Review: #5.04 Wem die Stunde schlägt
Nach der ereignisreichen Folge von letzter Woche geht es in #5.04 For Whom the Bell Tolls weitaus ruhiger zu und "Vampire Diaries" konzentriert sich in dieser Episode vielmehr auf die Charaktere und Gefühle, als auf Spannung und Action.
"I got it, you're the fun brother."
Nachdem sich am Ende der letzten Folge herausstellte, dass Stefan seine Erinnerungen durch Qetsiyah verloren hat, muss er sich in dieser Woche praktisch selbst kennenlernen. Dabei soll ihm Damon behilflich sein und bereits die Eröffnungsszene sorgte für gute Unterhaltung, als Stefan zunächst annahm, er sei der lustigere Bruder der Salvatores ("Wait, let me guess, fun brother [er zeigt auf sich selbst], save brother [er klopf Damon auf die Schulter]"), woraufhin Damon ihn eines Besseren belehrte. Genau solche Szenen der Brüder sind es, die mich mit einem warmen Gefühl im Bauch zurücklassen, denn ich finde es immer wieder aufs Neue schön mitanzusehen, dass sich die beiden trotz aller Stolpersteine und Liebeskonflikte doch gut verstehen und Spaß zusammen haben können, wie es auch bei gewöhnlichen Brüdern der Fall ist. Zudem gab sich Damon sichtlich Mühe Stefan vor seinem Ripper-Dasein zu bewahren und ihm klarzumachen, dass es auch anders geht. Damit beweist Damon wieder einmal, dass er sich sehr weiterentwickelt hat, Verantwortung übernimmt und es ihm vor allem nicht gleichgültig ist, was mit seinem Bruder passiert und in ihm vorgeht.
"Obviously you're the strongest woman in the world if you managed to get through all that."
Wie Damon ist auch Elena alles andere als gleichgültig, wenn es um Stefan und seine verlorenen Erinnerungen geht. Doch anders als ihr Freund versucht sie einen anderen Weg einzuschlagen, um Stefans Gedächtnis wiederherzustellen, nämlich einen weitaus emotionaleren Pfad, als so manch einem lieb ist. Bereits in der letzten Woche hatte ich die Befürchtung, dass das nicht endende Liebesdreieck zwischen Elena und den Salvatore-Brüdern in die nächste Runde gehen würde, und das Promo für diese Folge sorgte ebenfalls für weitere Seufzer. Doch glücklicherweise führten diese Hinweise in eine falsche Richtung und es kam nicht zu einer Wiederaufnahme des Dreiecks – oder zumindest nicht auf direktem Weg. Die Chemie zwischen Elena und Stefan war nämlich nicht zu leugnen, und auch wenn ich vermutlich der größte Feind dieses Lovetriangels bin, musste ich mir doch eingestehen, dass ich die gemeinsamen Szenen zwischen Elena und Stefan schön fand und mir ein kleines Lächeln auch nicht verkneifen konnte. Selbst wenn die Storyline bezüglich Stefans Amnesie sehr nach einer Seifenoper schreit und alles darauf hin deutet, dass sich nicht nur Stefan, sondern auch Elena wieder ineinander verlieben könnten, erinnerten diese Momente und ihre Gespräche sehr an Staffel eins und zeigten uns Zuschauern, warum diese beiden einst so gut zusammen funktionierten. Und auch wenn ich mir wünschen würde, dass man Damon und Elena auch eine faire Chance als Paar gibt, so fand ich es doch gut, dass man diese beiden wieder zusammenführte, denn es erscheint nur logisch, dass Elena eine gute Wahl ist, um Stefan dabei zu helfen, seine Erinnerungen wieder zu erwecken, da sie ein großer Teil seines Lebens war und ihn zudem davon abhalten könnte, wieder in seine alten Verhaltensmuster als Ripper zu verfallen.
"You are much hotter in person."
