Review: #2.05 Tru bricht die Regeln!
Tru wehrt sich gegen ihr Schicksal und versucht zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, auch wenn sie das eigentlich gar nicht darf. Das Schicksal wird es ihr nachsehen, oder?
Trus Neuer
Dass zwischen Tru und Jensen eine gewisse Spannung existiert, war schon in den letzten Episoden zu beobachten. Eigentlich ist es auch nett, dass sich für Tru wieder etwas in diese Richtung entwickelt, doch das wird auch schon wieder jäh zerstört. Zunächst hat es mich gestört, dass man diese Karte schon so früh ausspielt. Allerdings hätte ein späterer Zeitpunkt nur dafür gesorgt, dass man den Autoren fehlende Kreativität vorwirft, weil die Voraussetzungen zu Trus letzter Liebe fast identisch gewesen wären. So ist es doch ein gut gewählter Zeitpunkt für diese Storyline und Trus möglicherweise fatale Entscheidung. Jensen stirbt und Tru will das nicht wahrhaben. Sie bettelt förmlich darum, dass Jensen sie um Hilfe bittet, doch dieser tut es einfach nicht. Warum er nicht gerettet werden will, bleibt allerdings leider unbeantwortet. Tru versucht alles und wird letztlich sogar irgendwie belohnt, als doch noch jemand um Hilfe ruft und Tru so den Tag wiederholen darf. Um das eigentliche Opfer soll sich Harrison kümmern, während Tru ihren persönlichen Nutzen aus der Sache zieht.
Harrison und der Flüchtige
Ein Flüchtling, der nur seine Tochter bei der Hochzeit sehen will, hat was richtig Romantisches, auch wenn ich kein Freund davon bin, mit Gefängnisinsassen bedingungslos zu sympathisieren. Vielleicht war es dann auch die Ausstrahlung von William Sadler, meinem Lieblingssheriff aus "Roswell", der hier den entscheidenden Eindruck schinden konnte. Die Geschichte an sich war aber auch wirklich nett, weil es auch für Harrison von großer Bedeutung ist. Er hat mal wieder vor Augen geführt bekommen, wie sein Leben aussehen könnte, wenn er nicht auf der richtigen Bahn bleibt. Die Dialoge hatten ihre Leichtigkeit und trotzdem auch einen gewissen Tiefsinn. Diese Mischung hat die Szenen sehr unterhaltsam und kurzweilig gehalten und dabei ist ein gelungener zweiter Handlungsstrang entstanden, bei dem man Tru als Leitfigur überhaupt nicht vermisst hat. Harrison ist doch irgendwie reifer geworden und kann als Charakter eine Szene tragen. Es hat zwar lange dazu gebraucht, ist aber letztlich gut geworden.
Regelbruch
Tru hat derweil alles unternommen, um Jensen zu beschützen und trifft dabei natürlich auf Jack, der von diesem Bruch überhaupt nichts hält. Dieser kann sich natürlich nichts Schlimmeres vorstellen, als einen Überlebenden, der das gar nicht wollte. Wobei man bei der Thematisierung des Regelbruchs Tru durchaus Recht geben muss. Mit Luc sind schließlich auch nicht alle Regeln eingehalten worden, wenn es solche denn geben sollte. Jack interessiert es aber auch nur, dass die Todesstatistik am Ende des Wiederholungstages wieder so aussieht wie vor der Wiederholung. Insofern steht es in dieser Episode sogar 2:0 für Tru. Eine derbe Niederlage für Jack, der eigentlich drauf und dran war, erfolgreich zu sein. Tru konnte sich aber irgendwie durchsetzen, obwohl sie nicht mal Davis auf ihrer Seite hatte. Diesen hat sie zunächst angelogen, weil ihr selbst klar war, dass Davis das universelle Gleichgewicht auch im Blick hat. Tru bricht also nicht nur die Regeln des Schicksals sondern auch mit einer ihrer wenigen Hilfen. So wird Davis sicherlich nur noch mehr zum Abkömmling und weiter stark von Carrie vereinnahmt. Er will sie gar schon einweihen, was Tru verständlicherweise entschieden ablehnt. Ich verstehe auch nicht, warum sich Davis so sicher ist, dass Carrie das gut aufnehmen würde und ihn nicht für verrückt erklärt. Doch es gibt noch viel auffälligere Momente.
Seltsames
Leider schafft es diese Episode nicht, eine stimmige Geschichte zu erzählen. In den Details stecken doch einige Fehler, die sich zu einem großen Geschwür in der Episode summieren. Gerade die zeitliche Struktur macht überhaupt nur wenig Sinn. Die Hochzeit findet abends um sieben werktags statt, was ich durchaus für ungewöhnlich halte. Noch besser aber ist die Tatsache, dass Tru am selben Tag danach noch zu einem Seminar geht. Da vermisst man doch mindestens die Abenddämmerung, wenn man nicht schon über solch späte Lerneifrigkeit gestolpert ist. Ebenso seltsam ist auch Davis' Frage, als Tru von anderen Leichenschauhäusern zurückkommt. "Hat es geklappt?" Dann wäre sie nicht da, oder? Davis war auch schon mal eine hellere Leuchte. Jacks Besuch als Patient bei Jensen müsste auch Fragen hinterlassen, setzt er sich doch zunächst ruhig für ein Gespräch hin, um dann überhastet zu gehen, weil er plötzlich keine Zeit mehr habe. Hmm, alles sehr, sehr komisch. Da fragt man sich glatt, ob es nicht irgendeinen Fehler im Drehbuchuniversum gibt. Da hat wohl irgendwann mal einer beim wiederholten Durchlesen einfach etwas geändert und die Auswirkungen sind jetzt durch seltsame Ereignisse zu spüren. Selbiges erwartet wohl auch Tru in der nächsten Episode. Jensen hat am Ende der Episode ein Déjà Vu und Tru wird klar, dass ihr Regelbruch wohl doch verheerende Konsequenzen haben könnte. Auweia.
Fazit
Die gute Story und interessanten Neuerungen werden durch zu viele Ungereimtheiten insgesamt doch kaputt gemacht. Schade! Gespannt darf man aber sein, was die Konsequenzen aus dieser Episode sein werden.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Tru Calling - Schicksal Reloaded" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: EnoughErstausstrahlung (US): 21.04.2005
Erstausstrahlung (DE): 29.10.2005
Regie: Guy Bee
Drehbuch: Robert Doherty
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