The Walking Dead - Comics vs Serie - Die erste Staffel
© Matthew Welch/Courtesy of AMC
In diesem ersten Teil der Kolumne gehe ich auf den Inhalt des ersten Comicbandes ein, da sich die erste Staffel von "The Walking Dead" vor allem daran orientiert, wobei es in Deutschland und auch Amerika mittlerweile Bände zu kaufen gibt, die jeweils fünf der Comics enthalten. Diese liegen mir zur Grundlage.
Auffallend ist, dass man sich wirklich sehr nah an der Vorlage orientiert hat. Da wäre zunächst Rick Grimes, der auch im Comic angeschossen wird, ins Koma fällt und dann irgendwann in einem verwaisten Krankenhaus aufwacht. Er trifft auf Morgan und Duanne, die ihm erzählen was passiert ist. Im Polizeipräsidium rüsten sie sich mit Waffen aus und Rick trennt sich von Vater und Sohn, um nach Atlanta zu gehen.
Er glaubt dort Lori und Carl zu finden, weil Loris Eltern in Atlanta wohnen. Auf dem Weg dorthin geht ihm das Benzin aus und er reitet auf einer Stute in die Stadt. Dort wird er von Zombies überrannt, die die Stute fressen. Glenn rettet ihn und sie gehen in den Wald zu einem Camp, von dem Glenn sagt, dass dort andere leben. Rick trifft seine Familie wieder und auch seinen besten Freund und Partner Shane. Im Camp leben alle anderen aus der Serie bekannten und für die Handlung der ersten Staffel, wichtigen Personen: Jim, Dale, Andrea, Amy, Carol und Sophia, aber auch weitere Personen. Es wird in einem Gespräch deutlich, dass Rick etwa vier Wochen im Koma lag. Drei Tage nachdem Rick im Camp angelangt ist, beschließen er und Glenn in die Stadt zu gehen, um Waffen zu besorgen. Sie tarnen sich, indem sie sich mit einem toten Beißer einschmieren, das funktioniert einwandfrei, bis es zu regnen beginnt. In einer hitzigen Flucht können sie entkommen.
In den nächsten Wochen trainieren alle, auch Carl, wie man schießt. Andrea erweist sich als Naturtalent, während Carol so ihre Schwierigkeiten hat.
Dale kommt derweilen immer häufiger auf Rick zu, um ihm zu zeigen, dass Shane nicht ganz bei sich ist. Shane ist konstant gegen alles, was Rick vorschlägt, dazu zählt schon sehr frühzeitig, dass Rick das Umfeld der Stadt verlassen will. Eines Nachts geben sie ein kleines Fest, bei dem sie Fisch essen. Amy entschuldigt sich und geht in Dales Wohnmobil zur Toilette. Sie wird von angreifenden Beißern verletzt und stirbt. Des weiteren wird Jim gebissen.
Die Gruppe beschließt weiter zu ziehen, denn langsam wird es unerträglich kalt. Shane streitet sich nach Amys Beerdigung mit Rick, sie gehen in den Wald. Carl folgt ihnen und als Shane erneut gegen Rick kämpfen will, erschießt Carl Shane. Rick nimmt seinen Sohn in die Arme, denn dieser steht unter Schock.
Rekapituliert man nun diesen Comic-Inhalt, fallen wenig Unterschiede auf. Der wohl gravierendste ist, dass Glenn Rick aus Atlanta rettet und er mit ihm direkt zum Camp flüchtet. Außerdem wird schnell deutlich, dass im Comic sehr viel mehr Zeit vergeht, als in der Serie. Während die Serie in der ersten Staffel die Handlung innerhalb von etwa sieben Tagen zeigt, ist es zu Beginn des Comics Sommer. Sie verlassen das Camp nach dem Angriff jedoch erst im Winter. Hier wird ein viel langsameres Tempo vorgelegt. Zum einen wird dies an der Story selbst liegen. Denn es gibt keinen auf dem Dach in Atlanta angeketteten Merle, weswegen man schnell nach Atlanta zurückkehren muss, um diesen zu retten. Es gibt aber eine lange Phase, in der alle Campmitglieder lernen, wie man schießt.