Eine Person, welche dann aber doch eine noch bessere Option war, als Elena, ist Caroline. Die Freundschaft zwischen ihr und Stefan hatte sich ja bereits in der vergangenen Staffel sehr schön entwickelt und so freute ich mich umso mehr, dass wir die beiden als Freunde auch in der neuen Season zu Gesicht bekommen. Nachdem Elena Stefan gestand, dass sie nun mit Damon zusammen ist, war dieser natürlich verletzt und verlor auch irgendwie das Vertrauen zu ihr, weshalb er sich an Caroline wandte, welche Stefan mittlerweile auch sehr gut kennt. Diese beiden halten einfach zusammen und ihre Interaktion ist jedes Mal sehr authentisch, dass man gar nicht anders kann, als die gemeinsamen Momente zu genießen. So empfand ich die innige Szene beim Friedhof sehr rührend und freute mich, als Stefan Caroline versprach immer für sie da zu sein und sie zu unterstützen, wie auch sie ihm dabei helfen wird, nicht erneut zum Ripper zu werden. Die Entscheidung, dass Stefan aus der Salvatore-Residenz auszieht und vorerst nichts mehr mit Damon und Elena zu tun haben möchte, empfand ich als die einzig Richtige, denn es hilft keinem, wenn sich diese drei ständig auf die Pelle rücken und sich jede Minute begegnen. Somit gefällt mir der neue, gedächtnislose Stefan immer mehr, denn er scheint viel direkter zu sein als früher, und vor allem endlich auch auf sich selbst zu achten um weiterzukommen. Und bei diesem Neubeginn wird Caroline ihn tatkräftig unter die Arme greifen, was uns Zuschauern sicherlich schöne Freundschaftsmomente bescheren wird, auf die ich mich jetzt schon freue.
"I don't speak crazy person Jer, you're gonna have to translate that for me."
Zwei weitere herzergreifende Szenen in dieser Folge waren beide mit Jeremy. Zum einen der Augenblick, als er zuallererst Damon (ja, ausgerechnet ihm zuerst!) gestand, dass Bonnie bereits seit Monaten tot war und Damon endlich verstand, warum sie sich bei keinem - außer Jeremy natürlich – gemeldet hatte. Zunächst dachte ich, dass Damon ausrasten würde, doch als er Jeremy dann einfach nur in seine Arme schloss, war das einer der schönsten Augenblicke dieser Folge. Ich hatte ja bereits vor einiger Zeit prophezeit (oder mir zumindest gewünscht), dass Damon und Jeremy eine noch engere Beziehung zueinander aufbauen werden, und dieser Wunsch scheint nun in Erfüllung gegangen zu sein. Die beiden sind sich auch in dieser Folge ein großes Stück näher gekommen und die Tatsache, dass sich Jeremy zuerst an Damon wendet und ihm sein kleines Geheimnis vor allen andere gesteht, beweist, dass die beiden bereits eine Freundschaft geschlossen haben. Besonders ergreifend war hierbei auch, dass Damon wirkliches Mitleid hatte und sowohl Bedauern für Jeremy, Elena als auch für Bonnie empfand. Die zweite wirklich schöne und teils auch amüsante Szene war zwischen Jeremy und Bonnie, als diese plötzlich auftauchte, während er sein tägliches Work-out abhielt ("It's not like there's Netflix where I am, you working out is my main source of entertainment."). Hierbei konnte man die Chemie zwischen Jeremy und Bonnie deutlich spüren und es machte einen fast schon traurig, dass diese beiden nie wieder eine echte Beziehung zueinander aufbauen können, da sie sich nicht einmal mehr berühren können.
"Say that I'm not going anywhere. Say that even though they couldn't see me, I've been there the whole time."
Doch auch wenn sich Bonnie zunächst dagegen sträubte ihren Freunden endlich die Wahrheit über ihren Tod zu sagen, war ich als Zuschauer mehr als erleichtert, dass Jeremy endlich den Mund aufmachte, denn schließlich kann man ihren Tod nicht ewig vertuschen und den Verbliebenen bleibt der Schmerz auch nicht erspart. So kam die Wahrheit dann nach und nach ans Licht und natürlich waren alle mehr als erschüttert, dass Bonnie nun tatsächlich nicht mehr da ist. Der emotionale Höhepunkt war schließlich die Versammlung von Damon, Elena, Caroline, Matt und Jeremy, welche Bonnie verabschiedeten. Die Szene, mit der Musik von Birdy im Hintergrund, konnte vollkommen die Trauer und den Schmerz über den Verlust einer geliebten Freundin glaubhaft hinüberbringen und rührte mich fast zu Tränen. Besonders ergreifend war dann die Ansprache von Jeremy, welcher das wiedergab, was Bonnie ihm diktierte. Es war schön, dass sie für jeden eine spezielle Aufmunterung hatte und zu sehen, dass auch Bonnie selbst Abschied von ihren Freunden nehmen konnte. Hier stellt sich nun jedoch die Frage, was nun mit Bonnie passieren wird. Werden wir sie weiterhin als Geist zu Gesicht bekommen, oder war diese Art von Gedenkfeier der endgültige Abschied von ihr?
