Review: #1.02 Verrat an der Familie
Nach der Enttäuschung, den Backdoor-Piloten quasi zwei Mal vor die Nase gesetzt zu bekommen, hat man in #1.02 House Of The Rising Son sehr viel Sorgfalt gesteckt und legt außerdem Wert darauf, die etwas unstimmigen Klaus-Momente aus der vorangegangenen Episode wieder ins Lot zu bringen.
Neue Freunde, neue Feinde
Jede gute Geschichte muss auf soliden Grundsteinen aufgebaut sein und dennoch gibt es in "The Originals" bisher nicht eine Freundschaft, die dafür herhalten könnte. Dieser Tatsache wird entgegengewirkt, indem sich bereits in den ersten Minuten der Episode die ersten Annäherungen zwischen Rebekah und Hayley anbahnen. Obwohl die Frauen hier und da einen Seitenhieb für einander übrig haben, ergibt sich doch der bleibende Eindruck, dass uns an dieser Stelle eine ähnliche Hass-Liebe wie zwischen Damon und Alaric aus "Vampire Diaries" bevorsteht.
Nachdem Hayley den Versuch unternommen hat, ihr Baby, den kleinen Wolf, loszuwerden, wird das Band zwischen ihr und Rebekah deutlich. Die beiden haben sich soeben kennengelernt und dennoch ist Rebekah bereit, für Hayleys Wohl und das des kleinen Wolfes, ihrem Bruder die Stirn zu bieten. An dieser Stelle werden sich noch einige interessante und sicherlich dramatische Geschehnisse abspielen, die darüber entscheiden werden, ob Rebekah nun endlich einen wahren Freund findet, was ich ihr auf jeden Fall gönne.
Mit den Rückblenden verstehen wir nun, was Marcel mit den Mikaelsons verbindet und erfahren sogleich, dass sich die Geschichte in der Gegenwart zu wiederholen scheint, denn zwischen ihm und Davina besteht ein ähnlicher familiärer Zusammenhalt. Die erst 16-jährige Hexe sieht sehr zu Marcel auf und scheint ihn aus tiefstem Herzen zu lieben, während Marcel ganz eindeutig die Beschützerrolle innehat. Spannend wird es sicherlich später, wenn Davina erfährt, dass Marcel eine Auge auf Camille geworfen hat. Ihre Reaktion darauf könnte ähnlich wie die von Klaus ausfallen, der Marcel für sich beanspruchte. In diesem Fall steht uns ein interessanter Gefühlsausbruch bevor, der sicherlich mit einiger Zerstörung einher geht, sollte die Magie aus Davina herausbrechen. Ob sich die Geschichte wiederholt, bleibt allerdings abzuwarten.
Marcels Wunsch, dass Davina eine tödliche Waffe gegen die Originals finden soll, wird für die nächsten Episoden sicherlich ein guter Spannungsbogen sein. Dabei hoffe ich sehr, dass man sich nicht zu sehr auf schon bekannte Fakten aus "Vampire Diaries" bezieht, sondern einen neuen Weg aufzeigt. Auch wenn sich eingefleischte Fans sicherlich fragen werden, warum man nicht schon in der Mutterserie auf eine mächtige Hexe als Waffe zurückgegriffen hat, ist diese Variante wesentlich einfallsreicher, als wieder mit dem tödlichen Pfahl aus der weißen Eiche zu drohen.
'M' wie Mikaelson
Durch die Erzählungen aus der Vergangenheit wissen wir nun, was die Ursache für Klaus' Hass auf Marcel ist. Er behandelte ihn wie ein Familienmitglied und als die Mikaelsons vor einem Jahrhundert die Stadt verlassen mussten, glaubten sie, dass Marcel zu Tode gekommen sei. Stattdessen hat er sich allerdings Klaus' Reich unter den Nagel gerissen und seither anscheinend nicht einen Gedanken an diejenigen verschwendet, die er einst seine Familie nannte. Da uns Klaus' Vertrauens- und Herrschaftsanspruchsproblem nur allzu gut bekannt sind, ist es also kein Wunder, dass er diesen Affront Marcels als persönlichen Angriff auf sich versteht.
