Review: #1.13 Schön tot
Bei einem drittklassigen Modelwettbewerb ist der Ehrgeiz zu siegen so groß, dass es sogar ein Mordopfer fordert, wobei bis zuletzt nicht klar ist, wer für diesen verantwortlich war. Ach ja, und Harrison hat auch wieder Mist gebaut.
The Winner is
Was tut man nicht alles, um berühmt zu werden. Eine der Favoritinnen lässt sich mit dem Preisrichter ein, um ihn dann zu erpressen. Eigentlich eine clevere Taktik, die wohl in erster Linie zeigt, wie einfach es ist, Männer zu beeindrucken und mit weiblichen Waffen zu schlagen. Insofern geschieht es dem Jurymitglied fast recht und dieser hätte seinen Fehler auch einfach hingenommen, doch da ist noch die rachsüchtige Ehefrau. Warum die allerdings nicht auf ihren Mann sauer ist, sondern lieber versucht, die Gewinnerin zu ermorden, wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben. Nun soll sie ja nicht gleich ihren Ehemann töten, aber dass sie ihn quasi zu schützen versucht, ist mehr als nur überraschend. So baut sich die eigentlich sehr gut entwickelte komplexe Story leider auf einer eher schwer nachzuvollziehenden Basis auf. Die Frau erklärt zwar, dass sie sich nicht zum Narren machen lassen wollte, weil sie wohl nicht möchte, dass die Entscheidung eines solchen Wettbewerbs getürkt ist, aber dass sie deshalb wirklich zum Mord greift, ist doch heftig. Da muss sie ihren Mann aber ganz schön lieben.
Das Opfer, dass Tru eigentlich gerettet hat, ist schon längst in der Versenkung verschwunden und womöglich nach Vegas durchgebrannt. Ein unschuldigeres Opfer hätte es kaum geben können. Sie ist aufrichtig, intelligent und kann diesem ganzen Glamour gar nicht so viel abgewinnen, weil es so aufgesetzt ist. Als sie aber feststellt, dass da auch noch betrogen wird, bricht plötzlich eine Welt zusammen. Ganz schön naiv. Ich finde, dass sie völlig überreagiert hat und deshalb auch nicht von der Bühne hätte rennen müssen. Eine pfiffige Antwort hätte dem Zuschauer allerdings zu früh verraten, was vor sich geht. Naja, auch hier ist die Story nicht ganz astrein, was schade ist, weil es insgesamt doch eine gute Idee gewesen ist, die zu weiten Teilen auch gut umgesetzt wurde. Gelungen ist vor allem auch das Involvieren der Hauptcharaktere.
Organisator, Vertreter und Entscheider
Lindsay ist so etwas wie die Hauptverantwortliche für dieses Event und muss sich um einen reibungslosen Ablauf bemühen. Dazu gehört auch, die Teilnehmerzahl zu gewährleisten. Gut, dass sie sich da auf ihre beste Freundin verlassen kann, zumindest, weil diese so den Mord verhindern konnte. Irgendwie kann ich Tru verstehen, dass sie eigentlich nicht mitmachen will, zumal ich nicht verstehen kann, warum das überhaupt notwendig und möglich ist. Offenbar gab es Zwischenrunden, sodass man sich qualifizieren musste und wenn dann jemand kurzfristig absagt, kann doch keine x-beliebige Person einspringen. Und ob da nun neun oder zehn Damen Fragen beantworten und über den Laufsteg stolzieren, ist doch eigentlich egal. Dass scheint also auch ein bißchen weit hergeholt zu sein, aber immerhin durfte man Tru dadurch mal in einem Abendkleid sehen. Sie hätte durchaus Chancen, bei einem solchen Wettbewerb zu gewinnen, auch wenn ihr diese Aufgesetztheit sicherlich nicht gefällt. Falls sie mal Geld braucht, kann sie sich es aber überlegen.