Einige Randnotizen:
Da sich diese Folge weitgehend auf der emotionalen, statt der actiongeladenen Ebene bewegte, passierte im Handlungsverlauf nicht viel, dennoch seien diese Punkte noch zu erwähnen:
- Matt hat endlich herausgefunden, was es mit seinen Blackouts auf sich hat und was beziehungsweise wer dahintersteckt. Die Idee mit den Kameras fand ich wirklich gut, denn so konnte sich Matt mit seinen eigenen Augen davon überzeugen, dass er nicht den Verstand verliert. Somit gewann er auch die Einsicht, dass sich eine weitere Person in seinem Körper befindet, welche allerdings nicht unbedingt darüber erfreut ist. Es bleibt also weiterhin spannend, wie sich die Geschichte um die Travelers weiterentwickeln wird und inwiefern dies auch Matt beeinflusst.
- Tyler ist zurück! Noch wissen wir nicht, wo er war, was er getrieben hat, oder weshalb er nach Mystic Falls zurückgekehrt ist, doch ich finde es gut, ihn wieder einmal zu Gesicht zu bekommen. Schön fand ich auch, dass er gemeinsam mit seinen Freunden Abschied von Bonnie nehmen konnte und Caroline zumindest in ihrer Trauer zur Seite stehen kann, auch wenn ihre Beziehung an der Kippe steht, wie sie Jesse gestand ("While I there, I might as well ring a bell for Tyler and me, seeing how our relationship is on its death bed."). Hierbei muss man noch abwarten, um zu sehen, was aus Caroline und Tyler in Zukunft wird, denn sie scheint von ihrem neuen Lernpartner nicht unbedingt abgeneigt zu sein.
- Besagter Jesse befand sich in dieser Folge jedoch in ungemeiner Gefahr durch Caroline, da er durch sie auch Stefan begegnete, welcher seinen Hunger sofort an ihm stillte. Dies führte dazu, dass Caroline ihm ihr Blut einflößte und ihn die Geschehnisse vergessen ließ. Die gemeinsame Szene zwischen Caroline und Jesse empfand ich zwar als sehr schön, dennoch ist mir Jesse und seine Beziehung zum mysteriösen Dr. Maxfield weiterhin suspekt, weshalb ich mich noch nicht ganz mit Jesse anfreunden kann. Wie sich jedoch am Ende dieser Folge herausstellte, scheint er gar nicht über Vampire und dergleichen zu wissen, denn wie ich als Zuschauer, war auch Jesse perplex, als ihm Wes Maxfield erklärte, dass er Vampirblut in seinem System hat und ihm daraufhin eine Spritze in den Arm stieß, um ihn sterben zu lassen. Es scheint also fast so, als wäre Jesse nur ein Baustein vom Plan, welchen Professor Maxfield verfolgt. Was dieser aber im Schilde führt, werden wir hoffentlich bald erfahren.
Fazit
Eine zufriedenstellende Episode, welche den Fokus wieder einmal auf die Personen und ihre Emotionen wirft und so für einige gelungene Momente zwischen den einzelnen Charakteren sorgt, wodurch die Handlung allerdings ein wenig auf der Strecke bleibt.
Melanie E. - myFanbase
Die Serie "Vampire Diaries" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: For Whom The Bell TollsErstausstrahlung (US): 24.10.2013
Erstausstrahlung (DE): 27.02.2014
Regie: Michael Allowitz
Drehbuch: Brett Matthews & Elisabeth R. Finch
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