Bewertung

Review: #5.04 Wem die Stunde schlägt

Foto: Paul Wesley, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Paul Wesley, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Niemand hat den letzten Moment von #5.03 Original Sin vergessen: Stefans Gedächtnisverlust. In dieser Episode versuchen seine Freunde nun also, ihm sein altes Ich wieder näher zu bringen, was endlich auch dazu führt, dass Jeremy alle Karten auf den Tisch legen muss.

Traveler

In der ersten Folge der Staffel hat man versucht, Matt eine eigene Storyline zu geben. Diese wird auch in jeder Episode ein wenig angeschnitten, doch leider geschieht das immer nur sehr sporadisch und am Rande, wodurch nicht das Gefühl aufkommt, dass man nun unbedingt mehr darüber erfahren möchte. Die paar Sekunden, in denen Gregor zu Matt auf der Videoaufnahme sprach, waren zwar gut, doch man sollte uns die ganze Sache noch ein wenig schmackhafter machen. Das hätte man versuchen können, indem man uns mehr von Katherine und Nadia zeigt, die Katherine vielleicht ein wenig in ihre Pläne einweiht, doch die beiden wurden in dieser Episode gänzlich außen vor gelassen, wodurch man hier leider ein wenig auf der Stelle tritt.

Stelena

Nachdem uns angekündigt wurde, dass die Doppelgänger für einander geschaffen wurden, gibt man den Stefan-und-Elena-Fans ein wenig Stoff, indem man zeigt, wie Elena versucht Stefans Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Der riesige Haufen Input, den Stefan aufnehmen muss, wirkte auf mich etwas übertrieben. Auch die Gelassenheit, mit der er hinnimmt ein Vampir zu sein, schien nicht ganz stimmig (erinnern wir uns mal an Caroline zu Beginn der zweiten Staffel zurück). Das Liebes-Dreieck wurde hier zwar wieder ein wenig aufgewärmt, doch man belässt es zunächst bei der Konstellation Elena und Damon, während Stefan seinen eigenen Weg geht. Was man nun aus dem erinnerungslosen Stefan machen will, ist mir ein Rätsel. Ihn so zu lassen würde zwar eine Reihe neuer Möglichkeiten im Beziehungsbereich geben, doch das halte ich für unwahrscheinlich. Vielleicht kommt ja an dieser Stelle Tessa/Quetsiyah ins Spiel.

Bromance

Ganz der große Bruder versucht Damon möglichst locker Stefan sein Leben wieder näher zu bringen. Diese Gelegenheit nutzen die Autoren, um das angespannte Verhältnis der beiden zumindest in den ersten Minuten der Episode wieder aufzulockern und uns Spaß am Zusammensein der beiden haben zu lassen. Man deutet zunächst an, nun die Rollen ein wenig anders zu verteilen, doch sobald Stefan erfährt, dass sein Bruder mit seiner Exfreundin zusammen ist, löst sich das schöne Bild, das die beiden abgeben, auch schon wieder in Rauch auf.

Auffällig ist, dass der 'neue' Stefan von Paul Wesley sehr Silas-lastig gespielt wird, besonders als er im halben Blutrausch mit Jesse seine Grenzen austestet. Zu loben ist jedoch die Reaktion Stefans, als er seine Tagebücher verbrennt und seine Sachen packt, um das Haus zu verlassen, da dies bereits im vorangegangenen Staffelfinale sein Plan war (und Damon und Stefan ja auch schon am Ende von Staffel drei ausgemacht hatten, dass der Bruder, der Elena nicht bekommt, sich zurückzieht) und die Autoren an dieser Stelle konsequent bleiben.

Study-Date

Die Beziehung von Caroline und Tyler steht bereits seit einigen Folgen in den Sternen und auch in Staffel vier mussten wir sehr oft auf Tylers Anwesenheit verzichten. Wie man den Flirt mit Jesse einschätzen soll, weiß ich nicht so recht, da er tatsächlich romantisch an ihr interessiert zu sein scheint, während Carolines Ambitionen eher darauf abzielen, mehr über Dr. Maxfield zu erfahren. Gut gelungen ist jedoch die Freundschaft zwischen Caroline und Stefan, die sofort wieder in Schwung kommt, auch wenn Stefan eigentlich keine Ahnung hat, wer Caroline ist und was ihn mit ihr verbindet. Dennoch hilft sie ihm aus der Misere mit Jesse und die Autoren halten an der Freundschaft der beiden fest, die auch jetzt noch sehr authentisch wirkt.

Erwähnen muss man auf jeden Fall Dr. Maxfield, der eine etwas abgeänderte Neuauflage von John Gilbert zu sein scheint, wo man keine klare Linie zwischen Freund oder Feind ziehen kann, obwohl der Feind-Anteil zu überwiegen scheint. Er weiß sehr viel über Vampire und scheint mit Jesse an Vampiren forschen zu wollen. Dass man die Story um ihn und Elenas Vater, der ja auch noch etwas mit Meghan am Hut hatte, in den letzten Episoden so schleifen lies, ist ziemlich schade.

Beerdigung

Endlich rückt Jeremy mit der Sprache raus und erzählt Damon von Bonnies Tod. Der Anlass (Stefans Gedächtnisverlust) ist dabei nicht unbedingt der originellste und auch die Geheimniskrämerei, die Worte 'Bonnie ist tot' nicht aussprechen zu wollen, hätte man sich wirklich sparen können. Einzig, dass Damon Jeremy in die Arme nimmt, war gut gelungen und zeigt, dass Damon in den vier Staffeln "Vampire Diaries" sehr viel erwachsener geworden ist und Jeremy nun wie einen kleinen Bruder behandelt.

Die Feier selbst ist ebenfalls nicht sehr außergewöhnlich gewesen, aber was erwartet man, denn schließlich mussten wir uns schon von fast einem Dutzend Charakteren verabschieden. Da Bonnie mir nie richtig ans Herz gewachsen ist, empfinde ich den Abschied von ihr nicht als sonderlich schmerzlich und leider haben mich auch die Tränen der anderen nicht überzeugen können. Die Szene wirke sehr erzwungen und besonders Matt, der die ganze Zeit vollkommen unbeweglich da stand, zerstört das Bild der Trauer. Auch Jeremy, der den anderen gegenüber stand, schien fehl am Platz, was auch nicht dadurch wieder gut gemacht werden konnte, dass er die Rolle des Erzählers übernimmt, damit Bonnie sich von allen verabschieden kann. Der etwas seltsame Moment wurde dann von Tyler unterbrochen, was an sich eine nette Idee ist.

Fazit

Die Aufklärungsepisode um die Doppelgänger hat mir recht gut gefallen, daher finde ich es sehr schade, dass dieses Thema nun nicht mal ansatzweise erwähnt wird. Auch Silas, Tessa/Quetsiyah, Nadia und Katherine wurden gestrichen und so dreht sich die Episode um einige Altlasten, wie Bonnies noch nicht abgearbeiteten Tod, das Liebes-Dreieck und Carolines und Tylers halb existierende Beziehung. Das alles ergibt ein recht unvollkommenes Bild, dass nur hier und da durch Momente zwischen Damon und Jeremy, Stefan und Caroline, den Beginn der Episode mit den beiden Brüdern und den mysteriös wirkenden Dr. Maxfield aufgepeppt wird. Ich bin zwar froh, dass man Bonnies Tod nun endlich abgehakt hat, doch sonst brachte einen diese Episode nicht viel weiter.

Marie Florschütz - myFanbase

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