Bewertung

Review: #2.12 Clooney

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Nach der Therapie-Sitzung der letzten Episode starten die Charaktere nun wieder in den Alltag und es fühlt sich so an, als würde man ein altes Kapitel aufschlagen und ein neues beginnen. Dadurch entsteht stellenweise der Eindruck, dass es sich um eine Übergangsepisode mit Füller-Effekt handelt, etwas, was ich bei "This Is Us" zuvor noch nicht empfunden habe. Bisher bot jede Episode einen Moment, der einen die Tränen in die Augen schießen lies, sei es aus Traurigkeit oder aus Freude. Für mich ist dies nun die erste Episode, bei der ich keine Tränen verdrückt habe.

Randall

Schaut man sich den Titel der Episode an, so vermutet man, dass Randall im Vordergrund stehen wird, denn es ist der Kater seines Vaters, nach dem die Folge benannt wurde. Ich muss jedoch sagen, dass ich den Eindruck hatte, dass die Big Three dieses Mal alle gleich viel Screentime bekommen haben.

Wir haben schon eine Weile nichts mehr von William gesehen, weshalb ich mich sehr gefreut habe, dass dies nun nachgeholt wird. Zwar taucht er nun in kleinen Erinnerungen oder der Vorstellung von Randall am Rande der Geschichte auf, dafür prägt er aber wieder einmal den Weg, den Randall von nun an beschreiten will. Am Ende der ersten Staffel war es das Ableben von William, das Randall dazu veranlasste, etwas zu tun, was ihm am Herzen liegt und so äußerte er den Wunsch, ein Kind zu adoptieren. Nun sind es die vielen Menschen, die sich mit einem Lächeln an William zurückerinnern und Randall somit dazu bringen, sich erneut an die Worte seines Vaters zu erinnern und von ihnen leiten zu lassen. Der hochbezahlte Job, dem Randall früher nachging, ist nichts, was sein Herz mit Freude erfüllt, oder wie er zu Beth sagt "But I'm telling you now, it ain't doing nothing for my juices.". Stattdessen möchte er wieder für etwas Gutes eintreten und schafft es dabei, seine Wünsche mit denen von Beth zu verbinden.

Kurz hatte ich befürchtet, dass Randall und Beth in nächster Zeit keine allzu einfache Beziehung haben werden, da Randalls Kopf, wie Beth ganz richtig anmerkt, in den Wolken zu stecken scheint. Doch er bekommt die Kurve schneller als gedacht und ich bin froh, dass das Thema Eheprobleme erst einmal vom Tisch zu sein scheint.

Kate

Meist agieren die Pearsons lediglich miteinander, doch in dieser Folge hat Kate es mit Madison zu tun, für die sie bisher nicht viel mehr als Augenrollen übrighatte. Es war ungewohnt, Kate in dieser Position zu sehen, während Toby kein Teil der Folge war, gleichzeitig war es erfrischend.

Die Suche nach einem Hochzeitskleid ist ein Problem, das wieder einmal auf Kates Gewicht anspielt und nicht allzu überraschend kommt. Man hat dieses heikle Thema jedoch gut umschifft und Kate für die Zukunft gleichzeitig noch eine Freundin an die Seite gestellt.

In den Flashback zeigt man uns, dass Kate auch mit den perfekten Maßen nicht glücklich war, ähnlich wie es Madison in der Gegenwart geht. Dass Kate sich lieber in ein zu enges Kleid zwängt und damit wieder das Gefühl hat zu dick zu sein, als sich damit auseinanderzusetzen ihr Ziel erreicht zu haben, ist ein Problem, das sie bis in die Gegenwart verfolgt. Auch in dieser Zeitebene hat Kate sich bereits das ein oder andere Mal selbst Steine in den Weg gelegt, um nicht aus alten Verhaltensmustern ausbrechen zu müssen, denken wir nur zurück an den holprigen Start mit Toby.

Kevin

Für Kevin stand dieses Mal Zeit mit seinen Eltern auf dem Programm. In der Vergangenheit ist es Jack, mit dem Kevin interagiert und der ihm dabei hilft seine Krise zu bewältigen, wohingegen Kevin in der Gegenwart Unterschlupf bei seiner Mutter sucht. Nach dem Showdown bei der Therapiesitzung freut es mich, dass Kevin nun versucht die Wogen mit Rebecca zu glätten. Ein Dorn im Auge ist für ihn dabei Miguel, von dem wir wie stets recht wenig sehen, auch wenn die Serienmacher immer wieder verkünden, dass sie sich mehr auf Miguel konzentrieren werden. Wie bei der Therapie-Episode bereits von Miguel selbst gesagt, ist er ein Fremdkörper innerhalb der Familie und dieses Gefühl gibt Kevin ihm wieder einmal sehr deutlich. Die Gegenwartshandlung war daher zunächst nicht sonderlich einfallsreich, da wir seit langem wissen, wie Kevin zum neuen Mann seiner Mutter steht. Zum Ende hin gab es zwar eine Art Versöhnung, denn sowohl mit Miguel als auch mit Rebecca hat Kevin ein klärendes Gespräch geführt, dennoch stellt dies für mich keinen großen Fortschritt dar. Schließlich hatte man schon mehrmals das Gefühl, dass Kevin einen Schritt auf Miguel zutut, nur um sich dann später in der gleichen Situation wiederzufinden.

Vergangenheit

Das Gefühl, dass wir uns an einem Wendepunkt befinden, wird besonders in der Vergangenheitshandlung deutlich. Aus dem Staffelauftakt wissen wir, dass das Haus der Pearsons niederbrennen wird. Bei der ersten Erwähnung des Rauchmelders hätte man noch darüber hinwegsehen können, doch das letzte Bild der Episode zeigt den Rauchmelder erneut und so macht man unmissverständlich klar, dass dies in direktem Zusammenhang mit dem Feuer steht.

Dass Jack in dem Feuer stirbt, ist eine Art unausgesprochenes Geheimnis. Wir wissen seit Beginn der Serie, dass Jack in der Gegenwart nicht mehr am Leben ist und fragen uns, wie es zu seinem Tod gekommen ist. Langsam wird man unruhig und nach dem Finale der ersten Staffel, bei dem man uns mit der Auflösung rund um den Tod von Jack vertröstete, scheint es nun an der Zeit zu sein dieses Geheimnis aufzudecken. Doch was bringt es mit sich, wenn diese Geschichte erzählt wird? Die Flashbacks zeigen meist einen kontinuierlichen Handlungsverlauf und so müssten wir in der später Vergangenheit auf Jack verzichten. Milo Ventimiglia würde mir in diesem Fall sehr fehlen. Die Erzählweise mit mehreren Zeitebenen erlaubt den Autoren allerdings auch, Jack weiterhin zu zeigen und ich hoffe, dass dies auch geschehen wird.

Fazit

Dies war eine recht ruhige Episode ohne viele Hochs und Tiefs. Sie wirkt wie eine Verschnaufpause vor dem großen Sturm, der uns mit dem abschließenden Blick auf den nicht funktionierenden Rauchmelder prophezeit wird.

Marie Florschütz - myFanbase

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