas entwickelt, das habe ich nicht kommen sehen und möchte es auch nicht. Es passt einfach nicht und Joe in dieser Art auszunutzen, wirkt falsch. Hoffentlich legt sich das bald und Joe erkennt, dass Emma für ihn nicht die Frau ist, die er haben will. Auf weitere Szenen dieser Art kann man gerne verzichten.

Was jedoch sehr spannend und interessant war, war Charlies Aufopferung. Er hat versagt, hat ein schlechtes Gefühl und will es bei Joe wieder gut machen. Dass er damit seinem Leben eine Bedeutung verleihen will, ist nicht ganz schlüssig und ergibt nicht viel Sinn, doch wer weiß schon, was in den Köpfen der ganzen Follower vor sich geht. Die Szene mit Charlies Tod war jedenfalls sehr fesselnd und obwohl Joe enttäuscht war und Charlie vielleicht gar nicht töten wollte, wirkte es, als ob er genau das gebraucht hat. Als ob sehr viel Spannung von ihm abgefallen ist und er endlich wieder der Mann sein konnte, der er war: Ein Killer! Hinzu kommt noch die dramatische Musik und die Beleuchtung und wir bekommen eine Szene präsentiert, die unter die Haut geht. Es ist schade, dass Charlie sein Leben gelassen hat, da er ein interessanter Charakter war, der eventuell durch Claire von der ganze Schiene abgekommen wäre. So musste er sein Leben lassen, nur damit Joe wieder zu sich selbst findet. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie Joe anschließend am Feuer anfängt zu grinsen. Da möchte man nicht wissen, was im Kopf dieses Mannes vor sich geht, doch bisher machen die Autoren mit der Umsetzung einen guten Job.

Poor Mike!

Neben Joe und Roderick stand dieses Mal auch Mike im Fokus und es war schön, mehr von ihm zu sehen, auch wenn er ordentlich gelitten hat. Mike ist ein Charakter, den man sehr leicht ins Herz schließt und dessen Freundschaft zu Ryan der Serie eine gute Dynamik verschafft. Ryan braucht jemanden beim FBI, auf den er sich verlassen kann und Mike macht alles, was von ihm verlangt wird. Das muss man ihm hoch anrechnen und das macht ihn auch so besonders. Dies hat ihn zwar in Gefahr gebracht, aber es hat auch deutlich gezeigt, welche Stärken er hat. Er hat sofort erkannt, dass im Hotel etwas nicht stimmt und dass er eventuell verfolgt werden könnte. Er ist aufmerksam, auch wenn ihm das am Ende nicht viel gebracht hat, weil er mehr Männer gegen sich hatte. Doch auch der Kampf gegen Charlie und Rodericks Befragung haben gezeigt, dass Mike ein intelligenter Typ ist und auch in der schlimmsten Situation loyal ist und Ryan nicht hintergehen würde. Das zeugt von Charakter und macht ihn umso sympathischer. Die Schlägerei war für mich nicht einfach mit anzusehen, weil es sich hier um einen meiner Lieblingscharaktere handelt, doch ich habe Mike danach noch mehr ins Herz geschlossen. Und so wird es wahrscheinlich auch Ryan gehen, der nun weiß, dass Mike auf seiner Seite steht und sogar sein Leben für ihn geben würde. Es ist schön, dass er die Schlägerei überlebt hat und weiterhin dabei ist. Ohne ihn wäre die Serie nicht die, die sie ist.

Auf wen man verzichten könnte, das ist Nick Donovan. Sein Verhalten und seine Besserwisserei gehen einem sofort auf die Nerven und man fragt sich, wer ihn den angestellt hat. Ryan hat vollkommen Recht damit, dass er den Fall nicht beschleunigt, sondern zurückhält, wenn er erstmal alles für sich selbst studieren möchte. So arbeitet doch nicht das FBI und wir brauchen niemanden, der sich für etwas besseres hält, sondern jemanden, der den Fall voranbringt. Hoffentlich rückt Nick in den Hintergrund, wenn auch seine Konversationen mit Ryan sehr amüsant waren und man öfters lachen musste. Das hat die ernste und spannende Folge doch ein wenig aufgelockert.

Randnotizen

  • Der Selbstmord von David war erschreckend. Dass die Follower soweit gehen, ist nicht begreiflich, doch wir haben bereits bei Jordy gesehen, dass sie zu allem fähig sind, auch zu einem qualvollen Selbstmord.
  • Die Abwesenheit von Claire hat der Folge überhaupt nicht geschadet. Bedeutet das vielleicht, dass man sie gar nicht braucht, um gute Unterhaltung zu liefern?
  • Auch in dieser Folge hat man nichts von Paul und Jacob gesehen und die Hoffnung, dass die beiden zurückkehren, wird leider immer kleiner.

Fazit

Auch in dieser Folge wurde ein gutes Tempo vorgelegt und es gibt einige Veränderungen, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Zum einen ist nun Roderick aufgetaucht, der mit Warren Kole sehr gut besetzt wurde. Zum anderen lernen wir einen nervigen FBI-Agenten kennen, der Mike beinahe das Leben gekostet hat. Mikes Entführung war spannend umgesetzt und die Freude darüber, dass er überlebt hat, ist sehr groß. Außerdem macht die Entführung deutlich, dass Joe und auch Roderick zu allen Mitteln greifen, um das zu bekommen, was sie wollen. An Spannung fehlt es hier also nicht. Nur das Zusammenkommen von Emma und Joe könnte gerne sehr schnell unter den Tisch gekehrt werden, denn es passt überhaupt nicht.

Alex Olejnik - myFanbase

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