Es wäre auch eine Möglichkeit, mal wieder ihren beschränkten Bruder zu retten. Harrison hat sich von Lindsay in die Jury setzen lassen, um so einem Mann, dem er 4000 Dollar schuldet, statt des Geldes einen anderen Gefallen zu tun. Er soll nämlich dessen Tochter zur Siegerin werden lassen. Das konnte nichts werden. Erst verhält er sich viel zu auffällig und in der Tagwiederholung darf er wegen Trus Teilnahme nicht in der Jury sein. Dumm gelaufen. Fragt sich nur, warum er schon wieder so viele Schulden hat und jedes Mal eine Leichtigkeit an den Tag legt, als wenn es nichts wäre. Trus Enthüllung der Schummelei macht dann die Tochter doch noch zur Siegerin und so hat Harrison wieder mächtiges Glück. Als fieser Geldeintreiber wäre ich aber nicht so gütig gewesen. Immerhin hat Harrison seine Bringschuld eigentlich nicht eingehalten und nur, weil es durch Zufall doch noch so wie gewünscht gekommen ist, ist die Aufgabe von Harrison eigentlich nicht erfüllt. Allerdings muss zur Feier des Tages auch kein Blut mehr fließen, aber so langsam sollte Harrison doch erwachsen werden und wenn dass nicht passiert, hat er auch mal eine Abreibung verdient.
Vererbbar
Endlich, endlich erfährt man, was Davis die ganze Zeit zu verbergen wusste. Er kannte schon jemanden, der die gleiche Fähigkeit hatte wie Tru. Doch es ist nicht nur irgendjemand. Es ist Trus Mutter. Das könnte also bedeuten, dass die Fähigkeit genetisch übertragen wird und wohl nur mit zwei X-Chromosomen funktioniert, weil Harrison nichts dergleichen kann. Im Nachhinein gesehen ist es gar nicht so überraschend, aber in dem konkreten Moment war es schon unerwartet. Wie alt war Davis damals eigentlich? Ist doch schon eine Weile her. Hoffentlich widmet sich die nächste Folge gleich intensiv diesem Thema, weil man natürlich mehr wissen will. Woher kannte Davis sie? In welchem Verhältnis standen sie? War die Gabe der Grund ihres Todes? Endlich könnte es in dieser Hinsicht vorwärts gehen.
Wirklich schade finde ich aber, dass Davis es Tru nicht schon langst gesagt hat, sondern durch die hartnäckige Reporterin, die ihn mit einfachsten Mitteln um den Finger wickeln konnte, quasi gezwungen war, endlich mit der Wahrheit ans Licht zu kommen. Inwiefern die Reporterin noch wichtig sein könnte, bleibt abzuwarten. Sie hat auf jeden Fall ein gutes Gespür und könnte noch weitere unangenehme Fragen stellen. Ich gehe davon aus, dass sie noch ein paar Mal auftauchen wird.
Gleiches gilt hoffentlich auch für Luc. Durch die Arbeit sehen sie sich regelmäßig, aber so oft wurde das nun auch noch nicht in Szene gesetzt. Luc ist aber auch toll. Er sagt Tru gleich Bescheid, dass er ein Date hat. Da gibt es auch nicht alle, die sich so verhalten. Doch Tru weiß das nicht wirklich zu schätzen und gönnt ihm nichts. An der Tagwiederholung ist sie vorbereitet und dominiert das Gespräch, was dazu führt, dass Luc bei seinem Date nicht davon abkommt, über Tru zu reden und dadurch alles vermasselt wird. Immerhin weiß er nun, dass er nicht über sie hinweg ist, aber die Chance, das zu schaffen, wurde ihm von Tru auch ordentlich vermasselt. Auch wenn ich diese Aktion von Tru nicht besonders nett fand, hoffe ich noch, dass es für die beiden die Möglichkeit gibt, wieder einen gemeinsamen Weg zu finden und Tru vielleicht den Mut findet, jetzt wo sie mehr über ihre Mutter in Erfahrung bringen wird, es vielleicht auch ihm zu sagen.
Fazit
Insgesamt ist diese Folge ziemlich gut gelungen, doch wenn man einen genaueren Blick darauf wirft, gibt es doch ein paar Ärgernisse, sodass der gute Eindruck einen faden Nachgeschmack hat.
Emil Groth – myFanbase
Die Serie "Tru Calling - Schicksal Reloaded" ansehen:
Vorherige Review: #1.12 Opfer oder Täter | Alle Reviews | Nächste Review: #1.14 Jack taucht auf |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Tru Calling" über die Folge #1.13 Schön tot diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: Drop Dead GorgeousErstausstrahlung (US): 18.03.2004
Erstausstrahlung (DE): 30.07.2005
Regie: R. W. Goodwin
Drehbuch: Jon Harmon Feldman
Links
Jetzt ansehen/bestellen
DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr