Review: #1.20 Das Gesicht der Tücke
Die guten Ansätze der letzten Episode werden in #1.20 Das Gesicht der Tücke leider nicht wieder in der gleichen Weise aufgegriffen. Dies liegt allerdings auch daran, dass die Jagd nach den Kristallen durch den Tod von Jane zunächst in den Hintergrund rückt.
"There's a curse on us. If we started developing again, someone from the circle could die."
Fragte man sich am Ende der letzten Episode noch, ob Jane tatsächlich das Zeitliche gesegnet hat, so bekommt man in dieser Episode prompt eine Antwort. Die Trauerfeier anlässlich ihres plötzlichen Todes nimmt zwar nur die ersten Minuten der Episode ein, sorgt aber trotzdem dafür, dass dem Handlungsstrang rund um die Kristalle erst einmal der Wind aus den Segeln genommen wird. Das ist allerdings zu verkraften, da sich dafür mit Cassie ein paar sehr mitreißende Momente ergeben.
Von der ersten Minute an kann man erkennen, dass Britt Robertson dieses Mal ganz in ihrem Element ist, da sie die tiefe Trauer Cassies sehr gut auf den Bildschirm bringt. Es gelingt ihr, zu verdeutlichen, dass Cassie nun in sehr kurzer Zeit zwei wichtige Menschen in ihrem Leben verloren hat. Anders als nach Amelias Tod (bei dem Cassies Trauer nicht wirklich thematisiert wurde) räumt man Cassie nun genügend Freiraum ein, um ihrem Schmerz Luft zu machen. Eine bedeutende Stütze für sie ist dabei Adam. Ihre gemeinsame Szene in Cassies Zimmer hat mir überraschend gut gefallen. Zwar hat Adam keine Gefühle mehr für Cassie, fühlt sich aber als Freund dennoch zu ihr hingezogen und nimmt sie in die Arme, um Cassie mit ihrer Trauer zu helfen. Auch wenn mir die beiden als Paar bisher so gar nicht gefielen, schaffen es Thomas Dekker und Britt Robertson nun, mich an ihrer Verbindung teilhaben zu lassen. Denn die innigen Blicke Adams und die tränenfeuchten Augen von Cassie wirken auf mich einfach sehr authentisch und so war es schon fast schade, dass Cassie diesen Moment durch einen Kuss zerstören musste.
Wir wissen zwar, dass ihre Gefühle nicht verblasst sind und dass sie sich gerade in einem schwierigen emotionalen Zustand befindet, was ihre Reaktion auch nachvollziehbar macht, aber mir ging dieser Übergang von Trost spenden zu abknutschen dann doch zu schnell. Dass sie beiden gleich darauf von Blackwell gestört wurden, erspart dem Zuschauer aber wenigstens die Peinlichkeit, sich das anschließende unangenehme Gespräch mitanhören zu müssen.
"Oh and I forgot, we've got the dark magic super twins on our side."
Die Geschichte rund um das zweite Blackwell-Kind wurde ja schon vor (gefühlten) Ewigkeiten angedeutet, und dass man sich erst jetzt darum kümmert, finde ich etwas schwach. Auch wenn ich mir Diana nicht als Cassies Halbschwester ausgesucht hätte, fand ich die Ansätze dieser Episode, die Unterschiede zwischen Cassie und Diana herauszuarbeiten, recht gelungen. Während Cassie in ihrer schwarzen Magie aufgeht und diese ungeniert einsetzt, hält sich Diana die Gefahren dieses Zweiges der Magie vor Augen. Das gleiche spiegelt sich in der Beziehung zu Blackwell wieder. Cassie scheint trotz Blackwells geheimnisvoller Art und der Tatsache, dass er sich seit mehr als einem Jahrzehnt nicht um seine Töchter gekümmert hat, volles Vertrauen in ihren Vater zu haben. Diana hingegen geht sehr auf Abstand und hinterfragt viel, was ich sehr schön finde. Kein anderes Zirkelmitglied scheint sich sonderlich viele Gedanken zu machen und wie eine Herde Schafe laufen sie Blackwell nach. Da Diana schon von vornherein den Anführer darstellte, finde ich es sehr schön, dass sie sich nach der Abwesenheit der vorangegangenen Episoden nun wieder etwas mehr dem Zirkel zuwendet. Zwar sagte sie am Ende der letzten Episode noch, dass sie sich gern eine Auszeit von der Magie nehmen würde (sodass bei mir gleich die Alarmglocken schrillten), doch nun scheint sie das Ganze noch einmal durchdacht zu haben. Ich bin gespannt, wie sich das Geschwisterteam auf die Dynamik des Zirkels auswirkt und ob sich Diana auch an ihren schwarzen Kräften erfreut, wenn sie erst einmal aktiviert sind.
