Bewertung

Review: #1.16 Abschied von New Orleans

Foto: Claire Holt, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Claire Holt, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mit #1.16 Farewell to Storyville folgt der dritte Teil, in dem die Urvampire genau unter die Lupe genommen werden. Dabei gelingt es besser, als ich es mir vorgestellt hatte, den Fokus nicht zu sehr auf eine Hetzjagd zwischen den Geschwistern zu legen und an einige sehr emotionale Momente schließt sich eine verblüffende Wendung an.

"Whatever I have done wrong, my quilt is nothing compared to yours. You want revenge? Fine. But before you have it I will look you in the eye and tell you why it was your cruelty and your spite that led us to this." - "Go on then. Speak your peace. And when you are finished I grant you the punishment you deserve. Even if I have to go through Elijah to do so."

Wie ich schon erwartet hatte, beginnt die Episode mit einem Hin und Her zwischen Klaus und Elijah, da Elijah Rebekah vor Klaus' Zorn beschützen will. Und obwohl die Jagd der beiden von einigen Flashbacks unterbrochen wird, wirkte sie auf mich etwas ermüdend, da man den Moment, in dem Klaus die Oberhand gewinnt, somit nur hinauszögerte. Genauso störend empfand ich irgendwann Klaus' Geschrei und war umso froher, als er endlich auf Elijah losgeht und ihn die Qualen von Papa Tundes Dolch spüren lässt. Bis zu diesem Punkt der Episode, schien sich meine Vermutung, dass man Klaus in dieser Folge einfach nur seinen Zorn abreagieren lässt, zu bewahrheiten und brachte somit keine ergreifenden Momente mit sich, auch wenn Joseph Morgan den vor Wut schnaubenden Klaus wieder einmal sehr glaubhaft spielt.

Doch plötzlich kommt die große Wende, als sich Rebekah und Klaus gegenüberstehen und es nicht Klaus, sondern seine Schwester ist, die den tödlichen Dolch in den Händen hält. Auf diesen finalen Showdown war ich wahnsinnig gespannt und daher vollkommen entsetzt, als Klaus seiner Schwester den Dolch aus der Hand drehen und gegen sie einsetzen konnte. Dabei zögerte er nicht und für fast eine halbe Minute stand mir der Mund offen, da ich nicht fassen konnte, dass Klaus Rebekah tatsächlich getötet hatte. Diese Szene war so mitreißend inszeniert und mit einer unvorhersehbaren Wendung versehen, dass man den Autoren nur gratulieren kann.

Anders als gedacht, hatte Klaus das Herz seiner Schwester aber absichtlich verfehlt und ist nun selbst geschockt, wie weit er beinahe gegangen wäre. Von Joseph Morgans zerrüttetem Gesichtsausdruck, kann man nicht anders als mitgerissen sein und der Umschwung von seinem ewigen Geschrei, das den vorangegangenen Teil der Episode prägte, hin zu dieser sehr verletzlichen Seite, ist wunderbar ergreifend. Das gleiche gilt für seine Aussprache mit Rebekah, da nun beide zu erkennen scheinen, wie stark sie einander verletzt haben, und dass sie auf diese rücksichtslose Weise nicht weiterleben können. Ebenso intensiv war der Moment zwischen Klaus und Elijah, bevor Klaus ihm Papa Tundes Dolch in den Leib rammt.

"Centuries later each of us is broken."

Nach dem Gespräch zwischen Klaus und Rebekah wird langsam klar, dass Rebekah weder in New Orleans noch in Marcel ihr Glück finden wird, und so steigt sie nach einem kurzen Abschied in ihr Auto und fährt davon. Mit dieser Entwicklung hätte ich keinesfalls gerechnet, auch wenn ich zugeben muss, dass mir das Ausscheiden dieses Hauptcharakters von allen noch am liebsten ist. Mit Rebekahs Werdegang schien man von Beginn an nicht so recht zu wissen, wo es denn hingehen sollte und es wurden immer nur recht kurz die sich langsam aufbauende Freundschaft mit Hayley, sowie die On/Off-Beziehung mit Marcel angeschnitten. Dennoch bin ich über ihren Ausstieg nicht glücklich, da "The Originals" damit einen wesentlichen Urvampir verliert, der auch nicht so einfach ersetzt werden kann, da ja schließlich all ihre Geschwister tot sind. Außerdem war Rebekah bisher ein wichtiges Bindeglied zwischen Klaus und Elijah, womit sie Emotionen und Reaktionen hervorbringen konnte, zu denen ihre Brüder einen kleinen Anstoß gebraucht haben. Damit erleidet "The Originals" in meinen Augen einen großen Verlust und es bleibt abzuwarten, wie man diese Lücke überbrückt und sich das neue Miteinander zwischen Klaus und Elijah einspielt.