Daher können wir uns, wie schon mehrmals angekündigt wurde, also auf Rache gefasst machen und auch die Grundzüge eines Plans bestehen bereits. Durch das Einschleusen eines neuen Vampirs und die Kontrolle über Camille scheint Klaus Marcel gegenüber auf sicheren Füßen zu stehen, was auf einen spannenden Machtkampf schließen lässt.
Die Erklärung zu Elijahs Beseitigung wurde ebenfalls sehr gut mit den übrigen Handlungssträngen verwoben. Das merzt Elijahs Abwesenheit zwar nicht wieder aus, doch dass man sich eine gute Geschichte dazu parat gelegt hat, entschuldigt diese Tatsache zumindest. Hätte man das Verschwinden des Originals nicht weiter thematisiert und nur Klaus' Stimmungsschwankung als Grund vorgeschoben, wäre dass eine arge Enttäuschung für uns Zuschauer gewesen. Doch auf diese Weise wird unterstrichen, dass Klaus zwar nicht aus seiner Haut kann, er sich innerhalb seinen Grenzen aber redlich bemüht, sich weiter zu entwickeln. Da diese Schritte in "Vampire Diaries" immer recht winzig waren, kann man den Autoren zu diesem handfesten Vorwärtsstreben nur gratulieren.
Es war einmal...
Schon in dieser Episode werden wir über die Anfänge der Familie Mikaelson in New Orleans in Kenntnis gesetzt. Dabei liegt der Fokus zunächst auf Rebekahs Liebesleben, das kontinuierlich von Klaus durchkreuzt wurde, da er keinen Mann für gut genug hielt. Doch die strapazierten Familienverhältnisse sollen sich mit dem Auftritt eines kleinen namenlosen Jungen schlagartig ändert. Klaus, der sonst weniger auf Gefühle setzt, nimmt ihn sogleich in die Familie auf und gibt ihm den Namen Marcellus, den wir nun als Marcel kennen. Anschließend zieht er ihn wie einen Sohn auf und auch Rebekah knüpft schnell ein inniges Band zu ihm. Na wenn das nicht märchenhaft ist.
Was darf in einem guten Märchen nicht fehlen? Eine Liebesgeschichte natürlich! Und auch daran wurde umsichtig gedacht, da sich Marcel schon als kleiner Junge vornahm, Rebekah einmal zur Frau zu nehmen. Als er dann erwachsen ist, beginnt es heftig zwischen den beiden zu knistern und das, obwohl Klaus die Beziehung der beiden verbietet. Doch als Marcel sich nicht an diese Regeln hält, wird Rebekah in einen 52-jährigen Schlaf versetzt und als sie wieder erwacht, ist ihr geliebter Marcel ein Vampir, der sich voll und ganz ihrem Bruder verschrieben hat.
Jetzt fehlt nur noch 'Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage', doch darauf werden wir wohl noch ein wenig warten müssen, da Marcel in der Gegenwart scheinbar Gefallen an Camille gefunden hat. Dennoch stimmt die Chemie zwischen Claire Holt und Charles Michael Davis, was sich besonders gut in den Szenen der Gegenwart abzeichnet, während die beiden in den Rückblenden noch etwas härter an dem Knistern hätten arbeiten können.
Fazit
Mit der zweiten Episode von "The Originals" haben die Autoren einen Volltreffer gelandet. Es wird aufgezeigt, welche Ereignisse der Vergangenheit zu heutigen Entwicklungen geführt haben, während Klaus' Intrige stetig weiter gesponnen wird. Nebenbei beginnt man ein feines Netz aus Freundschaften und Feindschaften zu spinnen, das auf eine sehr raffinierte Weise verworren ist und sicherlich auch noch für einige Episoden Rätsel aufgibt.
Marie Florschütz - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: House Of The Rising SonErstausstrahlung (US): 08.10.2013
Erstausstrahlung (DE): 08.08.2014
Regie: Brad Turner
Drehbuch: Diane Ademu-John & Declan de Barra
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