Review: #1.05 Willkommen im Krieg

Mit der Zerstörung des Lagerhauses ist der Fifth Column eine durchaus große Aktion gelungen, die für allem für sie selbst einige weitreichende Folgen haben könnte. Anna hingegen scheint nicht sonderlich besorgt zu sein, dass ein großer Vorrat ihres R-6 zerstört worden ist und nutzt die ganze Aktion, um sich selbst eines potentiellen Feindes entledigen zu wollen.

"I can only imagine how scary it must be living in fear of sudden death... And helpless to do anything about it."

Wieder einmal stehen die Heilungszentren im Mittelpunkt der Episoden. Nicht nur Jack wird nach dem Messerattentat dorthin gebracht, auch Chad Decker beschließt, sich von den Besuchern helfen zu lassen. Dabei ist ihm immer noch nicht geheuer, dass Anna ihn quasi dazu nötigt, positive Publicity für die Heilungszentren zu machen. Er ahnt, dass sie etwas im Schilde führt, doch da es um seine eigene Gesundheit geht, will er kein Risiko eingehen und tut genau das, was Anna von ihm möchte. Dabei ist noch nicht einmal sicher, dass Decker das Aneurysma auch wirklich entwickeln würde, das die Technologie der Besucher detektiert hat. Doch allein der blanke Gedanke daran, dass da etwas ist, das einen umbringen könnte, macht es nachvollziehbar, dass Decker den Weg wählt, den er wählt. Ihm ist in diesem Moment sicherlich bewusst, dass er nur eine weitere Marionette in Annas Spiel ist, doch besser als vorzeitig den Löffel abgeben zu müssen ist die Prodzedur allemal.

Jack hingegen hat keine Wahl. Er wird von Pater Travis in das Heilungszentren gebracht, damit man sich dort um seine Stichwunde kümmern kann. Und das ist für die Besucher ein leichtes. Gegen Jacks Willen injiziert man ihm dann jedoch das R-6, was sich schließlich als eine Art Peilsender für Menschen herausstellt. Was Anna genau mit den markierten Menschen vor hat, bleibt natürlich vorerst im Dunkeln.

"The V's are nothing but lies. They look like you. They sound like you. But we are not like you."

Anna nutzt das ganze Bohei um das zerstörte Lagerhaus, um sich eines unliebsamen Zeitgenossen zu entledigen und schließt dabei auch noch Allianz mit dem FBI. Unter der Vorspiegelung, man hätte eine Technologie, mit der man den Schulidgen der Explosion ausfindig machen könnte, schickt sie das FBI auf die Spur eines landesweit gesuchten Terroristen: Kyle Hobbes.

Warum genau Anna ausgerechnet ihn als Sündenbock haben will, ist nicht ganz klar. Gegenüber Marcus erwähnt sie, dass er dem Widerstand helfen könnte, eine Armee aufzubauen. Doch was genau macht Hobbes so gefährlich? Er scheint über die Besucher selbst nicht sonderlich viel zu wissen oder weiß es gegenüber Erica und den anderen gut zu verstecken. Dass er nicht dem Widerstand selbst angehört, ist in dem Augenblick klar, als er sichtlich überrascht wird, als Ryan ihm einen kleinen Eindruck davon vermittelt, wie die Besucher unterhalb ihrer menschlichen Haut aussehen. Der Schock, dass Ryan einer der Vs ist, scheint echt zu sein. Was also ist es, das Anna nervös macht?

Erica sieht die Chance nun jedenfalls gekommen, Hobbes für ihre Zwecke einzuspannen und den Widerstand etwas zu strukturieren. Natürlich sind sie im Moment immer noch eine kleine Gruppe, die sicherlich gegen Anna nichts ausrichten kann. Aber mit der Rekrutierung von Hobbes könnte nun etwas Schwung in ihre Sache kommen.

"It's done. My army is to be born."

Um auf Nummer sicher zu gehen, beginnt Anna schließlich damit, ihre eigene Armee zu züchten – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie wählt das stärkste Männchen aller 29 Schiffe auf der Erde und paart sich mit ihm. Der Akt selbst ist ungeheuer banal und der Zuschauer erfährt erneut nur wenig über Anatomie oder Physiologie der Besucher, was ein wenig schade ist. Natürlich ist Morena Baccarin als Anna ungeheuer charismatisch, doch trotzdem wäre es für die Zuschauer sicherlich einmal interessant, etwas mehr über das wahre Aussehen der Besucher zu erfahren.

Während sie mit der Planung einer Armee beginnt, sorgt sie außerdem dafür, dass Tyler sich weiterhin von seiner Mutter entfernt. Was sie mit ihm vor hat, bleibt auch weiterhin im Dunkeln, doch es wird immer deutlicher, dass sie ihn nicht selbst braucht, sondern dass sie ihn für ihre Tochter Lisa rekrutiert. Und die ist immer faszinierter von der menschlichen Art und fragt ihrer Mutter Löcher in den Bauch, wenn es um die Emotionen der Menschen geht.

An einer anderen Stelle kämpft Val mit ihrer Schwangerschaft, die ungeheuerliche Gelüste in ihr hervor ruft. Ryan macht sich berechtigterweise Sorgen um seine Freundin, da es der einzige bekannte Fall ist, in dem ein Besucher und ein Mensch sich paaren. Er sucht Rat bei einer befreundeten Ärztin, die nicht nur zu den Besuchern gehört, sondern anscheinend auch ein Mitglied der Fifth Column ist oder diese wenigstens in ihrer Existenz akzeptiert. Sie wird in der Schwangerschaft von Val sicherlich eine wichtige Rolle spielen, denn zu einer menschlichen Ärztin wird Ryan Val kaum gehen lassen können.

Fazit

Ganz so spannend, wie der Titel "Willkommen im Krieg" suggeriert, ist die Episode zwar nicht, doch gerade die Einführung des Terroristen Kyle Hobbes, an dem Besucher wie Menschen gleichermaßen ein Interesse haben, dürfte in den zukünftigen Episoden noch eine gewichtige Rolle spielen. Jedenfalls hoffe ich das, denn Charles Mesure würde ich definitiv gerne noch etwas häufiger in der Serie sehen.

Melanie Wolff - myFanbase

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