Vor dem Abschied von Rebekah bekommen wir noch einmal Mikael zu sehen. Es war uns bereits vorher klar, dass der Vampirjäger ein grausamer Mann war, doch die neuen Bilder sind wahrlich erschütternd. So zeigt sich Sebastian Roché erneut von seiner tyrannischsten Seite, die einem als Zuschauer das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wie grausam er Klaus bereits als kleinen Jungen behandelt hat, ist schrecklich mit anzusehen, auf eine andere Weise aber auch wieder so faszinierend, dass es tatsächlich schade ist, dass Mikael bereits tot ist und man so nicht viel mehr von seinem herzlosen Charakter sehen wird.

"So we have a deal?" - "Davina is asleep when she wakes up Ill explain everything then I bring her here. In the meantime you need to lower that barrier."

Neben dem Zwist der Urvampire ist Davinas Rückkehr von entscheidender Bedeutung. Schon als man den ersten Blick auf sie werfen kann, wird klar, dass sich an ihrem Wesen etwas geändert hat und Danielle Campbell die Angst sehr überzeugend in den Augen steht. So erfahren wir, dass Davina ihre Kräfte nicht einsetzen kann, da die Hexen ihr während ihres Aufenthaltes im Limbus Rache geschworen haben. Leider gelingt es weder Marcel noch Camille, Davina zu beruhigen, wobei die Hexe ganz richtig feststellt, dass sie zu einem großen Teil aus Eigennutz zurückgeholt wurde, da sowohl Marcel als auch Camille einen Gefallen von ihr erbitten. In dieser Situation kann einem das junge Mädchen wirklich nur Leid tun, da sie niemanden hat, der sie ausschließlich um ihrer selbst willen liebt und keinen Vorteil aus ihren Kräften ziehen möchte.

Die zuvor noch so selbstsicher und bestimmt wirkende Davina, entwickelt sich in dieser Episode zu einem verschreckten Mädchen, dass gleich wieder in die Machenschaften der anderen verstrickt wird, als Marcel sie bereitwillig eintauscht, um die Urvampire aus dem Bann des Friedhofs zu befreien. Man sieht Marcel zwar an, dass ihm dieser Handel nicht ganz recht ist und doch überlässt er das Mädchen, das zu beschützen er geschworen hat, einfach Genevieve.

Leider wird auch in dieser Episode der Fluch, der auf Kieran lastet, nur oberflächlich angeschnitten, wodurch man beinahe schon wieder vergessen hat, dass man ihn ja auch noch retten muss. Doch auch in der kurzen Szene mit ihm konzentriert man sich eher auf die anderen Handlungsstränge und zeigt nicht, wie sich der Fluch auf sein Verhalten auswirkt. Ich hoffe sehr, dass man diese Geschichte in der nächsten Episode endlich wieder aufgreifen wird und nicht länger schleifen lässt, da man sie sonst auch hätte weglassen können.

Fazit

Der Kampf der Geschwister entwickelt sich ganz anders, als ich vermutet hatte, da man tatsächlich eine entscheidende Konsequenz zieht, indem Rebekah die Stadt und somit auch die Serie verlässt. Bevor sie geht, kommen noch ein paar schöne Momente zwischen den Geschwistern zu Stande, die man in der Zukunft sicherlich schmerzlich vermissen wird. Nachdem diese große Geschichte abgeschlossen zu sein scheint, stellt man auch die Weichen für die nächste Episode, indem man sich erneut auf Davina konzentriert.

Marie Florschütz - myFanbase

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