"You're an uncloaking genius."
Da man mit Adam und Melissa sonst scheinbar nichts Gescheites anzufangen weiß, konzipiert man um die beiden herum nun eine Freundschaft, die ich eigentlich ganz nett finde. Es ist zwar ein wenig an den Haaren herbeigezogen, dass sich die beiden in so kurzer Zeit schon über Adams Beziehungsprobleme mit Cassie unterhalten, aber da sie außer der Magie keine Gemeinsamkeiten haben, bleibt ihnen eigentlich auch kein anderer Gesprächsstoff übrig. Ich hoffe allerdings nicht, dass sich Adam gleich in eine neue Beziehung stürzt und etwas mit Melissa anfängt. Das liegt zum einen daran, dass ich zwischen den beiden nun wirklich gar nichts romantisches sehe und zum anderen finde ich es etwas bedenklich, in welchem Tempo sich Adam durch den Zirkel arbeitet.
"We totally got out magicked in our own magic house. Unbelievable."
Die Grüppchenbildung innerhalb des Zirkels ist mir schon in der letzten Episode aufgefallen und wird gegen Ende hin dann erneut aufgenommen. Während also Adam und Melissa zusammenarbeiten, tun sich Faye und Jake sowie Cassie und Diana zusammen. Zwar ziehen alle irgendwie an einem Strang und wollen den gestohlenen Kristall zurückholen, aber diese Separierung von einander und dass die Hexen nicht als eine Einheit auftreten, stört mich dann doch. Dadurch kommen zwischen Jake und Faye zwar ein paar nette Momente zu Stande, aber sonst kann ich dem Ganzen nicht viel abgewinnen.
Auch die Suche nach dem Verräter, der mit Eben zusammenarbeitet und (ähnlich wie das zweite Blackwell-Kind) in der Vergessenheit versunken war, empfand ich als nicht sonderlich mitreißend. Die Verfolgung durch das Jahrmarkt-Gelände war recht zäh (da fand ich die Schatzsuche in der Mine wesentlich besser) und ganz besonders das Ende der Jagd konnte mich gar nicht überzeugen. Wie zum Teufel kann es denn sein, dass man nun Nick noch einmal aus der Versenkung hervorholt? Sein Tod in #1.05 Auf Teufel komm raus wirkte auf mich sehr endgültig und da es auch ein Grab gab, müsste man ihn also wieder ausgebuddelt haben? Und selbst wenn man dies getan hat, wie konnte man ihn dann wiederbeleben? Die letzten Sekunden der Episode werfen für mich viel zu viele Fragen auf, auf die es scheinbar keine logische Antwort gibt.
"Your daddy got around."
Nachdem Blackwell und Charles schon zuvor aneinander geraten sind, bietet diese Episode quasi einen neuen Höhepunkt ihrer Feindschaft. Dabei verfehlt man leider ein wenig seine Wirkung, da eigentlich nur zur Sprache kommt, wie bitterlich Charles enttäuscht ist. Mich konnte Gale Harold in letzter Zeit leider immer weniger überzeugen, obwohl ich stets gehofft habe, dass Charles seine Eier wiederfindet und zur Tat (egal welcher) schreitet. Doch in dieser Episode kann er so gar nicht mich Joe Landos Charisma mithalten und zusammen mit Dawn stehen die Bösewichtes des Serienbeginns nun da wie bestellt und nicht abgeholt.
Fazit
Während mir der Episodenauftakt mit der emotionalen Trauerfeier noch sehr gut gefallen hat, ging es dann leider bergab, als sich die Hexen auf die Suche nach dem fehlenden Kristall machten. Bei der Jagd danach konnte man einfach nicht mitfiebern und zu allem Überfluss taucht dann auch noch Nick auf, was für mich gar keinen Sinn macht. Dieser Eindruck wird nur durch die interessanten Zukunftsaussichten aufgebessert, die man uns an manchen Stellen andeutet.
Marie Florschütz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: TraitorErstausstrahlung (US): 26.04.2012
Erstausstrahlung (DE): 16.04.2014
Regie: Eagle Egilsson
Drehbuch: Roger Grant & Katie Wech
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