Bewertung

Review: #4.16 New York, New York, New York

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Nach der "A Hell of a Week" Trilogie kehrte mit #4.14 The Cabin kurz Ruhe bei "This Is Us" ein, doch diese Episode fühlt sich erneut wie eine charakterzentrierte Folge an und übernimmt den zweiten Teil der Rebecca-Episode, die mit #4.15 Clouds eingeleitet wurde. Das ist gar nicht als Kritik gemeint, denn der Einblick in Rebeccas Gefühlswelt hat mir oberflächlich betrachtet ganz gut gefallen. Im Nachgang hätte ich mir jedoch mehr Offenheit von ihrer Figur erhofft.

Die Geschichte wird in drei Handlungen aufgeteilt, von der jede um Rebecca zu kreisen scheint. In der entfernten Vergangenheit erleben wir die Familie Pearson bei ihrem ersten Ausflug nach New York, wo sich Rebecca sichtlich wohl zu fühlen scheint, während es Jack an Orientierungsvermögen mangelt. Das Ganze bleibt recht oberflächlich und dient eigentlich nur dazu, Rebeccas Aufopferungsbereitschaft zu unterstreichen, um ihre spätere Reaktion rechtfertigen zu können. Im zweiten Teil der Geschichte besucht Rebecca ebenfalls New York und dies findet ungefähr ein Jahr nach Jacks Tod statt. Man merkt ihr die Ereignisse noch sichtlich an und ich bewundere Mandy Moore dafür, dass sie den unausgesprochenen Schmerz über Jacks Verlust so simpel an den Zuschauer vermitteln kann. Auch bei diesem Ausflug fällt auf, dass Rebecca der Mittelpunkt der Geschichte ist und alle anderen Figuren und deren Bedürfnisse nur so um sie zu rotieren scheinen. Es waren nette Einblicke in Kevins Versuch, seine Mutter zu verkuppeln und Randalls, sie vor Unheil zu beschützen, die die liebevolle Art der so unterschiedlichen Brüder in diesem jungen Entwicklungsstadium überzeugend aufgegriffen haben.

Der dritte Handlungsstrang führt uns ebenfalls nach New York und zeigt uns dort Rebecca, die durch Randall und Kevin zwischen den Stühlen steht. Dies gipfelt darin, dass sie der Situation entflieht, um sich endlich einmal einen eigenen Wunsch zu erfüllen und das Gemälde ansehen zu können, das ihr seid ihrer Kindheit im Hinterkopf herumschwirrt. Dieses Bild zeigt eine Frau, die idyllischer und perfekter nicht sein könnte. Und ihr Blick auf dieses Bild beschwört in mir unweigerlich den ach so perfekten Jack herauf, der auch in dieser Episode wieder von seiner besten Seite präsentiert wurde. Es ist daher kein Wunder, dass Rebecca sich von allem abwenden will, die Studie von sich weist und einfach nur das hier und jetzt genießen möchte.

Für die kommenden Episoden prophezeit dieser Schritt eine wachsende Meinungsverschiedenheit zwischen Kevin und Randall, deren unliebsamen Ausgang wir bereits in #4.09 So Long Marianne gesehen haben. Der Kampf um Rebeccas Gunst, ihre Genesung und Zuneigung wird die Brüder so sehr entzweien, dass sie einem wieder genauso distanziert präsentiert werden, wie es zu Beginn der Serie der Fall war. Für einen kurzen Moment mag diese Meinungsverschiedenheit möglich sein und kann sicher gut durch die Flashbacks unterstrichen werden, doch nachdem sich Kevin und Randall im Verlauf der Serie immer mehr angenähert haben, ist dies keine Entwicklung, der ich freudig entgegenblicke. Ich hoffe sehr, dass der Zwist der beiden nur vorübergehend sein wird. Falls dem nicht so ist, würde ich mich besonders über Randall sehr ärgern, denn egal was er sagt, Kevin ist in den schlimmsten Lebenslagen immer für ihn da gewesen – denken wir einmal zurück an Kevins Aufführung in #1.15 Jack Pearson's Son.

Was mir neben dem aufkeimenden Streit der Brüder ebenfalls recht wenig gefallen hat, ist die vollkommende Ignoranz der Bedeutung von Miguel. Wäre Jack noch immer der Mann an Rebeccas Seite, so könnte man ihn in der Entscheidungsfindung für Rebeccas Zukunft unmöglich ignorieren, doch dass Miguel darin mit einbezogen wird, scheint niemandem auch nur eine Sekunde lang in den Sinn zu kommen. Das ist nicht nur äußerst unlogisch sondern bringt auch mal wieder die leeren Versprechungen der Autoren, sich mehr auf Miguel zu konzentrieren, zutage. Im Zusammengang damit fällt mir auch gleich noch einmal Kirby ein, der innerhalb von Augenblicken so viel Emotionalität mit Rebecca aufbauen konnte, wie es Miguel in vier Staffeln nicht gelungen ist. Hier sollten sich die Autoren wirklich schämen.

Randnotizen

  • Obwohl Jack eigentlich immer ein schöner Aufhänger ist, wirkte er in dieser Episode sehr blass. Er wurde auf das Ideal des perfekten Familienvaters reduziert. Ich hoffe sehr, dass man in der nächsten Staffel wieder mehr und vor allem bedeutendere Verwendung für Milo Ventimiglia finden wird. Falls dem nicht so ist, sollte man ihn lieber zum Gastdarsteller herunterstufen, um das Potential von Schauspieler und Charakter nicht zu verschwenden.
  • Randalls letzte Gedanken in dieser Episode kreisen um den Tod von Jack. Steht uns nun eine was-wäre-wenn-Episode bevor?
  • So sehr ich Randall auch mag, so wenig sympathisch ist er mir momentan. Seine Art gegenüber Rebecca grenzt schon fast an Besessenheit und es ist gegenüber seinen Geschwistern nicht fair, zu erklären, die einzig stabile Person in Rebeccas Leben zu sein.
  • Warum ist Kate eigentlich nicht mit in New York der Gegenwart gewesen?

Fazit

Auch wenn sich diese Episode sehr auf Rebecca konzentriert, konnte einem am Ende nicht überzeugend vermittelt werden, weswegen sie sich nun gegen die Studie entschieden hat. Das ist aufgrund des großen Fokus auf diese Figur sehr schade und lässt nur hoffen, dass man uns nächste Woche noch ein wenig mehr Einblick in ihre Gedankenwelt gestatten wird.

Marie Florschütz - myFanbase

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