Review: #1.01 Hilf mir!
Jetzt hat es mich doch gereizt, diese Serie mal anzuschauen, auch wenn ich mich lange dagegen gesträubt habe, da mich das Thema nicht so vom Hocker haut. Aber so ein kleines Zeitloch soll man schließlich nutzen und was gibt es da besseres, als eine Serie, in der Tage doppelt durchlebt werden. So wirklich neu und innovativ scheint das Grundthema zwar auch nicht (erinnert das sehr an "Allein gegen die Zukunft"), aber einen Versuch ist es letztlich doch wert.
Einstieg
Eine erste Folge ist immer dafür da, um erstmal das Interesse zu wecken und möglichst viele Argumente zu liefern, warum man in der nächsten Woche wieder einschalten sollte. Das ist "Tru Calling" definitiv gelungen. Die Wiederholung eines erlebten Tages bietet viele Möglichkeiten für spannende und witzige Ereignisse. Tru beschäftigen einige Konflikte. Sie muss sich mit ihrer Schwester auseinander setzen, die offenbar schon länger ein Drogenproblem hat, ihr Bruder bringt sich mit seiner Spielsucht gerne in Schwierigkeiten und ob die Beziehung zu ihrem Professor so reibungslos verläuft, wie es die erste Episode andeutete, muss sich auch erstmal zeigen. Außerdem scheint der eigentliche Konflikt auch eher in Tru selbst abzulaufen, aber geht es hier nur um ihr Helfersyndrom?
Schon als ihre Mutter starb, hatte sie das starke Bedürfnis, irgendwie alles zu ändern und auch jetzt will sie helfen, wo es nur geht. Dabei scheint sie zwar ein bisschen sehr stark mit der Mutter-Theresa-Haltung zu kommen, die sich absolut selbstlos für jeden aufopfert, aber das kann in der ersten Folge auch noch etwas falsch rüber gekommen sein. Dazu benötigt es auch einfach noch mehr Situationen, bevor ich da fehlende Graustufen vorwerfen kann. Was einfach wichtig war, ist, dass man einen Einblick in die wohl wesentlichen Charaktere bekommen hat und somit ihre Handlungen in den nächsten Folgen nachvollziehen kann. Ein bisschen untergegangen ist allerdings noch Trus Freundin, die für mich jetzt erstmal schon eine wichtige Rolle spielt, da sie mit etwas Abstand an die Geschichten herangehen kann. Sie gehört nicht zur Familie und hat auch direkt nichts mit dem Leichenschauhaus zu tun. Ähnlich ist es mit Trus Freund. Die beiden öffnen ein wenig das Feld, wenn ihnen größere Bedeutung zukommt.
Wiederholung
Ihr erster Fall war dann erstmal davon dominiert, dass Tru selbst mit der Neuheit klar kommen musste. Das hat natürlich seine Zeit gebraucht, als sie es dann aber geschnallt hatte, ist sie doch ziemlich cool damit umgegangen. Selbstbewusst kam sie plötzlich daher und machte im Leichenschauhaus einen souveränen ersten Eindruck, als wenn sie nie etwas anderes getan hätte. Sie weiß ihre Gabe also schnell auch für sich zu nutzen. Schwieriger wird es dann schon, ihren Opfern zu erklären, woher sie denn das alles zu wissen glaubt. Ein typisches Problem, was in all solchen Serien auftaucht, in denen jemand auf seltsame Weise mehr weiß, als er nach logischen Gründen dürfte. Was hier vielmehr aufgefallen ist, war die große Eile, die Tru trieb. Mir war die Motivation nicht ganz klar, warum sie unbedingt so schnell es ging auch schon zehn Stunden vor der eigentlichen Tatzeit an Ort und Stelle sein wollte. Das schien mir also an den Haaren herbei gezogen, auch wenn verständlich ist, dass sie erstmal einige Informationen sammeln muss, um den Mord zu verhindern.
Durch die wirklich überraschende Wendung am Ende, die zeigt, dass sich die Autoren wohl wirklich um ordentliche Storys bemühen werden und nicht mit Oberflächlichkeit einfach mal eben ein paar Fälle kreieren, muss Tru dann doch nochmal die Beine in die Hand nehmen und kann gerade noch so alles retten. Es wurde also doch eng, obwohl sie doch schon Stunden zuvor alles im Griff hatte. Einigermaßen spannend war es somit die gesamte Folge. Allerdings darf das nicht Methode werden, dass sich im letzten Moment heraus stellt, dass es doch etwas anderes war. Interessant könnte auch hier werden, wie Tru mit dem Unberechenbaren umgehen wird. Eine kleine Änderung löst nicht sofort das ganze Problem. Wenn jemand Mordgelüste hat, wird er auch noch einen anderen Weg finden, von dem Tru noch nichts wusste. Bekommt sie dann noch eine Wiederholung?
Eine wichtige Frage bleibt noch. Wieso hatte sie als Kind nach dem Tod ihrer Mutter keinen wiederholten Tag? Lag es daran, dass die Mutter nicht um Hilfe gebeten hat? Auch wenn wir uns im Mystery-Genre befinden, würde ich mich schon freuen, wenn es einen konkreten Auslöser für den wiederholten Tag gibt. Tru wird sich das sicherlich nicht einfach aussuchen können.
Fazit
Es war ein guter Pilot, der die Erwartungen an einen solchen erfüllte. Ob ich mich aber mit dem Konzept der Serie komplett anfreunden werde, hängt wohl davon ab, wie abwechslungsreich und sinnhaft die nächsten Episoden sein werden. Potenzial für eine gute Serie ist auf jeden Fall vorhanden.
Emil Groth – myFanbase
Die Serie "Tru Calling - Schicksal Reloaded" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: PilotErstausstrahlung (US): 30.10.2003
Erstausstrahlung (DE): 07.05.2005
Regie: Phillip Noyce
Drehbuch: Jon Harmon Feldman
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