Auch bei den Personen gibt es leichte Unterschiede. So gibt es keinen T-Dog, Morales' Figur in der Serie, sowie seine Frau und Kinder sind möglicher Weise an Donna, ihrem Ehemann Allan und den Zwillingssöhnen Billy und Ben angelehnt.
Donna ist eine ziemlich herrische Person, die sicherlich in der Beziehung das Sagen hat. Sie ist gerne aufmüpfig und frech, versteht sich mit Amy nicht so gut, vertraut aber allen soweit, dass Amy und Andrea auf die Kinder aufpassen. Da liegt wohl daran, dass Carol Amys Ausdrucksweise nicht gefällt, denn diese ist sehr freizügig was Schimpfwörter und Umgangssprache angeht. Carol und Sophia sind von Beginn an nur zu zweit, denn laut Carol hat ihr Ehemann schon zu Beginn der Zombiekalypse Selbstmord begangen.
Dale traf Andrea und Amy sehr früh und nahm die beiden bei sich auf. Zusammen haben sie mit Glenn das Lager gegründet. Dale ist sehr viel verschlossener, als in der Serie. Er bleibt gerne für sich, ist aber stets dazu bereit, anderen zu helfen. Er passt auf die Kinder auf und hat auch ein wachsames Auge auf die Frauen, die Wäsche waschen. Jim stirbt wie in der Serienadaption an seinem Zombiebiss. Er wird zurückgelassen, wie es sein Wunsch ist. Die anderen Personen der Serie, gleichen ihren Vorbildern im Comic sehr.
Komme ich nun zu dem Ende des ersten Comicbandes, das so anders ist, als das Ende der ersten Staffel. In der Serie reist die Gruppe zum CDC, dem Seuchenkontrollcenter. Dort treffen sie auf Dr. Jenner, der ihnen die Seuche etwas näher erklärt. Am Ende explodiert das Center und die Gruppe ist wieder auf der Flucht.
Im Comic eskaliert die Situation zwischen Shane und Rick. Sie prügeln sich und Shane bedroht Rick später mit einem Schrotflinte. Rick sieht, dass sein Freund nicht mehr ganz bei sich ist und versucht ihn abzuhalten. Noch bevor Shane reagieren kann, erschießt Carl ihn. Der junge Carl trägt eine Waffe bei sich und rennt weinend zu seinem Vater. Er ist völlig aufgelöst darüber, was soeben passiert ist. Er sagt zu Rick, dass es sich nicht so anfühlt, wie wenn man einen der Untoten erschießt. Rick bestätigt ihm das, er sagt, dass es sich auch nicht so anfühlen darf.
Abschließend möchte ich noch kurz auf das Vorwort zum Comicband eingehen. Dort erklärt Autor Robert Kirkman, dass er mit "The Walking Dead" eine Zombiegeschichte schreiben wollte, die viel mehr ist, als nur die Angst vor der Handlung. Es geht darum, dass er das Leben von Rick Grimes begleiten will. Er gibt eine Vorausschau darauf, dass er Rick jahrelang begleiten will. Denn Kirkman mag es nicht, dass man in Zombiefilmen immer nur einen Lebensabschnitt der Hauptperson kennen lernt. Dass es gerade dann zuende ist, wenn die Zombies besiegt sind, Kirkman aber gerne die weitere Geschichte sehen würde.
Mit seinem Comic will er die Entwicklung Rick und der anderen zeigen, wie er glaubt, dass sich Menschen in einer Ausnahmesituation verhalten würden und vor allem wie sie sich verändern. Ich kann an dieser Stelle schon einmal verraten, dass sich Rick sehr verändern wird, doch dazu sicherlich mehr in den kommenden Ausgaben meiner Kolumne.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
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